w211: Bremsenproblem, ich komm nicht mehr weiter

  • Hallo liebe Leute, ich bin nur selten hier in letzter Zeit, mehr im 123er Forum, aber da habe ich mein Problem schon mal eingestellt und bin letztlich nicht wirklich weitergekommen. Trotzdem Danke an die mitlesenden 123er.


    Daher bitte ich, falls jemand was wissen sollte, um Hilfe bei folgendem Problem (der 211er ist ja der letzte echte Mercedes, oder?????)


    So:


    Ich habe 211er Limousine, Automatik, E230, also der 2,5Liter M272, Mopf, Bj. 2008. DerWagen hat nicht mehr die SBC-Bremse, sondern die ganz normale. Kilometerstand ungefähr 133.000.


    Vor einigen Wochen war die Feststellbremse hinten völlig hinüber, ergo Backen, Scheiben und Beläge von Textar im örtlichen Einzelhandel gekauft, kein Nachbau, oder billig oder so.


    Handbremse eingestellt (auch wie vorgeschrieben Längenausgleich gespannt und wieder gespannt), bremst und läuft frei. Hier kann ich Probleme ausschließen.


    Die hinteren Sättel haben so Kunststoffkolben - jedenfalls ließen sich diese zurückstellen, aber die Bremse wurde nicht richtig frei, nach einigen Kilometern halt ziemlich heiß.


    Deshalb habe ich den Sattel zerlegt, alles für passend und in Ordnung befunden, gesäubert, Bremspaste rein, eingebaut, entlüftet, fertig. Leider wurden die Bremsen wieder heiß - Rückstellung funktioniert anscheinend nicht richtig.


    Die Kolben schienen relativ schwergängig beim zurückstellen, muß ich noch sagen.


    Googel brachte mir dann die Erkenntnis, daß die Kunststoffkolben wohl im Laufe des Alters "zunehmen" oder Reibwerte sich verändern, und dieses Problem wohl bekannt ist. Lösung: Neue Kolben aus Metall kaufen, fertig.


    Dies tat ich, die neuen Kolben (caliper irgendwas) mit Belagpaste eingebaut, sie liefen deutlich leichter als die alten, Zusammenbau, und - man ahnt es - es wird wieder heiß. Nicht mehr ganz so wie mit den alten, aber trotzdem.


    Eins noch: Wenn der Wagen eine zeitlang steht und die Bremsen abgekühlt sind, ist alles gut (merkt man beim schieben). Nach einem Bremsvorgang geht die Sache von vorne los.


    Ich bin jetzt mit meinem Latein am Ende. Vor dem Belagwechsel war alles gut, Beläge bzw. die Führungen sind sauber und frei, auch die Führungen der Fauststättel an sich sind bestens.


    Wo bitte soll ich sonst noch anfangen? Wirklich neue Sättel kaufen? Oder kann ein Problem am Hauptbremszylinder bestehen?


    Wer weiß bitte Rat?


    PS: Zugequollene Schläuche schließe ich mal aus, denn es beginnt schön zu tropfen, sobald man öffnet und es bleibt auch kein Überdruck im Sattel, sonst würde es ja "pffft" machen, wenn man das Entlüfterventil öffnet.


    Vorab vielen Dank für brauchbare Ratschläge.


    Viele Grüße Matthias K. alias josefini1

  • Danke, m.W. nein, nur bei SBC-Bremse, und die hat der Mopf nicht mehr. Vorderachse letztes Jahr war auch völlig unproblematisch.


    vg Matthias

    • Official Post

    Ansonsten fällt mir nur ein, das man zB beim W124 (ebenfalls der letzte echte Mercedes ;) ) den ABS/ASR Block nach WIS Vorschrift entlüften muss. Ggf schau ich für dich in den ASRA Unterlagen für den 211 mal nach.

    VG Tom

  • Das wäre super. Danke. FG Matthias

  • Bremsschläuche seit 2008.

    Wenn die aber quellen, so sollte beim öffnen des Entlüfterventils durch Druckabbau etwas rausspritzen, sagte mir zumindest mein Mechaniker.


    Und warum grad nach dem Wechsel und nicht schon vorher?


    Nochwas: Ich habe nicht leerlaufen lassen, sondern den Bremsschlauch mit Folie und Magnet abgedichtet, sodaß eigentlich vorne nichts entlüftet werden muß (ABS-Block etc.).


    vg Matthias

  • Hallo Matthias,


    Dies tat ich, die neuen Kolben (caliper irgendwas) mit Belagpaste eingebaut, sie liefen deutlich leichter als die alten, Zusammenbau, und - man ahnt es - es wird wieder heiß. Nicht mehr ganz so wie mit den alten, aber trotzdem.

    Ich hoffe mit Belagpaste meinst Du diese Bremsenpaste die auf die Kolben kommt.


    Ohne Schraubererfahrung aus erster Hand zu haben würde ich versuchen die originalen Kunststoffkolben einzubauen.

    Und in jedem Fall neue Dichtringe rein. Sind bei Dir noch die alten drin?


    Schlauch quellen kenne ich nur bei Nichtbenutzung. Ist das der Fall? Im Zweifel wechseln, sind ja nicht so teuer und wenn der Sattel runterkommt ist das auch kaum Extraarbeit.


    Noch was: sind die Klötze leichtgängig? Hatte hier so ein Elchauto bei dem die Bremsen immer heiß wurden. Grund war Aufrostung am Sattel der dann die Beläge verklemmt hat. Rost weggeklopft und gut wars.


    Nochwas: Ich habe nicht leerlaufen lassen, sondern den Bremsschlauch mit Folie und Magnet abgedichtet,

    Was ist denn das für ein Geheimtip? Kann man Details bekommen?


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Also, Belagpaste meine ich Bremskolbenpaste, also von FTE in diesem Falle so grauglibberiges Zeug.


    Ja, Dichtringe sind die alten.


    Nein, der Wagen wird zwar wenig, aber regelmäßig (8000 km im letzen Jahr) bewegt.


    Sättel könne nicht rosten, weil Alu (und es ist auch keinerlei Korrosion o.ä. vorhanden).


    Gemeintip:

    Leider habe ich keine Fotos, aber es war beim Zerlegen eine Idee, und die hat funktioniert. Ich versuche, es zu erklären:


    Ich habe über das "Mundstück" des Bremsschlauches, also da wo der im Sattel festgeschraubt ist, ein Stückchen Plastikfolie drübergemacht. So eine Folie, wie sie z.B. für kleine Ersatzteile verwendet wird, ähnlich wie Frischhaltefolie in der Küche. Und dann habe ich so einen kleinen runden Magneten (wie man auch von der Küchenschranktür z.B. kennt) direkt vorne drauf gemacht. Dieser hielt schön fest drauf, die Folie funktionierte als Dichtung und für die Zeit, wo die Leitung offen war, tropfte da nix mehr raus. Vielleicht ein zwei Tropfen in der Stunde, aber es läuft halt die Leitung nicht leer.


    vg Matthias

  • Hallo Matthias,


    es ist ganz sicher Luft im System, ich würde zwingend entlüften...

    Warum? Wie schon beschrieben, war nur ab Sattel offen und hier ist entlüftet. Es lief ja nix leer.

  • Hallo Matthias,

    hat der 211 nicht so eine Flüssigkeitsverlustbremse welche zurückgesetzt werden muss wenn mal zu viel Volumen für einen Bremsvorgang durchgedrückt ist?

    Deshalb fällt es bei denen meist nur zufällig auf wenn hintere Bremsleitungen lecken.

    Gruß HaWA

  • Hallo Matthias,

    die Feststellbremse kann als Fehlerquelle ausgeschlossen werden? Nur sone Idee.

    Gruß, Rory

  • Hi Rory und HaWa!


    Feststellbremse schließe ich aus - ist neu und beiderseits um 10 Zähne zurückgestellt. Bei ausgebautem Bremssattel läuft das Ding 100% frei.


    Flüssigverlustbremse? Ehrlich gesagt höre ich das zum ersten Mal. Ist das nicht eher bei der SBC? Und beim Service letztes Jahr habe ich Bremsflüssigkeit nach alter Sitte mit Eezibled gewechselt. Dann hätte die ja schon damals anschlagen müssen.


    Ich hab noch eine Idee: Wäre es denkbar, daß die Bremskolbenpaste den Reibwert am Gummiring soweit senkt, daß der den Kolben nicht mehr zurückzieht?


    Allerdings verwende ich diese Paste seit Jahrzehnten bei verschiedensten Automarken und Bremsen.....


    vg Matthias

  • Also, Gruß erst mal, habe da mitgelesen, und mir fällt auf:


    -neue Kolben (Metall?) in Bremssättel, wo vorher Kunststoffkolben drin waren? mit alten Dicht/Rückstellringen? evtl. verdreht aufmontiert?

    da habe ich jetzt herausgelesen,dass zwei Dinge nicht mehr passen: KK Kolben und alte Ringe!


    ein Vorschlag: alte KK Kolben leicht mit Läpp-Papier abreiben und ohne Rückstellringe montieren und auf Schwergängigkeit prüfen, oder kippeln die? zuviel Spiel?

    wohl eher sind die gequollen in Bremsflüssigkeit, kann nach Jahren passieren in Verbindung mit zuviel Wasseranteil in BF.

    später natürlich dann mit neuen Dichtringen und Paste montieren..


    Ich würde hier generalüberholte Bremssättel empfehlen und neue Schläuche und BF erneuern, entlüften, dann ist sicher wieder Ruhe die nächsten 10 Jahre bei regelnmässigem BF Tausch alle 2 jahre.

    Viel Erfolg bei der richtigen Montage der neuen Teile..


    ciao

    Tobias

  • Hallo Tobias,


    das war der Grund, daß ich die alten Kolben nicht mehr verwendet habe, weil sie speziell im unteren Bereich recht schwergängig geworden sind/waren. Da vermute ich, daß die halt nach dem Treten aufs Bremspedal "stecken" bleiben und nicht mehr zurückgezogen werden.


    Die Metallersatzkolben wurden in einem anderen Forum empfohlen. Ich habe ja auch Manschette und Gummi dazu neu gekauft. Wahrscheinlich bin ich jetzt Opfer meiner eigenen Sparsamkeit geworden (?), da die originalen noch so schön aussahen, keine Risse, keine Verhärtungen oder so. Kolben gingen sehr leicht, so wie von früher her gewöhnt.


    Naja, ich werde jetzt mal noch Deine Empfehlung berücksichtigen und die neuen Ringe einbauen, hab ja schon Erfahrung, sodaß ich die Dinger blind ausbaue und Kolben ausblase.


    Sollte es dann immer noch nicht funktionieren, werde ich vermutlich mal so Billigsättel für 45,-- Euro pro Stück zwecks kurzfristgiem Einsatz erwerben. Ich brauch nämlich den Wagen spätestens ab Ende kommender Woche regelmäßiger als über den Sommer. Und dann kann ich mir Gedanken über eine Generabüberholung der alten Kolben machen.


    BTW: Grad lese ich in einem Motorradforum, daß man auf die schmierende Bremskolbenpaste auch ganz verzichten kann, damit die Reibwerte zwischen Gummi und Kolben nicht beeinflußt werden. Etwas Bremsflüssigkeit beim Zusammenbau als Gleitmittel für den Anfang soll reichen, meinen die Jungs dort. Dies werde ich mal berücksichtigen und zu gegebener Zeit wieder Feedback geben.


    Danke, viele Grüße Matthias K.

  • Moin Matthias,


    auch beim Ein bau der Kolben gibt es teilweise genaue Lagen und Winkel der Kolben zu beachten, sollte das bei dir evtl auch sein, achte darauf. Billig-Calipers nur für den Winter und dann wieder an das Problem gehen macht für mich eigentlich keinen Sinn, aber musst du wissen..

    Gruß und allzeit gute Fahrt

    Tobias

  • Danke nochmal Tobias.


    Du meinst jetzt z.B. die 20Grad-Einstellung, wie häufig. Ist hier definitiv nicht so. Auch die originalen Kolbem haben keine Markierungen o.ä.


    Ich mußt gestern den Wagen wieder bewegen und stellte fest, daß die Erwärmung deutlichst nachgelassen hat.


    ich will jetzt nicht ausschließen, daß sich die Sache wirklich erst "einlaufen" muß. Die bisherige Kilometerleistung nach dem Einbau der neuen Kolben war ja unter 100 km.


    Und mit den Billigdingern hast Du grundsätzlich schon recht. Es ist nur so, daß ich gerne was gescheites habe (langfristig gesehen) und hierzu erstmal etwas recherchieren muß. Original bei MB sehe ich wirklich nicht ein, neue ATE o.ä. jetzt zu kaufen macht keinen Sinn, wenns wirklich nur am Gummi liegen sollte und andererseits drängst mich trotz 7 (!) Fahrzeugen die Zeit, weil für Winter und Sauwetter halt nur noch ein Wagen zur Verfügung steht neben dem Benz, und den benötigt seit neuestem meine Frau, da sie ab 11/21 keinen Geschäftswagen mehr hat, sondern halt Kostenersatz.


    Im übrigen kann man heutzutage ja nicht mehr sicher sein, ob die teuren Teile nicht von der gleichen Schiene kommen wie die billigen, leider. Und da gibts ja bei praktisch allen Teilen die tollsten Überraschungen. Aber dies kennt man ja.


    vg Matthias K.

  • Update: Heute am Stück 45 km zügig-ruhige Landstraße gefahren. Hinten links bleibt völlig kalt, rechts mein man einen Hauch von Wärme zu verspüren. Gefühlt läuft der Wagen völlig frei


    Ich hab nichts gemacht bis dato.


    Wenns was neues gibt, berichte ich weiter.


    vgMatthias K.