Austrockenzeit der Grundschichten nach der Lackierung

  • Hallo Forumsgemeinde,


    glaube ich habe hier im Forum 1x etwas über dasTthema gelesen, aber nicht mehr gefunden.
    Sollte man jetztdie grundschichten,Filler, etc. länger trocknen lassen oder wie es von den Werkstätten empfohlen wird, alles in einem überschaubaren Arbeitsgang abwickeln.
    Der alte Lack, etc. wurde komplett bis zum Blech runter genommen ....

  • mindestens eine Woche! je länger, je besser!


    Gruß
    Gerd

    • Official Post

    Aber Vorsicht...der Filler zieht Wasser...muss also gut trocken stehen die Karre.


    Wenn nicht gibt es irgendwann komische Pickel im Lack...habe ich durch...frag lieber nicht :cursing:


    Gruß
    Stefan

    Gruß

    stefan


    An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.(Erich Kästner)

  • ....ja das mit dem Wasser ziehen habe ich auch erst neulich gehört. Vorher immer die Theorie, die Gerd hier vertritt.



    Spielt es dann auch eine Rolle ob,


    O der komplette Lack und die Grundierung, etc. Entfernt
    O kein Wasserlack genommen wird

    • Official Post

    Zur Geschichte:


    Hatte meinen /8er auch komplett entlackt, Grundierung und Filler gespritzt...so ging er zum Lacker....stand dort ca. 3Monate unter einem Schleppdach im Freien bis es weiterging. Dann Uni- 2K-Lack drauf. Nach 2-3 Jahren kamen die ersten Pickel. Ich könnt kotzen.


    Gruß
    Stefan<-- der die Karre nochmal abschleifen darf...irgendwann X(

    Gruß

    stefan


    An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.(Erich Kästner)

  • Entscheidend ist neben der Art des Vormaterial beim Lackaufbau bei welchen Temperaturen getrocknet wird. Regelmäßg wird bei den aktuellen Materialien durch wochenlange Standzeiten die Sache nicht besser.


    Im übrigen haben sich die Lackhersteller bei ihren System und den Verarbeitungsvorgaben in der Regel auch was gedacht. Ein vernünftiges Ergebnis hängt auch von der Umsetzung dieser Vorgaben, insbesondere auch hinsichtlich Naß- und Trockenschliff, ab.


    Und wer sich zu solchen Bewertungen versteigt


    Nach 2 Jahren ist das bitter, da ist nichts mehr mit der Gewährleistung und so...

    sollte vielleicht erst einmal einen Blick auf §§ 634a, 195, 199 BGB werfen. Gerade im Werkvertragsrecht kann es im Falle der Arglist also auch gerade außerhalb des Baurechts de facto zu deutlich längeren Gewährleistungsfristen kommen. Ob die Arglist dann im Ernstfall auch prozessual zu beweisen ist, ist dann eine andere Frage, die von den berühmten Umständen des Einzelfalles abhängt.

  • wichtig ist, wie Stefan völlig richtig sagt und ich vergass zu erwähnen, dass der Wagen trocken und geschützt vor Staub und Dreck bei annähernd gleichen Temperaturverhältnissen steht, also keinem Kondensat bei sehr unterschiedlichen Temperaturverhältnisse (Tag/Nacht) ausgesetzt wird. Die Lackierer möchten halt nicht lange ungenutzt Flächen zustellen, deshalb wird gerne erzählt, dass die Wagen gleich nach ein paar Stunden endlackiert werden können. Ich habe da üble Sachen erlebt, gerade bei der Lackierung des 111er Cabrios eines Freundes, bei Kauf war die Lackierung relativ frisch und wirklich gut, nach einem halben Jahr gab es Risse, eingefallene Stellen etc. Grund war die ungenügende Trocknung des Fillers/der Grundierung, die einzelnen Schichten arbeiten dann sozudagen gegeneinander. Gerade bei komplett neuen Lackaufbauten ist die vollständige Austrockung bzw. das vollständige chemische Abbinden sehr sehr wichtig, sei es Wasserlack oder 2K Lacke.


    Ich (bzw mein wirklich sehr oldtimererfahrene Lackierer) halte ca. eine Woche bei o.g. Bedingungen für optimal. Ich habe in den letzten vier Jahren 6 Oldtimer lackieren lassen bei denen wir das erfolgreich so machten.


    Gerd

  • ...Ich habe da üble Sachen erlebt, gerade bei der Lackierung des 111er Cabrios eines Freundes, bei Kauf war die Lackierung relativ frisch und wirklich gut, nach einem halben Jahr gab es Risse, eingefallene Stellen etc. Grund war die ungenügende Trocknung des Fillers/der Grundierung, die einzelnen Schichten arbeiten dann sozudagen gegeneinander. ...


    Gerd


    Das war ich :rolleyes: ... alleine am Kofferraumdeckel hat der Lackierer 1,5 Monate experimentiert ... ob es geholfen hat, weiß ich noch nicht :P ... hab' das Auto erst seit Januar wieder ... hoffentlich. Gerd hatte das Auto übrigens beim Kauf begutachtet, auch er hat das nicht gemerkt. Dabei dachte ich immer, er könnte durch die Lackschichten durchgucken :thumbup:


    Somit ist er schuld, aber der Rechtsstreit mit ihm zieht sich wohl noch etwas hin ... :D:D


    Thomas

  • Und das lese ich jetzt... 8|
    Mein Ponton hat heute Lack bekommen...
    Der Lackaufbau war von Grund auf neu... Ich habe zuhause EP-Grundierung aufgespritzt... Dann stand der Wagen einige Wochen in meiner Werkstatt... dann eine Lage Spritzspachtel... wieder fast runtergeschliffen... und da wo nötig noch eine Lage Spritzspachtel... dann wieder Glatt geschschliffen und da wo nötig gespachtelt und dann Füller drauf... der Füller kam letzte Woche Donnerstag drauf... und heute dann der 2k Lack... EP und Füller wurden natürlich auch angeschliffen...Lacksystem ist Standox... Morgen kann ich mein Ponton und die ganzen Einzelteile abholen... Hoffentlich war dann bei mir die Trocknungszeit nicht zu kurz ;(

  • von meinem Arbeitgeber eine 2-K-Grundierung zu Hause, wenn ich etwas gespachteltes stehen lasse, streiche ich da einfach nochmal drüber um gegen die feuchtigkeit geschützt zu sein.
    Da das ein Industrieprodukt von professionellen Korrosionsschützern ist funktioniert das ganz gut. Spachtel hat gelegentlich die doofe gewohnheit bei etwas dickeren stellen (die man natürlich vermeiden sollte) etwas einzufallen...

  • Zur Geschichte:


    Hatte meinen /8er auch komplett entlackt, Grundierung und Filler gespritzt...so ging er zum Lacker....stand dort ca. 3Monate unter einem Schleppdach im Freien bis es weiterging. Dann Uni- 2K-Lack drauf. Nach 2-3 Jahren kamen die ersten Pickel. Ich könnt kotzen.


    Gruß
    Stefan<-- der die Karre nochmal abschleifen darf...irgendwann X(


    Danke für das Thema. Jetzt weiß ich endlich, warum meine Motorhaube so aussieht. Die beschriebenen Risse kamen am Kofferraumdeckel zwei Jahre später, obwohl alles gleichzeitig lackiert wurde. Das Abschleifen steht mir auch bevor.


    Gruß

  • sind zwei unterschiedliche Paar Stiefel und folglich sind auch die verwendeten Materialien damals wie heute nicht miteinander vergleichbar. In der Serienfertigung wurde in der Vergangenheit mit weitaus höheren Temperaturen getrocknet als dies heute im Reparaturbereich üblich ist. Schon aus diesem Grund können die Taktzeiten der Serienlackierung nicht ohne weiteres auf die Reparturlackierung übertragen werden. Andererseits kann heute etwa durch den Einsatz der NIR-Methode bei einer Reparaturlackierung eine Schicht binnen weniger Sekunden für die weitere Bearbeitung durchgetrocknet werden. Es hängt alles hochgradig vom verwendeten Material ab. Wochelanges Abhängen mag bei Rindfleisch der richtige Weg sein, bei einem Lackaufbau mit üblichen Schichtdicken eher nicht.

  • Könntest du die Möglichkeiten der Infrarotbestrahlung näher erläutern. Ist NIR das selbe was auch Smart-Repaierer einsetzt? Wird die Methode auch bei Grundierungen bzw. Grundierfüllungen eingesetzt? Haben kleinen und mittlere Lackierbetriebe die erforderlichen Ausrüstung? Muss vor der Bestrahlung nicht einige Minuten abgelüftet werden?


    Udo