w109 300 SEL 6.3 Luftfederung

  • Hallo Zusammen,

    ich bin neu im Forum und auch nicht sehr erfahren im Umgang mit dergleichen, also seid bitte nachsichtig mit mir. Bisher war ich immer der "Leser" und nicht so sehr der "Frager" oder "Schreiber" in Foren. Nun habe ich aber ein Problem, das ich bisher nirgendwo behandelt finde.

    Wir haben einen 68er 6.3 noch im Familienbesitz (mein Großvater hat ihn neu gekauft) und das meiste haben wir bisher selbst bewältigen können. Aktuell habe ich mit meinem Sohn die Steuerkette getauscht (nach 220.000km dringend nötig, da sie schon Geräusche machte). Es war eine Längung von ca. 5° auf der Riemenscheibe zu messen (wenn die Nockenwellen auf Markierung stehen). Also, raus damit, neu rein und was soll ich sagen: seidenweich, kein Rasseln mehr und jetzt stehen die Markierungen auf den Punkt genau!

    In diesem Zuge haben wir auch die ESP erneuert/überholen lassen, das war der eigentliche Auslöser, da die Leckölsperre undicht war und er Mengen an Motoröl aus der Entlüftungsöffnung drückte. Nachdem wir also ca. 1Km Leitungssalat weggeschraubt hatten, kam man dann auch irgendwann gut an die ESP ran. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass eine Überholung der 8KL auch mal das Budget für einen Kleinwagenkauf erreichen kann, aber hey im Rheinland sagt man: was nix kostet, ist auch nix ;)

    Auch das hat geklappt und er fährt sich seitdem viel geschmeidiger, ruhigerer Leerlauf und startet hervorragend.

    Und weil ein Problem selten alleine kommt, hier nun mein eigentliches Anliegen. Beim ersten Starten und Fahren hat die Pneumatik an der Hinterachse nicht mehr reagiert und mir das Heck maximal nach oben gefahren. Ich kann machen was ich will, vorne reagiert die Regulierung, aber die HA ist davon unbeeindruckt. Ich habe die Luft dann 2-3 Mal an der Verschraubung abgelassen, aber nach kurzer Fahrt gibt sich das gleiche Spiel: Heck fährt maximal nach oben.

    Die Luftfederung mit Ihren 3 Achsventilblöcken wurden vor ca. 12-13 Jahren mal von Michael Brockhoff überholt - er wohnte 10 Km von uns entfernt, sehr praktisch! Sie hat immer einwandfrei funktioniert, auch bis zum Abstellen vor ca. 1 Jahr.

    Nach Studium diverser Literatur und Ausbau des hinteren Ventilblocks wollte ich eigentlich mal selber nachschauen, bin aber unsicher wonach ich Ausschau halten soll - klar nach Leichtgängigkeit und Verschmutzung, aber ich weiß ehrlich gesagt noch nicht einmal welchen Anschluss es betrifft, oder ob sogar das Ventil vorne von der Ansteuerung das Problem ist.

    Kennt jemand das Problem - bisher lese ich nur von undichten Systemen, dass aber die Regelung in meiner Weise nicht funktioniert habe ich nirgends gelesen.

    Lieben Dank schonmal im Voraus für Eure Expertise,


    Grüße aus der Eifel, Marc

  • Hallo Marc,


    hört sich erstmal so an, als ob einfach die kleine Regelstange an der Hinterachse verstellt ist. Hast Du die geprüft?

    Ansonsten würde ich schauen was das Fahrzeug macht, wenn Du den Verstellhebel des Ventils nach oben bzw. unten bewegst?

    (Bei der Prüfung jedoch darauf achten, dass wenn Du drunter liegst, das Fahrzeug irgendwie erhöht steht, nicht dass Du die Höhenbegrenzung bist)


    Grüße

    Markus

  • Hallo Markus,


    Mensch, das ging ja fix mit der ersten Antwort - danke!

    Der Wagen steht hinten deutlich höher, als er mit der höchsten Einstellposition je fahren würde, sieht echt komisch aus so hoch und mit so viel positivem Sturz!

    Bevor ich das Ventil ausgebaut habe, habe ich die Regelstange an der HA ausgehängt, und manuell betätigt. Es passiert nichts, normalerweise hört man ja ein Zischen vorne links, wenn er sich senkt.

    Im "Arbeitsbereich" der Regelstange ist der Hebel leichtgängig, wenn ich ihn dann etwas weiter nach oben oder unten auslenke spüre ich einen leichten Feder-Gegendruck, das soll wohl auch normal sein, laut Werkstatthandbuch. Aber es passiert eben überhaupt nichts :(


    Gruß Marc

  • Hallo Marc


    Die Stange am hinteren Luftventil sollte eine gewisse Länge haben. Enebso die beiden vorderen. Die sind einstellbar. Mir ist die Länge im Moment nicht geläufig. Entweder meldet sich thomasj hier noch oder ich schau im WHB nach.

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Hallo Zusammen,

    der Wagen steht hinten sooo hoch, dass er wahrscheinlich an den Stoßdämpfer-Anschlägen oben anliegt und daher auch unfahrbar ist. Meiner Meinung nach hat es nichts mit der Länge der Stange(n) zu tun, da ich daran nichts geändert habe und weil ich sie auch zur Kontrolle mal ausgehängt habe aber beim Betätigen der Stange nichts an der HA passiert.

    Ich denke es müsste ein Fehler in dem Ventilblock selbst sein, oder liege ich da falsch?

    Gruß Marc

  • zuerst sollte man mal rausfinden ob es am Ventil oder an der Peripherie liegt.

    Dazu hatte Markus oben etwas geschrieben. Hast Du geprüft ob die Halterung für die Gelenkstange des Ventils noch fest am hinteren Drehstab montiert ist oder sich etwa verdreht hat?

    Mach ein Foto mit senkrechtem Blick auf den Hebel am Ventil (wenn der Wagen ungewollt oben ist), dann kann ich das auch im Bild sehen.

    Und: wie lang ist die Gelenkstange etwa (von Mittel Kugelkopf zu Mitte Kugelkopf)?


    Danach rätseln wir weiter.

    Viele Grüße,
    Thomas

  • Hallo Thomas,

    danke für Deine prompte Antwort.

    Alles klar, ich schaue nochmal und mache Bildchen. Allerdings ist das Ventil derzeit ausgebaut und der Wagen "hängt in den Seilen".

    Müsste das Ventil nicht reagieren, wenn ich die Stange am Stabi aushänge und "von Hand" bewege? Damit simuliere ich ja, dass der Wagen zu hoch liegt indem ich die Stange nach unten ziehe - oder umgekehrt wenn ich die Stange im Ventil nach oben drücke müsste er dann nicht höher fahren?

    Melde mich, bis später, Gruß Marc

  • Zu Winfrieds Frage noch: wenn ich den Hebel im Innenraum betätige, betätige ich auch die Ventileinheit im Motorraum, denn das Fahrzeug hebt und senkt sich ganz normal, aber eben nur an der Vorderachse.

    Danke, Gruß Marc

  • Wie alle schon erwähnt haben,

    die hintere Koppelstange kontrollieren ob sie richtig fest ist oder verstellt ist.

    ob das Regelventil richtig funktioniert lässt sich einfach feststellen:

    Koppelstange abziehen (Roter Pfeil) und nach oben oder unten langsam bewegen und schauen was das Heck macht.

    Wenn es sich verändert ist das Ventil in Ordnung und nur die Koppelstange mit den U Bügeln am Stabi verstellt.

    10er Muttern lösen und den Halter verdrehen bis die Höhe vom Heck stimmt. (ich glaube das waren 60cm an der Radlaufkante hinten)


    ABER ACHTUNG das Auto sollte auf einer Hebebühne stehen (auf den Rädern) oder auf Auffahrrampen.

    Sonst senkst du dir das Auto auf dich selbst ab während du drunter liegst!


    Breiti

  • der Wagen hebt sich dann nur wenn im Drucktank ausreichend Druck vorhanden ist.

    Zum Ventil: wenn man den nicht angeschraubten Hebel falsch verdreht dann kann man innen die Mechanik auskoppeln, dann reagiert es auch nicht mehr wie erwartet.

    Prüf dies indem Du den Hebel so stellst daß das Loch im Hebel mit der Bohrung darunter fluchtet. Wenn Du den Hebel dann losläßt und er weicht federnd etwas zur Seite aus dann ist die Mechanik eingekoppelt.


    Und jetzt lass uns Pause machen und fortfahren wenn das Ventil wieder eingebaut ist.

  • Hallo Gerd, ja, genau so sieht er aus :(

    das war aber nicht nach dem Aufbocken - wir haben leider auch keine Bühne, sondern nach ca. 1 Jahr Stillstand. Er lag auch hinten nicht komplett auf, wie viele 109er das nach schon wenigen Monaten machen. Nach dem Anlassen hat er sich nur hinten so hoch gepumpt, auch nach einer ausführlichen Probefahrt, mehrmaligem rauf und runter fahren.

    Ich bekam den Tip von Thomas mal die Einstellung der Stange an der HA zu prüfen.... melde mich wenn ich Fortschritte mache.


    Gruß Marc

  • Hallo Guido, den Verdacht eines Ventils/Stauerkolbens habe ich auch, gehe aber mal systematisch vor - erst die einfachen Dinge, ob die "Klammer" am Stabi fest ist etc. auch wenn ich dort nicht dran war.

    Danke, Gruß Marc

  • Marc,

    das mit dem Halter kannst du doch schon ausschließen. Hast doch geschrieben das du die Stange des Hebels ausgehängt hast und den Hebel des Ventils nach oben und unten bewegt hast und es hat sich nichts getan.

    Vieleicht hängt auch nur der obere Kolben der den Steuerkolben betätigt wenn du auf hohes Niveau stellst.

    Ich kann mir nicht vorstellen das dies vom Hauptventil her kommt da bei einer Stellung auf hohes Niveau alle Ventile angesteuert werden.

  • Hallo Thomas,

    ich habe mal versucht ein Bild in eingebautem Zustand zu machen. Er steht (liegt) jetzt auf fast Normalniveau, da ich Böcke untergestellt habe. Ich habe allerdings vergessen die Länge der Stange zu messen - kommt noch :)


    @ Guido - danke für Deinen Kommentar, ich hatte für mich auch den Halter schon ausgeschlossen, wollte mich aber ganz Ergebnisoffen von den Spezialisten hier im Forum "beglücken" lassen.

    Da ich an der Federung nichts geändert habe, der Wagen nur eben ca. 1 Jahr stillstand, ist meine Vermutung auch eine Schwergänggkeit/Klemmen/festkorrodiertes Ventil oder Kolben. Da ich aber die Reglung nicht verstehe (ich hatte z.B. auch gelesen, dass auch ein Gegendruck von 3bar existieren muss), habe ich mal hier in die Runde gerufen.


    Besten Gruß Marc




  • - Stellung passt so für Normalhöhe

    - Halter am Drehstab ist fest?

    - die Kolben in den Ventilen klemmen eigentlich nie (da Kolben aus Edelstahl und Zylinder aus Messing

    Teste mal so weiter ausgehend von Deinem ersten Bild:

    - nur die Leitung am Anschluß "E" anschließen

    - Gelenkstange lösen

    - Du siehst das Loch im Hebel. Nun dreh den Hebel so daß das Loch genau mit der darunterliegenden Bohrung fluchtet. Federt der Hebel ein paar mm nach unten wenn Du losläßt? Oder bleibt er genau da stehen wo Du ihn losläßt?

    - Nun schließ einen Werkstattkompressor am Drucktank an oder lass den Motor laufen

    - dreh den Hebel jetzt wieder so daß die beiden Löcher fluchten: findest Du dort eine Stellung in der es nicht aus "B" rausbläst? Oder bläst es immer gleichmäßig egal wie Du den Hebel drehst (dabei nur ein paar Grad rund um die Nullstellung bei der die beiden Löcher fluchten drehen, etwa soweit bis sich die Löcher noch halb überdecken).

    Antworte mal auf alle Fragen, danach kann ich Dir vermutlich schon sagen was los ist.

  • Hallo Thomas,


    Sorry, aber die Familie hatte andere Pläne als ich über die Feiertage, so dass ich erst jetzt das Ventil eingebaut habe und habe Deine Liste "abgearbeitet":


    - Halter am Drehstab ist fest?

    ja, ist bombenfest!


    - nur die Leitung am Anschluß "E" anschließen

    habe ich gemacht.....



    - Du siehst das Loch im Hebel. Nun dreh den Hebel so daß das Loch genau mit der darunterliegenden Bohrung fluchtet. Federt der Hebel ein paar mm nach unten wenn Du losläßt? Oder bleibt er genau da stehen wo Du ihn losläßt?

    Der Hebel fällt mit etwas Widerstand (Stange hängt am Hebel des Ventils) ca. 1-2cm nach unten wenn ich ihn loslasse. Danach kommt ein federnder Widerstand, den ich aber leicht überwinden kann, genauso nach oben.


    - Nun schließ einen Werkstattkompressor am Drucktank an oder lass den Motor laufen

    Motor angeschmissen - das seitliche Ventil am Druckspeicher ist schlecht zugänglich und ziemlich verdreckt, wollte nicht riskieren dass ich mir darüber Dreck ins System hole, also mal nen Kaltstart hingelegt....


    - dreh den Hebel jetzt wieder so daß die beiden Löcher fluchten: findest Du dort eine Stellung in der es nicht aus "B" rausbläst? Oder bläst es immer gleichmäßig egal wie Du den Hebel drehst (dabei nur ein paar Grad rund um die Nullstellung bei der die beiden Löcher fluchten drehen, etwa soweit bis sich die Löcher noch halb überdecken).

    Also: an B bläst immer Druckluft raus, egal in welche Stellung ich den Hebel bringe. Ich habe bestimmt 10min alles ausprobiert, die beiden Löcher mit einem Bohrer in die Flucht gebracht, dann ein paar mm rauf und runter, es ändert sich nichts, er pfeift immer aus "B" raus.


    Ich habe nochmal ein Bild angefügt, das zeigt den Anschluss "E" von unten und gut zu sehen, dass er korrodiert ist und es war auch etwas Schmutz zu sehen. Ich würde mir zutrauen mal einen Anschluss aufzumachen und nur zu reinigen, was meinst Du - aber welchen soll ich aufmachen - B oder E?


    Viele Grüße aus der stürmischen Eifel, Marc

  • Hallo Marc,


    mach diesen Schritt bitte nochmal und lös vorher die Gelenkstange am Ventilhebel, sonst sorgt das Gewicht der Gelenkstange schon dafür daß der Heben runterwandert.


    Quote

    - Du siehst das Loch im Hebel. Nun dreh den Hebel so daß das Loch genau mit der darunterliegenden Bohrung fluchtet. Federt der Hebel ein paar mm nach unten wenn Du losläßt? Oder bleibt er genau da stehen wo Du ihn losläßt?

    danach zu Deinen anderen Antworten

  • Hey Marc,

    du kannst beruhigt alle drei Anschlüsse abschrauben dabei kannst du nichts falsch machen. Aber das wird dir eventuell nichts bringen du kannst nur kontrollieren ob im Ventil schmutz drin ist und dann muss es auseinander gebaut werden was ich auch schon vermute. Hast du schon mal das Wasser aus dem Vorratsbehälter abgelassen? Die Einlassverschraubung sieht Rostig aus da vermute ich schmutz und Wasser in der Anlage.

    Gruß Guido