Hi,
diesen Herbst habe ich den Kilometerstand am 200D (3.0) verdoppelt. Gekauft Mai 2001 mit 222.000 km, da war er 18,5 Jahre alt. Ziemlich genau 18,5 Jahre später ist er jetzt 37 Jahre alt und hat 444.000 km auf der Uhr.
Bin also in meinen 18,5 Jahren mit dem W123 exakt gleichviel gefahren wie die beiden Vorbesitzer (ein älterer Herr 3 Jahre lang, dann 15,5 Jahre lang seine Tochter, die inzwischen auch recht betagt sein muss. Vielleicht schicke ich mal eine Postkarte an die alte Adresse
Jetzt mag er mal wieder einen Radlauf bekommen, evtl. einen Kotflügel, nur mit viel Glück nicht eine halbe rechte A-Säule, und wohl eine komplett neue Vorderachse. Evtl. mal ne Sitzaufpolsterung, aber das kann man geduldig auch Jahrzehnte vor sich herschieben.
Inzwischen weiß übrigens ich an seinem Beispiel, dass man das Spiel aus dem Lenkgetriebe mit dem Spiel aus der Vorderachse nicht verwechseln kann
An Reparaturen ausgegeben habe ich nominell in der 2. Lebenshälfte deutlich mehr als den damaligen Kaufpreis. Die anfängliche Idee, dass ein alter Benz billig zu bewegen ist, gilt nur, wenn man ihn restverbraucht. Will man ihn nicht verbrauchen, sondern immer wieder zwischen Zustand 3+ und 3- pendeln lassen und dabei benutzen, klappt das nicht, wie der Langzeitversuch zeigt (echte Selbstschrauber werden andere Erfahrungen haben). Insgesamt drei Motoren haben mich begleitet, 3 Lenkgetriebe (man lernt viel dazu, vor allem am Anfang), einige Schweißarbeiten, ein überholtes Diff, viele kleinere und größere Reparaturen, andauernde Wartung und Aufmerksamkeit, gedankt immerhin mit nur 2 Pannen, die ein Abschleppen erfordert haben (Motorschaden und Kupplungsnehmerzylinder). Man hört sich immer gern die bekannten Sprüche an ("Der hat das ewige Leben, der geht dir nie kaputt", nickt und murmelt höchstens unhörbar etwas davon, dass das sicher stimmt, wenn man dauernd was dran macht
Trotzdem macht er immer noch Freude, seit ca. 5 Jahren noch nur als Urlaubswagen mit Hänger ca. 8.000 km pro Jahr, und irgendwie scheint das die Bestimmung zu sein, auf die er immer gewartet hat...auf Wohnwagenreise kann er die Mischung aus Platz, Komfort, Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit besser ausspielen als irgendwo sonst.
Innen groß, außen zierlich ist eine unschlagbare Kombination:
Die robuste Innenausstattung ist das erstaunlichste dabei, Sitze sind innerlich langsam zerbröselt und sehen äußerlich aus wie neu.
Also schauen wir mal, ob er noch bis 666.666 km bleibt...rechnerisch bräuchte ich dafür inzwischen 27,7 Jahre
Die letzten 18,5 Jahre wären jedenfalls ohne das Forum hier, und insbesondere ohne Markus Trompka weder so ohne Weiteres möglich noch so unterhaltsam gewesen, Danke an dieser Stelle dafür!
Gruß dieselflo