Benzinpumpe W108 280SE (Bj. 71]

  • Das Thema ist in etwa schon einmal behandelt worden, allerdings ist das schon ein paar Jahre her und daher ist es ja nicht auszuschließen, dass sich zwischenzeitlich neue Erkenntnisse ergeben haben. Also Folgendes: nachdem mir mein W108 in diesem Sommer viel Freude bereitet hat, habe ich ihn gestern für die nächsten Touren schön mit dem guten Super Plus vollgetankt und als ich vorhin in die Garage kam, war ein leider nicht ganz so dezenter Benzinduft zu vernehmen. Unter dem Wagen eine kleine Benzinpfütze und an der Benzinpumpe ein Tropfen, der sich nach einiger Zeit abseilte, um Platz für den nächsten Kollegen zu machen. Das gleiche Spiel hatte ich 2018, als ich den Wagen gekauft habe, damals ist die Benzinpumpe im Zuge diverser andere r Reparaturen neu abgedichtet worden, hat euch bis heute gut gehalten. Für den nicht ganz so unwahrscheinlichen Fall, dass die Pumpe jetzt doch ausgetauscht werden muss, habe ich mich schon mal auf die Suche gemacht, aberdie Originalpumpe habe ich bislang nicht gefunden, wohl aber diverse andere Modelle, z.B. bei DB-Depot (Bosch D-Jetronic). Jetzt kommt endlich die Frage: hat jemand Erfahrungen mit so einer „modernen“ Pumpen in seinem alten Benz? Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung der richtigen Pumpe führen, bin ich sehr dankbar, zumal ich in drei Wochen mit dem Schätzchen zur Oldtimerrallye wollte.


    Beste Grüße

    Christoph

  • Hallo Christoph,


    die Pumpe selber hat ja nur statische Dichtungen, d.h. sie werden nicht bewegt. Wenn diese O-Ringe vor gerade mal 5 Jahren gewechselt wurden dann dürfen sie nicht schon wieder undicht sein. Ist eventuell ungeeignetes Material verwendet worden (Stichwort Ethanol im Benzin)?


    Wo genau tropft es denn? An den elektrischen Anschlüssen, am Motor, unten am Deckel oder an den Benzinanschlüssen? Kann es nicht ein Schlauch sein?


    Zu deiner Frage gibt es bereits jede Menge Antworten auf dem Forum. Es darf halt keine Hochdruckpumpe wie sie z.B. bei der K Jetronik verwendet wird. Einige Leute haben wohl eine Pumpe von Pierburg verwendet.


    Viele Grüsse,

    Hagen

  • Hallo Hagen,


    danke für die Antwort.


    Es scheint an den elektrischen Anschlüssen oder etwas oberhalb davon zu tropfen, ich meine, dass von dort ein Tropfen heruntergekommen ist, die Kappen der Anschlüsse sind jedenfalls schon feucht (hoffentlich explodiert mir die Kiste beim nächsten Start nicht). Ansonsten hat sie ja tadellos funktioniert, vielleicht also doch erst mal neue Dichtungen besorgen und noch mal probieren…

  • Bitte sehr:


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    Gruß


    Ulli

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    vdh-Regionaltreff Münster/Münsterland
    jeden 3. Mittwoch ab 19.30 Uhr im RoadStop,
    48157 Münster, Schiffahrter Damm 315


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  • Hallo Christoph,


    falls du das nochmal probieren willst nimm vielleicht Dichtringe aus Viton. Bei der Pumpe die ich mal gemacht hatte ist es seit 28 Jahren dicht.


    Aber schau dir vorher die Anleitung an, die Dichtungen an den elektrischen Anschlüssen sind etwas trickreich beim Auseinanderbauen, da müssen die Drosseln abgelötet werden soweit ich mich richtig entsinne.


    Was auch noch denkbar ist wäre ein Leck am Gewindebolzen durch die Kunststoffteile. Ich habe aber echt keine Ahnung wie wahrscheinlich das ist.


    Viele Grüsse,

    Hagen

  • Hallo Christoph,


    sind im Jahr 2018 auch wirklich alle Dichtungen getauscht worden?

    Es gibt Dichtsätze die genau an den elektrischen Anschlüssen nicht richtig dimensioniert sind.

    Wenn Dichtungsmaterial verwendet wurde was nicht Benzinfest ist: also kein Viton!

    dann ist dein Problem die Folge!


    Gruß Dirk

  • Hallo Dirk,

    Wenn Dichtungsmaterial verwendet wurde was nicht Benzinfest ist: also kein Viton!

    ups... ersthaft? Woher hast du diese Information?



    Viton = Handelsname FKM Kautschuk.

    Fluor-Kautschuk zeichnet sich durch ein weites Anwendungsspektrum aus. FKM besitzt eine hervorragende Beständigkeit gegen hohe Temperaturen, Ozon, Sauerstoff, Mineralöle, synthetische Hydraulikflüssigkeiten, Kraftstoffe, Aromate, viele organische

    Lösungsmittel und andere Chemikalien


    Also ich habe in Zusammenhang mit Benzin noch keine Probleme gesehen.


    Viele Grüsse,

    Hagen

  • Mit Viton mach ich alle meine Pumpen und beseitige damit meine Materialunsicherheiten.


    Nur so kann ich sicher Sein und was der Kunde im Tank hat nach einigen Jahren Standzeit soll nicht die Dichtungen angreifen.


    Den Tip hab ich von älteren erfahrenen Motorradschraubern die mich nach der Verwendung am Techniktresen gefragt haben und seitdem mir dieses Material

    verkaufen.

  • Vielen Dank an alle für eure Tipps und Ratschläge. Ich denke, ich werde jetzt mal einen Satz Dichtungen kaufen und versuchen, die alte Pumpe zu retten. Nachdem sie jetzt so lange ihren Dienst getan hat, hat sie es sich verdient.

  • Meines Wissens wurde wegen der Einführung von Bio-Ethanol im Benzin (=> Super E5/E10) sowie der Beimischung von Bio-Diesel im Dieselkraftstoff ab Mitte der 90-er Jahre in der Automobilindustrie bei kraftstoffführenden Teilen die Dichtungen auf Viton umgestellt.


    Wenn ich mich noch recht entsinne gab es früher bestimmte Dieselfahrzeuge die eine Freigabe für reinen Biodiesel hatten. Diese wurden schon früher und ganz konsequent mit Dichtungen aus Viton ausgestattet.
    Viton ist allerdings auch der Name des Herstellers gewesen. Also eine Dichtung vom Hersteller Viton muss nicht zwangsläufig eine Dichtung aus dem Material "Viton" sein (=> Dichtung aus FKM wie Hagen schon erwähnt hat).

    O-Ringe aus Viton/ FKM sind häufig an der grünen Farbe zu erkennen. Damit liegt man auf jeden Fall auf der sicheren Seite.


    Viele Grüße

    Ralf