Vorgarten- und Hinterhoffunde in Malaysia ..

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Moin Lutz + Alex,

ob´s Spaß mach ein urbritisches Tantchen wieder auf die Strasse zu kriegen weiss ich nicht, weshalb ich hier einfach mal dumm gefragt habe. Keine Antwort ist ja auch eine Antwort in diesem Hause, beinahe so, wie sich im Nachkriegsengland sämtliche Gardinen im Viertel leise bewegt hätten, wenn denn mal ein Nachbar auf der Insel es wagte, mit einem Mercedes nach Hause zu kommen. Vollkommen unmöglich seinerzeit. So scheint halt auch das urdeutsche Verhalten gegenüber dem gemeinen Briten eher distanziert, zudem der noch nicht mal gross was wert ist, selbst wenn er denn fährt. Der gezeigte Rover steht zwar schon lange aber erst seit kurzem zur Disposition, der Senior, der ihn weggestellt hat -natürlich unter einen Baum, denn Garagen gibt es keine- ist nun verstorben, die Söhne streiten sich um das Grundstück, welches ein paar Millionen wert ist. Da hat man halt keine Zeit den KFZ-Brief zu finden ohne den eine Neuzulassung in Malaysia nicht möglich ist. Natürlich können die Erben einen Ersatzbrief beantragen, das ist nur ein solcher Papierkrieg, da schrecken sogar hartgesottene vor zurück.

Den Part würde ich sogar übernehmen, denn so langsam weiss ich wie der Behördendschungel hier tickt, Zeit hab ich ohne Ende, weil mir mein Aufenthaltstitel jegliche Arbeit vor Ort strikt verbietet, das schützt manchmal sogar vor notwendiger Gartenarbeit. Mangels eines akuten Sternprojektes fiel mein Blick deshalb auf den Rover. Erklären kann ich es nicht aber die Selbstmördertüren hinten reizen mich ungemein. Der Rest ist Technik und schweissen, da hab ich keine Ahnung von, erst recht nicht bei einem Briten, jedoch das Wissen und Teile sind lokal vorhanden, darauf kann ich zugreifen.

Den perfekten Klassiker kann man in Malaysia eh nicht kaufen, denn den gibt niemand mehr aus der Hand, auf dem überschaubaren Markt gibt es ihn schlicht und einfach nicht, ausser er wurde kuerzlich importiert. Und selbst da sind die Haelfte aufgehuebschte und überteuerte Gurken oder sogar Unfallrestaurationen. Alle wollen nur dein Bestes: Dein Geld. Dann doch lieber das ehrliche Wrack mit einer lokalen Geschichte und je lauter meine Karosserieschrauber knuttern um so besser wird das Ergebnis.

Selbst ohne deutsche Qualitaetsansprueche bei der Restaurierung in Malaysia je erreichen zu koennen, glaube ich, bislang kein Geld verbrannt zu haben. Es ist halt meine kleine Flucht in die Sachwerte. Beinahe wie bei Aktien, das Geld ist ja nicht futsch, es hat nur grad ein anderer. Meine beinahe tägliche Dividende ist der unbezahlbare Spassfaktor der Nutzung, in einem tropischen Schwellenland um den Faktor x höher zu bewerten als in Europa, hier wird man täglich beinahe ungläubig gefragt, ob der Klassiker denn auch "Langstrecke" kann, womit nur 2-300km in die Hauptstadt gemeint sind, keine Selbstverständlichkeit hierzulande, was auch auf den Zustand der anderen, älteren Gebrauchtwagen schliessen lässt sowie der zahllosen Trailer-Queens bei der jährlichen Asia Klasika.

Grüsse aus Malaysia.

Heinz

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Moin Enzo,

ein Rover P6 als 2000TC steht auch seit etwa 20 Jahren in Kuantan unbewegt, sogar trocken untergestellt, selten genug. Ansonsten nur "fakes" all around. Ein 1978er Cadillac Fleetwood für nur 4k Euro gefällig? Leider mit Toyota-Motor, das geht gar nicht.

Ein japanischer Anbieter für Kreuzgelenke warnt sogar auf seiner Verpackung vor fakes, das muss einen Grund haben. Dann bleibt nur noch der "Singapore Motoring Heritage Day 2015", da kommen nur die besten, sicher alle ziemlich original.

Ungefakte Grüsse aus Malaysia.

Heinz

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Moin,

meinen Benzintank hat es während der Fahrt einfach abgerissen, die vordere Halterung hatte sich gelöst, gottseidank kein Funkenschlag Metall auf Asphalt, gut 60 Liter geschmissen, nix passiert, Glück gehabt. Kontrolliert abgebrannt, bevor noch jemand ne Kippe schmeisst und sich selbst flambiert.

Grüsse aus Malaysia.

Heinz

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Moin Enzo,

der Rover 2000TC steht nicht zur Disposition. Nunmehr bestätigt steht das Teil tatsächlich seit 25 Jahren dort in der Werkstatt und da bleibt er auch auf Wunsch des betagten Eigners. Nix zu machen. Der dahinter parkende Austin England steht auch nicht zum Verkauf. Nebenan steht seit kurzem ein W116 als 450er ex Sultan von Pahang. Immerhin erste Hand. Mal schaun ob da was geht.

Grüsse aus Malaysia.

Heinz

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Moin Alex,

Einfuhrzölle für Klassiker in Malaysia (hochkompliziert, undurchsichtig und voller böser Überraschungen) haben mich bisher nicht interessiert, weil ich mich auf lokal vorhandene Objekte bislang beschränkte, die sind bereits verzollt. Einzige Ausnahme, der Sultan hat nie Zoll gezahlt für seine Flotte, somit wird dieser meist in voller Höhe erhoben, wenn das Wrack dann mal in Privatbesitz übergeht. Völlig uninteressant sowas. Dann braucht es noch eine AP, eine Einfuhrgenehmigung, bis zu 12k Euro für ein Stück Papier ohne das gar nichts geht. Diese ist offiziell nicht zu erwerben, es bleibt also nur, dem Monopol-Handel eine abzukaufen, viel Vergnügen.

http://msvcr.com/request.php?173

Hier ein kleiner Überblick, was so alles auf den privaten Importeur zukommt, nun verstehst du, warum ich das noch nicht mal versuche zu übersetzen. Warum hiesige Senioren ihren Klassiker vorzugsweise vor der Haustür verrotten lassen, kann ich dir auch nicht erklären.

Grüsse aus Malaysia.

Heinz

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Moin,

heute mal einen Blick über den Tellerrand ins Hochpreis-Segment wagen, natürlich steuerbefreit, auf einen der in Europa wohl weniger bekannten Sammler in Malaysia. Immerhin rund 40 Klassiker nennt der Sultan von Selangor, HRH Sultan Sharafuddin Idris Shah sein eigen. Früher als Kronprinz selbst Teilnehmer bei grossen klassischen Rallys wie dem Louis Vuitton Vintage Equator Run in 1993 mit seinem Ford Tudor. Zweimal Peking-Paris Rally, 1997 erneut mit dem 1932er Ford Tudor, 2007 zuletzt mit einem Chevrolet Fangio.

Die Verfassung des Bundesstaates Selangor erlaubt dem Monarchen jeweils nur eine maximal 30tägige Abwesenheit vom Thron, so passte es gut, dass die
"Road to Mandalay 2015" von Singapore nach Myanmar nur 24 Tage in Anspruch nahm, in seinem Jaguar XK140 FHC (Fixed Head Coupe), genannt "Jag the Ripper".

Grüsse aus Selangor.

Heinz

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Moin,

wenn dein erster Mercedes ein 600er ist, du damit nach 4jähriger penibler Restauration alles an Preisen gewinnst, was der malaysische Markt so hergibt, so sollte man meinen, das lässt sich nicht mehr steigern. Nicht für Ong Kheng Liat, der frühere Investmentbanker verbrennt investiert mal schnell ein paar Millionen und gründet sein eigenes Autohaus für klassische Mobile.

http://www.motorme.my/character-in-retrospect/

Nicht nur dass er die Qualität asiatischer Restaurationen in bislang unbekannte Höhen katapultiert hat, bietet er heute Klasse statt Masse und hebt sich mit seinem Angebot weit über den bislang nur sporadischen Mitbewerb hervor. Sechs- bis siebenstellige Summen zu nennen hat er gelernt, seine Ware ist makellos, sicherlich das Beste, was man in Malaysia zur Zeit an klassischen Automobilen angeboten bekommt. Meine Hochachtung vor soviel Enthusiasmus und Unternehmermut in einem noch jungen Markt für Oldtimer.

Alles was Ong bislang anpackte hat er zum Erfolg geführt. Was mag als nächstes folgen?

Grüsse aus Malaysia.

Heinz

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Moin,

ein 10 Jahre altes Auto gilt in Singapur als nicht mehr verkehrstüchtig, obwohl es sich zumeist nur auf einer kleinen Insel bewegt. Auf den Kaufpreis erhebt der Staat zudem eine Zulassungssteuer von 100
Prozent. Damit kosten die Autos bereits doppelt so viel wie anderswo.

Das ist noch nicht alles: Wer ein Auto kaufen will, braucht außerdem ein Zertifikat, das den Kauf, die Anmeldung und den Besitz eines Autos erlaubt. Das gilt für 10 Jahre, danach muss es verlängert werden – oder das Auto wird stillgelegt.
Dies kostet je nach Nachfrage schnell 100.000 Singapur-Dollar (68.000 Euro) und mehr.

Dann kommt noch eine saftige KFZ-Steuer hinzu was dazu führt, 5 Jahre alte Luxus-Autos einfach zu verschrotten. Nun kommen die Nachbarn ins Spiel wo diese 5 Jahre alten Schrottautos -zudem zu einem Spottpreis-
natürlich einen reissenden Absatz finden. Legal eingeführt wäre beinahe unbezahlbar, also geht man krumme Wege:

Quelle:
http://www.thestar.com.my/news…-sold-with-forged-papers/

Thriving trade in scrapped luxury cars

JOHOR BARU: A 10-year-old car is considered not roadworthy in Singapore. And with taxes to be paid after half the lifespan, it makes sense to scrap cars after five years on the road in the republic.
For Malaysian middlemen, that’s a golden opportunity. These middlemen buy luxury cars at scrap value in the republic, bring them into Malaysia, produce forged papers – apparently with help from some corrupt officials – and sell the cars at good prices.
Malaysian buyers are willing to take the risk to get their hands on luxury cars, as they are still far cheaper than the ones in registered car dealerships.
The cars are, on average, priced almost 10 times lower than the market price of a similar model in Malaysia.

A businessman, who wanted to be known as Mike, said buyers were willing to take the risk of buying such cars despite knowing that they could run into trouble with the law.
“It is so much cheaper than buying a second-hand car in Malaysia. The Singapore cars are usually just above over five years old and still in good condition,” he said.
Citing an example, he said a se­­cond-hand Mercedes-Benz that cost about RM80,000 here would only cost RM10,000 if illegally brought in from the republic.

“We engage with our Singaporean contacts and a driver would be sent there to drive out the car, passing through two immigration checkpoints in the republic and Johor Baru,” he added.
Then, it is up to the buyer if he wants to duplicate an existing car registration number or do an under-the-table registration with the Road Transport Department (JPJ). However, both comes with risk, he claimed.
Mike said although “clo­ning” the registration number of another car was much cheaper than registering the car with JPJ, the risk was higher.

“Usually, they look for a similar car model and colour, preferably from a different state, before duplicating the plate. With inside help, the dealers are able to get an original print copy of the road tax.
“However, the car will be without valid insurance. If JPJ conducts checks against the vehicle’s chassis number, the driver could be in trouble,” he added.
As for registering with JPJ, he said buyers would have to fork out about RM15,000 to get a licensed car importer to issue a permit to import for the car.

A JPJ officer can then help register the car and create a new grant. Customers are even given an option to register the car under running numbers or their chosen numbers.
Customers can then apply for insurance and easily renew their road tax every year.

Mike said that if the registration was cloned, the buyers would have to wait for the original owner to renew the road tax before it could be reprinted.
He claimed that he received an average of three to five customers monthly, most of whom were willing to spend an average of RM25,000 for a variety of luxury cars, especially Mercedes-Benz and BMW.
A driver who brings scrapped cars out of Singapore into Malaysia said some luxury cars could be sold for up to RM40,000 along with the vehicle’s original grant.
The cloning process alone is about RM5,000 to RM6,000.

He said buyers could opt to clone the registration of a scrapped Malay­sian car of the same model and make or from other existing cars onthe road.
He claimed there were also ways to alter the chassis number of the cars to match the grants of the scrapped Malaysian cars.

+ + +

Und nun wieder ganz legal, "Clone my Classic", oder auch, der ganz normal Wahnsinn malaysischer "Veredler":

Grüsse aus Malaysia.

Heinz

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Moin Rainer,

im Maerz steht nur ein MSVCR-Club-event in Johor an:

Ted Baillie-Reynolds Run
Sunday 13th March 2016

Join us for breakfast followed by a drive around the
old Johor Grand Prix route to commemorate Ted
and his adventures on this circuit.

Please assemble at Susur 4, Jalan Tun Abdul
Razak, opposite the Larkin Fire Department, at
8.00am.

Die meisten Klassiker findest Du wohl in und um Ipoh, sowie auf der Insel Penang und wie weiter oben beschrieben -bislang unverkaeuflich- auch sporadisch in Kuantan.

Die gezeigten Mutanten findest Du im Internet, anrufen, anschauen und weglaufen ist mein Tip.

http://www.mudah.my/malaysia/c…w=3&so=1&st=s&mds=1&mde=2

Gruesse aus Malaysia.

Heinz

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Moin,

was macht man bloss als autobegeisteter Sohn, zudem noch als Kronprinz von Johor, wenn der Sultan und Vater schon alles hat in seiner Sammlung, was es automobil und klassisch denn so gibt? Da bleiben ja nur noch die schnellen sportlichen Varianten, gern auch mal in Fehlfarben. TMJ als Nummerschild darf nur er fahren, es heisst nichts anderes als "Kronprinz von Johor".

Allein dem Vater ist das Staatswappen als Autokennzeichen vorbehalten. Hier gibt Sultan Ibrahim einen selbstgeführten Einblick in Teile seiner Sammlung, es beginnt mit den Mopeds, dann kommen die Autos:

Wer tiefer in die Materie "Sultan von Johor" einsteigen mag, dem sei die umfangreiche Krönungsvorbereitung als abendfüllender Film empfohlen, hier löst sich auch am Anfang des zweiten Teils das vormalige Gerücht eines 12zylinder-Motors im 600er Landaulet auf, es stimmt.

Beruhigend, dass auch der königliche Fuhrpark zuweilen landesüblich und heimlich "verbessert". Sicher auf hohem Niveau. AMG soll mehr wissen. Allein beim "Fiebermessen" wurde er erwischt, die zuletzt in Deutschland aufwändigst restaurierten Landaulets wurden zu heiss auf den nur 6 km entfernten Hügel, wo im Staatspalast die Krönung stattfand. Der 12zylinder ist natürlich niemandem hier bislang aufgefallen.

Grüsse aus Malaysia.

Heinz

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Moin,

so langsam nimmt das 300er Wrack ex Australien Konturen an, keine Sorge, der chinesische Eigner schwimmt in Geld, 5k Euro mal schnell fuer "alles" neu verchromen, Resultat eher bescheiden, schweissen reichlichst, was mag beim lackieren schief gegangen sein? Holzarbeiten noch vornehm verdeckt, der beste Sattler des Landes will auch 5k Euro ohne mit der Wimper zu zucken. Bleibt leider immer noch der eingebaute 124er Motor, bin mal gespannt was draus wird.

Gruesse aus Malaysia.

Heinz

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Moin Frank,

falls jemand Ende September wieder einmal in Singapore weilt und klassische Automobile vermisst, die Musike spielt ein ganzes Wochenende beinahe gegenueber, auf dem Festland in Malaysia, die Asia Klasika gastiert zum ersten Mal in Johor.

Gruesse aus Malaysia.

Heinz