Hallo yoho90,
ich habe die gesamte Bandbreite erlebt.
Besitzer einer S-Klasse W126, welcher zu jedem Ölwechsel den Wagen richtig warm gefahren hat, persönlich dabei war , und immer das teure Castrolöl mitbrachte.
Monate später die Wartung, ich habe selten einen so sauberen Zylinderkopf gesehen, nach Abnahme des Ventildeckels.
Aber auch der Kunde, welcher mich auf dem Hof anspricht und sagt: "Seit Tagen ist da ein rotes Licht an, könnten Sie mal schauen?"
Der Ölpeilstab war trocken!
Und natürlich Kunden mit viel Geld und keinem Sachverstand, die auch kein Interesse an der Technik haben.
Hatte freitags eine Übergabe Neufahrzeug 560SEC, blaumetallic, graues Leder, also Auto nochmal sauber gewaschen, gut abgeledert, Nummerschilder dran, zusätzlich Fußmatten rein, usw. Er war richtig schick, natürlich trennten mich unendliche Weiten mit meinem Lehrlingsgehalt von diesem Wagen.
Aber ich gab mir Mühe, stellte mir den neuen Eigentümer bei Übergabe und großer erster Fahrt vor, achtete auf den Anhänger mit den Einfahrvorschriften und war mit der Sache sehr zufrieden.
Die Übergabe erfolgte natürlich ohne mich, ich habe den Kunden nie gesehen.
Hatte dienstags Berufsschule und am Mittwoch bekam ich den ersten Auftrag : Erste Durchsicht 560 SEC
Komisch, war das nicht das Nummernschild/ Fahrzeug vom Freitag?
Ja, er war es, hatte knapp 3000 km runter und sah aus, als hätte er eine Schlammrallye hinter sich gebracht.
Die Fahrt durch den Wald, vielleicht ein Jäger, war auch innen nicht spurlos geblieben. Fahrer- und Beifahrerseite waren komplett verdreckt. Wohl mit schmutzigen Gummistiefeln gefahren, die lagen mit anderem Unrat im Kofferraum. Der Wagen stank, der Aschenbecher voll mit Kippen.
Ich schaute nochmal auf den Auftrag: Ach ja, und innen und außen reinigen!
Keine Ahnung, wie lange alles gedauert hat, der 8 Zylinder lief nicht mehr sauber, alle Öle gewechselt und endlos gereinigt.
... und natürlich unseren "Pagodenfahrer", welcher sich nur auf den Sachverstand seiner Werkstatt und seinem Geld verlassen hat.
Gruß
Thorsten