Amperemeter im Auto

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    Um etwas besser über den Ladestand meiner Batterie informiert zu sein, habe ich ein Bosch Amperemeter (2" Rundversion) gekauft, bin nur noch etwas unsicher, wo der Kabelstrang aufzutrennen ist. Hat jemand von Euch das schon gemacht?


    Hintergrund:

    Ich hab in den Altbenzen immer ein Voltmeter drin (entweder so eins zum Einstecken für den Zigarrenanzünder oder fest eingebaut wie im 6.3), und da bin ich immer recht gebügelt, wie bei laufender Klima incl dessen Gebläse und ggf noch dem in Italien obligatorischen Tagfahrlicht bei Stop&Go dann plötzlich nur 11.5 Volt anliegen.

    Die 55A Lima schafft halt in unteren Drehzahlen nur 10..15A, und die Verbraucher sindKlimagebläse knapp 5A 12A,

    Klimakupplung 4A,Beleuchtung ca 10A 13A,

    Benzinpumpe 7A und Zündung auch 2A sicher 5A

    Radio + Booster bei, vllt 4A2A


    ..das sind allein schon fast 30A 40A.

    Dann noch ggf ein Zusatzlüfter, und die Dinger ziehen richtig viel Strom (8..10A, dh Ladebilanz ist gut -30A -50A. Grob überflogen ist eine 60Ah dann nach 1 Stunde leer.Deswegen plane ich aufgrund der ganzen Verbraucher auch noch den Einbau eines Amperemeters, nur muss man dafür den richtigen Kabelstrang auftrennen, den suche ich noch ...


    Insulaner Hagen kannst du dein LEM als Alternative hier nochmal posten - am besten incl. Schaltplan dh wie das Teil anzuschliessen ist.


    VG TOm

  • Hallo Tom,


    welchen Strom willst Du denn messen?

    Den Strom der in die bzw. aus der Batterie fließt?

    oder den Strom den die Lichtmaschine liefert?

    Da wären ja unterschiedliche Stellen und auch Amperemeter da der Strom ja zur Batterie und von der Batterie fließen kann, zum Einbau erforderlich.

    Nur der Strom von der Lichtmaschine wäre der Einbau zwischen Lichmaschine und vorhandenen Kabelsatz möglich ohne Auftrennung des vorhandenen Kabelsatzes. Gleiches gilt grundsätzlich auch für die Batterie. Ungünstig ist dabei natürlich der längere Weg von zum Ampermeter und die Verluste dabei.

    Die Aussage wieviel Strom die Lichtmaschine liefert ist sicher interessant, aber die Aussage ob Strom von oder zu der Batterie fließt ist meiner Meinung nach aussagekräftiger.

    Wenn immer nur Strom von der Batterie fließt ist diese bald leer.

    Wenn aber immer etwas Strom zur Batterie fließt ist alles gut.


    Grüße Volkmar

  • Hallo Volkmar,


    Die Aussage wieviel Strom die Lichtmaschine liefert ist sicher interessant, aber die Aussage ob Strom von oder zu der Batterie fließt ist meiner Meinung nach aussagekräftiger.

    ich hatte zwei Strommesser drin, einen für Batterie Gesamtstrom und einen für Verbraucherstrom umschaltbar auf eine Digitalanzeige. Generatorstrom hatte ich dann halt durch Addieren der beiden Werte im Kopf (als ich das noch konnte; heute brauche ich dazu meine Hirnprothese :) ).


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Wenn Du wirklich die gesamten A messen willst, dann ist das passende Kabel leicht identifiziert: Ein Kabel, das von einem Pol der Batterie weggeht.


    Achtung: Beim Starten können da einige 100A fließen und dafür muss das Ampermeter geeignet sein.


    Wenn Du nur einen teil messen willst, dann würde ich das über den Sicherungskasten probieren.

  • das Kabel, das ab dem Anlasser abgeht.

    es geht ein sehr dickes hin und ein weniger dickes zurück.

    Das ist die Stromversorgung für das gesamte Auto ohne Anlasser.

    Wenn du dem Ladestrom messen willst ( was ich für sinnvoller erachte) dann das dicke rote Kabel, das an der Lichtmaschine angeschraubt ist.


    Breiti

    REGEL;

    schreibe im Internet nur, was du dich traust, dem gegenüber auch in Persona jederzeit ins Gesicht zu sagen!

    ?(

  • Hallo Breit,

    Wenn du dem Ladestrom messen willst ( was ich für sinnvoller erachte) dann das dicke rote Kabel, das an der Lichtmaschine angeschraubt ist.

    das ist der Lichtmaschinenstrom. Batteriestrom ist dies abzüglich der Verbraucher.


    @Tom: ich mach' mal 'ne Skizze wenn ich etwas Zeit habe.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

    • Official Post

    Hi Volkmar,

    Lade- und Entladestrom der Batterie (OHNE Anlasser natürlich).

    Breiti hat Recht, und den Schaltplan für das normale Amperemeter habe ich auch schon, nur wo das Kabel physikalisch läuft, ist mir noch nicht ganz klar, vermutlich geht es vom Anlasser in Richtung Innenraum:




    Aber wenn man irgendwas kontaktlos messen könnte, wär es einfacher.


    VG Tom

  • nur wo das Kabel physikalisch läuft, ist mir noch nicht ganz klar, vermutlich geht es vom Anlasser in Richtung Innenraum:

    genau so wie ich schon schr.....


    Breiti

    REGEL;

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    ?(

  • Warum kappen, stülp doch deine Induktionsspule unten am Anlasser über das Kabel?

    das ist doch der Vorteil deiner Methode, dass du kein Kabel kappen musst.


    Breiti

    REGEL;

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    ?(

    • Official Post

    Neee... mein Ampmeter muss so wie oben gezeigt angeschlossen werden, direkt in die Leitung rein. Nix mit Induktionsspule, leider.

    Naja, hier in Italien ist moren Feiertag, dann kann ich etwas bastln.

    Wollte zwar eigentlich nach München fahren, aber da gibts ne Unwetterwarnung Stufe 2 , das muss ja dann nicht sein .. seufz

  • Wenn die Messung nach/ohne den Anlasser erfolgt, dann würde ich zumindest 16mm2 oder eher mehr als Kabelquerschnitt nehmen und vielleicht eine Sicherung einbauen.


    Diese Kabel sind schon spannend zu verlegen und besonders bei Durchtritten aufpassen und vielleicht einen Schutzschlauch darüber stecken. Wenn es da einen Kurzschluss ohne Sicherung gibt, dann kann das schon funken.


    Und das Messgerät sollte zumindest 40A aushalten.

  • Hallo zusammen,


    also erst mal möchte ich sagen dass es gewisse Dinge im Leben gibt die macht man einfach nicht.

    Wie z.B einer alten Dame die Handtasche klauen.

    Oder aber fette Kabel zum Strom messen (womöglich noch nicht mal abgesichert) durchs halbe Auto ziehen.


    Die Gründe für letzteres sind Spannungsabfall, Brandgefahr, Resourcenverschwendung etc. etc. etc.


    Dafür gibt es seit geraumer Zeit Strommesser die ohne Eingriff in die zu messende Leitung verwendet werden können; z.B. von der Schweizer Firma LEM die ich schon dafür benutzt habe (Bild 1). Man führt die zu messende Leitung durch das Loch, schließt Versorgungsspannung an und einen Strommesser und fertig.


    Ich will erst mal etwas weiter ausholen und das Messprinzip erklären (Bild 2). Der zu messende Strom I erzeugt in einem Ring ein Magnetfeld. Dieses wird mit einem Sensor gemessen (rotes Teil im Luftspalt) und ein Verstärker regelt jetzt so lange den Strom an seinem Ausgang nach bis das Magnetfeld Null ist. Der Ausgangsstrom geht dabei durch die blaue Wicklung mit n Windungen. Jetzt ist einfach zu ersehen dass das Magnetfeld Null ist wenn der Ausgangsstrom Is = I / n ist; d.h. er ist n mal kleiner. Z.B. bei 1000 Windungen haben wir statt 100A nur noch 0.1A was deutlich leichter zu handhaben ist. Feine Sache also.


    Das LEM in Bild 1 das ich verwendet hatte braucht positive und negative Versorgungsspannung damit es in beide Richtungen messen kann (z.B. Batterie laden / entladen) und den Ausgangsstrom positiv oder negativ treiben kann. In dem Fall +-15V. Haben wir im Auto nicht so problemlos, das Teil funktioniert aber auch sehr gut mit 0 und 12V und man braucht dann in der Schaltung noch zwei Widerstände damit das Messgerät in der Mitte hängt und damit positive und negative Ströme möglich sind (Bild 3).


    Die Widerstände sind einfach zu bestimmen. Wir wollen z.B. mit dem abgebildeten LEM +-50A messen. Es hat 2000 Windungen d.h. wir brauchen ein Messgerät mit I / n = +-50A / 2000 = +-25mA. Jetzt sollte die Ausgangsspannung bei 25mA gut innerhalb der 0..12V Versorgung liegen. Sagen wir mal wir wir akzeptieren +-3V Abweichung von der Mittelspannung 6V. D.h. R = U / I = 3V / 25mA = 120 Ohm. Die Impedanz R die das Messgerät sieht ist R1 parallel zu R2; d.h. wenn wir die Spannung in die Mitte bei 6V legen ist R1 = R2 = 2 x R. Wir brauchen also zwei Widerstände mit 240 Ohm. Maximale Leistung ist bei 9V: P = U^2 / R = 9V^2 / 240 Ohm = 0.337W; d.h. 1/2 Watt sollte passen (wir haben ja bei Motorlauf auch 14V und nicht 12V an der Batterie.


    Man kann auch einen kleinen preiswerten DC-DC Wandler der +-12V oder +-15V liefern einbauen, dann braucht man die Widerstände nicht. Es gibt auch mittlerweile solche Wandler die mit 12V oder 5V arbeiten. Das Problem des positiven und negativen Stromes bleibt aber.


    Ich habe das o.g. LEM nur mit externen Widerständen (asymmetrisch) mit +50 bis -120A mit guter Linearität eingesetzt. Wichtig ist dass man den Spannungsbereich am Ausgang im Zaum hält damit die Ausgangsstufe des Verstärkers nicht in die Sättigung geht.


    Ach ja, noch was: wenn man z.B ein 50A LEM hat und will 25A messen führt man das Kabel einfach zweimal durch. Oder wenn man ein 1:2000 LEM hat und ein 1:1000 Messgerät anschließen will.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

    • Official Post

    Danke Hagen! Gut erklärt und voll verstanden. So mess ich zB auch die Ströme an meinem Trenntrafo im Labor.


    Nur .. fürs Auto müsste man dann ein geeignetes Cockpit Anzeigeinstrument finden und dem auch noch eine Custom-Skala verpassen, die wegen den Beleuchtung auch noch halbtransparent sein muss. Und die Leitung müsste ich so oder so ebenfalls auftrennen, um dem LEM drüberzustülpen.


    Also wirds zumindest bei mir -ganz oldschool- eine kurzes, zusätzlich isoliertes 6mm² Kabel von der Schottwand bis zum Ampmeter am Kardantunnel und zurück.


    zumindest 16mm2

    Hi Rainer, 1mm² ist gut für 10A. Meine Lima kann (im besten Fall bei Höchstdrehzahl) 55A liefern, dh, das 6mm² Kabel wird es tun.


    VG TOm

    • Official Post

    Hallo zusammen,

    Wenn es nicht so genau gehen muss, kann ich mir auch vorstellen, den Spannungsabfall an einer bestehenden Leitung im Fahrzeug zu verwenden.

    Diesen kann man auch über einen OP verstärken und die Ausgangsspannung so anpassen, dass ein passendes Zeigerinstrument verwendet werden kann.

    Symmetrische Versorgung des OP auch über einen dcdc- wandler und die Skala selber mit einem Fotodrucker herstellen.

    Natürlich hat das ganze einen Temperaturgang, aber wäre mal einen Versuch wert vielleicht...

    Die Eichung der Apparatur wäre dann mit bekannten Lastströmen möglich.

    .. nur so ne Idee...

    Viele Grüße,

    Frank.

  • Hallo Frank,


    sollte klappen aber wie Du ja bereits erwähnt hattest: Kupfer hat halt einen ziemlichen Temperaturkoeffizienten. Über 100C sind das knapp 40%; d.h. sollte man fast auch messen und kompensieren.


    Opams gibt es ja mittlerweile mit Eingangsbereich unterhalb der negativen Versorgungsspannung, also DC-DC braucht man nicht. Oder man zieht das nach oben mit ein paar guten Widerständen.


    Die Skala aus den Bosch Teil oben rauspfriemeln und in ein Voltmeter gleicher Bauart einzubauen sollte auch klappen.


    In jedem Fall besser als fast 0,25V extra Spannungsabfall (und mehr zwecks Verbindungen) bei 2m 6mm^2 Kabel in Kauf zu nehmen finde ich. Aber das muss jeder selber entscheiden.


    Viele Grüße,

    Hagen.

  • Hallo Frank, nur mal so gesagt zum unpassenden Begriff. EICHEN kann nur das Eichamt. Zugelassene Stellen können Geräte kallibrieren wenn die dafür die Geräte und Zulassung haben. Eine Privatperson hat vermutlich weder ein geeichtes, oder kalibriertes Messgerät parat da diese auch alle 1-2 Jahre für viel Geld neu kalibriert werden müssten. Unsereins kann also bestens das Amperemeter abgleichen oder justieren mit einem Gerät vom dem er sellber nicht weis wie genau sein Referenzgerät ist. Aber so genau gehts ja in diesem Fall ja sowieso nicht.

    Wahrscheinlichkeit kann man das oben abgebildete 60A Instrument auch in der Verbindung mit dem LEM Wandler benutzen. Üblicherweise sind Amperemeter innen wie ein Voltmeter aufgebaut, nur das innen zwischen den beiden Anschlußklemmen ein dicker Draht als Messwiderstand eingebaut ist das "Voltmeter" misst nun den Spannungsabfall an diesem Stück Draht. Wenn man weis was man macht kann man dann diesen Drahtwiderstand entfernen und das Messwerk vermessen. Aber vorsicht es da üblicherweise um mV und uA. Mit geeigneten Vorwiderständen kann ich das Messwerk nun zu einem Voltmeter mit einem für diese Zwecke geeignenen Messbereich umbauen. Mir ist noch kein Amperemeter untergekommen das nicht so aufgebaut war.

    Viele Grüße Klaus

  • Hallo Klaus,


    Frank hatte geschrieben dass eine Eichung (von amtlicher Stelle) möglich ist. Ich will Ihm da mal nicht widersprechen obwohl mich die Kosten wohl abschrecken würden und ich mit einer Kalibrierung zufrieden wäre. Eine Kalibrierung von Messgeräten kann man übrigens durchaus selber machen indem man es mit einem anderen kalibrierten Messgerät vergleicht. Dies ist sogar rückführbar solange die Messunsicherheit und die Kette dokumentiert sind.



    Wahrscheinlichkeit kann man das oben abgebildete 60A Instrument auch in der Verbindung mit dem LEM Wandler benutzen. Üblicherweise sind Amperemeter innen wie ein Voltmeter aufgebaut, nur das innen zwischen den beiden Anschlußklemmen ein dicker Draht als Messwiderstand eingebaut ist das "Voltmeter" misst nun den Spannungsabfall an diesem Stück Draht.

    Im vorliegenden Fall (und soweit ich weiß sind die meisten analogen KFz Amperemeter so aufgebaut) wird mit dem Stromfluss direkt das Magnetfeld für die Zeigerauslenkung gemacht. Man kann das also nicht einfach trennen wie bei einem empfindliche Voltmeter zusammen mit einem Shunt Widerstand.


    Aber Skalen an solchen Instrumenten wechseln oder auch selber machen ist nicht so schwierig (habe ich auch schon ab und zu gemacht) und mit Franks Vorschlag mit einem einfachen Operationsverstärker und ein paar Widerständen kann man z.B. das LEM Signal auf einen gleich aufgebauten 12V Spannungsmesser anpassen.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Wie du sicher schon recherchiert hast, geht ein 10 mm2 in rot vom Anlasser an den Zündschalter Klemme 30.

    Das läuft aussen an der Spritzwand entlang.


    Ich emphele somit:

    du fertigst dir 2 St. 10mm2 Kabel mit 5 mm Augen am Ende, die, schön isoliert, vom und zum Anlass Schalter laufen.

    Dort klemmst du das eine ab und verbindest es mit dem ursprünglichen Kabel mittels einer Schraube mit Mutter und das andere an den Anlass Schalter Klemme 30.

    Das ist ohne irgendwas am Kabelbaum zu ändern reversible.


    Deine Kabellänge wird dabei max 2 x ca. 35 - 40 cm betragen, was somit keinen großen Einfluss auf zusatzliche Wiederstände hat.

    (ich gehe davon aus, dass das Instrument unter die Klimaausströmer kommt, wie deine anderen auch.)


    Viel Erfolg


    Breiti

    • Official Post

    Wahrscheinlichkeit kann man das oben abgebildete 60A Instrument auch in der Verbindung mit dem LEM Wandler benutzen. Üblicherweise sind Amperemeter innen wie ein Voltmeter aufgebaut, nur das innen zwischen den beiden Anschlußklemmen ein dicker Draht als Messwiderstand eingebaut ist das "Voltmeter" misst nun den Spannungsabfall an diesem Stück Draht.

    Stimmt, das wäre ein Ansatz!