Zündspule hat Hitzeprobleme

  • Hallo Gemeinde, ich, bzw. das Auto, ein 250SE Coupe Bj. 66 mit M130980 Motor, hat ein Problem mit der Zündung. Nur bei sommerlichen Temperaturen, nach ca. 1 Stunde Fahrt, wenn also alles gut warm ist, kommen, am Anfang leicht, dann immer stärker, Zündaussetzer. Wen die Zündspule dann gekühlt wird, z.B. mit einem feuchten Lappen ist alles wieder in Ordnung. Zündspule wurde schon 3 mal getauscht. Rote Zündspule von Bosch. Aktuell von BERU, das selbe Problem.

    Bei eingeschalteter Zündung liegen 5,2 V an Plus der Zündspule.

    Im Lehrlauf laufendem Motor 9,8 V

    Bei ca. 3000 U/Min. 10,6V.

    Vorwiderstand ist neu 1,8 Ohm.

    Hat da jemand eine Idee, würde mich freuen.

    Mit flossigem Gruß

    Gerhard

  • Hallo Michael

    das mit dem Schließwinkel kann ich ausschließen, denn das Problem begleitet mich schon längere Zeit. Das Zündgeschirr wurde erneuert, Verteilerkappe, Verteilerfinger, Zündkontakte und Kondensator auch. Aber trotzdem vielen Dank für den Hinweis.

  • Hallo Gerhard,
    hast Du eine Startspannungsanhebung?
    Funktioniert sie korrekt?
    Nach Deiner Einleitung scheint sie zu gehen.
    Falls eine vorhanden wäre es einen Versuch wert diese mal "still" zu legen.

    Viele Grüße Michael
    Eigentlich ist eigentlich blöd.

  • Hey Michael

    ob der eine Startspannungsanhebung hat kann ich nicht sagen, weiß auch nicht wo ich da suchen soll. Die Spannung ist ja bei höheren Drehzahlen nicht auffällig hoch. Irgendwo scheint da ein Elektrowurm zu sitzen. :/

    Gruß Gerhard

  • Die Spannung ist ja bei höheren Drehzahlen nicht auffällig hoch. Irgendwo scheint da ein Elektrowurm zu sitzen.

    Hallo Gerhard,
    eben. Um auszuschließen, dass sich wegen eines solchen Wurms manchmal eine Spannungsanhebung zuschaltet, könnte man sie abklemmen.


    Ich kenne den W111 250 leider nicht bzgl. dieses Details.
    Vielleicht kann jemand anderes dies klären.

    Viele Grüße Michael
    Eigentlich ist eigentlich blöd.

  • Hallo Gerhard,

    das mit dem Schließwinkel kann ich ausschließen, denn das Problem begleitet mich schon längere Zeit.

    warum kannst du das ausschliessen, hast du den Schliesswinkel gemessen? Michaels Frage diesbezüglich ist schon berechtigt. Spannungen an der Spule hast du ja gemessen. Sagt das WHB etwas über die Werte?


    Die Zündspule erhöht ihre Temperatur im Betrieb. Dies hat einen erhöhten Kupferwiderstand zur Folge und damit weniger Strom und schwächeren Zündfunken zur Folge. Aber im System sollte auch im heissen Sommer genug Sicherheit drin sein.


    Ich glaube die Zündspule selber ist unwahrscheinlich da du ja auch schon einen anderen Hersteller verbaut hast. Aber du hast viele andere neue Komponenten verbaut. Sind diese alle richtig (d.h. entsprechen den Originalteilen) und sind sie in Ordnung? Du kannst heutzutage nicht mehr von einwandfreien Neuteilen bei der Fehlersuche ausgehen, da habe ich auch schon viel Lehrgeld bezahlt.


    Wenn der Motor vor dem Teiletausch einwandfrei lief würde ich die Altteile sukzessive wieder einbauen um den Fehler einzugrenzen.


    Viele Grüsse,

    Hagen


    p.s.: mir sind in meiner Zeit als Elektrotechniker noch keine Elektrowürmer begegnet :)

    Alle elektrischen Probleme haben sich immer als physikalischer Natur und niemals biologisch bedingt herausgestellt.

  • Schließwinkel kann ich ausschließen, denn das Problem begleitet mich schon längere Zeit. Das Zündgeschirr wurde erneuert, Verteilerkappe, Verteilerfinger, Zündkontakte und Kondensator auch.

    Hallo Gerhard,

    wenn Du schreibst, dass du den Schließwinkel ausschließen kannst, ist das so.
    Deine Anmerkungen danach haben aber nur bedingt mit dem Schließwinkel zu tun.

    Wenn der Abstand am Unterbrecherkontakt korrekt eingestellt ist, deutet schon mal vieles auf einen korrekten Schließwinkel hin.
    Bei Spiel der Verteilerwelle muss es aber nicht zwingend sein.

    Wenn du den Schließwinkel mit einem Strob oder ähnlichem messen kannst, wäre die Aussage besser überprüfbar.

    Aber ich will deine ursprüngliche Aussage damit nicht in Frage stellen.

    Viele Grüße Michael
    Eigentlich ist eigentlich blöd.

  • noch was nach noch was:

    Solltest Du kein Messgerät haben, könntest Du testhalber den Unterbrecherkontaktabstand 0,1 mm größer einstellen.
    Das reduziert den Schließwinkel.

    Das ist jetzt keine perfekte Sache, aber zum Testen auch kein großer Aufwand.


    Viele Grüße Michael
    Eigentlich ist eigentlich blöd.

  • Hallo Hagen

    den Schließwinkel habe ich schom öfters gemessen, nach dem Wechsel der Kontakte und auch zwischendurch. Die Werte immer unauffällig. Wie im Werkstatthandbuch beschrieben zwischen 41 und 34 Grad.

    Das Problem mit den Zündaussetzern bei hohen Temperaturen war auch schon vor dem Austausch der Verteilerkappe und dem Zündgeschirr.


    Michael

    Die Zündung wird natürlich mit der Strob -Lampe eingestellt.

    Die Idee den Schließwinkel während der Fahrt zu beobachten ist super, wollte es gleich ausprobieren, stellte dann aber fest, daß es seinen Geist aufgegeben hat. Es kommt eben alles zusammen.

    Viele Grüße

    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    normalerweise ist es ja die Zündung, aber könnte es mal ausnahmesweise der Sprit sein? Passiert das auch bei vollem Tank?


    Du sagtest wenn du einen feuchten Lappen um die Spule wickelst ist das Problem weg. Ist dadurch eine Pause gegeben in der andere Teile auch abkühlen können?


    Und ganz weit hergeholt: misst das Schliesswinkelmessgerät richtig? Wenn es jetzt defekt ist hatte es vielleicht vorher falsch angezeigt. Kannst du mal ein anderes dranhängen ohne was vorher zu verstellen?


    Viele Grüsse,

    Hagen

  • Hallo Gerhard,

    das fällt mir alles spontan zu dem Problem ein:

    Hast du radiales Spiel in der Verteilerachse?

    Die Werte immer unauffällig. Wie im Werkstatthandbuch beschrieben zwischen 41 und 34 Grad.

    Sollten sich die neu gemessenen Werte wieder in diesem Korridor befinden, könntest du per UBK dich mal eher an die 34 annähern. 7 Grad Unterschied sind bei einem Schließwinkel von ca. 41 Grad immerhin 1/6tel des Ladezyklusses der Spule.

    Der Ponton (meine Rostlaube) ist bekannt für Dampfblasenprobleme bei großer Hitze im Sommer.
    Das Verhalten dann ähnlich. Keine Ahnung ob das beim W111 auch so ist.
    Das es Zündaussetzer sind ist geklärt oder noch eine Annahme?

    Im Motorraum ist nicht irgendetwas zusätzlich verbaut, dass ein normales kühlen des Spule verhindert?

    Ist alles etwas unsystematisch und daher als Denkanregung zu verstehen.

    Viele Grüße Michael
    Eigentlich ist eigentlich blöd.

  • Hallo Hagen

    das mit dem Tank kann ich ausschließen, ob voll oder leer keine Rolle, an Dampfblasenbildung habe ich am Anfang auch gedacht, kann ich aber ausschließen. Auch das mit der Pause habe ich umgangen, habe eine zweite Spule daneben montiert und nach dem Auftreten der Aussetzer sofort die Kabel umgesteckt, und siehe da, er läuft einwandfrei. Der Hinweis mit der Verteilerachse ist gut, da werde ich mal genau schauen was normal ist und was zuviel. Das ist ja auch, das Problem tritt ja nur bei hohen Temperaturen auf, d. h. bei normalen Temperaturen läuft alles normal. Ich fahre kommende Woche 7 Tage mit dem Wagen in das schöne Frankenland, werde berichten wie es mir ergangen ist.

    Schöne Grüße

    Gerhard

  • habe eine zweite Spule daneben montiert und nach dem Auftreten der Aussetzer sofort die Kabel umgesteckt

    Cooler Tipp sozusagen.

    Da bin ich mal gespannt was es ist.
    Ich bleibe vorerst bei meinem Verdacht des Schließwinkels.
    Ich vermute er ist zu groß.

    Was mir noch einfällt:
    Korrekte Zündkerzenstecker hast du auch drauf.
    Keine 5k statt 1k oder umgekehrt. Keine Ahnung was bei dir draufgehört.

    Viele Grüße Michael
    Eigentlich ist eigentlich blöd.

  • Hallo Gerhard, wenn ich die Spannungswerte sehe, sehe ich das da wohl ein Spannung Problem vorliegt. Was ich gefunden habe ist dasmdie Rote 1,6Ohm Widerstand hat und 1,8 Ohm Vorwiderstand benötigt. Der einfachheit halber gehen wir von 2x 1,8 Ohm aus. Somit muss an der Spule immer die halbe Batteriespannung sein. Wenn Du 10,6V an der Spule misst so müsste die Batteriespannung ca. 20V sein, was eher unwahrscheinlich ist. Vermutlich ist bei Dit die Anlasser Startanhebung defekt, oder falsch angeschlossen. Ich kenne den 250er nicht. Im Prinzip werden nur beim Anlassen die 12V (vom Anlaser, oder Relais oder Zündschloss) direkt an die Zündspule durchgeschaltet. Nach dem Anlassen z.B. bei 14V dürfen an der Spule nur ca. 6,5V sein. Nimm der Schaltplan und verfolge diese Zündanhebung. Solange die Spannung so hoch ist brauchst Du keinen anderen Fehler suchen.

    Viele Grüße Klaus

  • Hallo Klaus,


    ich glaube das ist nicht richtig. Die geringere Spannung liegt nur an wenn der Unterbrecher geschlossen ist. Die Spannung muss also noch mit dem Schliesswinkel und gegebenenfalls mit der Induktivität bewertet werden.


    Viele Grüsse,

    Hagen

  • Hallo Klaus


    Zündanhebung hat das Fahrzeug zu 99,999% nicht. Im WHB gibt es den Schaltplan für den 220 und den 300. Der 250er fehlt dort. Den 250er SCHPL. habe ich anderweitig in US Ausführung gesichtet.


    Das Fahrzeug hat nur einen Vorwiderstand. Dieser geht an die Zündspule einerseits und andererseits an Sicherung 2. Da kommt nix vom Anlasser um diesen zu überbrücken, also direkt zur Zündspule zu gehen. Falls an den Kabeln nichts rumgemurxt wurde, bekommt die Zündspule beim Anlassen keine 12V direkt.


    Das ist beim 280SE dann später anders, denn der hat später auch nur einen Vorwiderstand, doch dann schon die Überbrückung (gespeist) durch den Anlasser.


    Gerhard


    Falls die Tipps mit Schliesswinkel etc. nicht zielführend waren, wäre mal interessant was bei 800 und 3.000 Umdrehungen am Widerstand eingangsseitig reinkommt.

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Hallo Hagen, Du hast recht, mit einem Multimeter misst man nur den Mittelwert. Mit dem Oszilloskop die echte Spannung. Mein Motor hat eine Zündspule ohne Vorwiderstand eingebaut, daher kann ich keine Vergleichsmessung machen. Wenn sich der Schließwinkel über die Drehzahl nicht ändert so wäre die Spannungsanhebung über die Induktionzu erklären. Das einfachste wäre ein anderer mit so einer Zündspule mit Widerstand würde die Messung nachvollziehen und die Daten vergleichen.

    Viele Grüße Klaus

  • Das Fahrzeug hat nur einen Vorwiderstand. Dieser geht an die Zündspule einerseits und andererseits an Sicherung 2. Da kommt nix vom Anlasser um diesen zu überbrücken, also direkt zur Zündspule zu gehen. Falls an den Kabeln nichts rumgemurxt wurde, bekommt die Zündspule beim Anlassen keine 12V direkt.


    Das ist beim 280SE dann später anders, denn der hat später auch nur einen Vorwiderstand, doch dann schon die Überbrückung (gespeist) durch den Anlasser.

    … er hat einen 250SE mit M130 980 drin, schreibt er eingangs. Könnte der Hund da begraben liegen?

    Seit wann sind die Probleme aufgetreten?

  • Hallo Gerhard

    Hallo Paul


    Pauls Hinweis zu dem M130 Umbau wirft dann schon die Frage auf, ob der M130 Kabelbaum ganz oder teilweise verwendet wurde bzw. ob an dieser Stelle Anpassungen vorgenommen wurden und hier der Hund begraben ist.


    Um dem Fehler aus dieser Ecke auf die Spur zu kommen würde ich drei Dinge prüfen


    a.) An dem Vorwiderstand sollte beim M130 eingangsseitig nur ein Kabel (kommend von Sicherung 2) befestigt sein.


    b.) Ausgangsseitig sollte am Vorwiderstand beim M130 ein Kabel an Klemme 15 der Zündspule gehen


    c.) Zudem sollte beim M130 am Vorwiderstand ausgangsseitig ein Kabel befestigt sein, das vom Anlasser kommt und somit 12V und mehr (je nach Batterieladezustand) auf Klemme 15 der Zündspule weiterleitet. Dies aber nur, solange der Anlasser betätigt wird. Alternativ könnte dieses Kabel vom Anlasser beim Umbau auch direkt an den Klemme 15 der Zündspule gelegt worden sein.


    Schnelle Massnahme


    Man könnte nun am Vorwiderstand ausgangsseitig erstmal nur das Kabel zur Klemme 15 der Zündspule belassen und alles zusätzliche trennen. Zudem könnte man dafür sorgen, dass an Klemme 15 der Zündspule nur das Kabel zum Vorwiderstand angeschraubt ist, alles andere erstmal weg.


    Das würde dann so aussehen:



    Der Motor wird etwas schlechter starten, aber darum kann man sich später kümmern. Die abgemachten Kabel gut abisolieren, damit nichts bruzelt, und so eine ausgiebige Testfahrt unternehmen.


    Wenn sie Zündspule nun nicht mehr überhitzt und es keine Zündausetzer gibt, dann ist dieses Problem erstmal gelöst und man kann sich um die Startüberbrückung kümmern. Das ist dann eher eine leichtere Übung.


    Viel Erfolg bei der Suche.

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Hei, die Startanhebung braucht man strenggenommen ja auch nicht. Ich habe mal Versuchshalber mit und ohne Startanhebung verkabelt und im Startverhalten keinen Unterschied gemerkt. Und ja: wenn sie dran ist, kann sie ja dran bleiben aber dann richtig verdrahtet. Aber zur Fehlerdiagnose würde ich sie abklemmen. Gruß, Martin.

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    Hauptsache man ist gesund und die Frau hat Arbeit