Ein Hallo in die Runde
Frage: Ist es möglich, das Führungslager der Kurbelwelle zu wechseln, ohne die Kurbelwelle komplett zu demontieren? Motor leicht angehoben aber im eingebauten Zustand, Ölwanne abgebaut.
Gruß, Dirk
Ein Hallo in die Runde
Frage: Ist es möglich, das Führungslager der Kurbelwelle zu wechseln, ohne die Kurbelwelle komplett zu demontieren? Motor leicht angehoben aber im eingebauten Zustand, Ölwanne abgebaut.
Gruß, Dirk
Hallo Dirk,
was genau meinst du mit "Führungslager"?
Gruß HaWA
Macht keinen Sinn, denn Du musst die Kurbelwelle zumindest lösen und die große ölwanne abbauen und wenn irgendwas definitiv anschliessend nicht mehr dicht ist, dann isses der hintere Borgmannring...
Hallo Dirk,
wenn der "günstige" revidierte Motor fort ein Problem hat war er viel zu teuer und der Revisor hat bestimmt auch an anderen Stellen Bockmist fabriziert.
Mich beschleicht das Gefühl du hast das so grob 80km nördlich von Hannover erstanden.
Gruß HaWA
Hallo
HaWa Mit Führungslagerschalen meine ich die Lagerschalen (mit Steg oder Schulter), die an einem Hauptlager dafür sorgen, dass die Kurbelwelle kein axiales Spiel hat. Sie werden -glaube ich- auch Passlager genannt. Und nein, der Motor ist auf Bayern
Ich bin jetzt tatsächlich soweit, dass mein früher Motor in das "späte Fahrzeug" eingebaut ist. Das war mit einigem Aufwand verbunden. Plug and Play is nich. Haben wir dann aber auch dank eurer Tipps hinbekommen. Kurzer Probelauf soweit unauffällig. Beim Einlegen einer Fahrstufe gab es dann aber ein Geräusch, dass man lieber nicht vernehmen möchte bei dem Vorgang. Kam so ungefähr aus dem Bereich der Verbindung zwischen Motor und Automatikgetriebe. Beim Einlegen der Fahrstufe verschiebt sich die Kurbelwelle.
Eine Prüfung hat dann ergeben, dass die Kurbelwelle ein axiales Spiel von ca. 5mm hat. Mit einem Montierhebel konnte man die Kurbelwelle im Bereich der Riemenscheibe ca. 5mm hin- u. herschieben. Das ist doch nicht normal, oder!? Ich habe davon bei Youtube ein Video eingestellt:
Oder auch Suchbegriff Kurbelwellenspiel W108 M130
Mit dem Sachverhalt konfrontiert, rät der "Revisor" und Verkäufer des Motors dazu, die Ölwanne zu demontieren und einen Blick auf das Führungslager (im Bereich Zylinder 3 oder 4 meinte er) zu werfen um die Ursache zu klären. Ich wollte hier eure technischen Einschätzungen einholen, um mich vor unsachgemäßen Reparaturvorschlägen des Verkäufers zu wappnen.
Ich muss sagen, dass mir so langsam die Nerven und die Kohle ausgehen. Bin relativ ratlos.
Gruß, Dirk
Hallo Dirk,
bei 5mm ist eher keine Axiallagerung vorhanden.
Zur Diagnose wäre evtl. ein Blick mit Endoskop nach Abnahme der kleinen Ölwanne möglich.
Zum Lösen des Problems muss jedenfalls der Motor raus.
Gruß HaWA
Ich könnte mir vorstellen, daß man das Lager mit der Längsführung von unten wechseln könnte, wenns wirklich nur das wäre, und man die Ölwanne abgebaut bekommt.
Hauptlagerbock abschrauben und obere Lagerhälfte rausschieben (mit dünnem Messingblech) Bei so viel Luft wie bei Deinem Motor hat wohl jemand Lagerschalen ohne Seitenführung eingebaut. Die Paßschalen haben Übermaß und müssen an die Breite der Kurbelwelle angepaßt werden! Wir machen die gleiche Arbeit alle 200 Sonderprüfungskilometer an einem Opel Rallyemotor und bis jetzt gings immer gut.
LG Theo
Ja, das denke ich auch. Bei 5mm is da gar kein Passlager drin! Deshalb auch lustige Geräusche. Wenn ich recht habe muss die Welle eh raus, denn dann hat sie Fress-Spuren.
Haste auch wieder recht, aber man(n) könnte ja mal im eingebauten Zustand nachgucken und vielleicht.....
Ich hoffe, wir werden's hören.
LG Theo
Vorläufige Diagnose nach Entfernung auch der großen Ölwanne: (Die Führungs-) Lagerschalen wurden nicht am 3. Hauptlager verbaut, wo sie hingehören, sondern am 4. Hauptlager …..wo sie eindeutig nicht hingehören. Folgeschäden sind für mich nicht wirklich einschätzbar.
Zwischenfrage. Der Motor lief ca. 15 Minuten mit dieser "Einbauvariante" der Lagerschalen. Hat das Hin-u. Herwandern der Kurbelwelle schädigende Einwirkungen auf Pleuel und Kolben?
Gruß, Dirk
P.S. Bitte jetzt aufmunternde Antworten
Hallo Dirk,
die Pleuel/Lager dürften keinen Schaden nehmen da sie auf dem Kolbenbolzen ausreichend Bewegungsfreiheit haben.
mit etwas Glück hat die Axiallagerfläche den Lagersitz nicht berührt und muss nicht nachgearbeitet werden.
bei Automatik müssen ja keine Kupplungsausrückkräfte aufgenommen werden.
Vorm wiedereinlegen der Kurbelwelle prüfen ob das Lager sich auf die Welle schieben lässt.
Gruß HaWA
Oje, ich wünsche Dir, daß die am Rest des Motors etwas mehr Kompetenz an den Tag gelegt haben...sachen gibts...
Um pleuel und Kolben würde ich mir auch keine Sorgen machen.
HaWa: "Vorm wiedereinlegen der Kurbelwelle prüfen ob das Lager sich auf die Welle schieben lässt."
Kannst du das bitte erläutern?
Zum Thema Burgmann-/Borgmanndichtung: Es wurde viel geschrieben zu diesem Thema. Gibt es -neben der Beschreibung im WHB- ein paar goldene Tipps oder vielleicht sogar eine Alternative bzw. einen borgmann-erfahrenen Schrauben im Bereich Hannover?
Gruß, Dirk
Aktuelle Gretchenfrage:
Im Moment ist der Motor noch eingebaut. Kleine und große Ölwanne sind ab. Man kommt also überall recht gut ´ran.
Ist es technisch akzeptabel, die beiden betreffenden (Haupt-) Lagerschalen der Kurbelwelle jetzt -im quasi hängenden Zustand der Kurbelwelle- zu ersetzen? Und falls ja, wie geht man da vor?
Oder verbietet sich der Austausch der Lagerschalen im eingebauten Zustand des Motors?
Vielen Dank im Voraus für Hinweise und Erfahrungen. Dirk
Hallo Dirk,
bei Hauptlagern in Reparaturstufe kann das Axialspiel noch zu gering sein.
Das lässt sich m.E. besser vor dem Einbau überprüfen.
Es wäre zwar eventuell machbar die Welle von unten zu montieren, allerdings nicht ohne vorher den Motor aufzuhängen und das Getriebe zu entfernen.
Ebenso sollte die Vorderachse entfernt sein um den Trum händeln und später die Schrauben ordnungsgemäss anziehen zu können.
Motor dazu ausbauen geht einfach schneller und erleichtert die kritischen Montagearbeiten.
Gruß HaWA
(der mal bei einem OM 601 im Bremer die Kurbelwelle von unten getauscht hat, und das so nicht wieder tun würde obwohl da nur die Motorhaltestrebe raus musste)
Die Grundsatzfrage is ja: sind da Standard-kw-Lager drin oder Repstufe. Standard passt normalerweise auch das Passlager. Bei Übermass isses mit Hausmitteln eh vorbei denn dann muss man die Lagerschalen abdrehen aufs passende Maß.
Zum Borgmannring: mein Motorenbauer der das 40Jahre gemacht hat, geniesst seinen Ruhestand in Kroatien. Es war immer ein Fest ihm zuzuschauen. Was ich am beeindruckendsten fand: er hatte die neuen Ringe immer ein bisschen plattgeklopft damit sie besser in die Nut gehen. Ich hab das mal gefilmt. Muss schauen ob ich das Video noch finde.
Das sind schonmal sehr wichtige Infos, die mir weiterhelfen. Danke.
Das Video wäre natürlich der Hit und auch für andere interessant.
Da ich zur Zeit aus bekannten Gründen keinen Zugriff auf die Flipbooks habe: Das unbearbeitete Standardmaß der KW müsste an den Hauptlagern wie groß sein?
Gruß, Dirk
Ich schau nachher mal ins gedruckte Buch...ohne Flip
Mein WHB ist gerade andernorts
Es stellen sich mir noch folgende Fragen:
a) Wie erkenne ich einen Borgmannring, der ausgewechselt werden müsste bzw.
b) muss er nach jedem Herausheben der Kurbelwelle grundsätzlich erneuert werden?
Da der Motor noch nicht wirklich in Betrieb war, konnte er seine Dichtigkeit/Undichtigkeit noch nicht unter Beweis stellen.
Gruß, Dirk
Mach doch mal n Bild
Hallo Dirk,
wenn Dein Motor revidiert wurde, sollte der Borgmannring doch gewechselt worden sein, das Teil kostet fast nix.
Falls Du den neu machen willst, würde ich den Borgmannring von AI Motors nehmen, ist etwas größer, ich habe mal ein paar Typen verglichen.
Ausserdem solltest Du Dir die Rändelung der Kurbelwelle ansehen. Die hilft auch noch, den Borgmannring dichter zu machen.
Rändelungen neu machen, kann auch AI Motors. Meine Rändelung habe ich aber bei einem hiesigen Motorenbauer gemacht, wollte ungern die Kurbelwelle rumschicken.
Hier ein paar Bilder von mir, bin aber erst 400km (Probefahrten) damit unterwegs, bis jetzt dicht.
Ich habe mir noch ein Stück Welle drehen lassen, zur besseren Kontrolle des Sitzes vom Ring. Die Blechschablone habe ich in 0,63 und 1mm, habe mich später für jeweils 1mm überstand entschieden. Fand ich besser, da wenn der Lagerbock wieder montiert wird, der Borgmannring noch etwas nachgedrückt wird.
Gruss Michael ( Borgmannring wechseln -> Motor muss raus)
Hallo Dirk,
Standard ist beim Hauptlager 60,00 mm
59,75 1. Rep., 59,50 2. Rep. .... bis 59.00
48.00 mit gleicher Stufung beim Pleuel.
Gruß HaWA
Hallo Michael
Sehr schöne Bilder.
Ist das eine Aluscheibe auf Bild 4051?
Hast Du damit die Dichtung eingewalkt?
Viele Grüße Michael
Hallo Michael,
ja ist aus Alu gedreht,
ja Borgmannring etwas mit Öl getränkt und langsam immer mehr einarbeiten. (Hammerstiel oder Holzstange).
Gruss auch Michael
d.h Du arbeitest mit der Aluscheibe vor und wenn er eingearbeitet ist walkst du mit nem Rundholz nach?
Für den M180 werden laut WHB 1.0 mm überstand angegeben.
Grüße Michael