280CE - Neuaufbau

  • Hallo zusammen,


    an meinem Coupe aus der Vorstellung (hier) ist in den vergangenen drei Jahren doch einiges passiert.


    Mit regelmäßigem Schreiben hab ich es nicht so. Daher versuche ich die bisherigen Fortschritte hier mal kapitelweiße zusammenzufassen :)


    Teil 1: Karosserie


    Mein Coupe kam 2014 zurück Japan und ging dann durch verschiedene Hände bis ich es 2018 in der Nähe von Frankfurt gekauft habe. Der Blechzustand war auf den ersten Blick relativ schlecht. Auf den zweiten Blick hatte das Auto aber einen soliden Vorbau und Hinterachsaufnahmen vorzuweisen und bis dahin augenscheinlich wenige Schweißkünstler gesehen. Soll heißen: wenig Murks von Vorbesitzern erkennbar. Auf der anderen Seite standen marode Fußräume, Heckmittelstück und Kofferraum. Außerdem war das Coupe komplett und lief. Mein Großvater, Karosseriebauer und Lackierer mit annähernd einem halben Jahrhundert Berufserfahrung zeigte sich zuversichtlich ("klar kann man den machen" und damit war der Japaner mein Eigen . Hätte ich damals gewusst was auf mich noch zukommt.....


    Los ging es dann im Frühjahr 2019. Wir haben uns dazu entschlossen die Karosserie chemisch Entlacken und mit KTL beschichten zu lassen. Rückblickendes Fazit siehe hier. Das Auto wurde komplett zerlegt, die Achsen wurden als komplette Baugruppen demontiert und erstmal zur Seite gestellt.

    Wie vermutet taten sich dadurch dann noch einige neue, wenn auch wenig überraschende Baustellen auf: Endspitzen hinten, kleinere Löcher am Wasserkasten und ein maroder Kühlerquerträger vorne.


    Den Anfang machte der Kofferraum. Den Boden und das Heckmittelstück hatte ich schon vor dem Entlacken entfernt. Der neue Boden wurde bis zum vorderen Querträger angesetzt. Das kleine Bodenblech links ist ebenfalls neu, die Ersatzradmulde wurde mit einem handgedengelten Blech am Wasserablauf geflickt. Abgefaulte Radhausspitzen usw. wurden auch neu angefertigt.




    Die rechte Seitenwand flog auch komplett raus und wurde durch ein NOS-Teil ersetzt, anschließend konnte ein neues Heckmittelstück angesetzt werden.



    Beim Kauf gab es zwei neue Bodenwannen dazu. Die wurden fast vollständig verbaut, bis vor Rücksitzbank. Einige Sitzkonsolen wurden auch gegen NOS-Teile getauscht, was an sonstigen Konsolen zu retten war wurde gerettet.

    Zuerst kam die linke Seite dran, inklusive Schweller. Selbige entstanden aus Limousinen-Schwellern vom VDH. Dabei wurde auch gleich der untere Teil des Fensterschachtes erneuert. Der Kühlerqzerträger vorne war dann zum Schluss schon fast ein Spaziergang....





    An der linken Tür fand sich noch ein überspachtelter Einbruchschaden im Bereich des Türgriffs, ansonsten war hier nur sehr wenig zu tun. Die Löcher in den Kotflügeln für die Sidemarker/Blinker wurden auch entfernt. (ich meine die waren als Blinker angeschlossen)



    Es folgte eine Odysee des Schleifens und Füllerns bis das Blech dann auch in Opas Augen glatt genug war. Ausgeliefert wurde das Auto in 717 Papyrusweiß. 050 war dem Kunden in Japan wohl nicht weiß genug. Wie auch immer, weiß ist keine Farbe. 726 beigegrau schon eher, zumal nicht allzu häufig vertreten. Lackiert haben wir in 2K-Lösemittel. Ohne Klarlack selbstverständlich :)




    Op sollte als Recht behalten. Es war zu machen. Den Aufwand habe ich allerdings gnadenlos unterschätzt...


    Fortsetzung folgt.


    Gruß


    Florian

  • Hallo zusammen,


    danke euch!


    winfried : ein paar Bilder habe ich noch:


    Was ich nach wie vor sehr interessant finde ist der Umstand, dass die Stellen die von Korrosion betroffen waren wirklich komplett weggefault sind, ein paar Centimeter daneben das Blech aber kerngesund war. Ich vermute auch, dass in den Fußräumen Wasser gestanden haben muss.





    Gruß


    Florian

  • Moin zusammen,


    höchste Zeit hier mal zu aktualisieren.


    Nachtrag noch zur Karosserie, den Teil den ich am stärksten unterschätzt hatte.


    Angefangen hatten wir damit im Herbst 2019. Gearbeitet wurde daran üblicherweise Samstags. Demenstprechend zäh ging es voran. Als dann im Frühjahr 2020 die Welt kopfstand und ich sechs Wochen in Kurzarbeit geschickt wurde, nahmen die Arbeiten dann Fahrt auf. Davon verbrachten wir vier nur mit Blecharbeiten, gefolgt von Vorbereitungen zum Lackieren. Füllern, Schleifen, Spachteln, Füllern, Schleifen usw.


    War ich froh als die Karosserie endlich von der Richtbank runter konnte.





    Teil 2: Achsen/Unterboden


    Vorder- und Hinterachse waren insgesamt in passablem Zustand, die meisten Gummilager hatten es allerdings hinter sich. Die Achskörper zeigten nur sehr wenig Rost, was an der mittlerweile bröseligen schwarzen Beschichtung gelegen haben mag. Ich vermute da wurde vor langer Zeit mal sehr großzügig Wachs oder etwas ähnliches verteilt. Ansonsten ist der Aufwand für /8-Achsen ja eher überschaubar. Alles wurde zerlegt, gestrahlt und anschließend wieder lackiert und mit neuen Gummi und Radlagern zusammengesetzt.






    Die Bremszangen bedurften einer Überholung mit neuen Dichtungen,





    Gruß


    Florian

  • Moin Florian,


    das sieht wirklich sehr lecker aus. Konservieren nicht vergessen...


    3 Dinge sind mir aufgefallen:

    • Was sind das für schwarze Bänder, die über den Endauspuff laufen?
    • Sollte da nicht noch eine Schutzbox aus Metall als Spritzschutz über dem Pumpenpacket sein?
    • Was ist das für ein Teil neben dem Mitteltopf und Hinterachsaufhängung?


    Super und weiter so!


    Herzlicher Gruss

    Olof


  • Hallo,

    nee Wolf, das ist das Schnüffelstück für den grossen Ausdehnungsbehälter mit Kraftstoffdampfableitung in das Kurbelgehäuse.

    Das am Endtopf sind Isolierstreifen zur Standzeitverlängerung der Haltegummis.

    Gruß HaWA

    • Sollte da nicht noch eine Schutzbox aus Metall als Spritzschutz über dem Pumpenpacket sein?

    Hallo Olof,


    der Spritzschutz fehlt tatsächlich noch. Die verbaute Pumpe mit den Anschlussstücken (wie auf der D-Jet-Seite beschrieben) ist länger als die originale Pumpe. Den Schutz muss ich noch anpassen.


    Die Hitzeschutzblenden (Blech ist es nicht, ich vermute eher in Richtung Eternit/Asbest?) waren am alten Auspuff dran und wurden deshalb auch wieder montiert.


    Der Ausdehnungsbehälter für Tank/Kurbelgehäuse war meine ich nur für USA und Japan verbaut.


    Gruß


    Florian