Bremsbacken

  • Hallo,


    Wie bekommt man den Lagerbolzen an der Bremsbacke (W105, BJ. 57) heraus? Sollte er sich drehen lassen oder ist er fest eingepresst? Wozu dient die Nut (Pfeil). Sie greift um einen Splint im Bremszylinder der mit dem Lagerbolzen befestigt wird läßt nur sehr geringe Bewegung der Bremsbacke zu.


    Das Problem ist, dass ich kaum eine Auspresse ansetzen kann, alles sehr fest gebacken ist und nicht die Alubremsbacke in der Hydraulikpresse pulversieren möchte.


    Udo

  • Moin


    Rätselhaft die Frage mir erscheint. Vorn oder hinten Bremse? Bild nicht hochgeladen wurde auch. Presse für Backe von Bremse schrecklich fehl am Platz ist.


    Nicht die Macht der Kraft mißbrauchen!


    Nur Mut


    stefan

  • Sorry für die unvollständigen Informationen. Es handelt sich um die Vorderradbremse. Diese anders als hinten zwei Bremszylinder. Auf dem 2. Bild mit der kompletten Bremse zeigt der blaue Pfeil auf die Befestigung durch den Bolzen.


    Udo

  • Moin


    Jetzt verstehe ich. Der Bolzen für die Bremsbackenlagerung bleibt eigentlich am Trägerblech; den Belagträger sollte man abruckeln können, da er sich im Betrieb ja auch ein wenig radial bewegen lassen muß. Nun war die betreffende Bremsanlage sicher geraume Zeit außer Betrieb und die Welle ist in der Bohrung festkorrodiert. Eisen rostet, Aluminium oxidiert, Kupferpaste wirkt als effizienter Katalysator - et voilà, die Backe sitzt bombenfest!
    Presse geht da wirklich nicht gut. Meine Empfehlung: Mit Flamme heiß machen, bestmöglich abstützen und dann per Dorn und Hammer austreiben.


    Viel Erfolg


    stefan

    • Official Post

    Hallo Udo


    Hast Du jemanden, der da am Ende nochmal alles kontrolliert? Ich möchte nicht in Frage stellen,
    dass Du ordentlich arbeitest, aber bei Bremsen ist schon Vorsicht geboten.


    Bitte nimm meinen Hinweis nicht persönlich.

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Hallo,


    mit Erhitzen und Dorn habe ich es mit relativ leichten Hammerschlägen ohne Erfolg versucht. Wenn ich stärker draufhaue, geht möglichweise was kaputt, da man die Bremsbacke von hinten nicht gescheit fixieren kann.


    Zur Beruhigung - ich habe einen KFZ-Meister an der Hand, der schon mehrere Pontons, 190 SLs und Pagoden restauriert hat und sich mit den alten MBs gut auskennt. Das Ausdrehen der Trommeln und Bekleben der Backen lasse ich auch machen. Da mir meine eigene Sicherheit sehr wichtig ist, habe ich von Anfang an - auch bei den Karosseriearbeiten - mir die Sachen von Fachleuten ansehen lassen.


    Udo

  • (Zur Beruhigung - ich habe einen KFZ-Meister an der Hand, der schon mehrere Pontons, 190 SLs und Pagoden restauriert hat und sich mit den alten MBs gut auskennt. )




    Moin,
    dann würde ich diesen doch auch mal fragen :rolleyes:
    Aber ich denke es wir Dir hier bestimmt auch jemand helfen können.
    Gruß, aus dem Norden,
    Markus

  • Hallo Udo, Dorn und Hammer ist evtl. kontraproduktiv da du die Achse noch zusätzlich vernietest.


    Ich würde die Achse erwärmen und wieder abkühlen lassen, dann einspannen (die Achse) und die Backe mit leichter Gewalt auf der Achse hin und herdrehen bis du sie abziehen kannst.


    Gruß HaWA

  • Danke für die Tips. Der Bolzen ist draußen. Erhitzen, Einspannen, Drehen hat nichts gebracht, da die Klemmung entweder und schwach war oder der Bolzen oder die Backe beschädigt wurde bzw. worden wäre. Nachdem ich mich beraten hatte, habe ich hinten in den Bolzen eine Schraube reingedreht, erhitzen, draufgehauen, zwischendurch immer wieder erhitzt und nach vielen Schlägen hatte er sich soweit rausgeschoben, dass ich einen Abzieher ansetzen konnten. Die Bolzen der rechten Bremse gingen wesentlich leichter raus. Jedenfalls ist nix kaputt gegangen, was ärgerlich gewesen wäre da das Zeug sehr teuer ist. Ca. 85 EUR die belegte Backe und 89 EUR (!!!) der Bolzen und man braucht jeweils 4 davon.


    Udo

  • Nein, hätte ich vielleicht machen können. Hätte aber nichts gebracht, weil kein Spalt vorhanden war, in den der Rostlöser hätte eindringen können. Der Bolzen war mit einer Mischung aus Rost und verharztem Fett festgebacken. Nachdem ich meinen stark verrosteten Ponton bis auf die letzte Schraube auseinandergenommen habe folgende Erfahrungen gemacht:


    - Man bekommt fast alles auf. Einige i.d.R M6 Schrauben/Gewinde waren nicht zu retten ebenso 3 der unteren Türscharniere, eine Kornenmutter musste ich sprengen, eine Schraube der Befestigung des Fahrschemels und den Entlüftungsnippel des Bremsgerätes musste ich aufbohren. Der Aufwand ist allerdings z.T. sehr hoch.
    - Linksbohrer und Schraubenausdrehe bringen nichts, benutze ich nicht mehr
    - Rostlöser, Kriechöl muss eindringen können, meist tut er das nicht oder nur einen oder zwei Gewindegänge. Das aber kann manchmal schon helfen.


    Udo

    • Official Post

    Linksausdreher benutze ich auch nicht mehr, wenn die abbrechen (was gern passiert), dann geht wegen dem gehärteten Stahl gar nichts mehr.
    Aber der Liqui Moly Schnellrostlöser bring oft noch überraschende Ergebnisse - empfehlenswert, besser als WD40 oder Caramba.