Schubstrebe, vorderes Gummi erneuern

  • Hallo zusammen,

    bin gerade dabei, die Hinterachse wieder unters Coupé zu schrauben, und scheitere ein bisschen an den vorderen Schubstrebenaufnahmen. Habe eine davon mit diversen Wagenhebern und Spanngurten irgendwie so hingewürgt, dass der am Wagenboden sitzende, große Gewindebolzen mittig im Schubstrebenauge bzw. des neuen Gummilagers ("Donut") sitzt.

    Nun muss ich ja die Strebe samt Donut recht fest gegen den Wagenboden drücken/heben, damit der Gewindebolzen soweit durch den Donut durchtritt, dass man die Dreiecksplatte draufstülpen und die Mutter aufdrehen kann.

    Leider ist aber der "Sockel" aus welchem der Gewindebolzen ragt, deutlich größer im Durchmesser als das Donut-Loch.

    Folge: drückt man das Strebenauge samt Donut gegen diesen Sockel, so drückt sich der Donut aus dem Strebenauge nach unten heraus!:cursing:


    Wie macht man/ihr das?


    Leider komme ich an diesen Bereich auch schlecht heran (Scherenhebebühne), kann somit nicht senkrecht von unten gegen Auge&Donut drücken.


    Ich weiß leider nicht mehr wie ich das damals bei der Flosse gemacht habe, erinnere mich nur dunkel, dass das auch schon Gewürge war. Obwohl schon nicht auch noch eine Stahlfeder zusätztlichen Stördruck entfaltete.


    Beste Grüße,

    Lutz

  • Hallo ,


    ich hatte das gleiche Problem .

    Bei mir hat nur folgendes geholfen und zwar die Aufhängung Klemmung zu öffnen .

    Dafür erst die Position Messen damit man das (Gummilager) wieder auf Position bringt.


    Also Position messen , Klemmung öffnen , Schubstrebe fest machen , Auto etwas bewegen (mit Räder am Boden und Vollen Tank oder und etwas Last im Kofferraum damit der Winkel des Gummilager passt) , Mit Räder am Boden und Schraubzwinge die Interachse nach hinten auf Position bringen und Klemmung (2 Schrauben) fest siehen.


    Wenn das Gummilager gut geschmiert ist bei einbau im Träger sollte es gut nach hinten gehen.


    Gruß

  • Auch was gut hilft die Schubstreben Gummilager einzuseifen .

    Viel Seife wenig wasser, anruren und an der Sonne Trocknen lassen .

    Erhöht auch die Lebensdauer des Gummis.


    YM

  • Hallo Lutz,


    bei mir steht das in den nächsten Monaten auch noch an und ich hab mir schonmal dieses Spezialwerkzeug (Konus, den man an der Aufnahme befestigt, siehe WHB) besorgt. Wenn du willst, kann ich dir das ausleihen.

    Gruß

    Alexi

  • Hallo Lutz,


    Achse mit Spanngurten ausrichten so dass Gummi fluchtet. Dann Schubstrebe mit Dreiecksplatte von unten hoch drücken. Bei Dir geht das eventuell mit einem Kantholz an der Bühne abgestützt. Schlunzipunz innen aufgetragen so dass es flutscht hilft (nicht außen). (Sau-)blöde Frage (Sorry): Gummi ist richtig rum drin?


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Moin zusammen,


    danke für eure Anregungen!


    YM, kann Dir nicht recht folgen was Du mit Klemmung meinst. Hinzu kommt, dass es sich nicht um ein ansonsten fahrbereites Auto handelt, sondern um eine Quasi-Leerkarosse. Deshalb laufe ich auch immer Gefahr, das Auto komplett anzuheben wenn ich Achse/Strebe hochdrücke... Der Hinweis mit der Seife ist gut!


    Barney, ja, das Gummi ist richtig herum drin. Manchmal sinds tatsächlich die blödesten Fehler die einen in den Wahnsinn treiben... Das mit dem Hochdrücken samt Platte wird bühnenbedingt leider nicht klappen, habe es heute nochmal probiert und die klappbare Auffahrampe demontiert etc., ohne Erfolg.

    Alexi, ja, den Dorn werde ich wohl definitiv brauchen! Damit sollte es auch unter meinen Umständen klappen. Habe eine Maßzeichnung davon im Pagodentreff-Forum gefunden und werde die Morgen mal unserem Betriebsschlosser zeigen. Falls das nicht klappt, komme ich gerne auf Dein Angebot zurück!


    Schweißtreibende Angelegenheit, das. Nicht weil ich die Streben per Bizeps hochdrücke, sondern weil ich ziemlichen Respekt vor der Gewalt der Stahlfedern habe... Nun habe ich erstmal die Dämpfer eingebaut um das Ganze etwas mehr in seiner Bewegungsfreiheit einzugrenzen.



    Beste Grüße,

    Lutz

  • Moin schon wieder,


    Schlosser-Rücksprache ergab: den Dorn anzufertigen ist im Grunde ne halbstündige Sache, nur leider ist kein passender Gewindeschneider M13x1,5 vorhanden... :wacko:


    Jetzt kann ich versuchen, so einen Schneider irgendwo auszuleihen - oder gleich den ganzen Dorn.


    Alexi, Du bekommst gleich Post... ;)


    Beste Grüße,

    Lutz

  • ...der Dorn hilft da auch nicht wirklich, fixier den Donut mit 3 starken Kabelbindern und scheide sie nach der Montage durch und zieh sie mit ner Zange wieder raus bevor du die große Mutter richtig anziehst !

  • Hallo,

    bei mir hat folgende Idee geholfen:

    Feder mit einem Federspanner etwas entlasten. Auf das 13er Gewinde eine Mutter drehen. Dann den Gummi mit Schubstrebe so weit es eben geht drüber. Nun auf die 13 er Mutter eine Nuss mit kurzer Verlängerung und über die Verlängerung ein Alurohr, welches im Außendurchmesser nicht größer ist als das Loch im Gummi. Damit beim Hochdrücken der Gummi nicht rausrutscht, ein 15 mm Sperrholzbrett (rund 120x120mm) mit einer 25mm Bohrung (etwas größer als die Nuss) in der Mitte legen. Das Bettchen mit zwei Gripzangen an der Schubstrebe fixieren. Dann die Schubstrebe etwas mehr mit dem Wagenheber nach oben drücken. Das Ganze ein paar Stunden so lassen und danach alles vorsichtig abbauen und die Platte mit Mutter befestigen. Wenn alles klappt, rutscht der Gummi nicht mehr von der Schubstrebe ab. Nun geht die Platte drüber und die Mutter kann etwas aufgedreht werden von Hand. Nun rutscht auch der Gummi nicht mehr nach unter. Schubstrebe in Position bringen und festziehen.

    Bei mir hat es so prima funktioniert.

  • Hallo Kollegen,

    Ich lese jetzt hier mehrfach was von einer M13 Mutter,

    Die MB Nummer dieser Sechskantmutter ist N000934 014003

    Wobei “014“ in der MB Nummer m.E. Für M14 steht, oder mach ich hier einen gewaltigen Denkfehler.

    Ich habe ja gerade bei meinem Dreherfreund diesen Dorn in Arbeit und dem habe ich gesagt Gewinde ist M14 x 1,5.

    Viele Grüße Ulli


    W112 300SE Coupe, April 1964

  • Moin,

    wie gesagt habe ich die Maße einer Zeichnung eines Mitgliedes des Pagodentreff-Forums entnommen, die dort zum Zwecke der Dorn-Anfertigung eingestellt wurde. Da der Urheber der Zeichnung diesen offensichtlich selbst danach anfertigte, und auch sonst keine "Klagen" zum Gewindemaß dort auftauchen, gehe ich davon aus, dass es stimmt.

    Es sei denn, die Pagode hätte hier andere Maße als die anderen Baureihen mit dieser Schubstrebenkonstruktion, was ich unlogisch finde aber natürlich mangels eigener Pagodenerfahrung nicht ausschließen kann.

    M13 ist in der Tat ein heute eher unübliches Maß. Aber das sind seinerzeit übliche Muttern der Schlüsselweite 14 heute auch...

    Morgen dürfte Alexis Dorn bei mir ankommen, und voraussichtlich am Freitag komme ich in meine Werkstatt, dann schaue ich das Maß nochmal genauer an.


    Grüße,

    Lutz

  • Moin,

    so, war eben kurz in der Halle, um mir Klarheit zu verschaffen.

    Alexi hat mir seinen (bei SLS gekauften?) Dorn zugeschickt, und den habe ich mal eben auf den Bolzen gedreht:


    ...und das schaut soweit gut aus.

    Dann habe ich den Dorn wieder heruntergedreht und eine Schraube mit 14mm Gewindeaußendurchmesser aus der Grabbelkiste gefingert. Diese ließ sich ebenfalls anstandslos in den Dorn drehen. Somit wäre also auch in der Praxis bewiesen, dass es sich um M14-Bolzen am Unterboden handelt.


    Somit ist die M13-Angabe in der Zeichnung des Pagodenkollegen schlicht falsch. Gut, dass ich mir das nicht so habe anfertigen lassen...


    Ob es nun mit Alexis SLS-Dorn (und viel Seife) so gut klappt wie ich es mir erhoffe (Obelixens Tipp mit den Kabelbindern inbegriffen), werde ich erst nach dem Urlaub ausprobieren können.

    Melde mich nach Vollzug!


    Beste Grüße,

    Lutz

  • Du machst mich feddich....

    Als ich die Außendurchmesser der Bolzen maß, kam ich auch irgendwie eher auf 13 als 14mm ....

    Also sind sie doch M13 und MB schraubt (heute? Ersetzt durch?) M14 Muttern drauf?? Dassoch Pfusch!? Macht MB sowas??


    Ist mir jetzt auch egal, habe nen passenden Dorn und passende Muttern, wat solls.


    Grüße

    Lutz

  • Hallo Fred,


    nee, der Bolzen ist schon M14. Aber weil Dein Schlosser sagte er habe keinen Gewindebohrer für M13 (um den Dorn herzustellen) habe ich geschrieben er hätte auch einen M14 Bohrer nehmen können.


    M13 ist nicht in der Norm aber ich nehme an die Leute die meinen so ein Gewinde erfinden zu müssen (die Norm empfiehlt schon M14 zu vermeiden) haben das zwischen M12 und M14 interpoliert. Wenn Du dann den Außendurchmesser von M13 mit dem Innendurchmesser von M14 vergleichst dann ist da genug Fleisch dass das hält. Steigung ist ja beides Mal 1,5mm.


    Also: selbst wenn der Bolzen M13 wäre (was er nicht ist) können wir die Ausrede Deines Schlossers dass er dafür keinen Gewindebohrer hat nicht gelten lassen.


    Ich hoffe damit sind nun alle Klarheiten beseitigt.


    Viele Grüße,

    Barney

    .

  • Hallo Lutz,


    sieht ja gut aus, ich bin gespannt.

    Wo hast du den Wagen denn aufgebockt hinten? Mich sträubt es irgendwie, ihn am Innenschweller hoch zu nehmen, der sieht bei mir hinten nicht 100% vertrauenswürdig aus. Normalerweise nehme ich ihn immer an den Schubstreben hoch. Aber beim Achswechsel geht das ja schlecht:).


    Gruß

    Alexi

  • Moin Alexi,

    normalerweise hebe ich Autos dieser Bodengruppenart ebenfalls hinten nur an den Schubstrebenaufnahmen und vorn am Längsträger neben dem Getriebe hoch.

    Aber wenn man nur eine Scherenhebebühne zur Verfügung hat, bleibt halt nur Schweller/Unterboden übrig. Da mein Coupé schon komplett durchgeschweißt war (nicht schön, aber augenscheinlich stabil), und es hierbei auch nicht so schlimm wäre, falls was leicht eingebeult würde, habe ich mich das getraut, indem ich möglichst großflächige, fette Gummiklötze zwischengelegt habe, siehe Bild weiter oben. Habe sie an den Schwellerenden, innenseitig direkt neben den Falzen positioniert, damit diese nicht plattgedrückt werden. Man könnte natürlich auch eine Rille zur Aufnahme des Falzes in den Klotz schnitzen, dann könnte man ihn auch schwellermittig ansetzen.


    Bislang konnte ich keine Blechverformungen feststellen, denke aber, dass ich die Innenausstattung vorsichtshalber erst einbaue, wenn der Wagen wieder auf seinen Rädern steht.


    Grüße,

    Lutz

  • Hallo zusammen,

    um das Ganze noch zu Ende zu bringen, hier der Abschlussbericht, anknüpfend an das obige Posting #15:


    Ich habe also den wie oben gezeigt angebrachten Montagedorn sowie den Sockel am Bodenblech, sowie das Lagergummi-Loch schön mit Gleitmittel überzogen (hatte noch eine Spraydose mit technischer Vaseline herumstehen). Anschließend die rechte Schubstrebe per Spanngurten so ausgerichtet, dass das Gummi-Loch genau mittig zum Montagedorn stand. Sodann die Strebe per Rangierwagenheber und Holzklotz nach oben gedrückt. Zuvor wollte ich noch durch Anheben der rechten Achshälfte (mit einem 2. Rangierwagenheber) den Winkel der Strebe etwas besser "begradigen", also paralleler zum Boden ausrichten, aber das schlug fehl, denn dabei hob ich nur das (noch recht leere) Auto komplett an. Dennoch funktionierte das Hochdrücken des Gummilagers über den Dorn völlig problemlos. Zum Glück, denn natürlich hatte ich völlig vergessen, Obelix' Tipp mit den Kabelbindern anzuwenden...

    Ich drückte solange, bis sich auch hier das Auto von der Bühne abzuheben begann, und so sah das dann aus:


    Bange Frage an der Stelle: reichte das? Wird der Befestigungsbolzen weit genug unten herausstehen, oder wird etwa der schräge Strebenwinkel Probleme beim Aufsetzen des Dreiecksbleches machen? Geht der Dorn überhaupt vernünftig zu entfernen, wenn der so schief im Gummi klemmt?


    Der Dorn ging einwandfrei herauszuschrauben (hier ist übrigens der 17er Sechskant sehr praktisch, im Gegensatz zum original MB-Dorn),...

    ...das Gummi blieb an Ort und Stelle, und auch vom Gewinde ist schonmal viel zu sehen.


    Und siehe da:

    ...kein Problem!


    Auf der linken Seite lief es dann genauso. Sogar eigentlich etwas leichter, da dort die Strebe nicht in so schrägem Winkel zum Bodenblech stand:

    Allerdings hatte ich bei der Ausrichtung von Gummi-Loch zum Dorn spanngurtig etwas geschlampt - was sich prompt rächte, indem sich der Gummi-Donut beim Hochdrücken aus dem Strebenauge schob. War etwas "lästig", den in dieser Position/Gesamtgemengelage wieder ins Auge zu würgen. Ein dritter Rangierwagenheber (kann man nie genug im Haus haben!) half hierbei schließlich...


    Also nochmal genau ausrichten, dann bis Anschlag hochdrücken, und ... feddich:



    Besten Dank, Alexi! :thumbup::)


    Viele Grüße,

    Lutz

  • Moin Alexi,


    jawoll, trau Dich ruhig! Der Dorn ist bereits auf dem Rückweg zu Dir. Aber denk dran: Wagenheber. Ausreichend Wagenheber! ;)

    Und 1-2 Spanngurte! Die sind ja meist vorhanden. Schwieriger ist, ein geeignetes Gegenlager (Pfosten, Wandhaken o.ä.) in passender Nähe und Richtung zu finden...


    Beste Grüße,

    Lutz, hebensbejahend und wieder entspannt

  • Hallo Fred,

    Und 1-2 Spanngurte! Die sind ja meist vorhanden. Schwieriger ist, ein geeignetes Gegenlager (Pfosten, Wandhaken o.ä.) in passender Nähe und Richtung zu finden...

    ich fand die Vorderachse oder hintere Stossstange oder Abschleppöse waren immer dankbare Gegenlager. Wir wollen ja schließlich die Achse gegenüber der Karosserie verschieben und nicht die Achse samt Karosserie von der Hebebühne zerren ;)


    Viele Grüße,

    Barney

    .

  • hintere Stossstange oder Abschleppöse waren immer dankbare Gegenlager.

    Stimmt. Sofern vorhanden...:whistling:


    Richtung Vorderachse musste ich nicht zerren, nur seitlich (Pfosten vorhanden) und nach hinten.

    Rechts konnte ich die Auspuffaufhängungshaken als Gegenlager nutzen. Links dagegen habe ich kurzerhand eine Gewindestange in die untere Stoßstangenaufnahme gesetzt...


    Wenn man so dolle zerren muss, dass man womöglich das Auto von der Bühne holt, hat man im Vorfeld aber schon irgendwas verkehrt gemacht...;)


    Gruß,

    Lutz