Ideale Konzentration Phosphorsäure-Tauchbad

  • Hallo!


    Hat mir Jemand einen Tipp, welche Konzentration bei einem Entrostungs-Tauchbad aus Phosphorsäure zur Entrostung von verzinkten Schrauben, Muttern und Haltern gut funktioniert? Ein 5l Kanister mit 75% Säure liegt seit Jahren im Lager, würde den dafür gerne aufbrauchen, vom Rumliegen wird das ja nicht besser. Ich habe bisher keine Erfahrung beim Ansetzen eines säurebasierten Tauchbads, nutzte bisher nur das DEOX-C Pulver...


    Man liest im Netzt Werte zwischen 30% - 50%.



    Viele Grüße

    Christian

  • Hallo Christian,


    ich hatte kürzlich Teile nach dem Sandstrahlen und vor dem Lackieren gemacht und dafür die 75% Säure auf 37% verdünnt. Durch das Mischen war das Bad schön warm und hat wunderbar gesprudelt und gegluckert. Ich weiss nicht ob das die optimale Konzentration ist aber war sehr zufrieden und werde das wohl beibehalten. In jedem Fall im Freien machen ;)


    Und immer die Säure ins Wasser giessen, nicht anders herum.


    Viele Grüsse,

    Hagen


    p.s.: in dem warmen Bad hatte sich nach nicht mal einer halben Stunde eine schöne graue Schicht gebildet (zweites Bild).

  • Hallo. das Deox-C ist glaube ich in der Standardkonzentration höchstens 5%. Die halten sich mit einer Information, was wirklich drin ist, extrem bedeckt. Immerhin habe ich das Sicherheitsdatenblatt bekommen und da wird ein pH-Wert von 3,5 bis 4 ausgewiesen. Bei Konzentrationen von etwa 30% muss man wirklich sehr auf persönliche Schutzausrüstung achten und in gut belüfteten Räumen arbeiten. Säurekonzentrationen von 5 bis 10% arbeiten auch sehr gut brauchen aber entsprechend einfach nur mehr Einwirkzeit.

    Mich interessieren aber auch eure Ergebnisse im Bereich Entrostung durch Säuren. Vielen Dank.

    --
    Hauptsache man ist gesund und die Frau hat Arbeit

  • Hi, ich habe bisher immer Purux benutzt. Purux hat 85% Phosphorsäure und ich habe es immer unverdünnt eingesetzt. Kann man bestimmt auch verdünnen. Ist auch zur Nachbehandlung 1:10 mit Wasser verdünnt angegeben. Ich habe es auch danach wieder aufgefangen und weiter benutzt. Irgendwann lässt der Effekt nach. Den pH Wert kann man mit Indikatorpapier messen. Wenn es nahezu neutral ist, kann man es meiner Meinung nach auch im Ausguss entsorgen.


    Gruß

    Rainer

  • Hallo Christian,


    ich entroste nur mit Salzsäure. Da bleiben keine (Oxidations-)Rückstände auf dem Eisen zurück, die je nach Weiterverarbeitung evtl. unerwünscht sind.


    Nimmst du aber Phosphorsäure, so entsteht (je nach Intensität und Einwirkzeit) immer eine mehr oder weniger dichte graue Eisenphosphatschicht - wie man gut auf den Fotos von Hagen sieht. Aber die willst du ja bei deinen Teilen nicht erreichen.


    Zum Beitrag von Hagen: Die Krux beim Phosphatieren ist, dass als lästiges Nebenprodukt des Vorgangs über der Eisenphosphatschicht festhaftende weiße Salzschleier entstehen, die nur mit (Salz-gierigem) entmineralisiertem Wasser (am besten ist Regenwasser) abgespült werden können und müssen - siehe die hellen Stellen auf den phosphatierten Teilen.


    Grund: Ist diese Salzschicht dicker (und wird sie nicht entfernt), kann es dort nach dem Überlackieren zur Bildung von Blasen führen.


    Grüße

    Klaus

  • Hallo Christian,


    ich entroste nur mit Salzsäure. Da bleiben keine (Oxidations-)Rückstände auf dem Eisen zurück, die je nach Weiterverarbeitung evtl. unerwünscht sind.


    Hallo Klaus!


    Würde beim späteren Verzinken diese Rückstände auch stören? Soweit mir bekannt nutzt der Verzinker vorab eigene Säurebäder zur Vorbehandlung. Der will nur kein total verrostetes Zeug haben, leichter Rost ist aber kein Problem. Deshalb die Überlegung selbst im Säurebad zu entrosten...



    Grüße

    Christian

  • Hallo Christian,


    nein, du hast Recht. Das stört nicht beim Verzinker. Ich bin eben (aus den angeführten Gründen oben) Anhänger der Salzsäurebehandlung - und sogar der muss man oft mit Lupe und Zahnarztbesteck bei Roststellen in Porentiefe nachhelfen.

    Aber das ergibt schlussendlich eine 'saubere' Oberfläche, auf der ich dann mit Phosphorsäure guten Gewissens aufbauen kann. Dann besteht eben nicht die Gefahr, auf der Oberfläche nervenberuhigendes graues Eisenphophat zu sehen, darunter aber nicht umgewandelten Rost zu haben, weil die Phosphorsäure an der Oberfläche 'aufgegeben' hat.


    Viel Spaß beim Entrosten!

    Klaus

  • Hallo, ich habe auch mal ein paar Versuche gemacht, allerdings hier mit Salzsäure. Ich habe auch direkte vergleiche zwischen Salzsäure und Phosphor gemacht.

    Hier mal die Ergebnisse von 170er Teile:


    External Content www.youtube.com
    Content embedded from external sources will not be displayed without your consent.
    Through the activation of external content, you agree that personal data may be transferred to third party platforms. We have provided more information on this in our privacy policy.


    Ich meine bei Phosphor hat sich der Lack sehr unbedeindruckt gezeigt

  • Hallo Hagen, hallo Markus,


    ich denke, wir reden aneinander vorbei. Selbstverständlich ist zuvor Strahlen angesagt - wo es möglich ist. Das Tauchbad in Salz- bzw. Phophorsäuresäure ebenso. Damit habe ich weniger Erfahrung.


    Ich kann nur betonen, dass ich mit Salzsäure entroste (wie gesagt, mit Lupe und Zahnarztbesteck, wenn's sein muss) und anschließend phosphatiere, wobei ich zusätzlich Zink in der Phosphorsäure löse. Anschließend kommt Lack oder eine Behandlung mit Rizinusöl, wenn es z.B. im Bereich Fahrwerk ist.


    Versuche (nur) mit Zink und Mangan in der Säure haben ergeben, dass ein damit behandeltes Blech selbst nach 5 Jahren im Freien keinerlei Rost zeigte.


    @ Hagen: Grundsätzlich ist zu bedenken, dass beide Säuren in der Tiefenwirkung beim Auftupfen oder Bestreichen rasch nachlassen und man die betreffende Stellen stets mit frischer Säure feucht halten sollte. Und / oder nicht umhinkommt, die durch Säureeinwirkung schwarz gewordenen Rostporen an betreffender Stelle immer wieder aufzukratzen und neu zu betupfen - bis die Flecken verschwunden sind.


    Gruß

    Klaus

  • Hallo, ich habe auch mal ein paar Versuche gemacht, allerdings hier mit Salzsäure.

    Hallo Markus,


    man scheint Salzsäure im Bereich von 31% - 33% in 5l Kanistern zu bekommen. Hast Du diese insoweit pur verwendet, oder weiter verdünnt? Wenn sich damit auch Lack an Kleinteilen mit ablösen lässt hätte das für mein Vorhaben durchaus einen gewissen Charme.


    PS: coole Idee mit dem gelochten Joghurtbecher :thumbs2up:



    Grüße

    Christian

  • Wie phosphatierst du denn?