M102 Lüfterlager

  • Hallo zusammen,


    ich habe hier einen Lüfter (elektrische Kupplung) eines M102 spät aus einem W124 mit defektem Lager. Das Lager war zerbröselt aber der Außenring war noch Im Kunststoff. Mit ca. 11 Tonnen Druck ließ sich der Lageraußenring aber dazu bewegen seine Kunststoffumspritzung zu verlassen. Weiß jemand ob es das Lager oder etwas mit den Abmessung gibt (Doppelrillenlager)? Ist Einpressen / Einkleben eines neuen Lagers erfolgreich? Ich denke über ein Lager mit Flansch und einer Gegenhalteplatte nach. Ideen, Vorschläge, Links (habe über die Suchfunktion nichts finden können)?


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Da fallen mir nur Hersteller wie SKF ein.

    Das Außenmaß hast Du noch, das Innenmaß ist ja abhängig von der Welle. Drehzahl ist von der Motordrehzahl bestimmt.

    Jetzt geht es nur noch drum, das richtige zu finden:

    Z.B. dort

    https://www.skf.com/de/product…-ball-bearings#cid-463368

    oder

    https://www.skf.com/de/product…-ball-bearings#cid-464670


    2 Kegelrollenrlager alleine oder eins in Kombination mit einem Axiallager wären auch noch eine Option.


    Viele Grüß

    Christian

  • Hallo Christian,


    danke für die Antwort, aber mir ging es nicht darum Lager mit den passenden Abmessungen zu finden; das ist nicht das Problem. Ich habe das vielleicht nicht richtig erklärt.


    Das Lager hat eine umlaufende Nut mit Rändelung drin und wird bei der Herstellung des Flügelrades fest mit eingespritzt; d.h. es ist formschlüssig mit dem Lüfter verbunden. Ein Auswechseln des Lagers ist nicht vorgesehen und auch zunächst mal nicht möglich. Das erklärt auch die ca. 11 Tonnen die ich letztendlich brauchte um das Teil rauszudrücken. Dabei wurde dann der Kunststoff in der Nut teilweise durch das Lager abgeschert (gute Qualität :) ).


    Die Frage ist jetzt ob das Erfolg hat ein neues Lager einzupressen. Der Kunststoff in der Nut ist noch teilweise vorhanden also kann es sein dass das mit Kleber formschlüssig hält (trotz Nylonmaterial des Lüfters).


    Ich kann mir nicht vorstellen dass ich der Einzige bin der ein kaputtes Lüfterlager hat (W201 meiner Frau hat wohl das gleiche Problem); trotz dem lieferte eine Suche hier und auf dem Internet keine Ergebnisse.


    Wie zu erwarten ist der Mercedespreis indiskutabel und auch Zulieferer haben nicht gerade Occasionspreise was bei dem teuren Werkzeug für den Lüfter auch nicht anders zu erwarten war. Deshalb will ich das Lager selber wechseln.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hallo, Haben,


    ich bin mit diesen Teilen nicht sehr vertraut. Ich habe jetzt nur ein Lüfterrad vom frühen M116 vor mir.

    Der Körper mit der Fluid-Flüssigkeit sitzt "außen vor dem Lüfterrad und ist hinter de Lüfterrad mit dem - ich nenn es mal so - Lagerhalter und Rad verschraubt.

    Dort - also zur Fahrerseite hin - sehe ich den Simmerring, der vermutlich das Lager abdichtet.


    Jetzt komme ich zu 2 Problemen.

    Erstens: Das Teil wird mindesten 80°C heiß, spätestens wenn der Motor abgestellt wird.

    Mit Thermoplasten kommst Du also nicht weiter.

    Du brauchst ein 2 Komponenten Gießharz oder Flüssigmetall.

    Wie Du schon sagst, Polyadmid geht nicht, evtl würde auch noch ein PU-gehen.

    Zweitens:

    Das Ding muss zentrisch sitzen, sonst hast Du eine Unwucht drauf.


    Wenn Du ein Foto hättest?


    Da gibts ein ähnliches Teil, So?


    hxxps://www .db-forum .de/threads/w124-e420-viscoluefter.65651/

  • Hallo Elchtester, Hallo Hagen,


    Es gibt sehr wohl Thermoplasten die mehr als 80°C aushalten.

    wir verarbeiten hier z.B. PBT ein sehr häufig im Automobilbereich eingesetztes Polymer im Spritzguss bei 270°C.

    Bei 80°C passiert da noch nicht viel.

    Nylon ein Polyamid ist übrigens auch ein Thermoplast und kann auch mit entsprechender Temperatur thermisch verformt werden.

    Also Lager Einpressen und danach ggf. thermisch verstemmen wäre meine Methode der Wahl für dieses Problem. Also mit Temperatureinwirkung punktuell verpressen wäre eine Möglichkeit um die mögliche Materialunverträglichkeiten des Nylons mit 2 Komponenten Gießharz oder Flüssigmetall zu umgehen.


    Grüße Volkmar

  • Christian: Nummer ist A102 200 11 23 , ich habe leider kein Foto (Auto ist vom Freund, der hat die Teile wieder mitgenommen).


    HaWa: so sieht das Teil aus, nur Nylon natur, nicht schwarz. Du hast Recht, ich habe es jetzt auch in der von Dir genannten Preisspanne (wo man wirklich nicht meckern kann) gefunden.


    Volkmar:

    Nylon ein Polyamid ist übrigens auch ein Thermoplast und kann auch mit entsprechender Temperatur thermisch verformt werden.

    Also Lager Einpressen und danach ggf. thermisch verstemmen wäre meine Methode der Wahl für dieses Problem. Also mit Temperatureinwirkung punktuell verpressen wäre eine Möglichkeit um die mögliche Materialunverträglichkeiten des Nylons mit 2 Komponenten Gießharz oder Flüssigmetall zu umgehen.

    Materialunverträglichkeiten? Ups... Ich dachte immer Nylon ist so ziemlich gegen alles resistent. Immerhin kann man es warm verformen; war mir auch nicht so bewusst. Wieder was gelernt :thumbup:


    Vielen Dank an Alle, ich glaube die Sache ist damit ratz-fatz erledigt. Super Forum ! :)


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hallo zusammen,


    ich muss hier nochmal nachhaken: das Lager ist ein Doppelrillenlager mit den Abmessungen 15x34x16mm, also kein Normlager. Das Lager das dem am nächsten käme wäre ein 3202 mit 15x35x15.9mm. Die Befestigung ist aber problematisch.


    Warum ist hier ein Doppelrillenlager verbaut? Literatur spricht von höherer Belastung aber das kann ja wohl kaum der Fall sein. Ist das wegen geringerem Kippspiel? Was spricht gegen ein Einzelkugellager?


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hallo Hagen,

    Sie werden es seinerzeit ausprobiert haben und sind deshalb zu dieser Lösung gekommen.

    Vielleicht auch aus Erfahrungen mit der Urkonstruktion des Systems am M189.

    Gruß HaWA

  • Einzelkugellager können zwischen 3 und 5 ° kippen, können fast keine Axialkräfte aufnehmen, habe dafür eine sehr hohe Standfestigkeit bei hohen Drehzahlen.

    Tonnenlager können zwischen 0 und 10 ° kippen, können keine Axialkräfte, dafür sehr hohe Radialkräfte aufnehmen, habe dafür aber geringe Standfestigkeit bei hohen Drehzahlen.

    Kegelrollenlager können hohe Axialkräfte, dafür einsetig relativ hohe Radialkräfte aufnehmen, haben eine sehr geringe Standfestigkeit bei hohen Drehzahlen.

    Doppelrillenkugellager sind ein Kompromiss.

    Sie können höhere Axialkräfte, dafür hohe Radialkräfte aufnehmen, haben eine gute Standfestigkeit bei hohen Drehzahlen.

    Ihre Bauweise ist relativ kompakt, aber nicht so wie bei Nadellagern.


    Das Problem bei Lüfterrädern ist - mal abgesehen von dern Unwuchten - das schon geringe Änderungen in der Umgebung, also hier im Motorraum, die Strömung verändern und die damit auftretenden Kräfte am Lüfterrad verändern.

    Das Lager ist hier ein Kompromiss. Man hätte es auch mit zwei Kugellagern machen können. Aber der Einbau wäre komplizierter, aufwendiger und nicht unbedingt stabiler.

    Das Resultat bei zu schwach ausgelegten oder falsch eingebauten Lagern kennt man. Der Lüfter eiert.