Hallo Mercedes-Spezialisten,
wir sind dabei, einen W111 mit völlig unbekannter Herkunft zu restaurieren. Leider war der vordere Wellenzapfen der Kurbelwelle total vermurkst. Wir haben ihn abdrehen lassen, und das Gegengewicht ausgebuchst.
Das läuft jetzt wieder alles recht genau, aber auf Abrollböcken haben wir gesehen, dass der Wellenstrang (Schwungscheibe, Kurbelwelle, Gegengewicht und Riemenscheiben alles zusammen) eine Unwucht hatten. Deshalb habe wir alles zum Wuchtne weggegeben.
Leider haben wir nun einen Rückruf erhalten, dass sich die Welle nicht wuchten lässt. Die Werkstatt vermutet, dass ein falscher "Schwingungsdämpfer" montiert ist. Ich vermute allerdings, sie meinen ein falsches Gegengewicht.
In der Tat weist die Ersatzteilliste zwei verschiedenen Gegengewichte aus,
180 031 1307 (Auswuchtung 90°)
127 031 1207 (Auswuchtung 120°)
Anhand von Bildern aus Internet googeln würde ich sagen, dass ich das 90° Gewicht habe. das 120° Gewicht scheint auch 6 Gewindebohrungen für die Riemenscheibe zu haben, und auch die Gewichtsverteilung sieht dort anders aus als bei. Ich vermute, dass das für eine spätere Version des M180 ist, die mehr Lagerstellen hat, und bereits auf der Kurbelwelle mehr als nur ein Gegengewicht hat, kann das sein? Meine Kurbelwelle ist vierfach gelagert und hat nur ein Gegengewicht in der Mitte.
Was könnte aber sonst noch falsch sein? Des Gewicht vor dem Gegengewicht, im Ersatzteilkatalog als "Dämpfer" benannt dient doch nur zur Erhöhung der Laufruhe, und dient nicht dem Gewichtsausgleich, oder?
Ich frage mich sowieso, warum ich den Strang wuchten musste. Die Unwucht war nicht riesig, ich musste ca. 40g zusätzlich auf besagtes vordere Gegengewicht "kleben", dann war alles statisch ausgewuchtet. Ich habe sie nur weggebracht, um sie lieber dynamisch wuchten zu lassen, denn ich wusste ja nicht, ob ich am vorderen, oder hinteren Gegengewicht "spielen" musste.
Also jeder helfende oder auch nur interessante Gedankengang ist sehr willkommen!
Vielen Dank schon einmal,
Christian
