W108 Zündverteiler Grundfragen

  • Hallo VDHler,


    ich bin neu in der Oldtimerszene und habe mir auch vor Kurzem einen


    W108 280SE mit 160PS BJ72 USA Import zugelegt.


    Nun bin ich dabei den Zündverteiler zu warten/ neu einzustellen, da der Vorbesitzer mir das Fahrzeug mit abgenutzen Zündverteilerkappe/Läufer/Unterbrecherkontakt übergeben hat und das Fahrzeug entsprechen erst nach ca. 1min Zündung geben gerade so anspringt, aber dann doch zuverlässig (mit Leistungseinbusen) läuft.


    Nun habe ich zwecks Zündverteiler einige Fragen an euch:


    Beim Zündverteiler handelt es sich um den


    0 231 166 066 JFUR6 mit linksgängigem Unterbrecherkontakt.


    1. Da viele Bosch Service Stellen diesen Zündverteiler nicht finden, habe ich schon 2 Verteilerkappen zurückgeben müssen, da diese nicht passten.
    Auf der aktuellen (vom Vorbesitzer) steht
    1 235 522 060


    Diese Verteilerkappe passt zwar, aber ist ein wenig locker (aber ist sehr ausgenutzt). Ist das etwas die Oroginalkappe? Wie kann ich das nachforschen?


    2. Ich habe gemerkt, dass ich die Welle, auf der sich der Verteilerfinger befindet, im Ruhezustand um ca. ein bis zwei Grad im Uhrzeigersinn nach rchts bewegen kann. Ist dieses Spiel normal? Bzw. kann ich das so lassen oder ist etwas ausgeschlagen?


    3. Der Zündkondensator "hängt" aktuell am Zündverteiler rum, da ich den irgendwie nicht festschrauben kann und kein Bild habe an dem ich sehen kann wie das geht. Ich beschreibe mal die Befestigungsmöglichkeit:


    Am Zündverteiler ist eine Sechskantaussparung eingefräst, in der war mein Zündkondensator "lose" mit zwei Sechskantmuttern und einer kurzen Gewindestange "eingehängt". Wie befestige ich diesen richtig? Aktuell habe ich den mit einen Kabelbinde befestigt.


    4. Meiner Ansicht nach hat der Zündverteiler 3 Verstellschrauben:
    eine Schlitzschraube: (Damit kann man denke ich den Zündverteiler aus dem Fahrzeug abmontieren).
    einen Innensechskantschraube
    eine mit dem Finger verstellbare Schraube (ich schätze mit der Kann man den Unterdruckverteiler einstellen?!)


    Wenn ich den Zündzeitpunkt einstellen will, muss ich denke ich den Zündverteiler mit einer Schraube lösen und dann verdrehen. Im WHB steht aber nicht drin welche das ist, sondern nur das der Zündverteiler verdreht werden muss.
    Weiß jmd. welche das genau ist?


    5. Ich würde auch gerne den Zündvertiler komplett ausbauen um mir den mal anzuschauen und zu Fotografieren / Warten.
    Was muss ich denn beachten, wenn ich den ausbaue, sodass das Fahrzeug danach wieder nach dem Einbau anspringt?


    Muss ich die Antriebswelle so verdrehen, dass ich den Verteilerfinger auf die OT Markierung bringe?


    Da ich "nur" ein abgeschlossenes Etechnik Studium besitze, kenne ich mit meinen 28Jahren leider noch nicht alle Fachausdrücke. Deshalb bitte nicht gleich meckern wenn ich etwas falsch bezeichne. Ich bemühe mich zu bessern ;)


    Ich hoffe ich habe alle Infos klar geschildert, sodass mein Oldie bald wieder sauber auf den Stuttgarter Straßen rumtuckern kann.


    Viele Grüße
    Franco

    Oldtimerliche Grüße
    Franco

  • Hallo Franco,


    Man kann den Zündverteiler nur in 2 Positionen einbauen ( um jeweils 180 Grad verdreht ) , es genügt also, wenn du nach abnehmen der verteilerkappe ein foto machst,wie der Verteilerläufer ( gerne auch "Finger" genannt ) steht.


    Schreib uns mal die teilenummern von:
    zündverteiler,
    Kappe,
    Läufer,


    Dann kann man abschätzen, was hier vorliegt.


    1-2 mm Spiel sind erstmal nicht das Problem, wenn die Komponenten stimmen und nicht total ausgelatscht sind... Immerhin leitet der Finger den Strom auch einige grad lang an die jeweilige Kerze.


    Gruß,
    Holger

    It's not the speed that kills you but the sudden stop.

  • Hallo Franco,


    sich den einzelnen Komponenten langfristig zu widmen ist eine gute Idee. Habe trotzdem den Eindruck, dass dein Zündverteiler vielleicht gar nicht das Problem ist, auch wenn du dich jetzt schon richtig darauf eingeschossen hast. Besonders mit dem Kaltstartproblem hat er evtl. nichts zu tun. Wenn jetzt die Wartung doch unbedingt den ZV treffen muss, könntest du erst mal den Zündzeitpunkt und den Öffnungswinkel messen. Vielleicht würdest du zum Schluss kommen, dass beides in Ordnung ist. Kappe und Finger zu tauschen schadet nicht, aber den Ausbau würde ich hinten anstellen, ich glaube da gewinnst du erst mal wenig. Lohnender könnte es sein dich dem Kaltstartventil oder dem dazugehörigen Relais zu widmen, dann startet er bestimmt wieder wie ne eins.


    Viele Grüße,


    Thomas

  • Das Kaltstartventil habe ich kürzlich vor Ort abgeklemmt, da der Motor völlig versoffen war (der ADAC hatte den Verteiler um 180Grad verdreht) und es ausserdem mit einem halblebigen blauen Quetschverbinder angeschlossen war. Löte eine neue Öse dran und schraub es wieder fest. Evtl. springt er dann besser an.
    Zum Verteiler: Ich befürchte, daß es sich nicht um den Originalverteiler handelt, da keiner meiner mitgebrachten U-Kontakte gepasst hat, also kein KS600,KS045,KS700 und auch der U-Kontakt vom D-Jet 110er nicht.
    Die Rändelschraube ist keine Einstellschraube sondern eine Schutzkappe für den Öler.
    ZZP stellst Du durch lösen der Inbusschraube und verdrehen des Verteilers ein.


    Viele Grüße
    Markus

    "Lohnt sich das?" fragt der Kopf.


    "Nein!" sagt das Herz, "aber es tut Dir gut!"


    www.m115.de


    • Official Post

    Hallo Franco,


    auf dieser Bosch-Seite klick mich kannst Du nach Registrierung prüfen für welche Fahrzeuge Deine Verteiler & Verteilerkappe passt.
    Zum Gegenchecken kannst Du mit den Umschlüsselungstabellen nochmal schauen in
    welche Teilenummer sich die alte Typformel (JFUR6) übersetzt.
    Auch kannst Du dort sehen mit welchen Bosch-Teilen Dein Fahrzeug ausgeliefert worden ist ("Ausrüstungslisten").


    Danach siehst Du etwas klarer und weißt auch welche Teile Du benötigst.


    Viele Grüße,
    Thomas

  • Ciao Franco,


    die Nummer des Zündverteilers 0 231 166 066, die Du genannt hast, kann nicht so stimmen. Ist es vielleicht 0 231 116 066 ? Die würde zu einem Modelljahr 70/71 abgasbereinigten 280 SE/8 aus den USA passen. Zur Verstellung des Zündzeitpunkts und zum Entnehmen des Zündverteilers musst Du dei Innensechskantschraube unten am Fuß des Zündverteilers öffnen. Durch Verdrehen änderst Du dann den Zündzeitpunkt.


    Die Ersatzteile für diesen Zündverteiler sind tatsächlich anders als die für den normalen 0 231 116 051 für den 280SE :


    - Verteilerfinger 1 234 332 109 statt 1 234 331 088
    - Kontakt 1 237 013 082 statt 1 237 013 027
    - Verteilerkappe 1 235 522 060 ist identisch
    - Unterdruckdose 1 237 121 403 statt 1 237 121 301
    - Kondensator 1 237 330 198 statt 1 237 330 067


    Du kannst übrigens auch den 0 231 116 061 Zündverteiler nehmen, der hat die gleichen Verstellkurven und nur einen anderen Kondensator.


    Die Zahl Deiner Verstellschrauben kann so nicht sein, die Unterdruckdose kann auch nicht eingestellt werden. Das Spiel ist normal, da der Antrieb des Zündverteilers ein Schlitz ist. Er darf sich also im Stand etwas links und etwas rechts drehen lassen, aber nicht sonstwie schlackern. Stelle Deinen Motor auf Zünd-OT (Finger zeigt auf Markierung im Zündverteilergehäuse) und drehe die Innensechskantschraube raus und entnehme den komplett. Dann kannst Du ihn fotografieren. Die Befestigung des Kondensator shabe ich von der Beschreibung her nicht verstanden. Am normalen Zündverteiler ist der Kondensator mit ienr Lasche versehen und außen aufgeschraubt. Da mein Auto nicht hier bei mir steht, kann ich Dir da jetzt kein Foto machen.

  • Kontaktsatz Beru KS650...das erklärt so einiges. Den hätte ich sogar da gehabt, der passt nämlich auch in nen Hanomag mit Austin Motor...Sachen gibts...

    "Lohnt sich das?" fragt der Kopf.


    "Nein!" sagt das Herz, "aber es tut Dir gut!"


    www.m115.de


  • Hallo Leute, hallo Markus!


    Das ist ja Klasse ! So viele Infos auf einmal!! Wow ich bin begeistert!


    Das mit dem Unterbrecherkontakt: der ist linksgängig und nicht wie die normalen rechtsgängig.


    Habe ich schon gekauft und reingesetzt. Schließwinkel habe ich heute gemessen, beträgt 30°. Sollte nach WHB aber zwischen 36° und 40° liegen. Ich versuche den die Tage nochmal einzustellen. Ist aber ziemlich friemelig.


    Ich habe heute den Zündkondensator abgebaut. Der Kontakt des Kondensators der in den Verteiler gesteckt wird, häng nur noch an der hälfte der Adern. Ich schätze, dass ich den wechseln werde, sofern die oberen Teilenummern stimmen, da die meisten Boschbetriebe hier in STGT mir keine Antwort auf ein Datenblatt geben können.


    Zwecks Zündverteiler:


    Ja das war ein Tippfehler:


    Es handelt sich um den 0 231 116 066



    Zu den Ersatzteilen


    - Verteilerfinger 1 234 332 109 statt 1 234 331 088
    - Kontakt 1 237 013 082 statt 1 237 013 027
    - Verteilerkappe 1 235 522 060 ist identisch
    - Unterdruckdose 1 237 121 403 statt 1 237 121 301
    - Kondensator 1 237 330 198 statt 1 237 330 067




    Ich habe aber als Verteilerfinger den drin: 1 234 332 215
    Verteilerkappe passt, die habe ich auch drin


    Der von mir genannte Verteilerfinger war davor drin und den habe ich jetzt auch neu reingemacht. Gefühlt springt der Wagen nach Austausch von Kappe, Unterbrecherkontakt, Verteilerfinger und Kompletten Zündkabelsatz (Beru) viel besser an. Allerdings eben mit folgndem Muster:



    Fahrzeug ist kalt:
    Zündung einmal Orgeln lassen, mit viel Glück -> kommt das Auto
    Ansonsten kurz aus, dann Zündung an und das Fahrzeug kommt nach 1,2 sec.


    Nun will ich noch den Zündkondensator neu einbauen, da das Kabel des alten ziemlich schlecht aussieht.


    ABER:
    Der Zündkondensator hing schon von Anfang an am Zündverteiler rum.
    Mein Zündverteiler hat eine Sechskant Aussparung, die auch ein wenig ausgeleiert ist.
    Allerdings ist mir noch nicht klar, wie ich den Zündkondensator darin verschrauben kann?
    Die neueren Modelle habe ja ein Geweinde, mit dem ich den Kondensator am Verteiler befestige. Aber das mit dem Sechskant versteh ich noch nicht.
    Ich habe auch einige Bilder über den aktuellen Stand der Dinge gemacht.


    Das letzte Bild zeigt das Loch in dem der Kontakt des Zündkondensators reinkommt und direkt darunter die für mich fragwürdige Befestigungsmöglichkeit für den Zündkondensator.


  • Hallo,


    das Problem, dass er kalt schlecht anspringt, hat wahrscheinlich nichts mit der Zündung zu tun. Da gibt es verschiedene Kaltstartmechanismen, die das beeinflussen. Für den Kondensator muss es noch eine isolierte Durchführung durch das Gehäuse geben. Die geht beim Standard-Zündverteiler immer gerne defekt. Danach gibt es keine Zündung. Sollte Deine Durchführung also fehlen und einen Kurzschluss verursachen, siehst Du das am fehlenden Zündfunken.

  • das is bei dem schon wie bei den späteren /8 mit Kabelschuh am U-Kontakt, nicht mehr mit dem M4-Schrauben-Scheiben-Gefummel...
    Zum Kaltstart: wie gesagt: Kaltstartventil wieder anklemmen.


    Aber das wird doch schonmal insgesamt ganz gut hab ich den Eindruck...


    Viele Grüße
    Markus

    "Lohnt sich das?" fragt der Kopf.


    "Nein!" sagt das Herz, "aber es tut Dir gut!"


    www.m115.de


  • das is bei dem schon wie bei den späteren /8 mit Kabelschuh am U-Kontakt, nicht mehr mit dem M4-Schrauben-Scheiben-Gefummel...
    Zum Kaltstart: wie gesagt: Kaltstartventil wieder anklemmen.


    Aber das wird doch schonmal insgesamt ganz gut hab ich den Eindruck...


    Viele Grüße
    Markus


    Hallo Markus,


    na mit abgeklemmten Kaltstartventil ist es logisch, dass der schlecht startet :rolleyes:

  • klemme ich an. Jedoch ist es mir immernoch schleierhaft wie ich den Zündkondensator befestigen soll? Da am Zündverteiler weder ein Gewinde noch eine Schraube vorgesehen ist. Nur die Sechskantaussparung?!

    Oldtimerliche Grüße
    Franco

  • Hallo perlhuhn,


    also bei mir ist diese Silberne Skala gar nicht dran. Ich hab lediglich den Kondensator mit angeschweißter befestigung und eben die Sechskantaussparung am Zündverteiler. Und wie die 2 Sachen zueinanderpassen (außer mit einem Kabelbinder), habe ich noch nicht rausgefunden. Fehlt bei mir also diese Silberne Skala?

    Oldtimerliche Grüße
    Franco

  • Hallo Leute,


    das Wochenende naht und da will ich meinen Oldie jetzt wieder annähernd zum laufen bringen.


    Zwecks Zündkondensator habe ich folgendes rausbekommen.


    Anscheinend ist in der Sechskantaussparung meines ZV eine Mutter eingepresst gewesen, die auch ein Gewinde hatte. Dieses Gewinde war die Aufnahme um das Halteblech des Zündkondensators mit dem ZV zu verschrauben.


    Da die Mutter ab ist, werde ich wohl eine neue anschweißen müssen, sodass alles beim alten ist und bei Gelegenheit mir mal einen neuen gebrauchten ZV kaufen.


    So das Thema wäre nun geklärt.


    Da ich dieses WE den Schließwinkel und den Zündzeitpunkt einstellen will (Messgeräte sind vorhanden) habe ich noch einige Fragen dazu.


    1. Ich bin sicher nicht der einzige der das machen will.. wurde das Thema hier irgendwo schon ausgiebig diskutiert?
    2. Der Schließwinkel ist aktuell bei Leerlaufdrehzahl (900 1/min) 30°.


    Laut WHB Seite 00-0/3 gilt für Motoren mit USA-Abgasreinigung - Modelljahr 1972:



    3000U/min mit Unterdruckverstellung -> Schließwinkel 36°-44°
    4500U/min mit Unterdruckverstellung -> Schließwinkel 40-48°


    Mit dem Oldschoolmessgerät von meinem Kollegen kann ich allerdings nur Drehzahlen bis zu 2600U/min erfassen.
    Gibt es eine Möglichkeit den Schließwinkel auch in den unteren Drehzahlen zu messen?
    In anderen Lektüren steht: 0.4mm einstellen und gut ist. Wie genau muss man den Schließwinkel nehmen, sodass das Fahrzeug erstmal normal läuft und der Motor keinen Schaden nehemen kann?


    3. Den Zündzeitpunkt kann ich im Leerlauf MIT Unterdruckverstellung einstellen und der muss da 6° nach OT betragen.
    Bei 1500U/min 3° n.OT und 1° v. OT. Wie kann ich diese Werte deuten? Das ist mir noch nicht ganz klar.


    Soweit von meiner Seite aus..

    Oldtimerliche Grüße
    Franco

  • Hallo Leut,


    der Schließwinkel soll immer 30°-36° betragen und über die Drehzahlen maximal 3° variieren.


    Wichtiger ist der Zündzeitpunkt, den Du nur durch Abblitzen messen kannst. Achtung: Der 280 hat übergangsweise 2 Markierungsskalen auf der Kurbelwelle gehabt. Dann gilt die entsprechende je nach Position des Markierungspins.


    Ich zitiere aus dem WHB ab 1968, das Du Dir sowieso mal zulegen solltest: Danach hat Deine Zündung übrigens auch schon ein Zündschaltgerät mit der entsprechenden blauen Zündspule und den entsprechden Vorwiderständen.

  • ???


    Ich schreib doch :


    Laut WHB Seite 00-0/3 gilt für Motoren mit USA-Abgasreinigung - Modelljahr 1972:



    3000U/min mit Unterdruckverstellung -> Schließwinkel 36°-44°
    4500U/min mit Unterdruckverstellung -> Schließwinkel 40-48°






    Die Daten habe ich aus dem hier nebenliegenden WERKSTATTHANDBUCH.
    Das ist genau die gleiche Tabelle, Referenz (Seite 00-0/3) habe ich auch angegeben.



    Ja ich habe zwei Skalen. Eine Skala die zum Kühler zeigt und eine die zum Motor zeigt.




    Der Markierungspin (also das Dreieck, wenn das der Markierungspin ist) ist bei mir auf der Motorseite befestigt. D.h. ich muss die Skala an der Motorseite beachten und kann die Richtung Kühlergrill komplett unbeachtet lassen?

    Oldtimerliche Grüße
    Franco

  • Stell doch den Unterbrecherabstand einfach auf 0,25mm, genauer bekommst du das auch nicht mit Messgeräten hin.


    Wie sollte man 2 verschiedene Schließwinkel bei 2 verschiedenen Drehzahlen auf einen Unterbrecher übertragen ?
    Theoretiker haben ein weites Betätigungsfeld aber in der Realität ist die Wirklichkeit ganz anders. ;-)))


    Zitat Wiki:
    "Bei einem 6-Zylinder-Motor muss pro Drehung der Verteilerwelle sechsmal ein Funke erzeugt werden: Es stehen 60 Winkelgrad Umdrehung zur Verfügung. Der Kontaktabstand ist dort meist auf 0,25 mm mit einem entsprechend kleinem Schließwinkel von ca. 38° eingestellt und daher muss eine leistungsfähigere Zündspule verwendet werden."

    Am Öl hat's nich gelegen, war ja keins drin !¿


    Gruß
    Helmut


  • Hallo,


    leider verstehst Du den Unterschied zwischen Schließwinkel und Zündzeitpunkt einerseits und einem Zündverteiler 0 213 116 066 und einem 0 231 116 068 andererseits nicht. Du musst bei dem richtigen Zündverteiler die Werte aus der Tabelle nehmen.


    Ein Schließwinkel ist die anteilige Zeit, die der Zündkontakt geschlossen ist, gemessen in ° oder %. Der darf sich über die Drehzahl nur minimal ändern. Das steht aus Seite 00-0/1 . Also 30-36°, maximale Änderung 3°. Kontaktabstand ungefähr 0,4 mm. Er kann also gar nicht so variieren wie Du schreibst, da Du ihn aus der Tabelle für Zündzeitpunkt und sowieso für den falschen Zündverteiler herausliest.


    Quote

    Da ich dieses WE den Schließwinkel und den Zündzeitpunkt einstellen will (Messgeräte sind vorhanden) habe ich noch einige Fragen dazu.


    1. Ich bin sicher nicht der einzige der das machen will.. wurde das Thema hier irgendwo schon ausgiebig diskutiert?
    2. Der Schließwinkel ist aktuell bei Leerlaufdrehzahl (900 1/min) 30°.


    Der Zündzeitpunkt ist gemessen am OT des 1. Zylinders normalerweise außer im Leerlauf vor OT. Der wird bei Leerlauf 800/min eingestellt und dann bei allen anderen Werten der Tabelle kontrolliert. 30° vor OT im Leerlauf ist TOTAL FALSCH. Er sollte hier 8°nach OT mit angeschlossenem Unterdruck sein. Danach prüft man die Werte bei 1500/min mit Unterdruck und 3000/min ohne Unterdruck. Am Schluss zieht man im vorher auf 800/min eingestellten Leerlauf die Unterdruckleitung ab und prüft so, ob der ZZP wieder um die 17-23° nach früh wandert. Danach weiß man, dass Fliehkraft- udn Unterdruckverstellung funktionieren.


    Die beiden Skalen sind im WHB auf 00-7/2 beschrieben. Der Pin ist immer am Motor befestigt, aber mal weiter links und mal weiter rechts. Vielleicht lässt Du das doch besser Markus für Dich einstellen.


    Es wäre übrigens höflicher, wenn Du mit Hallo und Gruß Deine Beiträge einleiten und beenden würdest.

  • Ein Schließwinkel ist die anteilige Zeit, die der Zündkontakt geschlossen ist, gemessen in ° oder %. Der darf sich über die Drehzahl nur minimal ändern. Das steht aus Seite 00-0/1 . Also 30-36°, maximale Änderung 3°. Kontaktabstand ungefähr 0,4 mm. Er kann also gar nicht so variieren wie Du schreibst, da Du ihn aus der Tabelle für Zündzeitpunkt und sowieso für den falschen Zündverteiler herausliest.

    Hallo hallo,


    so langsam werde ich für den Schließwinkel das Kriegsbeil ausgraben !
    Wie sollen 30-36º eingehalten werden, wenn das mit 0,4 Unterbrecherabstand gar nicht realisiert werden kann ?
    Außerdem in "Wicki" folgerichtig 0,25 angegeben werden.


    Viele liebe Grüße und ein schönes WE
    wünscht 555Nase

    Am Öl hat's nich gelegen, war ja keins drin !¿


    Gruß
    Helmut

  • Hallo,


    der Abstand ist nur ein Näherungsmaß für neue Kontakte und abhängig vom Zündverteiler, insbesondere der Nockenform. Beim 0 231 116 051 (Standard für den 280 SE) sind da 0,25 mm als Näherung. Bei dem 0 231 116 066 eben 0,4 mm.


    Da das mit dem Abstand so eine Sache ist und erst recht nicht mit gebrauchten Kontakten wegen punktförmigen Abtrag und Auftrag funktioniert, hat man Geräte zur Messung des Schließwinkels gebaut. Die und nur die zählen. Läuft ein Kontakt im Laufe der Zeit aus der Schließwinkeltoleranz raus, muss er ersetzt und nicht nachgestellt werden. Für einen Sechszylinder muss der Kontakt alle 60° schließen. Damit sollte also der Schließwinkel in erster Näherung bei 30° liegen. Je höher, desto kleiner ist der Öffnungswinkel und desto mehr Energie transportiere ich in die Zündspule. Damit die Induktion funktioniert, kann das aber auch nicht viel größer als die 30° werden.


    Ich streiche jetzt die Segel, das weiter zu erklären, wenn mir das bis hier nicht gelungen ist. Vielleicht kann der Oldtimer-Markt das besser.

  • Hallo an alle motivierten da draußen,


    das mit der Tabelle habe ich gerade nocheinmal nachgeschaut. Ich hatte mich von der Aussage:


    Motoren mit USA-Abgasreinigung - Modelljahr 1972:


    blenden lassen und so auch die Werte für den falschen Verteiler genommen. (Obwohl das BJ meines W108 ja 1972 ist).


    Zu den Schließwinkel lag ich auch falsch. Das sind natürlich die Angaben zu dem ZÜNDZEITPUNKT. Asche über mein Haupt.


    Nun zum Schließwinkel:


    Den habe ich auf 0.3-0.4mm versucht einzustellen und bei einer Leerlaufdrehzahl von 800 U/min beträgt dieser 30°. Ich versuche den Winkel morgen auf 36° zu bekommen.
    Ist dies geschehen, müsste ich ja über den kompletten Drehzahlbereich mit meinem Messgerät die 36° +- 3°ablesen können. Wenn ich das messen würde, wäre das Thema Schließwinkel meiner Meinung nach abgehackt. Oder muss danach noch etwas beachtet werden?


    Zu dem Zündzeitpunkt kann ich aus dem WHB leider nicht entnehmen welche Skala die richtige ist um den ZZP abzublitzen.


    Da steht:


    Die hintere Gradeinteilung (das ist die zum Motor hin zeigend), die 40° entgegen der Kurbelwellendrehrichtung versetzt ist, mußte neu eingeführt werden, da sonst bei Motoren mit Niveau-Pumpe nicht abgelesen werden kann.


    D.h. wenn ich eine Niveaupumpe habe, dann lese ich die Gradeinteilung zum Motor hin ab, wenn nicht, nehme ich die zum Kühler hin. Woher weiß ich ob ich eine Niveaupumpe habe?


    Ungeachtet dessen, dass ich für manch´ einen vielleicht sehr dumme Anfänger-Fragen stelle, finde ich es trotzdem cool, dass hier detailliert die Fragen und somit auch mein Wissen aufgearbeitet werden. Macht bis jetzt sehr viel Spaß das "alte" kennenzulernen, obwohl mein W108 gerade mehr steht als fährt.


    Daher: großes Lob an alle Forenleser!




    Soweit meinerseits


    Franco

    Oldtimerliche Grüße
    Franco


  • Nun zum Schließwinkel:


    Den habe ich auf 0.3-0.4mm versucht einzustellen und bei einer Leerlaufdrehzahl von 800 U/min beträgt dieser 30°. Ich versuche den Winkel morgen auf 36° zu bekommen.
    Ist dies geschehen, müsste ich ja über den kompletten Drehzahlbereich mit meinem Messgerät die 36° +- 3°ablesen können. Wenn ich das messen würde, wäre das Thema Schließwinkel meiner Meinung nach abgehackt. Oder muss danach noch etwas beachtet werden?


    Versuche lieber, ihn auf 33° einzustellen, dann sollte er immer in der Toleranz liegen.



    Da Du einen sehr späten Wagen hast, ist die hintere Skala die richtige, auch ohne Niveaupumpe. Die Skala wurde eingeführt, um in der Serie die Niveaupumpe einbauen zu können und betraf dann alle Fahrzeuge. Im Endeffekt ist dann der Zeiger etwas versetzt. Da mein 68er M130 das schon hat, hat Dein 71er das erst recht.


    So und jetzt viel Erfolg mit dem Einstellen.

  • Versuche lieber, ihn auf 33° einzustellen, dann sollte er immer in der Toleranz liegen.


    Hi Franco,


    Prüfe aber vorher, ob Dein Messgerät in ° (Grad) oder % (Prozent) anzeigt. Falls Du eine Anzeige in Prozent hast, musst Du den guten Dreisatz aus der Schule rauskramen :)


    Wenn ich mich nicht verrechnet habe sind 33° = 37%

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

  • Hallo Allerseits,


    dann hoffe ich mal das ich mich nicht allzu dumm dafür anstelle und dass ich den Schließwinkel hinbekomme.
    Hilfreiche "Anmerkungen" sind immer willkommen.


    Schönen Abend


    Franco

    Oldtimerliche Grüße
    Franco