Und er hats doch getan....

Moin,

Quote from Sebastian Nast

Und solche "kleinen" Formtiefs in der Qualität gab es ja bei Daimler leider
immer wieder mal, aber die konnten ja noch nie wirklich am Mytos Daimler
rütteln, schon gar nicht bei echten Daimler-Fans ...

Ist Daimler für Dich eine Religion? Wenn ich von einer Automarke Fan sein sollte, dann doch wohl, weil die Produkte überzeugen. Der Stern alleine reicht da nicht. ein Mythos kann auch vergehen...

Quote from Sebastian Nast

Ja klar, bei den reinen Nutzfahrzeugen sieht das natürlich wieder etwas anders aus,
da zählt ja tatsächlich NUR der Nutzwert, und das Kosten-Nutzenverhältniss, aber auch
die verkaufen sich bei Mercedes-Benz ja durchaus sehr gut ...
Sebastian

Also, ich denke, die meisten Menschen gucken aufs Geld und kaufen Autos mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis, zumeist, weil sie zuverlässig, sicher und komfortabel fahren uns reisen wollen. Dafür stand übrigens mal Mercedes. Anders kann ich mir nicht erklären, warum es soviele Hyundai Getz und Co. auf den Straßen gibt, wohl nicht aus Statuserwägungen.

Gewerbliche Nutzer werden erst recht kaufmännische Überlegungen bem Fahrzeugkauf anstellen. Anders ist nicht zu erklären, warum immer mehr Tourans in Hamburg als Taxe rumfahren, hier in Zürich sind es entweder alte Mercedes S-Klassen (bis W140) oder zunehmend irgendwelche Hoppelkisten wie Avensis, sind zwar nicht schön, auch nicht bequem, aber preiswert und zuverlässig.

Protzen will glaube ich nur eine Minderheit, häufig finden sich an deren Autos komische Felgen und duckle Folie

aufge- statt verklärte Grüße
Marius

Quote from majus

Ist Daimler für Dich eine Religion?

Falls ja: dann kann sich das Daimler-Management schon mal überlegen, wer den Titel Daimler-Papst zugeteilt bekommen sollte ...

Quote from EberhardWeilke

Mercedes verkauft über den Preis, wenn der Laster was taugen soll und auch Prestige auf dem Autohof bringen muss, wird es ein Scania.

Hehe ja nee is klar, als ob so ein oller Scania auch nur annähernd das Prestige
eines MERCEDES-BENZ (!!) hätte ...

Quote

Glaub Du mal, das Daimler aus Prestigegründen gekauft wird. Die Realität sieht anders
aus und hier gibt es in der Markenkommunikation grad Lücken.Da hilft Formel 1 auch nicht.

Na ja wie gesagt, bei den LKWs ist das Prestige sicher nicht DER Kaufgrund,
keine Frage, bei den PKWs, insbesondere, ab der Mittelklasse, aber schon
ganz überwiegend !

Denn die realen Unterschiede zwischen S-Klasse/7er/A8; E-Klasse/5er/A6;
C-Klasse/3er/A4 sind heute ja so klein gewurden, dass es letztlich (fast) nur
noch ein reine Geschmacksfrage, bzw eine reine Image-/Prestige-Frage
gewurden ist, und daher liegt die Mercedes-Benz hier bei den Verkaufszahlen
ja dann auch meist vorn ...

Und was für "Lücken in der Markenkommunikation" ??

Quote

Wie stark der Wert der Marke Mercedes gelitten hat, sieht man an den Preisen, die
sich für Neufahrzeuge im Taxigewerbe noch erzielen lassen.
W 211 als Edition Taxi war real billiger als ein 200 D in nackt mit Taxi International
Paket.

Na ja ok., dass der Wettbewerb auch bei den Taximobilen härter gewurden ist, ist
ja nichts neues, aber das liegt ja nicht dadran, dass die Mercedes-Benz da irgendwie
schlechter gewurden wären, sondern das der Wettbewerb sich stark verbessert hat,
und die Lücke zu den Daimlern in den letzen Jahren halt ein ganzes Stück verkleinern
konnten.

Was aber nichts dadran ändert, das ein "richtiges" Taxi natürlich immer nur ein
Mercedes-Benz sein kann. Ich kenne z.B. nicht wenige, mich eingeschlossen, die
ausschließlich in Mercedes-Taxen steigen, weil wenn man schon teuer Geld dafür
bezahlen soll, dann muss es wenigstens auch ein Daimler sein ...

MIt besten Sterngrüßen
Sebastian

Moin,

Quote from Sebastian Nast

Was aber nichts dadran ändert, das ein "richtiges" Taxi natürlich immer nur ein
Mercedes-Benz sein kann. Ich kenne z.B. nicht wenige, mich eingeschlossen, die
ausschließlich in Mercedes-Taxen steigen, weil wenn man schon teuer Geld dafür
bezahlen soll, dann muss es wenigstens auch ein Daimler sein ...

das stimmt, hier hat man allerdings eine nette Auswahl, die auch anderes zuläßt als in Deutschland: wenn möglich nehme ich Mercedes S-Klasse (hier fährt z.B. ein 500 SEL Lorinser als Taxi), noch lieber sitze ich aber in den Amischlitten wie Malibu und dergleichen, die hier auch herumfahren...

Grüße
Marius

Quote from majus

Moin,Ist Daimler für Dich eine Religion?
Wenn ich von einer Automarke Fan sein sollte, dann doch wohl, weil die Produkte überzeugen. Der Stern
alleine reicht da nicht. ein Mythos kann auch vergehen...

Na ja klar, der Mythos, das Fantum um eine Marke beruht natürlich in erste Linie
auf den hervorragenden Produkten. Aber DAS ist doch gerade die Faszination von
Mercedes-Benz, dass die seit 120 Jahren vom Trecker, Unimog über LKWs, bis hin
zum 600 / Maybach, wirklich ALLES bauen, was der mobile Mensch so bracht, und
seit 120er Jahren eben (fast) überall auch auch noch die Benchmarks setzen, eben
der Erfinder des Automobils ... ... und klar kann ein Mythos auch
vergehen, aber angesichts der ganzen aktuellen Traumautos von Daimler,
brauchen wir uns da um die Zukunft des Mythos Mercedes-Benz/Daimler sicher
z.Z. keinerlei Sorgen zu machen ...

Quote

Also, ich denke, die meisten Menschen gucken aufs Geld und kaufen Autos mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis, zumeist, weil sie zuverlässig, sicher und komfortabel fahren uns reisen wollen. Dafür stand übrigens mal Mercedes. Anders kann ich mir nicht erklären, warum es soviele Hyundai Getz und Co. auf den Straßen gibt, wohl nicht aus Statuserwägungen.

Jo das ist doch GENAU das was ich geschrieben habe, wer einfach nur einen praktischen,
zuverlässigen und günstigen (!) Neuwagen haben will, der kauft sich halt so eine Hyundai- oder
sonstige NoName-Kiste. Aber wer es sich leisten kann, und neben praktischem Nutzwert,
hoher Zuverlässigkeit, hohem Komfort ect., dann AUCH noch hohes Prestige und gutes Image
haben will, der kauft halt einen Mercedes-Benz, und zahlt dafür halt den entsp. Prestige-
Aufschlag. Also wer erzählt er habe sich seinen Mercedes-Benz-PKW NUR wegen seinem
praktischen Nutzwert und seiner hohen Zuverlässigkeit gekauft, der sucht nur nach
"rationalen" Gründen für den Kauf seines neuen Prestigebombers ...

Ist bei anderen Marken aber ähnlich, wer sich z.B. im VAG-Marken-Sortiment, statt einem
Skoda Superb einen Audi A6 kauft, der tut dies auch NUR aus Prestige-Gründen ...

Quote

Gewerbliche Nutzer werden erst recht kaufmännische Überlegungen bem Fahrzeugkauf anstellen.
Anders ist nicht zu erklären, warum immer mehr Tourans in Hamburg als Taxe rumfahren, hier in
Zürich sind es entweder alte Mercedes S-Klassen (bis W140) oder zunehmend irgendwelche
Hoppelkisten wie Avensis, sind zwar nicht schön, auch nicht bequem, aber preiswert und zuverlässig.

Ja klar bei rein gewerblichen Nutzern spielt das Marken-Prestige natürlich nur
eine untergeordnetet Rolle. Aber gerade beim Taxi-Kauf muss man da auch sehr
aufpassen, denn nicht wenige Leute fahen ausschließlich mit Mercedes-Taxen ...

Und bei uns hier (raum Braunschweig/Hannover) sieht das eigentlich auch noch ganz
vernünftig aus, die Masse der Taxen sind 210er/ 211er E-Klasse, einige 202er/203er
C-Klasse, und auch relative viele 245er B-Klasse. An Fremdmarken gibt es tatsächlich
auch einige VW Touran, und einige Toyota Avensis, sind aber wirklich die absolute
Minderheit.

Quote

Protzen will glaube ich nur eine Minderheit, häufig finden sich an deren Autos komische Felgen und duckle Folie

Hehe ohh, Protzen WOLLEN eigentlich sehr viele, nur trauen tun es sich nicht alle ...

Und es kommt ja auch immer auf die Sichtweise an, aus Sicht eines Hyundai-Fahrers ist
ein E220 CDI ja schon ein echtes "Protzauto", aus Sicht eines S65 AMG - Fahrers
ist es mit dem "Protzfaktor" eines E220 CDI aber schon nicht mehr so ganz weit her ...

Mit besten Sterngrüßen
Sebastian

Quote from majus

Moin,

das stimmt, hier hat man allerdings eine nette Auswahl, die auch anderes zuläßt als in Deutschland: wenn möglich nehme ich Mercedes S-Klasse (hier fährt z.B. ein 500 SEL Lorinser als Taxi), noch lieber sitze ich aber in den Amischlitten wie Malibu und dergleichen, die hier auch herumfahren...

Grüße
Marius

Ja klar, wenn es danach ginge dürften eigentlich nur noch S-Klasse-Taxen rumfahren ...

... im Idealfall natürlich noch ein echtes Expresstaxi ...

Und wenn an einem Taxistand E- und S-Klasse-Taxen stehen, würde ich natürlich auch
immer in ein S-Klasse-Taxi steigen. Aber wenn da halt ein paar NoName-Taxen stehen,
und eine E-Klasse-Taxe, dann ist die E-Klasse natürlich halt die Taxe der Wahl ...

MIt besten Sterngrüßen
Sebastian

war mir bis jetzt auch fast immer egal, was das für ne Karre war, aber letztens hab ichs aber abgelehnt, in einen Dacia Logan 4-Türer einzusteigen

Gruß JEns

...ist ja dann schon mehr Hobby.

In München gab/gibt es einen Unternehmer, der mehr aus Jux und Dollerei mit einem W 126 Taxi fuhr. Das ganze Jahr über, bis zum Oktoberfest. Da betrieb er einen Schnappsstand an einer der Laternen vor einem der große Zelte. Die zehn Tage Oktoberfest brachten mehr Ertrag als ein Jahr Taxifahren. Weshalb ihm das mit dem Verdienen das Jahr über wurscht war.

Bei der Taxigemeinschaft in Freiburg hatten wir einen 380 SE mit Folienbeschichtung. Der Wagen war im Einkauf so preiswert (W 126 gingen mit MB-tex als Gebrauchtwagen mit Achtzylinder ohne Kat Mitte der 90er halt garnicht), das Ding konnte verbrauchen, was es wollte und es war immer noch günstiger als ein W 124.

Stuttgart hatte ja auch recht nette Taxen. Ich erinner mich an einen Opel Diplomat, der Citroen CX Prestige lief bis vor ein oder zwei Jahren. München gab es einen Jaguar XJ.

Wenn der Logan einen symphatischen und kompetenten Fahrer hat, das Auto innen ansprechend sauber ist und der Service stimmt, dann spricht nix gegen den Dacia. Ich saß schon in genug gruseligen, gut versifften Mercedestaxen um ein sauberes Auto schätzen zu lernen.

So, zurück zum Thema: Prestige wird überbewertet. Das Produkt entscheidet, nichts anderes. Hier wäre Daimler gut beraten, die Produktvorteile zu kommunizieren. Über Formel 1 funktioniert das immer weniger bis garnicht.

Quote from Jens_aus_HH

war mir bis jetzt auch fast immer egal, was das für ne Karre war, aber letztens hab ichs aber abgelehnt, in einen Dacia Logan 4-Türer einzusteigen Gruß JEns

Oh ja, wenn ich mir ein Taxi bestellen würde, und die kämen da dann mit
einem Dacia Logan an, die würde ich aber auch wieder nach Hause schicken,
auch denn der noch so sauber wäre - Geht gar nicht !
Aber wenn ich mir wirklich mal eine Taxe bestelle, verlange ich auch immer
direkt eine E-Klasse ...

Aber das nicht alle Taxen ein Mercedes-Benz sind, dass Thema ist ja schon
durchaus nicht neu, gab ja auch früher Leute mit so komischen Nicht-Mercedes-Taxen ...

... aber geht auch alles nicht, man stelle sich vor, man will irgendwo groß mit einer
Taxe vorfahren, und dann kommt da einer mit einem Golf Diesel ...

Und das mit dem Prestige ist halt schon so, wenn es 3 Hersteller am Markt
gibt, die alle Fahrzeuge auf ähnlich hohem Niveau bauen, dann ist halt das
Image, das Prestige der letzte entscheidende Punkt, dass kleine Quentchen
für Kauf oder nicht Kauf.

Und für ein gutes Image und ein hohes Prestige ist die F1 halt schon
ein nicht zu unterschätzender Punkt ... also Taxen gehen halt nur vom
Erfinder des Autos, insbesondere wenn der auch noch in der Königsklasse
des Motorsports erfolgreich ist ...

Wird eigentlich der 197er SLS AMG Gullwing das neue Safety-Car für 2010 ?

Mit besten Sterngrüßen
Sebastian

...der Inbegriff des luxuriösen Taxis in halb Nordafrika.

Einziges Problem: Rost. Der Rest ist ebenso stabil bzw. meistens sogar stabiler als am W 123. Fuhr als Limo bis in dieses Jahrtausend beispielsweise in Ludwigsburg, wurde dann mit mehr als 700 tkm ausgemustert.

Moin,

Quote from EberhardWeilke

Naja, S-Klasse Taxi als Unternehmer zu fahren...
...ist ja dann schon mehr Hobby.

mit MB-tex als Gebrauchtwagen mit Achtzylinder ohne Kat Mitte der 90er halt garnicht), das Ding konnte verbrauchen, was es wollte und es war immer noch günstiger als ein W 124.

Stuttgart hatte ja auch recht nette Taxen. Ich erinner mich an einen Opel Diplomat, der Citroen CX Prestige lief bis vor ein oder zwei Jahren. München gab es einen Jaguar XJ.

Wenn der Logan einen symphatischen und kompetenten Fahrer hat, das Auto innen ansprechend sauber ist und der Service stimmt, dann spricht nix gegen den Dacia. Ich saß schon in genug gruseligen, gut versifften Mercedestaxen um ein sauberes Auto schätzen zu lernen.

So, zurück zum Thema: Prestige wird überbewertet. Das Produkt entscheidet, nichts anderes. Hier wäre Daimler gut beraten, die Produktvorteile zu kommunizieren. Über Formel 1 funktioniert das immer weniger bis garnicht.

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nun, die fahren hier nicht ganz ohne Grund auch mit neuen 7ern oder S-Klassen herum, hier gibt es eben auch Kunden, die sich mal eben nach Nizza und dann nach Rom kutschieren lassen - und die steigen sicherlich nicht in einen Logan. Der Tarif für so eine Tour ist mehr als viele hier im Monat verdienen.

Quote from EberhardWeilke

Peugeot 504 als der Inbegriff des luxuriösen Taxis in halb Nordafrika.
Einziges Problem: Rost. Der Rest ist ebenso stabil bzw. meistens sogar stabiler als am W 123. Fuhr als Limo bis in dieses Jahrtausend beispielsweise in Ludwigsburg, wurde dann mit mehr als 700 tkm ausgemustert.

In Buenos Aires fahren die auch als Taxi, die werden bzw. wurden zumindest unlängst dort sogar noch gebaut.

Grüße
Marius

...ist der zähe Löwenwagen leider Geschichte, da lief der letzte in Kenia vom Band.

Such da mal einen Gebrauchten...

Nizza und dann Rom mit dem Taxi, das mag in Zürich funktionieren. In Freiburg funktionierte es drei Jahre lang nicht

Wobei es auch da einen Kollegen gab, der eine Stammkundin hatten, die sich gelegentlich in die Ferienwohnung nach Obersdorf fahren ließ. Der Kollege fuhr witzigerweise Ford Scorpio...

Hallo allerseits,

zu vorgerückter Stunde darf ich meinen Senf auch noch beitragen.
Als neuer Ingenieursheld in dem Laden mit dem Stern bin ich natürlich ein klein wenig voreingenommen, allerdings erlaube ich mir (dennoch) die eine oder andere Kritik an den Produkten des Hauses (Stichwort: Beteiligung an EADS und deren Mitwirkung an der Entwicklung und Fertigung von Trägersystemen für Streubomben -> mit diesen Produkten will ich nix zu tun haben). Man darf auch als Mitarbeiter einer Firma oder als Teil einer Gemeinschaft gewisse Dinge nicht per se prima finden, sondern man darf auch Kritik üben und Dinge hinterfragen. Eine eigene Meinung zu vertreten ist allemal besser als ein vorgekautes Meinungsbild (unreflektiert) vor sich herzutragen.
Als Entwicklungsingenieur im LKW-Motorenversuch bekommt man das eine oder andere mit was tief blicken lässt. Auch hier gilt: es ist nicht alles Gold was glänzt. Wie in jeder grösseren Organisation oder Gemeinschaft wird man auch in Untertürkheim mit dem kompletten Querschnitt der Bevölkerung konfrontiert - mit allen nur denkbaren Konsequenzen und Auswüchsen. Manchmal ist es ein bisschen wie im Kindergarten - ich denke, diese Situationen kennen die meisten von uns aus dem beruflichen Alltag. In diesem Zusammenhang ist es beim Daimler wie bei allen anderen auch: es wird nur mit Wasser gekocht.

Zum Thema "Prestige": So ein Nonsens - zumindest bei den Truckies (so nennen uns die PKW-Kollegen) respektive unseren Kunden ist das kein Kriterium (@ Eberhard: warum ausgerechnet Scania? TsssTsssTsss ;)). Wenn ein Fuhrparkbetreiber einen LKW kauft, dann sind zwei Dinge wichtig: Das Ding darf nicht liegenbleiben und es muss die billigsten Betriebskosten haben (viel Nutzlast und wenig Leergewicht sind auch gerne gesehen). Alles andere läuft unter ferner liefen; diese beiden Kriterien sind das Mass der Dinge. Das weiss der Kunde und das weiss die Entwicklung (sogar das Management ist sich dessen bewusst - die Kiste mit den Unzuverlässigkeiten des ersten Actros hat man nicht vergessen [der Kunde nicht und das Management nicht]). Dinge wie Prestige, Ausstattung, Farbe, Bling-Bling-Gedöns und so weiter interessiert den Kaufmann an seinem Schreibtisch (der in den meisten Fällen den LKW nicht fährt sondern nur kauft) überhaupt nicht. Anmerkung hierzu: die ganzen tollen Sicherheitsfeatures (Abstandsregelung, Notbremsassistent, Spurhalteassistent, etc.) verkaufen sich wie sauer Bier; trotz eines Nachlasses bei der Versicherungsprämie rechnet sich das nicht (!) und wird daher nicht gekauft.
Alles in allem ist das LKW-Geschäft von einem ganz anderen Kaliber wie der PKW-Verkauf. Ein wie ich finde hochspannendes Arbeitsumfeld - immerhin sind wir bei den LKW ganz vorne mit dabei.
Soviel zum bereits angeschnittenen Thema Lastkraftwagen.

Ich persönlich habe meinen 126er nicht wegen des Prestiges gekauft - das hatte andere Gründe (gutes Auto für einen fairen Kurs angeboten bekommen, solide Technik, die ich überschauen und ggf. selber reparieren kann, ein hübscher Motor (auch wenn jetzt der Herr Trompka aufheult: M103 ist prima!), ein angenehmes Fahrgefühl, viel Blech um einen herum, gute Ersatzteilversorgung, etc.). Auch der R107 wurde nicht wegen des Mythos SL gekauft, sondern weil ich ein Auto zum dran herumschrauben wollte (dieses Ziel wurde mit der Restauration ja auch übererfüllt). Prestige (oder was man dafür halten mag) überlasse ich den Leuten, die da dran glauben - beim letzten Klassentreffen (mit den üblichen Spielchen "mein Haus, mein Auto, mein Boot") habe ich mich mit dem Hinweis "ich fahre einen alten Mercedes" souverän aus der Diskussion der Golf IV-VI-Fahrer ausgeklinkt

Ob ein Michael Schuhmacher jetzt ein Kollege von mir ist oder nicht bleibt sich relativ gleich. Ich schaue nur dann Formel 1, wenn das Wetter zu schlecht zum Segelfliegen ist - allerdings, das gebe ich zu, habe ich mich über den Weltmeistertitel von Hamilton gefreut, zumal das ja wirklich bis zur letzten Kurve spannend war. Das Geld, dass man für die Formel 1 aufwendet, könnte man sicherlich für andere Dinge besser ausgeben; allerdings wird auch für andere, viel hanebüchenere Dinge noch viel mehr Geld verbrannt. Vieleicht wird ja die kommende Formel 1-Saison auch wieder spannend - und die Flugsaison an den Sonntagen verregnet Dann hänge ich meine Fahne auch in den Regen raus...

Freundliche Schraubergrüsse,

Markus

Man nannte sie Aktrösen, wenn sie mit hochgeklapptem Fahrerhaus auf dem Standstreifen standen

Noch so ein Sorgenkind muss wohl der 430 PS-Motor gewesen sein. Die Fahrer hatten regelmäßig reklamiert, dass das Ding Öl soff wie ein Loch. Aussage vom Kundendienst war, dass die Fahrer schuld seien, weil sie zu späte schalteten.

Dass in den Rasthöfen beim Austausch mit Kollegen sich rausstellte, dass das ein Problem bei vielen Firmen ist, hat man einfach ignoriert.

Als dann die neue Motorengeneration kam, stand im Prospekt, dass es gelungen sei, den Ölverbrauch signifikant zu reduzieren. Unsere Fahrer haben sich fast tot gelacht.

Noch so ein Merksatz, den sich Marketingobere hinter die Ohren schreiben sollten: Kunden nicht verarschen sondern ernst nehmen. Probleme erkennen und Lösungen anbieten.

Warum Scania? Soweit ich das überschaue, haben Scania und Volvo bei den Fahrern eine starke Anhängerschaft. Wobei das in der Realität wahrscheinlich wieder so ist wie es zwischen Mercedes-Fahrern und Volvo 945- und Saab 900-Fahrer war (auch Citroen-Fahrer kommen häufig aus dieser Kategorie): Man würde niemals nicht einen Mercedes fahren, wegen des Images, weil Mercedes auch im Militärgeschäft tätig ist und überhaupt weil das eigene Auto ja viel sicherer, besser konstruiert und von Image her toller ist.

Naja, und dann stellt man seinen 68 tsd Mark teuren 220 TE neben den 83 tsd. Mark teuren Volvo 945 turbo und fragt sich, wer hier eigentlich mehr Wert für sein Geld bekommen hat...

Fox Bravo, Dein Einwand mit dem Engagement im Militärgeschäft ist richtig. Allerdings wird es hier im Automotive-Bereich sehr schwer, zwischen den Marken Grenzen zu ziehen. Ein guter Teil des Volvo-Museums in Göteborg beschäftigt sich mit Militärfahrzeugen und Saab ist ein Hersteller, der aus dem Militärflugzeugbau kommt.