R129 Mj. 500SL ASR Problem.

  • 1990er 500SL mit ASRII.

    ASR Warnlampe geht auch nach Motorstart nicht aus - Fahrzeug im Notlauf.

    Geprüft wurde:

    Ob die Vordruckpumpe (M15) funkioniert oder festsitzt, sie konnte von der Steckerleiste des ASR/ABS Moduls (N30/1) eingeschaltet werden.

    ÜSR ausgewechselt - kein Unterschied.

    MAS Modul (N16) ausgetauscht - kein Unterschied.

    ASR/ABS Modul ausgetauscht - kein Unterschied.

    Widerstandswerte und Schalterkontakt im Pedalwertgeber (R25) gemäß Prüfliste geprüft - keine Auffälligkeiten

    Widerstandswerte und Schalterkontakt im Stellmotor (M16/1) geprüft - keine Auffälligkeiten.

    Koppelstangeneinstellungen geprüft. Redundanzstange auf Gängigkeit geprüft - ok.

    A7/3k1 Magnetventilrelais schaltet ein wenn Zündung eingeschaltet wird, aber Vordruckpumpe und Hochdruckpumpe schalten nicht ein,

    Druck wird nicht aufgebaut. Hochdruckpumpe kann vom A7/3k2 Stecker (Hochdruckpumpenrelais) eingeschaltet werden und läuft.


    Raddrehzahlgeber wurden nicht geprüft da die Warnlampe bereits nach Motorstart, ohne das Fahrzeug überhaupt zu bewegen, an ist.

    EFP Modul ( N4/1) wurde noch nicht ausgewechselt, da es noch nicht eingetroffen ist.


    Anmerkung:

    Beim 500SL 1990 ASRII System gibts keine Diagnosemöglichkeit mit dem HHT oder Stardiagnose, auch Blinkcodetests sind nicht möglich,

    da die Steuergeräte keine Speicher haben.


    Hat jemand Erfahrungen mit dem gleichen Problem ?


    Schönen Dank und alles Gute für 2022


    Fullthrottle

  • Also (leider) keine LH-Jetronik.
    Mit dem KE-System kenne ich mich nicht aus. Gibt es da wirklich noch keinen Fehlerspeicher?


    Bei der LH hätte ich (mit 99% Erfolgsquote) auf die Drosselklappe (EFP) getippt.

  • Soll das nicht so sein? Was sagt denn die Betriebsanleitung?

    Wie kann das Steuergerät wissen dass der Sensor funktioniert bevor sich das Auto bewegt?

    Ja da gebe ich Dir recht, deswegen wurden die Drehzahlgeber gar nicht als Ursache in Betracht gezogen

  • Soll das nicht so sein? Was sagt denn die Betriebsanleitung?

    Wie kann das Steuergerät wissen dass der Sensor funktioniert bevor sich das Auto bewegt?

    Die Betriebsanleitung ist kein Werkstatthandbuch. Darin werden die Kontrolleuchten im KI erklärt aber keine Reparaturhinweise oder Diagnosewege gegeben.

  • Den Bremslichtschalter (S9/1) hast Du bestimmt schon als erstes geprüft, stimmt's?

    Nur geprüft ob Bremslampen funktionieren und das tun sie.

    Ob der Kontakt für die ASR/ABS innerhalb des Bremslichtschalters während Fahrzeugstillstand offen oder geschlossen ist kann nach meinem Verständnis des Systems keine Störung verursachen, da man ja den Fuß auf der Bremse haben kann oder eben nicht je nachdem, ob man im Begriff ist loszufahren oder nicht.

    Ob für den Fall daß die beiden Kontakte im Schalter (Bremslichtschalterkontakt und ASRkontakt) nicht mehr im Gegentakt sondern im Gleichtakt arbeiten es zu Stöungen kommen kann ist mir unbekannt. Ich kann natürlich das Ding ausbauen um zu sehen, ob Arbeitskontakt und Ruhekontakt tatsächlich im Gegentakt arbeiten oder nicht ?

  • Weiß ich auch nicht.

    Wenn man die beiden Prüfprogramme (elektrisch und hydraulisch) gem. Werkstatthandbuch komplett abarbeiten will, benötigt man eine Menge an Ausstattung.


    Zunächst einmal den Bremslichtschalter zu prüfen, erscheint mir da vergleichsweise harmlos.


    Wo hast Du eigentlich die Widerstandswerte für R25 gefunden. Ich habe nur Spannungsangaben im Werkstatthandbuch gesehen.

  • Die Widerstandswerte wurden damals vor dem Einbau eines nagelneuen Teils gemessen und aufgezeichnet und dann im Archiv abgeheftet. Diese hab ich auch bei gebrauchten R25 Pedalwertgebern bestätigt gefunden.

    Den Prüfkabelsatz hat hier nicht mal mehr der MB Händler. Wurde wohl seinerzeit beim Großreinemachen weggeschmissen weil die Jungs damit nichts anfangen konnten, nehme ich mal an.

    Im Diagnosehandbuch werden die Spannungswerte alle "Live" gemessen. Alles schön wenn man das Prüfkabel, Buchsenkasten und Frequenzgenerator usw. hat.

    Gemäß Einführungsbuch ASRII wird bei Aufleuchten der ASR Warnlampe im Stand ein Fehler der Vordruckpumpe, Magnetventilrelais im Hydr/Block oder EFP System vermutet.

    Bremslichtschalter werde ich als mal unter die Lupe nehmen. Danke für den Hinweis.

  • Ja, solche Widerstandsmessungen habe ich auch einmal aufgezeichnet. Allerdings bezüglich meinem M16 im LH-Jetronik-System.


    Gibt es bei dem Fehlerfahrzeug eigentlich auch einen Leerlaufkontaktschalter am Fahrpedal; ich habe im Handbuch keinen solchen Schalter eingezeichnet gesehen, frage mich allerdings, wie ohne diesen Schaltkontakt verhindert werden kann, daß das System Gas gibt, ohne daß das Gaspedal betätigt wird. An einer derartigen Sicherheitsschaltung fehlt es dann ja scheinbar.

    Das könnte dann allenfalls über das Geschwindigkeitssignal realisiert worden sein, was wiederum bedeuten würde, daß das System auch dann in den Notlauf gehen könnte, wenn etwas mit dem Geschwindigkeitssignal nicht stimmt, bzw. es unplausibel erscheint.

  • Hallo,


    daß Du nur die Bremslichter überprüft hast, ist zu wenig!!!!

    Der Bremslichtschalter (BLS) hat mindestens zwei Schaltkreise.

    Also besser den BLS ausbauen und durchmessen bzw. gleich gg. neu ersetzen.


    just my 5 cent


    Gruss Hannes

  • Der Bremslichtschalter wurde nun auch als Fehlerursache ausgeklammert.


    Da ich kein typischer Teiletauscher bin wurde der Schalter gar nicht erst ausgebaut oder erneuert.


    Das Ding läßt sich gemäß Diagnosehandbuch ohne Ausbau bequem und aussagekräftig testen. Der Vorteil bei dieser Methode gemäß DH ist, daß

    man nicht nur den Schalter prüft, sondern auch, ob das Signal [Spannung oder Masse] auch tatsächlich in den Steuergeräten N4/1 EFP Modul

    und N30/1 ASR/ABS Modul ankommt. Leitungsunterbrechungen können also ausgeschlossen bzw. gefunden werden. Man muß die Steckerleisten der Steuergeräte ausklinken um an den entsprechenden Pins die Signale zu messen. [N4/1 Pin 14], N30/1 Pin 25]

    Der Ruhekontakt im Schalter liefert also Masse zu N4/1 bei nicht betätigtem Bremspedal. Beim Betätigen der Bremse wird die Masse weggeschaltet.

    Der Arbeitskontakt ist offen bei nicht betätigter Bremse, beim Drücken des Pedals kommt Batteriespannung zum Pin 25.

    Die Kontakte arbeiten im Gegentakt

  • Was hast Du eigentlich bei M16/1 für Widerstandswerte gemessen?

    Der 7polige Stecker wird von der Kupplung entkoppelt, Widerstandsmessungen also direkt am Stecker.

    1. Pin7 + ist der Eingang der Batteriespannung v. Sicherung 8, Ausgang Pin6 zum EFP Modul Pin29 - in Leerlaufstellung muß der Kontakt geschlossen sein - er öffnet bei ca. 8-12Grad des Hebels des Stellmotors M16/1. Das Signal laßt sich auch am EFP Modul Pin29 nachweisen - allerdings muß dann Stecker und Steckkupplung v. M16/1eingesteckt sein.


    2. Festwiderstand der Kohlenstoffwiderstandsbahn an Pin1+3 messen - soll ca. 1100Ohm sein.


    3. Ausgang Wischer an Pins2+3 - ca. 1500Ohm in LL Stellung, bei VL [Vollast] ca. 480Ohm


    4. Ausgang Wischer an Pins1+2 - . im LL ca. 490Ohm - bei VL ca. 1520Ohm.


    Wie schon verher gesagt, diese Daten sind an einem funktionierenden Stellmotor gemacht worden und treffen nur auf M16/1 000 545 31 65 ASRII im

    500SL [129066] mit KE Motormanagement zu. Wenn man Messungen gemäß Diagnosehandbuch machen will muß man den Prüfkabelsatz, Buchsenkasten und auch den Funktionsgenerator zur Simulation von Frequenzen haben.




  • Den Widerstand des Motors habe ich nicht gemessen - soll ca. 10 Ohm haben.

    Hab mit dem regelbaren Netzteil Gleichspannung draufgegeben und er schnurrte.

    Sollte eigentlich PWM sein aber sowas kann ich nicht simulieren.

  • Wenn er läuft, liegt es daran eher nicht.


    Du wirst doch irgendwie die Spannungen prüfen müssen. Insbesondere würde ich prüfen, ob tatsächlich über Pin 6 Spannung am Steuergerät ankommt.

  • Ob Masse und Kl.30 und Kl.15 vorhanden sind wurde schon am ersten Tag routinemäßig beim N4/1 und N30/1 abgehakt.


    Pin6 am EFP Modul ist Spannungssignaleingang vom Poti im M16/1.

  • Ich meine, daß geprüft werden sollte, ob tatsächlich Spannung von PIN 6 des M16/1 am Steuergerät ankommt im LL. Das müßte wohl PIN 29 am Steuergerät sein, wenn ich es richtig sehe.