Zylinderköpfe demontieren

  • Hallo,


    ich möchte wegen einer internen Undichtheit an einer der Kopfdichtung, Wasser drückt nach innen bei einem Zylinder, eben die Kopfdichtung erneuern.

    Dann natürlich auch gleich beide Seiten des V8. Und wenn schon alles runter ist, auch gleich Planen und Abdrücken lassen. Ventile beurteile ich oder vielmehr

    der Motorinstandsetzer, wenn der Kopf runter ist. So erstmal keine Probleme zu erkennen. Aber so ein Satz Ventile und Führungen kosten ja nicht die Welt.


    Nun habe ich gleich mehrere Fragen zu dem Vorhaben.

    Im WHB steht zwar sehr viel beschrieben dazu, aber ich glaube das bezieht sich immer nur auf die Demontage einer Seite des Zylinderkopfes. Vielleicht verstehe ich es

    auch einfach nur nicht. Deswegen hier ein paar Fragen.


    - Sicherung der Steuerkette am Zahnrad der NW ist klar. Wenn ich aber beide Seiten zusammen demontieren möchte, sichere ich natürlich beide Seiten so ab. Was aber passiert

    mit der Steuerkette im Steuergehäuse ? rutscht die dort nicht vom Zahnrad der KW wenn nun so gar keine Spannung mehr drauf ist oder ist da unten so wenig Platz, das die Kette

    da auf den Zahnrädern bleibt ?

    - Laut WHB gibt es einen (32er glaube ich) Maulschlüssel zur Fixierung der NW wenn man das Zahnrad abnehmen möchte und nachher wieder montiert mit 100NM angezogen. Auf meiner NW, dessen

    Stirnseite Zahlen stimmen, ist aber nirgends eine Aufnahme für so einen Maulschlüssel. Oder ist es wirklich so, das man stumpf eine Eisenstange durch die Löcher des Zahnrades der NW steckt als Konterung ?

    Es gibt so Haltewerkzeuge dazu zu kaufen, aber ob die gut sind und passen für den M116 Motor ??

    - Laut Bildern einer Endoskopie der Zylinderbohrungen ist das Honbild noch zu erkennen und es gibt keine Laufspuren. Habt Ihr Empfehlungen oder Erfahrungen damit, die Laufflächen der Zylinder im eingebauten Zustand der Kolben mit einem Honstein etwas nachzuholen ? Äußerste Vorsicht natürlich mit den Kolbenböden ist geboten.

    - Und zu den Ventilen die Frage, auch wenn ich Vertrauen zu dem mir bekannten Motorinstandsetzer habe, besser neu machen auch wenn alles in einer gewissen akzeptablen Toleranz ist oder die alten Ventile und Führungen dann besser drin lassen ?


    Vielen Dank schon mal für Euren Rat zu den Fragen


    Grüße

    Dirk

  • Hallo Dirk,

    zum Anzug des NW-Zahnrads: ich habe einen dicken Lappen zwischen Steuerkasten und Zahnrad gesteckt, sodass das Rad durch den Lappen blockiert. Das hat gut funktioniert und ist mMn materialschonend.

    Gruß

    Alexi

  • Hallo Dirk,


    Honen im Fahrzeug würde ich nicht. Auch bei den Ventilen gilt mmn, if its not broken don't fix it. Schaftdichtungen sicher tauschen, sollten ja im DIchtsatz dabei sein.


    Aber wenn du Wasser im Zylinder hast, würde ich sehr gut schauen ob da Korrosion and der Zylinderwand aufgetreten ist, im V motor sammelt ich das Wasser ja immer auf der Außenseite des Kolben, vielleicht bin ich da etwas paranoid geworden durch meinen Bootsmotor, da war dann natürlich Salzwasser im Spiel und die Punkt Korrosion war nicht mehr weg zu honen.

  • Moin! Evt. passt mein Kommentar nicht exakt zu Deinem Problem, habe nur Wasser im Zylinder (warum und woher auch immer) gelesen.


    Nach meiner Meinung und Erfahrung sind auch "weggehohnte" (Korrosions-)Laufspuren ein Indiz für größte Skepsis, da Du nie weißt, wie lange die Kacke im Zylinder stand....und (!) wie tief etwaige Korrosion in der Wand fortgeschritten ist bzw. auf ewig bleibt.....selbst nach Bohren!

    Ganz sicher bin ich gebranntes Kind und kann/will auf der Seite "Vorsicht ist die Mutter....." bleiben. Als Alternative bleibt aus meiner heutigen Sicht nur Buchsen, dann ist Ruhe.

    My2Cents.

    BG Oliver

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup:

  • Hallo Dirk


    Wenn die Kolben nicht gezogen werden, sollen auch die Laufflächen nicht berührt/bearbeitet werden.

    Auch die eventuelle Russschicht im Feuersteg würde ich nicht wegmachen.

    Spannend wäre das Kippspiel der Ventile in den Führungen; sprich, ob die Führungen noch gut genug sind.

    Aber wenn die Köpfe zum Instandsetzer gehen, wird er dir seine Empfehlung abgeben.


    Gruss Daniel

  • Hallo Daniel,


    der Motorinstandsetzer überholt die beiden Köpfe. Da sind dann auch die Ventilführungen und Ventile mit dabei. Planen und Abdrücken natürlich auch.


    Auch wenn ich die Köpfe selber demontiere schaut sich dann der Instandsetzer die Kolben und die Laufflächen an.


    Die Frage mit der Steuerkette ist allerdings noch unklar. Meine Idee wäre, die Kette auf jeden Fall immer so unter Spannung zu halten, das sie

    nicht vom Zahnrad der KW abrutscht. Wenn dies eben überhaupt gehen täte.


    Grüße

    Dirk

  • Hallo Dirk


    Die alten Ventile bitte nicht entsorgen. Wenn die Schäfte noch in der toleranz sind, kann die Kontaktfläche zum Sitzring auch nachgeschliffen werden.

    (Schleifen kann man natürlich immer (wenn noch genug Material da ist), aber wenn die Schäfte eingelaufen sind, macht es keinen Sinn)


    Köpfe planen nur wenn sie krumm sind (ausserhalb der Toleranz) ich weiss jetzt nicht, ob es dazu im Tabellenbuch Angaben gibt.


    Kette vom Zahnrad KW rutschen: ich weiss nicht, wie es meim 3.5er gelöst ist. Beim 6.3 ist am Block eine Nase angegossen, damit die Kette nicht vom Zahnrad fallen kann.

    Vielleicht hat jemand eine Schnittzeichnung zur Hand auf der man das erkennen kann.


    Gruss Daniel

  • Kette abbauen: Nocken-u.Kurbelwelle auf OT stellen, Kettenspanner entlasten od. ausbauen,

    Kettenräder runterklopfen, Kette abnehmen und fallenlassen.

    Die Kette wird am KW-Zahnrad durch Gleitschienen gehalten und kann sich nicht verdrehen.

    Gruss H,Meier

  • Die Kette wird am KW-Zahnrad durch Gleitschienen gehalten und kann sich nicht verdrehen.

    Ist aber letztendlich auch egal, wenn alles neu auf OT gestellt wird.

    Gruß

    stefan


    An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.(Erich Kästner)

    „FECI QUOD POTUI FACIANT MELIORA POTENTES“

  • Wäre halt nur schön, wenn die Kette auf dem Zahnrad der KW bleibt und nicht noch die Ölwanne oder gar der Stirndeckel

    demontiert werden müssen.


    Bleibt die Kette denn auch vom Zahnrad KW hoch zum Zahnrad für die Welle Zündverteiler liegen oder springt die über wenn nicht

    genug Spannung drauf ist ?

    Gemäß WHB muss der ZV gar nicht demontiert werden bei Aus- / Einbau Zylinderkopf.


    daniel, alte Ventile behalten wenn es noch geht sagst Du. Vermutlich ist die Stahlqualität von damals besser als die heutige.

    Wie es leider bei vielen Dingen der Fall ist. Oder warum sollte ich besser versuchen die alten Ventile zu behalten ?


    Grüße

    Dirk

  • Guten Tag Dirk


    Wie oft heisst es auf einmal NML ? Dann ist man oder Schrauberkollege froh, wenn noch aufarbeitbare Altteile aufzutreiben sind.


    Gruss Daniel