Frage an die 3D Drucker

  • Hallo zusammen,

    ich habe hier ein Teil das ich bis jetzt aus dem Vollen fräse. Da ich jetzt ein paar Stück davon brauche habe ich an 3D Druck gedacht. An einer Stelle brauche ich senkrechte Kanten (links oben), damit ist die Druckorientierung vorgegeben. Die Löcher die ich brauche sind dann aber parallel zur Druckauflage (rot). Soweit ich in Erfahrung bringen konnte sind Hinterschneidungen bis ca. 45 Grad möglich. Damit könnte man so eine entartete Bohrung machen (gelb, suboptimal). Oder aber ganz weglassen und nur an der Stelle einen Kegel aussparen den man dann einfach durchbohrt (blau, geht ratz-fatz). Andere Möglichkeit ist auch die Druckorientierung zu ändern und die Schlitze mit den senkrechten Kanten nachher fräsen (eher langsam).


    Was meint Ihr?


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hallo Hagen

    gibt es von dem Teil eine Zeichnung ?

    Möglichst in einem gängigem 3 D Dateiformat ?

    Wenn ja könnte ich die Machbarkeit prüfen.

    Gruss

    Robert

  • Hallo Hagen,


    kommt immer drauf mit welchem Verfahren gedruckt werden soll. Ich gehe mal davon aus du zielst auf FDM ab (Heißklebepistole mit 3 Achsen). Richtet man die Löcher dann parallel zur Druckfläche aus, braucht man beim Rundloch in der Regel eine Stützstruktur(roter Pfeil). Je nach Lochgröße gehts auch ohne (je kleiner desto einfacher ohne Stützstruktur). Das "Tropfenloch" geht ohne Stützstruktur (45° Überhang). Alternativ kann man "hochkant" drucken. Dann entfallen die Stützstrukturen so oder so. Die Ecken die in der X/Y-Ebene liegen sind bei FDM drucken allerdings immer leicht abgerundet (roter Pfeil). Je nach dem welche Kontur an dem Bauteil welche Funktion erfüllen soll muss das beachtet werden.




    Gruß


    Florian

  • Hallo Florian,


    danke für Deine Zeichnung !

    Ja, ich meine FDM (geschmolzenes Material aus einer Düse rausgeschwürgt).


    Die Löcher sind leider senkrecht zur Nut. Daher gehen wohl nur die Tropfenlöcher. Die runden Ecken sind egal, das ist nicht kritisch.


    Was macht man eigentlich mit der Stützkonstruktion? Die muss doch dann auch raus; d.h. man kann fast gleich die Löcher bohren. D.h. die Kegel als Körnung drucken und einfach rausbohren.


    @Simon: ich wollte ein, zwei Masse noch ändern und den Ausschnitt festlegen. Vielen Dank für das Angebot, aber ich brauche ein paar Stück und wollte das bei einer Firma machen lassen; daher sollte das so einfach wie moeglich sein (d.h. ohne Stützkonstruktion).


    Viele Grüße,

    Hagen

  • Was macht man eigentlich mit der Stützkonstruktion? Die muss doch dann auch raus; d.h. man kann fast gleich die Löcher bohren. D.h. die Kegel als Körnung drucken und einfach rausbohren.

    Hi Hagen,


    die Stützstruktur bricht man weg, bzw. schlägt sich bei einem Loch raus. Bei FDM-Teilen druckt man selten massiv, sonder eine Gitter- oder Wabenstruktur im inneren. Wenn man das Loch komplett ausbohren will muss auf jeden Fall massiv gedruckt werden. Bei deinem Teil würde ich es tatsächlich mal auf einen Versuch ankommen lassen und ohne Stützstruktur drucken. Professionelle FDM Drucker benutzen für die Stützstruktur ein spezielles Material, dass sich in Wasser oder z.b. Alkohol auflöst. Das ergibt dann auch bei abgestützten Flächen eine sehr schöne Oberfläche da direkt auf Kontakt gedruckt werden kann. Hat man das nicht zur Verfügung muss immer ein kleiner Spalt zwischen Stütze und Teil bleiben, damit man die Stützen überhaupt ab bekommt. Dementsprechend sind die gestützten Flächen nicht so schön.



    Gruß


    Florian

  • Hallo Florian,


    d.h. der Profi macht sich die Stützkonstruktion selber und ich übermittel nur mein 3D Modell?

    Die Oberflächenqualität ist hier nicht kritisch aber der Tropfen beim 6,5mm Loch sähe schon seltsam aus.


    Kennst Du zufällig brauchbare Open-Source 3D Modelliersoftware für Linux bei der man ohne Mausklicks von der Kommandozeile das Modell erstellen kann (nicht Python)?


    Viele Grüße,

    Hagen

  • Hallo Hagen,


    der Slicer ermittelt die Stützkonstruktionen automatisch. Wenn man einen 3D-Drucker mit 2 Extrudern nutzt, dann kann man die Stützstrukturen z. B. mit einem wasserlöslichen Material drucken.


    Zur Orientierung: es gibt verschiedene Parameter, die einen Einfluß haben, welche Orientierung die Beste ist. Belastung, Stützstrukturen etc. Dazu müßte man mal das ganze Modell und die Anforderungen kennen.


    Leider braucht man zum 3D-Druck viel Erfahrung, da es hunderte Parameter (und Filamente) gibt, die sich i.d.R. gegenseitig beeinflussen.


    Beste Grüße auf die Insel

    Thomas

  • Hallo Thomas,


    die Anforderungen sind mehr oder weniger dass das Ganze nicht auseinanderfallen darf; ich denke das ist bei 3D Druck gegeben. Es ist ein Halter für eine Flüssigkristallanzeige. Die Nutflanken sollte aber senkrecht sein.


    Das die Sache Erfahrung braucht ist mir schon klar; ich selber fange damit auch nicht an. Da gibt es Firmen die das recht günstig anbieten.


    Viele Grüße,

    Hagen

  • Hallo Hagen,


    die Stützen macht, wie Thomas schon schrieb, die Software die das Programm für den 3d-Drucker erzeugt von selbst.


    Zum modellieren kann ich persönlich AutoCAD Fusion 360 empfehlen, welches aber nicht OpenSource ist. Da fällt mir nur OpenCad ein, welches ich aber noch nicht benutzt habe. TinkerCad läuft sogar im WebBrowser, aber ebenfalls noch nicht selbst verwendet. Vom Konstruieren her nehmen sich die Programme i.d.R. nicht viel.



    Gruß


    Florian

  • Hallo zusammen,


    @ Florian: ok, dann mache ich nur das Modell.


    @ Thomas: nein, ich habe noch kein 3D Modell. Ich suche noch Software wo ich das ohne Maus machen kann. Das Geklicke ist mir zu viel Zeitverschwendung.


    Viele Grüße,

    Hagen

  • Dann mal viel Spaß beim Suchen einer "maus-freien" Software. Ich komme ja auch noch aus der "CTRL-Q-K" Zeit und nutze i.d.R. shortcuts, aber ein CAD Programm ohne Maus heutzutage gibt's wohl nicht mehr. Meine Datenbank ist noch aus DOS-Zeiten und kann nur mit Tastatur bedient werden ;)


    Beste Grüße

    Thomas


    P. S.: Wenn es so ein einfaches Ding ist, hast Du eine handschriftliche Zeichnung mit Ansichten und Maßen? Also so Bleistift mit Datenträger auf Zellulose-Basis? ;)

  • So, wo soll jetzt die Aussparung hin (habe die Zeichnung oben gesehen), rote gestrichelte Linie oder wie (Edit: die Aussparung 1mm ist auf der falschen Seite)?

    Beste Grüße

    Thomas

  • Hallo zusammen,


    @ Florian: ja, OpenSCAD hatte ich mir angesehen aber für mein Betriebssystem nicht kompiliert bekommen. Ich bin aber dabei auf ein anderes System umzusteigen da sollte es dann gehen.


    @ Thomas: das sieht schon gut aus, nur die Nut sollte oben sein (wahrscheinlich ist meine Zeichnung nicht normgerecht). Die Aussparung ist nur um Druckzeit und damit Kosten zu sparen. Es muss auch noch eine kleine Nase in die Nut; das ist beim 3D Druck eine feine Sache; diese Form kann man durch Fräsen z.B. nicht herstellen. Wenn wir in einer virtuellen Welt leben würden wäre das Teil schon fertig :)


    Ich denke für die Sachen die ich mache ist mausfrei schneller. Ich habe meine Abmessungen, also mit einem kleinen Script die Form aus einfachen Grundformen durch Addition und Subtraktion zu generieren ist viel schneller. Außerdem kann ich dann Teile aus einem C-Programm heraus generieren (3D Modelle von Platinen z.B.).


    @ Winfried: mir geht es manchmal genauso. Ich denke ich werde mich bald zur Ruhe setzen. Wenn ich sehe was da vor allem im Embedded Software (sprich Bloatware) Bereich läuft habe ich einfach keine Lust mehr.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hagen,

    dann mach doch 'mal 'ne Skizze, ich zeichne Dir das, drucke Dir ein Exemplar und fahr's Dir persönlich auf die Insel ;) ... alternativ Post:

    Beste Grüße

    Thomas

  • Mann,

    seid Ihr alte Säcke (wie ich) ;) ... ich hab'mich seit zwei Jahren da ein bißchen bei mbed.org eingearbeitet ... ist doch toll was da heutzutage geht. Da gibt es Platinchen für unter 20 Euro, sauschnell, über 50 parametrierbare Ein-/Ausgänge, digital und analog, serielle Schnittstellen etc. pp. Und das alles per C++ im Browser programmierbar ... Ich find's klasse.

    Thomas

  • Hallo Thomas,


    vielen Dank für das Angebot, aber ich muss mit dem 3D Zeugs sowieso was machen. Erst mal ein anderes Betriebssystem, dann denke ich habe ich mein 3D Modell schnell.


    .. ich hab'mich seit zwei Jahren da ein bißchen bei mbed.org eingearbeitet ... ist doch toll was da heutzutage geht. Da gibt es Platinchen für unter 20 Euro, sauschnell, über 50 parametrierbare Ein-/Ausgänge, digital und analog, serielle Schnittstellen etc. pp. Und das alles per C++ im Browser programmierbar ... Ich find's klasse.

    Ja klar. Auch der Debugger dazu für 30 Euro der früher mal 30000 Euro gekostet hat. Ganz tolle Sache.


    Deshalb habe ich jetzt Kunden die werfen mir so ein Kinderspielzeugboard auf den Tisch zusammen mit 200000 Zeilen Bloatware die sie auf dem Internet irgendwo gefunden haben von irgendwelchen planlosen Kids zusammengehackt und sagen: "die Sache läuft, aber die Stromaufnahme ist für unser Batteriesystem viel zu hoch. Bring' die mal um Faktor 50 nach unten. Ach ja, alle vier Wochen steigt das Teil aus. Reparier' das auch gleich mit..."


    Oder noch besser Kunden die Applikationssoftware von den Halbleiterfirmen verwenden wollen. Ist doch alles da, brauche ich keine Software zu schreiben. Klar, kein Problem, mache ich. Aber darüber stehen kann ich nicht, ist ja nicht von mir. Ein Kunde hat da schon schwer Lehrgeld bezahlt. Jetzt hört er auf mich.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hagen,


    klar, ich rede vom Hobby. Ein sehr guter Freund von mir ist Hardware-Entwickler und - wie Du schon schriebst - professionell ist das 'ne ganz andere Nummer, gerade im Kfz-Bereich.


    Das Modell habe ich ja jetzt schon ... anyway, your stuff.


    Grüße

    Thomas

  • Hallo Thomas,


    schlecht sind die Boards nicht; verwende ich auch manchmal (fürs Hobby), definitiv bekommt man heute sehr viel Elektronik für sein Geld.


    Lass' mich mal hier mein Modell zusammenbasteln; dann melde ich mich noch mal bei Dir !


    @ Michael: die Lochstreifen mit denen ich noch gearbeitet habe hatten glaube ich 7 bit. Eine andere Möglichkeit kommt noch aus der Zeit wo die Programmierer immer Gummibänder in den Hosentaschen hatten (wer weiß warum? :) ). Lochkartenstapel bei denen man Karten einsortieren oder verschieben konnte um sein Programm zu ändern...


    Viele Grüße,

    Hagen

    .