Glaubensfrage Schmierstoff Vaseline

  • Hallo,


    ich bin gerade dabei, einige mechanische Verbindungen zu schmieren. Nun habe ich öfter gelesen, das wohl viele Vaseline dafür nutzen. Da Vaseline ja recht günstig ist und auch überall erhältlich, wäre das ja eine schöne Möglichkeit.


    Nun hätte ich gerne Erfahrungswerte oder auch Alternativen, die man nutzen sollte um mechanische Teile zu schmieren. Hauptsächlich handelt es sich bei mir zur Zeit um Schiebedach (w124) und Fenstermechanik (w124 und w115), allerdings werden mir sicherlich auch noch wesentlich mehr Teile einfallen, die ich schmieren müsste. Desweiteren hätte ich gerne eine Empfehlung, wie ich die Heizungszüge für den w115 auf Dauer gut schmieren kann.


    Gruß
    Thilo

  • Hi,


    Vaseline ist kein guter Schmierstoff für Autos, weil es einen sehr niedrigen Schmelzpunkt hat. Es verflüchtigt sich einfach zu schnell. Es ist allerdings nicht sehr schädlich für Kunststoffe und kann deswegen auch hier eingesetzt werden. Das Schmieren an sich scheint mir nicht so problematisch wie die Beständigkeit gegen Alterung, Hitze, Abrieb und Feuchtigkeit oder Luft zu sein.


    Gruß


    Oliver

  • Hallo,


    Vasilähne eignet sich hervorragen für die Gummiedichtungen der Türe und alles andere, was im Winter festfrieren kann, als Frierschutz. Desweiteren kannste Vasili im Bereich der Kunststoffe zur Schmiere hernehmen, z. B. Kunststoffunterlegscheiben, Kunststoff- oder Bakelitzahnräderwerke und solchen Scherze in der Art und/oder auch zum Einfetten von Dichtungsringen, Dichtungs/Tüllenführungen für Kabelwirwarr bzw. Kabelbäume.


    Für`s Schiebedach (zwecks der Optik und der regelmäßigen Nachfettung) nur für die oberen sichtbaren Führungsschienen hernehmen, da z.B. Graphit (von Molykote) echt ätzend aussen würde, einfaches Motorenöl für Schiebedach könnte auch in Ordnung gehen, doch zieht des Zeug den Staub/Dreck wohl eher an, als Fette (wegen des "Ausdünstungsverhaltens/-zirkulationserscheinung" durch die Luft)


    Alles was Metalverbindungen/ Führungen, Räderwerk anbelangt, da schwöre ich auf Graphit. Wenn es aber mit Temperaturen und stärken Drücke, was zu schmieren gibt (als da wäre Dehnschrauben der Krümmerbefestigung, Bremsanlage generell, mit Ausnahme der Bremsscheibe :P ) nehme ich CU-Paste (Kupferle) her, auch zum Korrosionsschutz für Gewinde aller Art (wobei hier WHB Drehmomentanzugsregelungen beachtet werden sollte, ob "nasse" oder "trockene" Gewindeanzüge anstehen).


    Meisten steht es auf der Verpackung der Schmiere, für was sie zur Anwendung gedacht ist. Viskosität, Tropfpunkt, Temp-Einsatzbereich, Leitfähigkeit usw. Da kannste dir ne Ableitung für Zweckentfremdungen ausdenken oder genau für Bestimmte Arbeitseinsätze für die MechVerbindungen aussuchen.


    Besten Dank für Lesen bishierher :sleeping: :sleeping: :sleeping: :sleeping: :sleeping: :sleeping:

  • Desweiteren hätte ich gerne eine Empfehlung, wie ich die Heizungszüge für den w115 auf Dauer gut schmieren kann.


    Ich denke, dass Razvans Tip mit dem Graphit hier das beste sein wird, ich würde es trocken dazugeben. Die Heizungszüge sind beim /8 trocken (ohne Schmierung) und laufen auch fast immer sehr leicht, das Problem liegt in der Regel in den schwergehenden Verstellkolben im Heizungsventil (an der Stirnwand, dort wo die Heizungszüge eingehängt sind).

    Mit doppelgenocktem Gruss, Matthias

  • davor wird doch immer wieder gewarnt, weil das Kondome angreift ? :whistling:

    Ich leb in meiner eigenen Welt. Das ist OK. Man kennt mich dort. Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage ? :whistling:

  • Hi,


    bevor irgendwas geschmiert werden soll, GRÜNDLICHST reinigen = Kaltreingiger, WaschBenz usw. + Gummihandschuhe + ne neue komplette Rolle ZewaWischrolle (gerad bei Graphitifett is im nu alles grau, bloß die Schmierstelle nicht).


    @Jens: Verträglichkeit von Vaseline und Gummi: Da haste mich nachdenklich gemacht. Vielleicht kann "uns"/mir jemand n Tipp hinstellen. Generell würde ich sagen: Kraftstoffsystem- und Hydraulikdichtungen sollten vor der Anwendung gründlichst entfettet und mit der jeweiligen Betriebsflüssigkeit eingeseift werden. Bei Pneumatikdichtungen GRUNDSÄTZLICH mit gar nichts einfetten, aber mit z. B. Talqum (Pulver halt) versehen.


    Tür- /Kofferraum- und Solche Sachen, kann mit Vaseline (zumindest Technische), keine mit Erdbeergeschmack ( :thumbdown: Würgg), bestrichen werden (wegen der Geschmeidigkeit und im Wintereinsatz). Die Fahrwerksbuchsen und Gummielagerungen unter der Karosse, da kannste sogar Bremsflüssigkeit drauf pappen :D Die Hassen nur Staub und Dreck, würde ich aber auch mit Vase einkleistern.


    Zur Vorsicht sage ich mal, der Text ist glatt gelogen. Nehmt Hirschmann Gummiefett. :thumbup:


    BYE

  • natürlich nur wenn keine Lackierarbeiten geplant sind. Desgleichen für die Laufschienen des Schiebedachs und die Türschlösser. Die Bowdenzüge der Heizungsregulierung laufen tatsächlich meist leicht. Falls man da mal schmieren will eignet sich gut eine Spritze mit dünner Injektionsnadel, die zwischen Zug und Hülle geführt wird. Auch für andere Schmierstellen mit geringem Bedarf gut geeignet. Die Ventile selbst kann man vor dem Einbau dünn mit Vaseline bestreichen. Fenstermimik würde ich erst mit Kriechöl und dann wo möglich mit Graphitversetztem- oder Heißlagerfett schmieren. Falls Du auch die Türscharniere schmieren willst empfehle ich wegen einer Stoßfettpresse mit Spitzmundstück beim Kettensägenzubehör zu schauen. Für alles andere WD40 oder anderes Kriechöl.


    wer gut schmiert....


    stefan

  • Hi,


    Silikonoil ist nicht das wahre. Erhöhte Verharzungsgefahr. Bedingt geeignet für permanente Schmierstellen.


    Verwendbar für das Einlaufen/Pressen bzw. Montieren von Gummies (speziell Buchsen/Tüllen).


    WD 40 wird nur zur Reinigung/Konservierung der Metalteile verwendet, nicht zur Schmierung. Sattes Einstreichen der Teile mit WD40 (Egal welche) bewirkt massiven Staubansatz = Ergebnis Wollflockenanhäufung


    Ist kein Basteltipp - ist auch nicht als Streitpunkt gedacht! :thumbup: der Tip kommt aus n Werkstatt wo vom ArbeitsBoden gegessen werden kann.


    Bye

  • tach,


    also soweit ich mich an meine Lehrzeit in einem Gummiwerk erinnere ist Motoröl und Vaseline für diverse Gummimischungen (z.b. Autoreifen) nicht so gut.


    Ich nehme für Türdichtungen schon immer Silikonöl, ist meiner M. nach die sauberste Lösung, das zieht schön ein, es bindet kein Schmutz.


    Für Mechanische Verbindungen wo man nicht hinlangt (Gasgestänge etc... )Kupferpaste oder einfach Lagerfett


    gruss


    roman

  • hi,


    erstmal vielen Dank für die zahlreichen Kommentare :thumbup:


    Heizungsventil geht von Hand recht leicht zu verstellen, daher mein Gedanke an die Züge. Ich werde das ganze mal genauer untersuchen und falls es doch die Züge sein sollten versuchen etwas Graphitstaub hinein zu bekommen.


    Fensterheber - Heißlagerfett hört sich logisch und gut an.


    Beim Schiebedach bietet der freundliche 0,5 Kg Säurefreies Fett an, daher mein Gedanke an Vaseline. Leider kostet die Dose dann auch gleich 60 Euro, ob Netto oder Brutto, habe ich daraufhin nicht mehr gefragt :whistling: Bis auf das Schiebedach ist mir damit erstmal alles klar :thumbup:


    Gruß
    Thilo

  • Hallo Thilo.


    Ich stellte letztes Jahr die gleiche Frage, mit was schmiere ich das mech. Schiebedach. Nachdem ich einen Tipp bekommen hatte,schmierte ich es mit Silikonoel. Der Vorteil liegt darin, dass das Silikonoel keinen Schmutz bindet. Flutscht nun wieder wie am ersten Tag. Auch habe ich die Gummidichtung des Windabweisers damit zum neuen Glanz gebracht. Einfach Super, das Zeugs ....




    Mit leichtläufigen, dahingleitenden Grüßen 8o






    P.S. Noch schnell etwas zum Schmunzeln.


    Fragt ein Freund seinen Kollegen: "Haste´ schon die Eier für Ostern gefärbt?" Dieser: "Nee, die sieht man doch sowieso nicht ..." :D


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    Am Ostermorgen fragt die Frau Ihren frisch vermählten Mann am Frühstückstisch: "Liebling, wie hättest du den gerne das Ei. Gekocht oder gebraten?"


    Er: "... gekrault ... !!!" :D :love: :whistling:

    * * * M e r c e d e s * * * Ein Stern der deinen Namen trägt ...

    Edited once, last by Andreas W114 ().

  • hi,


    danke noch für die weiteren Antworten. Ich denke, das ist die 0,5 Kg Dose wo er am Tresen was von 60 Euro sagte. Wird wohl auch noch der Nettopreis gewesen sein 8|


    Gruß
    Thilo

  • Hi,


    Vaseline ist ein wirklich großartiger Rostschutz, genial das Zeug. Ist auch super wenn man mal in nen Autogenbrenner gepackt hat, Vaseline drauf, heilt doppelt so schnell.


    Als Schmierstoff ist es im KFZ-Bereich nur ganz ganz bedingt geeignet. Es ist zwar chemisch sehr verträglich, aber die Visko ist viel zu Temperaturabhängig. Im Winter ist das Zeug steinhart sodass es die Schmierstellen eher verklebt, steht das Auto dann im Sommer mal in der Sonne wird es flüssig und fließt von den Schmierstellen weg.


    Zum schmieren stellt man sich eine kleine Armada von verschiedensten Schmierstoffen ins Regal, da gibt es eben kein Zeug was für alles zu gebrauchen ist. Für Schiebedächer, Verdecke und Antennen nehme ich das Spezialzeug von MB. Das ist sauteuer, aber dafür auch extrem ergiebig, wenn man 1-2 Oldies hat wird man die nächsten 40 Jahre keine weitere Dose kaufen müssen. Für Verschmutzungsempfindliche Gleitflächen nehme ich Teflonspray. Kunststoffgetriebe oder feinmechanische Sachen kriegen Silikonfett, aber nur wenn sie gekapselt sind. Wenns offen ist auch da Teflonspray. Für Metallscharniere, auch solche die erhöhter Temperatur ausgesetzt sind, Wischergetriebe usw. nehme ich gerne MOS2-Fett, ist sozusagen der Allrounder in der Garage. Metallteile wo ich mit Fett nicht ordentlich dran komme, Seilzüge, Gaszüge, Tachowellen, Schalthebellagerungen, Druckluftwerkzeug usw. schmiere ich normalerweise mit Hypoidöl aus der Ölkanne. Das stinkt zwar, ist aber für ein Öl recht dick und verharzt nicht.


    Schmierfett aus der Sprühdose verwende ich gar nicht. Der Trägerstoff der das Zeug flüssig hält spült das Fett direkt wieder aus der Lagerstelle heraus, hinterher ist alles verschmiert außer der Schmierstelle selbst. Das Gleiche gilt für WD40. Das ist zum größten Teil Leichtbenzin. Wenn man damit schmiert wäscht man erstmal noch vorhandenes Fett aus der Schmierstelle heraus, zurück bleibt der Alibi-Schmierfilm des WD40 der schon nach wenigen Wochen wieder weg ist. Feinöl wie Caramba usw. verwende ich nur zum Pflegen und Lösen von Schraubverhinderungen oder für Blechfalze die nicht rosten sollen.


    Gruß

  • hi,


    danke, das hilft mir auch ziemlich weiter, werde wohl um die 0,5 Kg Dose doch nicht herumkommen. Den Rest werde ich mir dann auch besorgen, so das ich für die nächsten Jahre gerüstet bin.


    Vielen Dank und Gruß
    Thilo

  • Dry lube von Würth ausse Dooose oder Silicon-Fluid von selbigen.
    Kost unter 10 Euronen.
    Du kannst dir in der nächsten Niederlassung/Verterter ein "Schmierplan" unter die Nase halten lassen-da bleibt kein Auge trocken :rolleyes:


    Naja by the way:shit Cu-paste:immer gefährlich in Verbindung mit Leichtmetall-Bauteilen--korrosiver Fras möglich.


    Bunte Eier für alle!

    mfg Bos´n


    Regionaltreff Münsterland(Gebietsvertretung Nordwestliches MSland ;) )


    jeden 3.Mittwoch im Monat