W123 beginnende Teilrestauration

  • Hallo Leute, ich habe am Wochenende die Kotis entfernt und es kam einiges zum Vorschein. Ich habe 3 Fragen.

    1. Gibt es diese Bleche noch irgendwo (rot) ?

    2. Würdet ihr anhand der Bilder die vorderen Bleche entfernen und sich mal die "Wassertaschen" anschauen.?

    3. Welchen Schutz könnt ihr als sehr robust und langlebig für das Blech empfehlen. Bitte nicht steinigen, ich dachte an diese Kunstoffbeschichtung aus dem Offroadbereich, es sei denn ihr empfehlt etwas anderes. Beim Reinigen war auf dem Blech eine weiße "Paste" extrem hart beim entfernen.


    Die Fahrerseite sieht am schlimmsten aus, ich werde jedoch beide Seiten austauschen. Danke schon mal.

  • Hallo Unbekannter jk108,


    zur 1. Frage ob es das rot Markierte Blech noch gibt kann ich leider keine vollständige Antwort geben.

    Der rot Markierte Bereich ist auf jeden Fall nur an der unteren Kante im Übergang zum Schweller schlecht bzw fehlt.

    Dieses Blech (wenn überhaupt verfügbar) zu tauschen ist in meinen Augen aber wenig sinnvoll. Der größte Teil ist noch recht gut und die Demontage würde vermutlich mehr beschädigen.

    Es sind andere Stellen wesentlicher nämlich die blau umrandete Stelle. Dort ist der Außenschweller und waahrscheinlich auch der Übergang zum Innenschweller schlecht. Diese Teile müssen auf jeden Fall eingesetzt werden. Vermutlich sieht der vordere Abschluss des Schwellers und auch der Bereich Spritzwand im hinteren Kotflügel unter der Beschichtung schlecht aus. Das ist wesentlicher als das rot markierte Blech. Hast Du innen die Verkleidungen im Fußraum mal entfernt und dahinter geschaut? Dann ist besser zu sehen was alles notwendig ist.

    2. Welche Wassertaschen meinst DU? Siehe oben Fußraum ansehen.

    3. Diese Angabe ist zu allgemein um etwas darüber zu sagen zu können. Welche Beschichtung genau meinst Du.


    Grüße Volkmar

  • Oh Entschuldigung habe vergessen mich vorzustellen, nun mein Name ist Juri bin 37 und wohne in BW.


    Für den Schweller habe ich bereits die nötigen Teile. Der Innenschweller ist unbetroffen, mit dem Endoskop sieht man sogar noch die Werksbeschichtung.


    Als Schutz ist die Beschichtung des Unterbodens und der gesamten Spritzbleche gemeint. Ich weiß leider selbst nicht wie das Zeug genau heißt.

  • Servus Juri,


    für den Bereich der A-Säule gibt es keine Rep-Bleche (mehr).

    Solltest Du ausbesserungsbedürftigen Befall in den Haubenscharniertachsen feststellen, muß das äußere Blech der Tasche entfernt (siehe mein Avatar :) ), aber so ausgelöst werden, daß es wiederverwendbar bleibt. Das gibt es nämlich auch mehr. Sieht dann so aus - zu der Zeit gab es allerdings noch Ersatz bei Daimlers, deshalb konnte ich einfach rausschneiden:


    Ich halte es so, daß nur Blech rausgeschnitten wird, das auch wirklich ersetzt werden muß.

    Die weiße "Paste" ist die Originalversiegelung.


    *-Gruß

    Thomas

  • Vielen Dank Thomas, soweit ich gesehen habe ist dieses vordere Blech auch nur gepunktet, ich werde es wahrscheinlich doch rausbohren und mir die Scharniertaschen anschauen, ich befürchte da kommt noch mehr Rost. Gibt es die Originalversiegelung noch, z.B zum sprühen?

  • Moin!


    Ich halte es wie die vorherigen Antworter. Trenne die Bleche aus, die schlecht sind. Das ist, wie eigentlich immer, der Übergang A-Säule zum Schweller. Die oberen Bleche würde ich nur entrosten, von innen großzügig mit Fluid-Film behandeln und den gesamten Bereich 2x mit Branto korrux 3in1 beschichten. Danach solltest Du für die weiteren 40 Jahre Autoleben eigentlich ausgesorgt haben.


    Man kann die Schaniertaschen noch öffen, aber mehr würde ich dort - sofern nicht akut verrostet - nicht machen....

    Grüße aus CLP
    Peter

  • Moin!


    Ich halte es wie die vorherigen Antworter. Trenne die Bleche aus, die schlecht sind. Das ist, wie eigentlich immer, der Übergang A-Säule zum Schweller. Die oberen Bleche würde ich nur entrosten, von innen großzügig mit Fluid-Film behandeln und den gesamten Bereich 2x mit Branto korrux 3in1 beschichten. Danach solltest Du für die weiteren 40 Jahre Autoleben eigentlich ausgesorgt haben.


    Man kann die Schaniertaschen noch öffen, aber mehr würde ich dort - sofern nicht akut verrostet - nicht machen....

    • Official Post

    Namd,


    die Bürste hat den Rost schön blank gemacht ;)


    Ich würde so verfahren:


    1. Phosphorsäure 85% bis da nichts mehr blubbert

    2. Gut mit reichlich Wasser nachspülen

    3. nach Trocknung (im Bereich der Doppelung mit Fön etc. nachhelfen) Owatrol oder Leinölfirnis

    4. Danach Brantho oder eine andere gute Rostschutzfarbe

    5. Nahtversiegelung

    6. Lackaufbau



    Gruß

    stefan

    Gruß

    stefan


    An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.(Erich Kästner)

  • Hallo Stefan,

    1. Phosphorsäure 85% bis da nichts mehr blubbert

    das mit der chemischen Rostentfernung ist die richtige Vorgehensweise.


    Aber ich habe immer Bauchschmerzen Phosphorsäure bei Falzen anzuwenden. Egal wieviel Wasser ich habe da Bedenken dass doch noch was drin bleibt und die Sache dann nach kurzer Zeit schlimmer ist als vorher. Hast Du da Langzeiterfahrungen?


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

    • Official Post

    Aber ich habe immer Bauchschmerzen Phosphorsäure bei Falzen anzuwenden. Egal wieviel Wasser ich habe da Bedenken dass doch noch was drin bleibt und die Sache dann nach kurzer Zeit schlimmer ist als vorher. Hast Du da Langzeiterfahrungen?

    Moin Hagen,


    ja, ich habe da Langzeiterfahrungen.


    Die Phosphorsäure "verbraucht" sich ja quasi bei dem Rostumwandlungsprogramm bzw.der Phosphatierung der Bleche.


    Irgendwann ist dieser chemische Prozess also abgeschlossen. Ausgetrocknete Phosphorsäure tut auch nichts mehr.


    Das "gesunde" Blech wird nicht oder kaum angegriffen.


    Wichtig ist das Nachtrocknen und gut Leinölfirnis in die Spalte/Überlappungen laufen lassen.


    Ich nehme anstatt Owatrol lieber Leinölfirnis, da dieses länger fließt. Nachteil ist halt die längere Trocknungszeit bis man das etwas nachbehandeln/überlackieren kann.


    Wichtig ist auch die saubere Nahtversiegelung.


    Die klassische Rostschutzfarbe war früher ja ein Gemisch aus Alkyharzfarbe mit Leinölfirnis, außer man hatte Bleimennige ;)


    Gruß

    stefan

    Gruß

    stefan


    An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.(Erich Kästner)

  • Hallo Stefan,


    besten Dank für die Information (und die vorausgegangenen Experimente) :thumbup: !


    Dann werde ich die Säure wohl auch mal bei Falzen anwenden. Austrocknen sollte ja nicht das Problem sein und Versiegeln ist klar.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .