tachogehäuse original vom w111 cabrio vor gericht

  • letztes jahr habe ich mir einen gebrauchten holzsatz fürs cabrio bei eb.y gekauft. der verkäufer hat originalzustand zum restaurieren zugesagt und den holzsatz so fotografiert, dass er wirklich gut aussah. was dann aber ankam, hat mir die haare zu berge gestellt! irgendein hirnrissiger bastler hat furnierstücke in schachbrettmanier draufgeklebt. bemerkungen wie "bei eb.y kauft man nicht" etc will ich jetzt nicht lesen, es war einfach so. der hammer war heute vor gericht, nachdem der richter das tachogehäuse begutachtet hat. er meinte, dass er sich vorstellen könnte, dass mercedes damals so eine qualität verbaut hätte, aber er kenne sich nicht aus. ich habe darauf gesagt, dass er jetzt mercedes aber beleidigt hätte und er solle sich mal ein tachogehäuse anschauen, welches in einem 2er - auto drin ist. wenigstens konnte ich ihn überzeugen, einen sachverständigen hinzu zu ziehen, falls der Verkäufer nicht noch einlenkt. unglaublich, welch gemurkse der richter, der ansonsten sehr nett war, den benzbauern zutraut! hier mal bilder vom streitgegenstand:

  • moin!
    ... vor gericht und auf see, aber egal!
    der egay-typ muß aber ein echter crack an der digicam sein, wenn er den ofenanzünder, den du da hast, als wertiges, restauriertes teil darstellen konnte.
    mitfühlend,
    stefan

    „Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana." - Groucho Marx

  • auch naja...


    ein anderes bild wie nachfolgendes hatte er nicht. er machte mir auch nen guten eindruck am telefon...wie immer halt, wenn man auf die schnauze fällt. :D


    ich hab auf seine aussage vertraut, da ich immer noch positives in den menschen sehe. wieder gelernt, aber ich werde den prozess gewinnen, wenn ein gutachter über die "arbeit" abgelacht hat. der verkäufer hat es nicht als restauriert, sondern zum restaurieren angeboten. allerdings als originales teil und da liegt der haken nun bei ihm. ich hatte nur bedarf an der fensterumrandung und dem tachoträger, dass teile mit wurzelholz sind (und diese sind gut :D ) hat mich nicht gestört, die hätte ich wieder angeboten.


    hier also das einzig existierende bild:

  • ................seine aussage vertraut, da ich immer noch positives in den menschen sehe......


    Hallo,


    die Grundeinstellung ist vollkommen richtig. Immer vom Postivem im Menschen aussgehen. Gerade bei denen die mit der Marke mit dem Stern sich beschäftigen, erst recht. Ich denke und handhab es genauso.


    Die Sache mit e.bähh ist eine totale eigene Kategorie. Ein "reines" Glücksspiel an Qualität und "reines" Geduldspiel mit den Preisen . Das kann man so, glaub ich, nicht 1:1 auf die "Realität" übertragen. Ist einfach zu anonym und zu entfernt (Verkäufer/Käufer), aber für den "Fast-food"-Ersatzteilhandel doch vorübergehen ausreichend. Ebenso darf e.g.a.y nicht als Basis-Quelle für eine hochwertige und gelungene Restauration herangezogen werden, da ist die Risikowahrscheinlichkeit zu Hoch, mit gebrauchten Minderwertigkeiten versorgt zu werden. Von dem her, kann man zufrieden sein, wenn bei ca. 5 Käufen, einer ein Griff ins Klo war (auch wenn teuer....)


    Ich will diesen "Holzreinfall" nicht verharmlosen oder verschönigen. Im Gegenteil, schämen sollte sich der Verkäufer, so n Schrott als Qualität anzupreisen. Einfach ein Idiot...und eigentlich schon mit der Absicht des Betrugs behaftet.


    Reiß dem Verkäufer vor Gericht den ............... bis zu den Ohren auf :thumbup:

  • ich bins wieder. :huh:


    die sache ist immer noch am laufen vor dem landgericht. der richter meinte ja, er könne nicht beurteilen, ob das original mercedes wäre. da hab ich ihn gefragt, ob er mb wirklich so eine arbeit zutrauen würde, worauf er antwortete, dass er sich das schon vorstellen. jetzt wurde ein gutachter eingeschaltet und ich hoffe doch sehr, dass er sich nicht nur mit neuen golfs auskennt, sondern auch holz vom cabrio beurteilen kann. langsam werde ich unsicher, obwohl ich absolut sicher bin, dass da total gepfuscht wurde. hat mir bitte jemand ein grosses bild vom tachogehäuse, das ich dem gutachter vorsichtshalber zeigen kann? denn jetzt zählt alleine seine meinung.


    danke und gruss stratoli

    Stau ist nur hinten blöd,
    vorne gehts eigentlich.

    Edited 2 times, last by stratoli ().

  • Hallo,
    ich hatte mit dem Leiter (Name müsste in den Flosskeln stehen)beim Holzworkshop in Ornbau gesprochen.
    Er erklärte im Detail, wie das Holz mit großem Aufwand in diese Form gebracht wird, das ist das was die "Brille" so teuer macht:
    Eventuell gibt es Unterlagen über die Herstellung oder Restaurierung dieses Teils. Dann könnte man argumentieren, daß selbst im Laufe vieler Jahre sich das Holz nicht "verwürfelt" (Zellteilung).
    Vielleicht mal bei ihm nachfragen oder bei einem Holzrestaurator.
    Ich würde einschlägige MB Classichefte durchforsten, da gibt es bestimmt Bilder, oder beim nächsten Treffen die Augen aufhalten und selbst fotografieren (wenn noch genug Zeit bis zum nächsten Termin ist).
    Gruß
    Dirk

  • Naja, auch wenn das Verfahren bei einem Amtsgericht und nicht vor dem Landgericht laufen sollte, sind die rechtlichen Probleme gleich gelagert. Ich würde bei Gericht anregen, daß ein Gutachter etwa aus dem Classic-Data Verbund beauftragt wird, denn da besteht zumindest mal eine hinreichende Wahrscheinlichkeit, daß dort auch für derartige Fahrzeuge Sachkunde vorhanden ist.


    Eine ganz gute Quelle für Referenzbilder ist die Webseite von http://www.mirbach.de mit den Bildergalerien der einzelnen Fahrzeuge. DIe W111 gibt es da ja gleich im Dutzendpack.


    Furniertes Tachogehäuse - wenn auch nicht vom 111er - gibt es auch bei Roman Wörle zu sehen


    http://w-100.de/cms/index.php?…task=view&id=19&Itemid=34

  • Hallo Hans,


    falls du in diesem Jahr Pfingsten in Ornbau warst erinnerst du dich vielleicht an die Vitrinen mit den Holzteilen unten im Erdgeschoss des Museums.


    Das sind die noch unbehandelten und unlackierten Original-Referenzmuster des Herstellers, der uns diese netterweise überlassen hat, statt sie im Container zu entsorgen


    Du nimmst also am Besten Kontakt mit Ornbau auf oder fährst "eben dort vorbei" machst ein Foto oder fragst ob das Teil ggf. ausleihbar ist.


    Eine Betätigung des Clubs, dass es sich bei diesen Teilen um die Originalmuster handelt lässt sich sicherlich auch erstellen, sofern ich die Daten zur Herkunft bekommen kann, schreibe ich dir die gerne im Auftrag des Clubs.


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    auf Holz klopfen
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    Grüße aus Münster
    Stefan Schorlemmer


    vdh-Regionaltreff Münster / Münsterland
    jeden 3.Mittwoch im Monat.
    Infos: schorlemmer*ätt*mercedesclubs.de

  • danke stefan, danke aggiepack,


    ich habe von mirbach und auch vom autosalon singen bilder gespeichert, aber stefans vorschlag ist natürlich der einzig richtige weg, denn im rohzustand wird auch der gutachter nicht vom hochglanz eines restaurierten teils geblendet. ich werde dem gutachter mitteilen, dass das original in ornbau liegt und gleichzeitig noch jemand vor ort bitten, ein,zwei grosse fotos für mich zu machen. vorbeifahren geht nicht so einfach bei 400 km entfernung.


    noch mal vielen dank für die tipps!!
    hans

    Stau ist nur hinten blöd,
    vorne gehts eigentlich.

  • erhole mich gerade bei einem gepflegtem jägermeister von diesen feuerholz-anblick.....wasn das fürn richter,der in erwägung zieht,das mb sooo etwas verbrochen haben könnte....
    es geht scheinbar nur noch bergab in diesem land......... ?(?(?(

  • Wie in vielen anderen Dingen des Lebens folgt auch die Güte der Richter einer Normalverteilung. Es gibt Gute und weniger Gute und hin und wieder auch totale Ausfälle. Auch wenn der Richter hier in den Beiträgen bislang nicht gut wegkommt, so hat er zumindest bislang nichts erkennbar falsch gemacht.


    Ein Richter beurteilt den Sachverhalt immer auf der Grundlage des Vortrages der Parteien. Sein "privates" Wissen oder seine Mutmaßungen bleiben grundsätzlich außen vor, es sei denn ein Umstand ist offenkundig.


    Wenn der Beklagte sich hier einigermaßen geschickt gegen die Behauptung verteidigt, die Holzteile seien mangelhaft, da nicht im Originalzustand, dann bleibt dem Richter gar nichts anderes übrig, als den angebotenen Beweisen für die behauptete Mangelhaftigkeit und etwaigen Gegenbeweisen im Rahmen einer Beweisaufnahme nachzugehen. Das scheint der Richter hier auch getan zu haben, indem er die Einholung eines Sachverständigengutachtens angeordnet hat. Denktheoretisch ist möglich, daß Mercedes solche Arbeiten abgeliefert hat, also hat der Richter keine andere Wahl als auf diese Weise zu klären, welche der beiden unterschiedlichen Parteibehauptungen zutreffend ist.


    Das wird jetzt ein paar Monate Zeit brauchen und dann wird es eine wie auch immer geartete Entscheidung geben, wenn sich die Parteien nicht vorher auf einen Vergleich einigen.


    Hier besteht kein Grund sich Sorge um das Land zu machen

  • ...dass uns beim Regionaltreff Stuttgart bei einem Vortrag einer der früheren Verantwortlichen für die Fertigung dieser Dinger zuraunte, dass für dieses Tachogehäuse siebzehn oder achtzehn Arbeitstunden kalkuliert wurden.


    Also grad etwas mehr, als man bis vor kurzem für die Produktion eines kompletten W 211 benötigte. W 212 kriegt man wahrscheinlich an einem Vormittag zusammen... :)

  • 720 euro soviel ich weiss. ab 700 scheint man berufung einlegen zu können, damit es vors landgericht geht. ich hätte dem gutachter den link vom forum mitteilen sollen. das mit dem gehäusemuster habe ich ihm mitgeteilt und bilder von richtigen tachogehäusen mit ins paket gelegt. hoffentlich hat der ahnung von der materie. *bibber*

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