Mike Sander Verarbeitungsstation "Der Saubermacher" in Fellbach bei Stuttgart

  • Hallo zusammen,


    ich bin absolut neu hier. Habe eine Frage zu der Firma "Der Saubermacher" in Fellbach bei Stuttgart. Die Firma wird auf der Mike Sander Homepage als offizielle Verarbeitungsstation im Raum Stuttgart angegeben. Hat jemand Erfahrungen mit dieser Firma? Bin am überlegen, ob ich mein Auto (S210 BJ 2001 - optisch sehr guter Zustand aber von unten leider ziemlich viel Rost) dort auf Vordermann bringen lassen soll, da es mir so langsam wegrostet. Allerdings möchte ich sicher gehen, dass die ca. 6-7 TEUR, die mir nach einer Besichtigung meines Fahrzeugs dort in Aussicht gestellt wurden, auch gut angelegt sind und ich keinem "Schlamper" auf den Leim gehe.


    Würde mich freuen, wenn ich hier ein paar Einschätzungen bekommen kann, ob ich dort gut aufgehoben bin.


    Vielen Dank.

  • Ohne auf den genannten Betrieb eingehen zu wollen, stellt sich doch gerade bei nahezu allen 210er mittlerweile die Frage, ob sich nennenwerte Investitionen aus rationaler Sicht überhaupt lohnen.


    Das Gros der Fahrzeuge ist an der Schwelle vom Gebraucht- zum Verbrauchtwagen oder hat diese Schwelle auch schon überschritten. Erhebliche Rostschäden sind da - wenn man sie nicht in Eigenregie beheben kann - regelmäßig das Todesurteil, zumal vieles, was von außen noch einigermaßen solide aussieht, im Verborgenen genauso durchgegammelt ist. Mal von wenigen ganz raren Ausnahmen abgesehen, liegt der Zeitwert auch gut erhaltenener Fahrzeuge mittlerweile deutlich unter den hier im Raum stehenden 6-7.000 EUR.


    Daher sind doch eigentlich zwei Fragen erst einmal im Vorfeld zu stellen:


    Was soll denn für diesen Betrag an dem Fahrzeug gemacht werden?


    Welche Erwartungen hinsichtlich der Nutzung soll das Fahrzeug hinterher erfüllen?

  • Hallo Namenloser Hubraumfan,


    also, ich will ja Niemandem auf den Schlips treten, aber für 6 bis 7 Tausend Euro für eine Hohlraumversiegelung erwarte ich, dass ein Zwerg mit Pinsel in alle Hohlräume kriecht und sie akribisch einpinselt. Irgendwo hat auch der Preisnachoben-Spass auch sein Loch!
    Wenn man für eine Hohlraumversiegelung 1500€ bezahlt ist das eigentlich auch noch zu teuer, aber noch igendwo in einem realistischen Preisrahmen.
    Allerdings heisst das für einen unten rostigen 210er auch, sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass er in Bälde dem Verwertungskreislauf zugeführt werden muss.....


    viele Grüsse


    Wolfi

  • Habe bis vor zwei Jahren auch einen S210 gefahren (einen 430T mit Klappbank im Kofferraum). Eigentlich ein schönes Auto, vielleicht auch irgendwann selten, da die alle wegrosten.
    Habe meinen für 2000 Euro komplett neu lackieren lassen (ohne Dach), da jeder Steinschlag zu blühen anfing und ein Jahr später 2700 beim Verkauf erzielt. Der Aufwand steht also derzeit (noch) nicht im Vergleich zum Wert. Meinen W116 hat mein Werkstattmeister gesandert, innen und außen. Dazu habe ich den Wagen selbst zerlegt, zwei große Eimer Mike Sander gekauft, eine alte Kochplatte hingestellt und dann gings los. Arbeitsaufwand ca. 4 Stunden fürs Sandern (die mussten bezahlt werden) und 10 Stunden fürs Auseinander- und Zusammenbauen und Werkstatt reinigen (selbst erledigt), preislich um 400 Euro für die ganze Aktion. Dazu kam als Vorbereitung Unterboden - Trockeneisstrahlen um die 700 Euro (mobiler Dienst) und ca. 200 Euro fürs Löcher schweißen.. Wenn die Firma natürlich alles machen soll, also dein Auto zerlegen und zusammenbauen muss, dann kann bei den Stundenlöhnen schon einiges zusammenkommen.

  • Hallo Piet, Wolfgang und aggiepack,


    vielen Dank für Eure Antworten. Ich weiß, dass sich solch eine Investition für einen S210 derzeit nie und nimmer rechnen wird und kann. Mir ist das Ding halt echt ans Herz gewachsen und ich habe mir in den Kopf gesetzt, dass das mal ein Oldtimer bei mir wird.


    Die Firma "Der Saubermacher" wird sich um den Preis 3-4 Wochen mit dem Fahrzeug beschäftigen. Alleine die Voruntersuchung zur Erstellung des Angebots hat bereits 1,5 h gedauert. Die werden die Stoßfänger und Schwellerverkleidungen komplett abnehmen, die Kunststoffschalen in den Kotflügeln und auch im Innenraum Verkleidungen abbauen, um an alle Hohlräume bis zur Fensterunterkante heran zu kommen. Das Fahrzeug wird dann von unten komplett mit Trockeneis gestrahlt. Danach wird nochmals mit einem Spezialgranulat (wohl auch in den Hohlräumen mit Sonden) gestrahlt. Im Heckbereich müssen an den Spitzen der Träger links und rechts Schweißarbeiten ausgeführt werden, da die Träger da schon durch sind. Dann werden alle Hohlräume nochmals mit einer Sonde angeschaut, ob soweit alles okay ist. Dann wird "gesandert" und der Unterboden von unten entsprechend versiegelt (weiß nicht mehr genau, was sie da gesagt hatten, welches Mittel das ist). Dann wird das Fahrzeug komplett poliert/aufbereitet und meine vergammelten Winterfelgen werden auch komplett aufgearbeitet.
    Sprich, ich lasse alles durch diese Firma machen, da ich selber keine Zeit dazu habe.


    Von daher finde ich den Preis für 3-4 Wochen Arbeit schon okay.


    Aber ist die Firma "Der Saubermacher" in Fellbach auch okay? Macht sie gute Arbeit? Oder haben die nur hohe Preise? Kann da evtl. jemand eine Einschätzugn abgeben, oder hat ggf. selbst schon Erfahrungen dort gesammelt?


    Vielen Dank und herzliche Grüße


    Bernd

  • Hallo Bernd,


    6 - 7.000 Euro für den genannten Arbeitsaufwand sind selbst für einen Profibetrieb schon ein ganz nettes Sümmchen. Ich habe so den leisen Verdacht, dass man mit diesem "Angebot" die Hoffnung verbindet, Dich mit Deiner imageschädigenden Rostlaube vom Hof zu bekommen.


    Deine Motivation, ein an sich nahezu wertloses Fahrzeug aufarbeiten zu lassen, hast Du hier überzeugend dargestellt und auch klar gemacht, dass Du bewusst entgegen jeder wirtschaftlichen Vernunft handelst. Das ist okay und gilt ein Stück weit für die meisten hier, mich eingeschlossen. Dennoch würde ich Dir empfehlen, weitere Angebote einzuholen. Im Großraum Stuttgart gibt es verschiedene Betriebe, die Eisstrahlen und Mike-Sanders-Behandlungen durchführen. 4 kg -das reicht locker für ein komplettes Fahrzeug- kosten übrigens inkl. Versand 48 Euro.


    Möglicherweise setzt Du dann nur die Hälfte des Geldes in den Sand. -Für den restlichen Betrag kauf' Dir nen 123er oder einen 201er. Mit denen hast Du dann anschließend wenigstens eine echte Chance auf einen künftigen Oldtimer. Das ist nicht bös gemeint, sondern meine felsenfeste Überzeugung, dass ein Mercedes der Baureihe 210 mit der fatalen Kombination aus anfälliger Elektronik und schlechter Karosseriequalität niemals ein Langzeitauto werden wird.


    Viele Grüße


    Oliver

  • Nach der Papierform ist das doch ein fast aussichtloser Fall, bei dem der spätere Ärger doch fast schon programmiert ist. Es gibt offenbar nur einen eher vagen Kostenvoranschlag, der bei einem normalen Verlauf der Dinge nicht aufgeht. Allein nach dem Strahlen, wenn das ganze Unheil offen zu Tage tritt, kommen die ganzen Nachträge in Form von zusätzlichen Schweißarbeiten oder Zusatzarbeiten.


    Der Sache nach geht es um Trockeisstrahlen und Hohlraumversiegelung. Die paar Stunden für An-und Abbau von Teilen machen den Kohl nicht mehr fett, auch das Aufhübschen eines Satz Alufelgen fällt bei dem Tarif nicht nennenswert ins Gewicht. Dafür ist der Preis selbst unter Berücksichtigung der Nebenarbeiten sehr ambitioniert und wäre eigentlich nur zu rechtfertigen wenn das Fahrzeuge mehr oder weniger komplett demontiert wird. Solange Antriebstrang und Aufhängung sowie die ganzen Kleinteile am Platz bleiben, ist das eigentlich eine ziemlich halbherzige Veranstaltung im Range einer Abschnittreparatur. Was mich allerdings dann doch ein wenig wundert ist, wie es nach dem Strahlen und dem Beseitigen der Rostschäden weitergehen soll. Soll das Fett auf das blank gestrahlte Metall oder was ist da der eigentliche Plan?

  • Verstehen kann ich es auch, wenn man dran hängt, und manch damals belächelte Fahrzeuge sind heute auch unter den Oldtimern zu finden (Porsche 924, K70, Manta und Ascona etc,), aber bei 6500 muss man schon mal ganz tief durchatmen. Persönlich würde ich die 6500 nehmen, den Wagen verkaufen und dann direkt einen E55 (wenn schon 210er) kaufen, Spaßfaktor garantiert und Chance auf Wertsteigerung gegeben, dazu sind die Modelle meist besser gepflegt, da bei den Erstbesitzern Geld keine so große Rolle spielen durfte bei den Preisen. Aber eher würde ich nach einem guten 124er Kombi schielen, der hat mir im Vergleich zum 210er richtig Spaß gemacht. Habe grade einen taschentuchgepflegten W140 von 92 von meinem Dad verkauft mit nur 140t auf der Uhr, da er das Selberfahren altersbedingt aufgegeben hat. war das gleiche Problem - behalten oder verkaufen. Aber champagnermetallic mit brauner Samtausstattung ist nicht unbedingt mein Fall - der Bauch sagte: " behalten " - der Verstand: " kein Platz mehr in der Halle - zusätzliche Kosten - meine Frau bringt mich um " :/

  • Hallo Bernd,


    also erstmal ist es ja sehr löblich und genau richtig einen S210 jetzt so zu konservieren das er den Weg
    zum Oldtimer gut übersteht. Weil genau jetzt ist die Zeit dafür, den die guten Exemplare der 210er sind
    ja gerade dabei vom den Gebrauchs- und Verbrauchsfahrzeugen, zu den Liebhaberfahrzeugen zu wechseln,
    und in 10/15 Jahren wir sich so manch einer denken: "Hätte ich mir damals nur mal einen der 210er gesichert!"


    Ich selber habe fahre ja auch einen zu 99% rostfreien S210 260TE (E240T 2.6) aus 2000 im Alltag. Ist
    einer von den guten, einer von dehnen die damals durch ein frisch befülltes Tauchbecken liefen, und
    der Vorbesitzer hat den auch noch zwei mal nachkonservieren lassen, einmal direkt nach Neukauf,
    und dann nochmal 10 Jahre später, und dementsprechend steht der da.
    :thumbup:




    Das du von deinem S210 sehr angetan bist, kann ich also voll verstehen, ich fahre meinen S210 auch sehr gerne,
    sind wirklich tolle Autos ...! :)


    6.000,-- € in die Konservierung zu stecken, ist aber wirklich schon eine echte Ansagen ! Solche Summen würde ich nur
    investieren, wenn es ein gaaaanz besonderer S210 wäre. Also z.B. ein E55 oder E60 in einer seltenen Designo-Version,
    also einem "geborenem Sammlerstück". Weil für 6-7.000,-- bekommt man einen wirklich sehr guten, rostfreien, oder
    sehr rostarmen S210 am Markt. (gibt da ja auch auch immer mehr rostfreie ReImporte)
    Aber das ist natürlich von außen immer leicht gesagt, wéil wenn es um das geliebte eigene Auto geht, ist man da
    halt i.d.R nicht so nüchtern.


    Wenn du es wirklich machen lassen wills, dann sollten die dir aber einen detailierten verbindlichen Kostenvoranschlag
    machen, was genau alles gemacht wird, und was die einzelnen Arbeiten als EP kosten, also nicht nur einen Gesamt-Preis
    als "Schätzung". Denn nur so kann man sich hinterher über einzelne Positionen und dehren Kosten unterhalten. Und bei
    solchen Summen sollte dann auch eine Fotodukumentationen der ausgeführten Arbeiten, und eine Bilddokumentation
    des Vorher-Ist-Zustandes (incl. Hohlraumbilder) mit dabei sein. Für später, wenn du deinen S210 dann ggf. doch mal
    verkaufen möchtes ist sowas immer sehr hilfreich. ... auch wenn du diesen S210 dann nur mal an deine Kinder vererben
    willst ... ^^


    Mit besten Sterngrüßen
    Sebastian

  • Hallo Sebastian,


    vielen Dank für Deine Einschätzung. Und vielen Dank auch an alle andren, die mir ein wenig die Augen geöffnet haben und mich vielleicht davor bewahrt haben, zu viel Geld auszugeben.


    Ich habe jetzt über einen Bekannten aus Lettland, der dort sehr viel mit Autos macht, die Möglichkeit bekommen, das ganze in Lettland machen zu lassen (mit Trockeneisstrahlen, Mike Sander, etc.). Hört sich auch so ganz gut an. Die wollen jetzt erst mal Bilder vom Fahrzeug von mir haben für den KFZ-Meister dort, um den Aufwand abschätzen zu können und werden wir dann sagen, was es genau kostet. Sie schätzen aber ca. 2.500 EUR. Das klingt schon viel besser. Auch der Transport hin und her ist mit ca. 350-
    400 EUR noch erschwinglich. Sie werden dann sogar ein Fotoprotokoll machen.


    Habe jetzt aber noch eine Frage: Mike Sander ist ja für die Hohlräume super, aber was macht man am Unterboden und den Achsteilen? Auch Mike Sander?


    Danke für Eure Antworten.


    Gruß Bernd

  • Ich denke, was Du brauchst ist eine Einschätzung über die Gesamtperspektive des Fahrzeugs.
    Es spricht aus meiner Sicht nichts dagegen in ein quasi wertloses Auto 10K zu investieren, wenn man es dann wieder jahrelang benutzen kann und Freude daran hat. Und jeder hat eben an einem anderen Modell Freude. Was aber echt keinen Sinn macht, ist, in ein Fass ohne Boden zu investieren...außer die Liebe zum Fahrzeug geht soweit, daß Geld wirklich völlig egal ist.
    Ich kann Dir anbieten, daß Auto mal komplett durchzuschauen. Bin noch nächste Woche da...dann im Urlaub.
    Ich will da nix dafür und ich will auch ganz bestimmt nicht diesen Auftrag!!! :-)))) , kann Dir aber sicherlich einen einigermassen neutralen und schonungslosen Überblick verschaffen.
    Für den Unterboden würde ich ein abriebfestes Wachs empfehlen, zum Beispiel Dinitrol 77B oder Teroson HV400.


    Viele Grüße
    Markus

    "Lohnt sich das?" fragt der Kopf.


    "Nein!" sagt das Herz, "aber es tut Dir gut!"


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