Europa Umweltzonen Ausnahmen für Oldtimer, was soll das?

  • Hallo zusammen,


    ich will Eric nicht sein Umweltzonenthema kaputt machen mit dem er versucht einen Überblick zu schaffen was Sache ist, daher ein neues Thema.


    Also wenn eine Stadt meint Teilen der Bevölkerung die Durchfahrt zu verweigern obwohl sie genau die gleichen oder noch höhere KFz Steuersätze zahlen wie die die durchgelassen werden scheint mittlerweile allgemein akzeptiert zu sein. Fein. Oder auch nicht. Egal, darum geht es mir nicht.


    Was mir auffällt ist dass man sich doch häufig mit Oldtimer Stinkekisten die Durchfahrt erkaufen kann, ähnlich diesen CO2 Ablassbriefen wie sie ja mittlerweile überall angeboten werden und wohl auch von den Leuten gekauft werden um ihr Gewissen zu beruhigen oder warum auch immer.


    Was soll das? Entweder ich habe eine Umweltzone oder ich habe keine. Das ist doch wieder mal nur Geldmacherei und Abzocke unter dem Deckmäntelchen des Umweltschutzes, oder?


    Was meint ihr dazu?


    Viele Grüsse,

    Hagen

  • Hallo Hagen, erstmal danke für den neuen Beitrag, finde ich gut :thumbup:.


    Ich bin da völlig bei dir. Was dieser Schwachsinn soll.

    Ich bin für Umweltschutz, am Rande sei erwähnt, ich bin Maschinenbauingenieur für Energie- und Umweltschutztechnik und in dem Bereich tätig.

    Diese Massnahmen bringen nichts, ausser Spaltung und Unverständnis. In Barcelona darf man mit einem älterem Auto, ohne gekaufte Sondergenehmigung für max. 10 Tage nicht einfahren. Es dürfen aber tausende mit Kreuzfahrtschiffen an den direkten Stadttrand anlegen. Da könnten auch alle mit alten Dieseln reinfahren.

    Oldtimer bekommen ja noch eine Ausnahme, also die, die es sich leisten können und zahlen wollen. Aber was machen z.B. die T3 und T4 Bullifahrer, oft Studenten oder junge Familien, die können mal nicht eben einen Abstecher in die Stadt machen. Aber die weissen Häuser auf Rädern, mit 25 und mehr Liter Verbrauch, schon. Alles ein bisschen seltsam.

    Aber ich bin absolut dafür, dass etwas getan wird, auch finde ich gut, dass die Innenstädte weniger Autos haben. Aber dafür braucht es neue Kontepte im öffentlichen Nahverkehr. Jetzt haben wir z.B. ein 49 Euro Ticket (Einführungspreis) Wie wäre es, wenn wir für die Milliarden, die man in den Ausbau der Autobahnen steckt, den öffentlichen Verkehr ausbaut und kostenfrei anbietet. Derzeit ist es mit 2 Personen in Köln günstiger ein Share Auto zu nutzen, als mit der Strassenbahn zu fahren. Es gibt bestimmt hunderte Beispiele und kontroverse Diskussionen und für und wieders. Aber am Ende sollte doch eine möglichst einheitliche europäische Umweltmassnahme umgesetzt werden. Z.B. einheitliches Tempolimit , einheitliche Regelung der Umweltzone und Einfahrtsberechtigungen, usw.. Das jeder Autofahrer sich vor Fahrantritt über die aktuellen Vorgaben informieren muss, ist doch ein Witz, und das auch noch teils Wochen vorher, da manche Registrierungen so lange dauern.

    Ich fange mit den Recherchen ja gerade erst an, es wird aber immer bunter. Ich habe fogendes vor.

    Ich bin Mitglied hier im VDH, in der IG T2 und beim Deuvet. Auch werde ich Kontakt mit dem ADAC und der FIVA aufnehmen. Ich werde hinterfragen, ob es generell bereits Bestrebungen gibt, eine einheitliche Lösung zu finden und auch für Oldtimer ab 30 Jahre (ggf. auch 40) Ausnahmen zu erwirken. Falls nicht, würde ich ggf. eine Petition an die EU einreichen. Vielleicht unterstützen hier auch die Clubs.


    Leider sind beide Clubs, der VDH und die IG T2 nicht dem Bundesverband Deuvet angeschlossen, was vielleicht auch eine Überlegung wäre. Der Bundesverband hat m.E. in den letzten Jahren viel für die Oldtimerszene geleistet und erreicht.


    Mit meinem anderem Beitrag versuche ich wirklich soviel Informationen über die verschiedenen Regelungen zu sammeln, wie möglich. Ich werde bei Zeiten eine einfache und schnelle Übesicht erstellen und auf meiner Webseite einstellen.


    Also, ich bin gespannt, wie es weitergeht.

    Viele Grüsse

    Eric

  • Hallo Eric,


    ich denke das Problem ist dass die Umweltzonen von den einzelnen Städten gemacht werden und die haben alle ihre eigenen Ideen. Da hast du völlig Recht, das sollte für ganz Europa geregelt werden. Da steht dann aber wohl als Resultat ein generelles Fahrverbot für Oldtimer drin.


    Um ganz ehrlich zu sein war ich von dem Chaos in Frankreich in deinem Beitrag überrascht. Ich fahre seit Jahren dort überall durch. Auch in Deutschland, bisher ohne Belästigung durch Gesetzeshüter. Wenn ich für jedes Kaff einen Ablassbrief für 5 bis 8 Euro kaufen muss ist es wohl günstiger die Strafe zu zahlen, vor allem wenn ich noch den Zeitaufwand dafür rechne.


    Die Preise für öffentliche Verkehrsmittel sind bei uns auch gesalzen. Hier fährt man mit dem Auto alleine schon fast billiger. Und die nächste Bushaltestelle ist ca. 6km weit weg.


    Dazu kommen in Cork jede Menge s.g. Geisterbusse. Die stehen im Fahrplan und werden auf den Anzeigetafeln aufgeführt aber kommen tut nix. Neulich über eine Stunde gewartet bis ein Bus kam, dazwischen 2 Geisterbusse. Mit dem eigenen Auto passiert so was nicht, das fährt deutlich zuverlässiger.


    Viele Grüsse,

    Hagen

  • das geht aber auch anders, selbst in der verarmten südthüringischen Provinz: Wir haben eine KREISEIGENE (!) Omnibusgesellschaft, die fährt zuverlässig nach Plan, mit vernünftig in eigener Werkstatt gepflegten Bussen. Diesen "Luxus" leistet sich unser Kreis eben seit 1991, weil Bedarf besteht. Die Fahrer bekommen Tarif (bisher 15,90/Std., demnächst mehr, sie haben es sich zu Recht erstreikt). Und wir haben in der Kreisstadt Anschluß an den RE nach Nürnberg. Warum das in Irland nicht funktioniert, dürfte an der grundlegend anderen Denkweise der dortigen Regierungen liegen, die von öffentlicher Daseinsvorsorge wenig halten.


    Grüße

    bacigalupo

  • Hallo Enzo,


    ja klar, in Deutschland funktioniert sowas. Da kann man ja auch nicht so einfach auf der grünen Wiese bauen und die Kommunen tun sich dann mit Busverkehr einrichten leichter.


    Ich beschwere mich ja auch nicht, ich habe den Wohnort so gewählt wohl wissend dass ich aufs Auto oder Moped oder Fahrrad angewiesen bin.


    Dafür kann ich halt auch am Sonntag 'ne Rohkarosse auseinanderflexen ohne das nach 5 Minuten die Polizei auf der Matte steht ;)


    Viele Grüsse,

    Hagen