W126 Austausch Stabilisator

Moin Hagen,

ja, habe gestern Abend auch noch in einem Post zum Stabi-Wechsel gelesen, dass die mittlere Schottwand nur oben gelöst werden muss. So hab ich's jedenfalls verstanden.

Trotzdem eine üble Fummelei, weil die winzigen Blechschrauben kaum sichtbar sind ...

VG, Edgar

So, der neue Stabi ist da, wo er hin soll.

Den unteren Teil mittleren Schottwand mussten wir lösen (die unteren Schrauben sind kaum zu erreichen), aber nicht ausbauen. Die Klimaschläuche mussten im Fußraum Fahrerseite vom Expansionsventil abgeklemmt und in Richtung Motorraum herausgezogen werden. Den Sicherungskasten haben wir nur gelöst, aber nicht ausgebaut. So konnte er ca. 5 cm weit angehoben und seitlich in Richtung Kotflügel verschoben werden.

Abweichend von der Beschreibung im W126-Wiki haben wir auf Anraten eines W126-Typreferenten den Stabi nicht durchs linke Radhaus ausgefädelt, sondern erst aus der Öffnung im rechten Radhaus durch Anheben nach oben herausgezogen, dann von rechts gesehen gegen den Uhrzeigersinn so writ gedreht, dass der Stabi nach links verschoben werden kann, dann horizontal so weit wie möglich nach links verschoben (bis der Stabi im linken Radhaus innen am Radlauf anstieß), dann das rechte, im Motorraum verbliebene Ende des Stabi angehoben und schräg nach oben mit Drehung nach vorne aus der Öffnung im rechten Radhaus herausgefädelt.

Den neuen Stabi haben wir sofort genau umgekehrt eingefädelt.

Wir haben für die bisherige Arbeit zu zweit 17 Stunden gebraucht, wobei der 2. Mann eher Helfer ist. Ohne den geht's aber nicht.

Ab morgen beginnt der Zusammenbau.

Hallo zusammen,

zum Abschluss hier noch eine kurze Rückmeldung:

Wir haben den Austausch des Drehstabs abgeschlossen, und der Wagen läuft wieder. Es sieht auch so aus, dass alles, was wie ausgebaut oder beiseite geschoben haben, wie gewohnt funktioniert. Fast jedenfalls (siehe ganz unten).

Hier nochmal ein paar Daten und Anmerkungen:

- Fahrzeug: 500SEL, Bj. Mitte 90, Stahlfederung, mit Klima, ASR ud vielen anderen Extras.

- Wir haben den Drehstabilisator (mit Gummilagern, Haltern für Stabigummis, Schrauben für Halter und beiden Lagern Querlenker oben am Drehstab) erneuert.

- Bei der Gelegenheit haben wir auch beide Achsschenkel mit Traggelenken erneuert.

- Außerdem haben wir den Wischermotor mit Platine und Gestänge getauscht, der war nämlich defekt (seit Längerem stellten sich die Wischerarme beim Ausschalten nicht mehr in die Ruheposition zurück, was tatsächlich am Wischermotor lag).

- Kühlwasser und Bremsflüssigkeit mussten erneuert werden, und natürlich die Bremsanlage komplett entlüftet.

- Für das Ganze haben wir (ein Mechaniker und ein Helfer) 30 Stunden gebraucht. Ich war der Helfer, habe effektiv aber nur wenige Stunden wirklich mitgewirkt; den Rest habe ich mir interessiert angeschaut.

- Beschädigt haben wir nur eines der beiden gelben Rückschlagventile der Unterdruckanlage an der linken Schottwand: Der Zapfen des Kunststoffventils brach ab, als der Unterdruckschlauch abgezogen wurde.

- Anschließend wurde die Klimaanlage neu mit Kältemittel R437a befüllt - das allein hat 286,- Euro gekostet, weil das Kältemittel angeblich so teuer ist und das mittlerweile handelsübliche Kältemittel nicht in der originalen Klima des W126 verwendet werden darf ...

- Der guten Ordnung halber (war eh mal fällig) habe ich dann auch noch die Vorderachse vermessen und Spur / Sturz einstellen lassen. Der Nachlauf (rechts nicht i.O.) wurde nicht eingestellt, weil der Mechanikus beim Reifenhändler nicht wusste, wie das geht.

Noch ein paar Angaben zum Ablauf:

- Wir haben die Kotflügel nicht abbauen müssen, weil wir den Drehstab wie bereits weiter oben beschrieben in Richtung Motorraum herausfädeln konnten.

- Wir mussten auch die massiven Befestigungslaschen für das Heizungsventil (Duoventil?), das an der Spritzwand zum Wasserkasten angeschweißt ist, nicht herunterbiegen; der Drehstab ließ sich da ganz gut vorbeiheben. Dazu muss aber der obere, schmale Teil der mittleren Schottwand raus, und der untere Hauptteil der mittleren Schottwand muss (!) komplett gelöst werden (Ausbau nicht notwendig), damit man eben diesen unteren Teil der Schottwand in Fahrtrichtung nach vorne zum Motor hin drücken und den Drehstab herausheben kann.

- Den Sicherungskasten haben wir (wie schon zuvor beschrieben) nur gelöst, aber nicht ausgebaut. Man kann an dem Teil, in dem die Sicherungen und Relais sitzen, vorne zwei Schrauben lösen und diesen Teil dann hochklappen und mit einem Draht an der Motorhaube anhängen. Den eigentlichen Sicherungskasten zieht man nach Lösen von zwei weiteren Schrauben vorne am Kasten dann ein paar Zentimeter nach vorne und kann ihn dann wenige Zentimeter anheben, so dass man besser an das linke Gummilager des Drehstabs kommt. zudem befinden sich an den Durchführungslöchern für den Drehstab im Radhaus schwarze Kunststoffkappen, die das Eindringen von Spritzwasser und Schmutz verhindern sollen. Um die aus- und vor allem wieder einzubauen, braucht man den Platz unter dem Sicherungskasten.

Fazit: Eine wirklich aufwendige Angelegenheit, bei der einige Schritte (z.B. Lösen / Befestigen des Unterteils der mittleren Schottwand; Einsetzen der Kunststoffkappen neben den Drehstab-Gummilagern; richtiges (!) Einsetzen der Fußraumverkleidung Fahrerseite) enorm lange aufhalten, weil man an diesen Stellen nichts sieht, keinen Platz hat und irgendwann auch nur noch fluchen kann ...

Nach den ersten 100 km scheint alles zu funktionieren. Nur eine Sache irritiert mich (und dafür werde ich einen neuen Threat starten): Die Lenkung, die zuvor ein Musterbeispiel an Präzision war, scheint auf einmal Spiel zu haben, und er Geradeauslauf scheint sich verschlchter zu haben.

Nochmals vielen Dank für alle, die mir hier mit guten Hinweisen weitergeholfen haben!

VG,

Edgar

Hallo Stefan,

wenn das Thema von allgemeinem Interesse ist, könnte ich sicher einen Artikel schreiben. Wobei es im Club ganz viele Leute gibt, die technisch erheblich mehr auf der Kappe haben als ich.

Ich könnte Dir gerne einen Entwurf senden, wenn Du mir sagtst , welchen Umfang das Ganze haben darf (max. Anzahl Zeichen / Worte) und ob meine paar Handybilder für die Flosskeln ausreichen.

VG, Edgar