M130 ruckelt wenn Gang eingelegt ist

  • Hallo liebe VDH Gemeinde,


    ich habe letzten Monat meinen 300 SEL 2,8 wieder zusammengebaut.


    der Wagen ist seit 2012 in meinem Besitz und wurde kaum gefahren. Jetzt zueiner Hochzeit sollte er fertig gestellt wer


    Nach ein paar kurzen Probefahrten trat dieses Problem zum ersten Mal auf.


    Der Motor springt sehr gut an. Nimmt Gas an und läuft einiger Maßen rund. Aber sobald man einen Gang einlegt, Vorwärtsgang oder rückwärts fängt er an zu stottern. Nimmt keine has mehr an. Hört sich anals läuft er nicht auf allen Zylindern bis er dann abstirbt.


    es geht um einen M130 mit Automatik 1968.


    zündung wurde gerade bei Bosch eingestellt. Kabel und Kerzen in Ordnung.


    Hubmagnet arbeitet auch. Wenn man am Gasgestänge zieht nimmt er kein Gas an.


    benzinpumpe ist neu von pierburg und läuft .


    ich hab keine Ahnung was es sein könnte.



    vielen Dank für eure Vorschläge.


    Florian

  • Erster Verdächtiger...


    Die Regulierung (Gasgestänge) ist nicht nach Vorschrift eingestellt und um die Symptome zu überdecken wurde dann eben an der ESP der CO-Wert solange regiuliert bis er (im Leerlauf) läuft.


    Die Anleitung gibts auf der vdh Website
    http://www.mercedesclubs.de/bo…dbuecher/WHBab1968/#277/z

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

  • Hallo Uli,vielen dank für den Tip.


    Das hört sich ziemlich kompliziert an. Aber ich werde mal nachschauen. Am Vortag hab ich die Zündung neu einstellen lassen und konnte danach noch gut nach Hause fahren.


    Das Problem kam dann ganz plötzlich.

  • Morgen Florian,


    du hast wohl noch die Ruckomatik mit Drehzahlanhebung. Die wird über die von dir genannten Teile aktiviert. Ob sie funktioniert kannst Du ja schnell feststellen. Beim Einlegen der Fahtstufe muss sich der Magnet bewegen und das Gasgestänge betätigen.
    Ansonsten stimmt wie gesagt etwas mit der Leerlaufeinstellung nicht.
    Macht drr Wagen das auch wenn er kalt ist?


    gruss,
    Rainer

  • Hi Florian,


    der Fehler kann viele Ursachen haben - nur nützt es nichts, an einzelnen Symptomen herumzulaborieren, wenn die Grundeinstellungen nicht stimmen. Das wäre wie bei einem Armbruch starke Schmerzmittel zu nehmen und auf den Gips zu verzichten. Man kann damit leben, wird aber auf Dauer nicht glücklich :)


    Da man nie weisss, wer in den letzten 40 Jahren wo rumgedreht hat, geht nichts ohne korrekte Grundeinstellungen. Nur dann kannn man im Folgenden einzelne Komponenten prüfen und als Verursacher identifizieren oder ausschliessen.


    Das schöne an dieser alten, mechansichen Technik ist der logische Aufbau, sodass man Schritt für Schritt vorgehen kann.


    Zuerst die elektrische Seite auf Vordermann bringen (Zündkerzen, U-Kontakt, Zündkabel, -Stecker, Verteilerkappe, etc.), dann Schliesswinkel und Zündzeitpunkt einstellen - wurde bei Dir ja schon gemacht.


    Bei der Gelegenheit einen fiesen kleinen Fehler ausschliessen, der zwar nicht zu einem Problem passt, aber gern für Ärger sorgt. Bei der grünen Leitung von der Zünspule zum Verteiler ist oft die Isolierung an der Duchführung zum Verteiler brüchig und sorgt für gelegentlichen Masseschluss.


    Jetzt die Ventile einstellen und bei der Gelegenhit die Steuerzeiten prüfen.


    Nun kommt die Grundeinstelleung der Regulierung (Gasgestänge). Ohne korrekte Einstellung - auch wenn sie aufwändig ist - ist jede weitere Tätigkeit sinnlos.


    Wenn das erledigt ist, muss das Thermoelement zur Kaltstartanreicherung überprüft werden. Man schraubt den kleinen Luftfilter an der Einspritzpumpe (ESP) ab und prüft, ob im Kaltstart ein kräftiger Sog spürbar ist. Der muss bei zunehmender Betriebstemperatur kontinuierlich abnehmen und bei warmem Motor zum erliegen kommen. Bitte nur den Filter abschrauben und nicht versehentlich an der Höhenkorrekturdose drehen. Dort geht es um hunderstel Millimeter, die nur auf einem Prüfstand eingestellt werden kömmen.


    Nächsten Verdächtiger ist das Startventil auf dem Ansaugrohr.Wenn es tropft oder kontinuierlich einspritzt, läuft er zu fett, wass dann fälschlicherweise häufig durch herunterrgeln von Leerlauf und CO-Wert 'korrigiert' wird.


    Jetzt Leerlauf und CO-Wert einstellen. Wenn er dann noch nicht richtig läuft, sehen wir weiter.


    Aber zuerst solltest Du Dich mit der Arbeitsweise der ESP auseinandersetzen. Mathais Parschau (vielen Dank dafür) hat unter den beiden Links eine prima verständliche Beschreibung verfasst.


    http://sterntwiete.mparschau.de/html/einspritzung_1.html


    http://sterntwiete.mparschau.de/html/einspritzung_2.html

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

  • Nach vielen Versuchen bin ich leider noch nicht weiter. Das grüne Kabel am Verteiler ist neu. Das Dehnstoffelement habe ich geprüft. Wenn der Motor warm ist wird keine Luft mehr gesaugt.(Luftfilter abgeschraubt). Welche warmlauf Veränderungen gibt es noch die ich prüfen kann. Warum nimmt der Wagen kein Gas an wenn der Gang eingelegt wird, dreht aber im Leerlauf sauber hoch?

  • Hast Du die Regulierung nach Vorschrift eingestellt?


    Dann solltest du prüfen, ob das richtige Gestänge verbaut ist oder ob es verbogen ist. Dazu nachsehen, ob die Drosselklappe richtig schließt und bis zum Anschlag öffnet.


    Nächster Punkt wäre, ob die ESP richtig eingebaut ist (ein Zahn Versatz reicht schon).

    Gruß


    Uli aus S


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    - Walter Röhrl -

  • Hallo Florian


    Ein Versuch deine Frage grundsätzlich zu beantworten:
    Wenn er im Leerlauf sauber hochdreht, nicht aber mit eingelegtem Gang, also unter Last, ist er wahrscheinlich deutlich zu mager in der Grundeinstellung.


    Du hast im ersten Beitrag berichtet, dass die Zündung neu eingestellt wurde und du dann gut fahren konntest, das Problem später schlagartig auftrat. Das ist einigermassen seltsam*. Wurde da auch der CO-Wert gemessen? Das ist zumindest ein Anhaltspunkt für einen einigermassen korrekten Leerlauf, wenn alle Grundeinstellungen laut Uli gemacht sind. Im Normalfall hat der Wagen dann einen Leerlauf-CO irgendwo um die 3%, +/- 1%. Falls ein Prüfprotokoll gemacht wurde, sollte dies auf dem Ausdruck stehen.


    Ganz grob kannst du Einstellung so prüfen: Wenn du bei betriebswarmem Motor das Gasgestänge zwischen der Welle, die quer oben über den Motor läuft und der Regelstange zur Einspritzpumpe (die zwischen Motor und Batterie nach unten verläuft) aushängst, sollte sich zunächst mal am Motorlauf nix ändern. Das bedeutet, dass das Gestänge hier spannungsfrei eingehängt ist. Wenn man nun vorsichtig "Gas" an der Luftseite gibt, also die Welle zur Drosselklappe niederdrückt und die Drehzahl sich problemlos stark erhöhen lässt, läuft er tendenziell zu fett. Andersherum, wenn die Drehzahl sich erhöht, wenn du nur die Benzinseite zur Pumpe niederdrückst (bitte auch nur vorsichtig und nicht auf Vollast und auch nicht zu lange), läuft er tendenziell zu mager.
    Um dann nicht Symptome zu bekämpfen, hat dir Uli alles wichtige geschrieben, um systematisch vorzugehen.


    *die Grundeinstellung kann sich eigentlich nicht schlagartig verstellen. Es müsste sich um einen plötzlich auftretenden Defekt handeln. Da gäbe es viel: wie bereits beschrieben könnte es das Kaltstartventil sein, das plötzlich ständig Strom erhält oder undicht wurde, oder der Defekt ist sogar auf der Zündungsseite zu suchen: Schwacher Zündfunke, Problem im/am Verteiler.
    Einige der Defekte zeigen sich viel deutlicher unter Last.

  • Hallo, kurze Rückmeldung. Kompression ist ungleich. Kopf musste runter. Seitdem wurden viele Baustellen gesichtet. Nächste Woche kommt der revidierte Kopf drauf, dann berichte ich weiter. Danke für die Ratschläge.