Fahrverbote für Oldtimer mit H-Kennzeichen

  • Hallo zusammen,


    wozu Tempolimit? Das ist doch aufgrund der Verkehrsdichte schon redundant. Ich habe gerade im Radio gehört dass die Durchschnittsgeschwindigkeit in Dublin im Berufsverkehr 9,6km/h beträgt. Da brauche ich keine Geschwindigkeitsbeschränkungen mehr. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern wann ich in Deutschland auf der Autobahn mal so richtig Gas geben konnte.


    Viele Grüße,
    Hagen
    .

  • (...) Ich kann mich nicht mehr daran erinnern wann ich in Deutschland auf der Autobahn mal so richtig Gas geben konnte.


    Viele Grüße,
    Hagen
    .

    Wäre ja fast eine Steilvorlage dazu, etwas werbewirksam einzufordern, was nicht mal wehtut :D . Aber es ist ein wenig hilfreicher Vergleich, Dublins Rushhour mit der Unmöglichkeit, in DE mal mehr als 130 fahren zu können, gleichzusetzten.


    doch, doch, die Strecken gibt es noch. Auch wochentags. Soll ich ein paar verraten?


    Nein, Eberhard, behalt die für dich, das ist wie mit den guten Pilzplätzen. Und ich verrate meine auch nicht. Am Ende sieht mich noch einer Wasser predigen und Benzin saufen, pardon, Gas geben.

  • Hallo zusammen,


    in Köln bin ich mehr und ggf. schneller mit dem Fahrrad unterwegs, als mit dem Auto (nur noch wenn ich muss), insbesondere seit dem die Stadt komplette Fahrstreifen zu Radwegen umgestaltet hat, :wacko: macht das Autofahren kaum noch Spaß, dafür das Fahrrad fahren. Somit schlagen zwei Herzen in meiner Brust, als Fahrradfahrer schimpfe ich auf die Falschparker die den Fahrradweg blockieren und als Autofahrer manchmal halt auf die Radfahrer, insbesondere die Unvernünftigen die im Dunkeln ohne Licht fahren. Zu allem Überfluss kommt auch noch ein Jobticket als Angestellter im "OPNV" für schlechtes Wetter oder zu lange Strecken.


    Daher freut man sich auf Gelegenheiten mal wieder auszufahren und legt die Zeiten wenn möglich so, dass wenig Verkehr herrscht.
    :thumbup: Unser Clubbetreuer von MB für den 16 V Club freut sich immer auf unsere Ausfahrten bei denen er auch mal richtig Gas geben kann.


    Gruß


    Alfred

  • Hallo Eberhard,


    danke für die Karte aber sie bestätigt eigentlich nur was eigentlich jeder weiß: man kann nur noch schnell fahren wenn man in einsame Gegenden fährt. Im 100km Radius um Stuttgart und Richtung Westen finde ich leider nichts wo man schnell fahren kann und bei den anderen Strecken komme ich nie vorbei. Vor einigen Jahren habe ich eine Wasseraufbereitungsanlage im ehemaligen russischen Sektor abgeholt; da war eine geeignete absolut leere neu gebaute Autobahn aber leider war ich mit 'nem Sprinter unterwegs. War also auch nichts. Vielleicht werde ich mal Urlaub Richtung Ostsee machen und dann das passenden Fahrzeug mitnehmen.


    Viele Grüße,
    Hagen
    .

  • die A5 südlich von Karlsruhe ist doch häufig auch recht gut zum Rasen geeignet.


    A81 nördlich von Heilbronn und südlich vom Schönbuchtunnel ist meistens auch recht frei.


    Und die A8 bietet auch lange Strecken für die schnelle Frachtgutreise.


    Dass es in den Ballungsräumen meist zäher ist, ist schon irgendwie klar. Aber deshalb ein allgemeines Tempolimit zu fordern, weil man eh nicht schnell fahren kann, halt ich für unsinnvoll.

  • die A5 südlich von Karlsruhe ist doch häufig auch recht gut zum Rasen geeignet.
    A81 nördlich von Heilbronn und südlich vom Schönbuchtunnel ist meistens auch recht frei.
    Und die A8 bietet auch lange Strecken für die schnelle Frachtgutreise.

    Hmmm... Die A5 südlich von Karlsruhe kenne ich nur mit 3 Fahrspuren voll. Die A81 südlich vom Schönbuchtunnel die ich befahre hat eine Fahrspur komplett mit LKW besetzt; allerdings kenne ich sie nur bis zum Bodensee; vielleicht wirds ja dahinter ruhiger. Und statt A8 zwischen Karlsruhe und München fahre ich lieber Landstraßen durch den Schwarzwald oder über die Alb; dauert kaum länger und man kann die Fahrt wenigstens genießen.


    Also entweder fährst Du auf anderen A5, A8 und A81 als ich oder ich bin zu den falschen Zeiten unterwegs.


    Geschwindigkeitsbeschränkungen will ich auch keine; mein Beitrag war dahin gezielt dass es sowieso keinen Unterschied machen würde.


    Umwelttechnisch kann man etwas gewinnen wenn man den Verkehr fließen lässt. Mit Fahrverboten die Autofahrer zu Umwegen zu zwingen bringt global gesehen wohl kaum was. Und bevor man den Individualverkehr mit Fahrverboten abwürgt sollte man bitte sicherstellen dass die Bevölkerung auf dem Lande die gleiche Anzahl Busse und Bahnen zur Verfügung hat wie die (Un-)Glücklichen im Großraum Stuttgart z.B..

  • Moin Paul,

    Eine Anmerkung allerdings noch zum Thema Oldtimer-„Industrie“ und Arbeitsplatzsicherung als Argument gegen Fahrverbote:
    Man kann das schlecht ins Feld führen und andererseits argumentieren, dass man ja eine ach so kleine Gruppe ist, die mit ihrem geringen Prozentsatz am Geschehen nicht ins Gewicht fällt ...

    ...aber warum denn nicht?
    Ich finde, das sind sogar zwei sehr gute Argumente:
    - erstens tragen Oldtimer zur Gesamt-Umweltbelastung nur marginal bei. Im direkten 1:1-Schadstoffausstoß-Vergleich mit einem modernen PKW mag das anders aussehen, aber dann muss man auch die Jahreskilometerleistung betrachten. Letzteres setzt allerdings auch die gern mal hergenommene Argumentation der Ökobilanz schachmatt. Denn es ist zwar logisch, dass es umweltfreundlicher ist, ein altes Auto so lange wie möglich zu nutzen und komplett aufzubrauchen, als andauernd neue zu bauen/kaufen. Aber die "natürliche" Nutzung eines Oldtimers sieht ja üblicherweise auch anders aus. Ein Oldtimer wird -bislang- eher nicht als Alltagsfahrzeug genutzt (und deswegen wohl auch geringer besteuert, nehme ich mal an), sondern als Spaßverhikel zur zusätzlichen Nutzung neben einem Alltagsfahrzeug - also umwelttechnisch eher "on top". Die Katze beißt sich in den Schwanz: je länger man ein Auto nutzt, desto besser für die Ressourcen, trotz höherem Spritverbrauch. Aber wenn das tatsächlich jemand macht - und die absolut alltagstauglichen Wagen der 80/90er machen es einem ja auch leicht - und mit H-Kennzeichen steuerliche Vorteile nutzt und überall hinfahren darf, wo junge und jüngste PKW nicht mehr fahren dürfen, dann ist das der Allgemeinheit schwer vermittelbar. Dafür können zwar die Oldtimerfahrer nix, aber ich finde, sie sollten da nicht noch Öl ins Feuer gießen und es dickfellig ausnutzen - damit schneiden sie sich auf Dauer ins eigene Fleisch.
    - zweitens lassen sich Oldtimerfahrer Erhaltung/Wartung/Betrieb ihrer Fahrzeuge -gerade auch im Verhältnis zur üblicherweise sehr geringen Jahreskilometerleistung- überdurchschnittlich viel Geld kosten. Entsprechend groß ist der dazugehörige Wirtschaftszweig gediehen. Vermutlich so groß, dass er durchaus eine gewisse Relevanz hat. Wenn man das wiederum ins Verhältnis zur Gesamt-Umweltbelastung der Oldtimerei setzt, dürfte dies auch eher eine positive Bilanz vorweisen können.


    Allerdings dürften die Belange des Oldtimer-Wirtschaftszweiges aus Politikersicht angesichts anderer, drohender "Umstrukturierungen" im Automobilsektor (durch Umstellung auf E-Mobilität o.ä.) vermutlich kaum ins Gewicht fallen.
    Es ist und bleibt halt eine Debatte um ein Luxusthema. Wer dieses Hobby betreibt und glaubt, dass er da ungeschoren davon kommen wird, durch pure Hoffnung, Gottvertrauen dass es schon nicht so schlimm kommt, oder durch schlicht-stures Verneinen, ist naiv. Die Frage ist nur, wie stark die Einschnitte werden, und wie schnell sie kommen. Proaktivität ist zur Schadensbegrenzung durchaus angebracht. Nur wie, das weiß ich leider auch nicht. Großangelegte Oldtimer-Demos mit Konvois dürften eher kontraproduktiv sein. Man braucht einflussreiche Fürsprecher an den richtigen Stellen - wie immer. Lobbyismus machts möglich, dafür gibts unzählige -nicht nur positive- Beispiele...


    Grüße,
    Lutz