Scheibenwischergestänge

Hallo Ivan,

Quote from ivanlon

Jetzt hätte ich gerne gewusst wie ich da rankomme. Ich habe erkannt, dass der Heizungskasten etc raus muß. Hat jemand eine Anleitung für das richtige Vorgehen.

entgegen anderslautenden Berichten wurde nicht der Heizungskasten zuerst aufs Band gelegt um dann Rest vom Auto drumrum zu bauen sondern das Wischergestänge.

Wenn der Heizungskasten draußen ist sollte sich der restliche Ausbau von selber erschliessen. Die Muttern außen weg und alle anderen Schrauben entfernen und das Teil abbauen (Motor bei der Flosse auch im Motoraum?). Die einstellbaren Teile vor dem Zerlegen markieren oder messen dann hat man später nicht so viel Probiererei bis das wieder perfekt läuft. Und vorher Fotos, Fotos, Fotos und Fotos machen. Und hatte ich Fotos schon erwähnt?

Viele Grüße,

Hagen

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Hallo Ivan,

Quote from ivanlon

An meiner Heckflosse (200D) ist das nämlich festgerostet. Bei einer Standzeit von >30 Jahren verständlich.

die Wellen sind durch die Chromkappen außen relativ gut geschützt. Bist du sicher dass die Wellen festgerostet sind?

Koppel' doch erst mal den Motor ab und baue diesen aus und schau ob er läuft und ob du das Gestänge nicht wieder gängig bekommst. Ich weiß natürlich nicht ob du eine Vollrestauration vorhast oder einfach das Auto so wie es ist mit Minimalaufwand wieder zum Laufen bekommen willst. Vor dem Ausbau meines Heizungskastens scheue ich mich bisher...

Viele Grüße,

Hagen

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Hi, wenn du paar Kindern hast, sollte das auch so mit den rankommen gehen ohne den Heizungskasten aus zu bauen.

*Gruß Hoffy !!!

Hi Ivan,

hier meine Anleitung, die ich mir vor ein paar Jahren selbst geschrieben habe, nachdem ich damals ebenso erfolglos hier nach einer Anleitung gesucht habe. Sind halt doch wenige, die bisher selbst die Heizungsanlage für das Wischergestänge aus- und eingebaut haben. Das Gestänge selbst habe ich nicht zerlegt, sondern gegen ein besseres Gebrauchtes getauscht. Im Lauf der Jahre dringt von oben/außen Wasser in die Wischerachsen ein und sie rosten innerlich fest. Vielleicht wären Schmiernippel an diesen Stellen nicht schlecht gewesen. Sollte jemand in dieser Anleitung Fehler finden, darf er sie behalten.

Übrigens: am besten legt man den Kopf für die oberen Heizungsschächte bzw. das Wischergestänge in den Fußraum und die Beine auf die Sitzlehnen. Man gewöhnt sich an die Haltung. Lampe mitnehmen!

Und jetzt viel Spaß!

Der Lohn: eine angenehm über die Hebelchen bedienbare Heizung.

Grüße, Vito

W110/W111 Heizung aus-einbauen/überholen (hier am Beispiel eines 65er 220 b)

- Kühlwasser unten am Kühler ablassen (in Eimer auffangen)

- beide oberen Heizungsrücklaufschläuche (Stirnwand) lösen (Schlauchschellen)

- unteren Heizungszulaufschlauch (Stirnwandfahrerseite dicht am Zyl.-Kopf) lösen (Schlauchschelle)

- untere Armaturenbrettverkleidungen (Pappen) ausbauen

- Foto(s) von Lage, Verlauf und Anschlussorten der Heizungsdrahtzüge machen, da sonst nur schwer zuzuordnen beim späteren Wiederzusammenbau; Heizungshebel und -züge auf ganz offen oder ganz zu stellen und Foto der beiden Hebelchen an den Heizventilen machen

- Handschuhfachkasten ausbauen

- Aschenbecher herausnehmen

- Uhr ausbauen (dazu Stecker abziehen)

- Lautsprechergitter abziehen

- Lautsprecher ausbauen

- Radio ausbauen

- großen Kabelsteckerhalter unterhalb des Zündschlosses unten am Armaturenbrett lösen (2 Kreuzschlitze)

- Heizungszüge li./re., Luftverteilungshebelzug für Fußraum/Windschutzscheibe und Luftklappenzug aushängen (Muttern SW6 bzw. Federringe)

- Gebläseschalterstecker ab, Gebläseschalterdrehknopf abziehen, Halterosette dahinter abschrauben, Gebläseschalter in Fahrtrichtung herausnehmen

- vier Heizungsbedienhebel mit einem Ruck herausziehen

- Chokedrahtzug am Vergaser lösen und ein ziemliches Stück in den Innenraum ziehen, Chokegriff lockern, aber nicht ganz entfernen (Foto von der Stellung des Zuges am Gasgestänge bei eingeschobenen Chokeknopf)

- genauso Kapillarrohr mit Fühler der Temperaturanzeige am Motor herausschrauben

- beides nötig, da man den linken oberen Luftschacht sonst nicht daran vorbeibringt!

- beide SW10-Muttern der Heizungschromblende von hinten abschrauben, bei der rechten Mutter kommt das Aschenbechergehäuse mit (bei dem vorher noch die rechte Halteschraube links am Handschuhfach gelöst werden muss), Heizungshebelwerk herausnehmen

- Luftschachtstück unten am Heizungsgehäuse, das die Warmluft zu den hinteren Fußräumen führt, abschrauben (Richtung Heck zwei Kreuzschlitzschrauben, am Heizungsgehäuse zwei SW10-Schrauben) und herausnehmen

- rechten Luftschacht zur rechten Windschutzscheibenseite: oberen und unteren Bügelverschluss des Heizungsgehäuses öffnen und Luftschacht nach unten vorsichtig herausfädeln

- Gebläsemotorstecker am Heizungsgehäuse abziehen

- oberen und unteren Bügelverschluss des Heizungsgehäuses am linken Luftschacht zur li. Windschutzscheibenseite öffnen (Schacht ist jetzt noch nicht herausnehmbar)

- zwei SW10-Schrauben unten-außen-hinten am Heizungsgehäuse und eine oben an der Rundung des Gebläsepropellerkastens lösen

- Heizungskasten zum Beifahrerfußraum herausnehmen, dabei Lappen unterlegen/bereithalten für eventuell austretendes Restkühlwasser

- Foto der Anbringung der Wischerstange vom Motor zum Wischergestänge machen

- linken Luftschacht zur li. Windschutzscheibenseite herausnehmen, dazu die beiden SW10-Halteschrauben der beifahrerseitigen Scheibenwischergestängebefestigung lösen, denn das Gestänge muss etwas abgelassen werden, damit der linke Luftschacht überhaupt an der runden Wischerstange vorbeikann

- Die eigentliche Beschreibung des Ausbaus des Gestänges fehlt hier, aber das ist tatsächlich soweit selbsterklärend; erst die Wischerarme außen abschrauben, dann die beiden großen Muttern, die das eigentliche Wischergestänge halten. Ob die Lufthutze auch wegmuss (dann müssten die beiden gekrümmten Zierleistenhälften vor der Windschutzscheibe auch weg), weiß ich nicht mehr. Übrigens lässt sich eventueller Rost im Wasserkasten bei dieser Gelegenheit auch gleich beseitigen, später kommt man nicht mehr ran.

Ausgebauten Heizungskasten überholen

- blattfederartige Bügel (zwei oben und zwei unten) ausclipsen, dann lassen sich die beiden Blechrückwände (eine vorne, eine hinten) abnehmen

- evtl. Schlauchstücke an den oberen Ab- und den oberen Zuleitungen entfernen

- beide Heizungskühler nach vorne ausfädeln

- Stecker des Kabels vom Wischermotor abschrauben (2 Schlitzschrauben)

- Blechgehäuse bei Bedarf entrosten und lackieren

- Wischermotor bei Bedarf zerlegen und neu lagern (Beschreibung findet sich im Forum)

- Laubreste und Staub mit Pressluft nach beiden Richtungen ausblasen

- Heizungskühler spülen, noch besser in Ultraschallreinigungsbecken reinigen, dann nochmal spülen

- Foto von der Position der Befestigungswinkelchen an den Heizventilen für den späteren Wiederzusammenbau machen

- beide verschiede Winkelchen an jedem Ventil(gehäuse) abschrauben und herausnehmen

- beide Heizungsventile abschrauben und herausziehen; Foto machen, sobald man sieht, in welche Richtung die Wasserströmöffnung in jedem Ventil für den späteren Wiederzusammenbau zeigt (sitzen gern so fest, dass sie sich eben nicht an eingeschraubten längeren Schrauben gleichen Gewindes von Hand herausziehen lassen): im Durchmesser ungefähr passenden Stift von hinten ins Heizventil einführen, Heizventilgehäuse, Heizungskühler mit einer Hand haltend, VORSICHTIG und mäßig fest in den Schraubstock spannen, dabei gefühlvoll so am Schraubstock drehen, dass das eigentliche Ventil nach vorne (also in Fahrtrichtung nach hinten) herauskommt

- an beiden Ventilen die alten O-Ringe entfernen, die Ventile in Zitronensaft reinigen, mit Zahnbürste und Natron putzen und neutralisieren, Ventilgehäuse mit Stahlwolle und dem kleinen Finger reinigen

- saubere Ventile mit Vaseline bestrichen und neue O-Ringe aufschieben, Vaseline auch in die Ventilgehäuse; Ventile in die Gehäuse schieben (nur so tief, dass sich die je beiden Winkelchen wieder aufschrauben lassen; Position den gemachten Fotos entnehmen)

Einbau in umgekehrter Reihenfolge:

- falls das Scheibenwischergestänge ausgebaut war: einbauen mit beiden neuen flachen Gummidichtungen; schauen, ob es gut passt, falls ja, rechts wieder lösen und dann

- vier Moosgummilager in die Aussparungen für die Luftschächte oben zur Windschutzscheibe drücken und dann den linken Luftschacht am halblosen Wischergestänge mit etwas Glück vorbeifädeln

- Heizungskühler ins Gehäuse einfädeln, beide große rechteckige Gummirahmen wieder anbringen mit Klebstoff

- Vorder- und Rückwand des Heizungsgehäuses mit den vier blattfederartigen Bügeln mit einem Helfer, zwei bis drei Schraubzwingen und zwei Brettchen zum Schutz des empfindlichen Blechgehäuses mit Kraft und zugleich Gefühl wieder befestigen/Bügel aufclipsen

- (neue) Schlauchstücke befestigen (unten 2x 5 cm, oben 2x 9 cm, Innendurchmesser 15-16 mm, Außendurchmesser 22-23 mm, Meterware nehmen)

- alles in umgehrter Reihenfolge wieder einbauen

- drei neue Schlauchdurchführungsgummis in die Stirnwand:

beim unteren Loch den Durchführungsgummi zuerst montieren, bevor das Heizungsgehäuse eingebaut wird, da man sonst nachher nicht mehr richtig hinkommt; bei den oberen beiden Löchern dagegen erst die beiden Schlauchstücke am Heizungsgehäuse angeschraubt lassend durchführen und dann vom Motorraum aus die Schlauchdurchführungsgummis auf die Schläuche schieben und in die Stirnwand „einrasten“ (stumpfer flacher Gegenstand hilft dabei sehr) (WICHTIG: nicht mit Vaseline geizen, sonst gehen die Durchführungsgummis sehr schlecht drauf)

- Heizungsschläuche anschließen

- Heizungsdrahtzüge im Innenraum anschließen

- alles andere in umgekehrter Reihenfolge wieder anschließen/einbauen, z.B. auch den Chokezug und das Kapillarrohr (Armaturenbrettpappen am besten zuletzt, wenn alles dicht und richtig angeschlossen)

- evtl. Kühlsystem vom Heizungssystem getrennt mit Zitronenlösung reinigen und danach mit Wasser spülen, dazu ein paar km fahren. Kalter Kühler kann auch direkt mit dem Gartenschlauch gespült werden

- Abschließend alle Schlauchverbindungen anschließen, auf korrekten Sitz prüfen, System neu befüllen und fahren, dabei auf mögliche Undichtigkeiten und korrekte Funktion der Heizung achten

Material

- Meterware (1/2 Meter) Heizungsschläuche: Innendurchmesser 15-16 mm, Außendurchmesser 22-23 mm: für unten 2 Stück 5 cm Länge, für oben 2 Stück 9 cm Länge

- Meterware (1/2 Meter) Heizungsschläuche: Innendurchmesser 18 mm, Außendurchmesser 30 mm: für für die beifahrerseitige Strecke vom schwarzen Stahlheizungsrohr zum Thermostaten ca. 25 cm Länge; für für die fahrerseitige Strecke vom Stutzen am Zylinderkopf zur Heizung unten an der Stirnwand ebenfalls ca. 25 cm Länge

- Dichtgummis am Heizungsgehäuse zu den Luftkanälen zur Windschutzscheibe bzw. zu den hinteren Fußräumen bei Bedarf erneuern, falls noch lieferbar, [Gruppe 83/Heizung u. Lüftung]: Bild 40: Dichtungsrahmen am Heizungsgehäuse/Wärmetauscher 000 835 0123 (li. und re. gleich): 2020 beim vdh zu 158,- €/Stück

- Bild 32: Dichtung Heizventil (2 O-Ringe): 000 835 5898: 2020 beim vdh zu -,30 €/Stück

- Bild 118 Lager Moosgummi (4 Stück): 110 831 0020: 2021 beim Daimler gut 5,- €/Stück

- Dichtungen in den Luftklappen der Schächte zur Windschutzscheibe bei Bedarf ebenso erneuern (Nr. ?)

- Bild 348: Tülle Gummidurchführung der Heizungsrohre/-Schläuche durch die Stirnwand: 186 997 0781 2020 beim vdh zu 2,60 €/Stück

- [Gruppe 82 el. Anlage] Bild 110 Gummiring unter Scheibenwischerarmen (wird unter dem Armaturenbrett aufgesteckt, nicht außen!) (2 Stück): 381 987 0041 beim vdh 2020 zu 0,95 €/Stück

ENDE

Wenn man unter dem Armaturenbrett werkelt, ist es sicher nicht verkehrt, als Erstes die Batterie abzuklemmen.

mfg

Carl

Hallo Ivan,

hmmm, dann musst du wohl in den sauren Apfel beissen und den Heizungskasten ausbauen. Aber wenn wir mal ehrlich sind auch kein Fehler den gleich zu überholen. Ich habe das bei meinem noch vor mir.

Viele Grüsse,

Hagen