Moin,
ich habe mit solchen Herausforderungen als selbstständiger Malermeister auch regelmäßig zu tun.
Garagenböden sind so das schwierigste, was man bearbeiten muss.
Ich sehe diesen Fall hier wie folgt:
Es handelt sich um eine Bestandsfläche, also sind dort schon über zig Jahre Öle, Fette, vor allem aber Gummiabrieb und Reifenweichmacher in den Estrich eingedrungen. Ein weiteres großes Problem ist Streusalz, welches durch Reifen in die Garage gebracht wird und in den Estrich eindringt.
Maschinelles Schleifen mit einer üblichen Eintellermaschine bringt da gar nichts. Die Fläche sollte mindestens mit einem Diamantschleifgerät um ca.2 mm abgeschliffen werden, besser aber ist das Kugelstrahlen, welches durch entsprechende Dienstleister auch schon bei solchen Kleinflächen problemlos möglich ist.
Falls es sich um einen 2-K Epoxidboden handelt beträgt die Aushärzungszeit 29 Tage. Nach dieser Zeit ist die chemische Trocknung abgeschlossen und der Boden hat seine endgültige Festigkeit und Haftung erreicht.
Trotz der abgeschlossenen Aushärtung werden weiterhin die Reifenweichmacher die Osmose betreiben und in die Beschichtung penetrieren. An den Stellen, wo die Reifen nun auf der neuen Beschichtung stehen, standen die Reifen auch vorher schon auf dem rohen Estrich. Gerade dort ist aber die Haftung durch die Verschmutzung am geringsten. Wenn nun auch noch der Wagen nur selten bewegt wird und die Weichmacherwanderung an dieser Stelle über lange Zeit stattfindet, verbindet sich die Beschichtung mit dem Reifen und reißt vom nur bedingt haftenden Estrich ab.
Wie kann man sowas reparieren?
Den Estrich im Bereich der Fahrspuren großzügig abfräsen und neu aufbauen. Großzügig heißt mindestens 10 mm. Dann entsprechend der Herstellervorgaben einen neuen Reparatur-Dünnestrich (z.b. Ardex K80) auftragen und nach vollständiger Trocknung neu beschichten.
Ich lehne solche Arbeiten mittlerweile eigentlich immer ab und biete den Kunden an, es unter Anleitung selber auszuführen.
Viel Erfolg bei der Reparatur...