W111 Ausbau Armaturenbrett und Holz

  • Hallo Kollegen,

    Stellt sich das Thema bei David überhaupt? Habe den Thread mit Interesse verfolgt, da ich bei mir meinen Bakelit Holzmix auch weiter auf Holz umstellen will, aber bei den Holzteilen, die ich bisher angefasst haben ( Armaturenbrett und Fensterschlüssel ) ist es nicht furnierte sondern Buche massiv und gebeizt. Gab es bei der 220er Flosse ( Limousine) Unterschiede ?
    Gruß Uli

    Hallo Uli,


    für die Teile, die Du bisher angepackt hast, trifft das nach meiner Erfahrung zu.

    Daher konnte man die anderen Teile auch prima schleifen nach dem Abbeizen bis alles Grau raus war.

    Beim Armaturenbrett ist das beim Handschuhfach und Aschenbecher auch der Fall.

    Die anderen drei Leisten sehen aus wie gepresst mit einem ca 1mm Furnier. Da ist das mit dem Schleifen dann etwas schwieriger ;)


    Gruß,

    David

  • Bei Abbeitzern gibt es riesen Unterschiede.

    Ich hatte eine Testreihe gemacht bevor ich mit meinem Lack angefangen hatte, weil der baumarkt Abbeitzer vom Lack "ausgelacht" wurde.

    Ich kann zu dem Thema Grüneck oder Ambrateck empfehlen.

    Der Ambrateck wirkt etwas besser ,

    der Grüneck steht besser. (Konsistenz)

    Auf jeden Fall mit Folie abdecken und ggf. Nachpinseln.


    Breiti

    • Official Post

    da quillt nichts auf, es sei denn, das Furnier ist lose und marode. Es soll ja nicht stundenlang getaucht werden, sondern nur nass abgerieben.


    Ich hab damals das abgebeizte Holz ebenfalls in der Dusche mit Wasser kurz abgespült, gelöst hat sich das Furnier nicht:

    Armaturenbrett Holz aufarbeiten


    Aber vielleicht war es auch nur Glück ;)

    Bei Abbeizern gibt es riesen Unterschiede.

    Bestimmt. Aber auch scheinbar Glück gehabt: die 40 Jahre alte Beize der unter französischer Sonne gerösteten Hölzer in der Olive ist mit Molto Power Abbeizer sehr gut abgegangen (war vom Baumarkt).


    Nur beim Klarlack würde ich nun zu 2k gehen. das 1k Sprayzeugs taugt bei Holz nicht allzuviel (fällt zu sehr ein).


    Grüsse

    Wuff

  • Hey Breiti,


    das ist Interessant für mich. Ich hatte gestern nämlich gelesen, dass es Unterschiede der Beize gibt.

    Alkalisch oder Laugen Abbeizer bei Weichholz.

    Lösungsmittel Abbeizer bei Hartholz.

    Grüneck wurde dort auch für Buche empfohlen.


    Nun hat dem Winfried gestern in meinen Ohren widersprochen. Und um es klar zu stellen. Mir geht es jetzt nicht darum, dass Winfried etwas sagt was ich nicht hören will und jetzt kommt der Breiti daher und trifft die Kerbe meiner Recherche gestern. So nach dem Motto - super, endlich hab ich einen der sagt was ich hören will.


    Der Gedanke ist nur... Steht ja keiner hinter mir was die Zeit und Versuche angeht. Vielleicht also doch einen Versuch wagen?

    Kann man zu viel Abbeizen? Das Holz wird ja schon weich/aufgelöst und man schabt ab. Irgendwann muss das Furnier ja auch mal durchs Schaben hinüber sein!?


    Gruß,

    David

  • Und dann noch eine Ergänzung.

    Ich bin gerade mal los und habe mir die Mahldecke meines Sohnes geklaut, um einen einigermaßen weißen Hintergrund für ein paar Fotos zu bekommen.

    Hier mal alle Teile nebeneinander angeordnet im aktuellen Stand nach in Summe 5 oder 6 Abbeizungen (Abbeizer Baumarkt).

    Mein Problem sind also die Unterschiedlichen Flächen an Restbeize/Restfarben.


    Hier mal zwei Übergänge:

     


    Dann hatte ich mir damals eine Leiste der Türpappe genommen und daraus eine Probeleiste gemacht. Also Abgebeizt, Geschliffen und mit den Farbtönen Nussbaum, Eiche hell und Goldenteak gebeizt. Das dann an Armaturenbrett und Leisten um die Seitenscheiben gehalten und verglichen. Mich dann für Goldenteak entschieden.


    Man sieht auf den beiden Fotos, dass bei den beiden hellen Tönen die grauen Flecken "durchkommen". Im letzten Bild mal im Detail. Allerdings dann sehr schön (in meinem persönlichen Geschmack) als eine Art Muster/Schattierung. Damit bin/war ich zufrieden und habe entsprechend schon alle anderen Leisten im Auto entsprechend aufbereitet. Nur hatte ich da nie so "dicht-flächig" diese graue Schattierung nach dem Abbeizen - daher meine Sorgen.

     


    Gruß,

    David


    PS: Nicht über die weißen Stelle der Nussbaumstelle auf der Probeleiste wundern. Da hatte ich damals nochmal einen Abbeizer getestet.

    • Official Post

    Hallo David


    Die hellen Teile müssten mit Beize abgedunkelt werden. Soweit ist es vermutlich klar. Allerdings würde ich in kleinen Schritten vorgehen. Das bedeutet, etwas nachbeizen, trocknen lassen und dann die nicht gebeizten und die gebeizten Teile mit einem feuchten Lappen abreiben, um zu sehen ob Du den gleichen Tönungsgrad erwischt hast. Mit feucht abreiben meine ich nicht wässern.

  • Hallo Winfried,


    ist das die einzige Möglichkeit? Dein Vorgehen trifft am Ende den Ton des - sagen wir - langen Teils. Quasi "nur" Handschuhfach und Aschenbecher leicht dunkel beizen. Den Rest nicht. Dann feucht alle Teile auf Farbton prüfen und final mit Klarlack lackieren.


    Ich will aber doch gern erreichen, dass alle Bauteile in goldteak optisch erscheinen. Also alle Teile heller werden.

    Ich hätte jetzt gesagt mein Problem sind die dunklen Teile, nicht die hellen...


    Weißt Du was ich mein?

    Verstanden was ich vor habe?


    Gruß,

    David

  • Feucht hatte ich sie gestern auch mal fotografiert, fällt mir gerade ein. Hier sieht man ja den Unterschied. Und eigentlich ist mir das zu dunkel...

    (Die Türleiste nicht beachten. der liegt da nur als Farbtonvergleich. Linksaußen wäre mein angestrebtes Zielbild).


    • Official Post

    Hallo David


    Ich sage mal so, mir ist es noch nicht gelungen Holzteile heller zu bekommen. Dazu müsste man die bisher gebeizte Schicht soweit gleichmässig abschleifen, wie die ursprünglich werksseitig aufgebrachte Beize eingedrungen ist. Bei Massivholz möglich, bei Furnier, welches nicht mal einen mm dick ist, unmöglich.

  • Hallo Winfried,


    jetzt sind wir genau an dem Punkt :D

    Hast Du Erfahrungen mit Bleichen oder einer Behandlung mit Zitronensäure, Essigsäure oder Apothekenmitteln? Oder ist das der ganz falsche Weg?


    Nochmals Danke!

  • Bleichen nie mit Säure, zumindest nicht bei porösen Werkstoffen, die bekommst du nie heraus. Du zersetzt dir auf Dauer das Holz. Einzig mittelgradige Peroxidlösung um 10% wäre praktikabel. Die kann man dann mit Neutralisationslösung für Kontaktlinsen wieder herausziehen.


    Aber immer nur im Wechsel benetzen, kurz einwirken lassen und dann wieder abwischen und richtig trocknen lassen - NIE eintauchen.



    Michael

    • Official Post

    Hallo David


    Suche mal in s.g. Woodworker-Foren. Wenn Du Dich für chemische Mittel entscheidest, würde ich prüfen, ab das Material nach dem Aufhellen irgendwelche Farbstiche bekommt bzw. ob es dann überhaupt noch neue Beize annimmt. Nciht dass Dein Holzsatz am Ende wirklich noch zerstört wird. Ist es übrigens ein Coupe oder eine Limo?

  • Hallo Michael,

    Hallo Winfried,


    ich ziehe mal ein Zwischenfazit:

    Option 1) Teile beizen und schauen was passiert. Zur Not dunkler werden bis hin zu Nussbraun. Da sollte dann von den Flecken nichts mehr durch kommen. Das Ist aber eigentlich die Notlösung.

    Option 2) Fachmann involvieren. Habe mal einen Termin bei einem Antikhändler der Möbel aufarbeitet.

    Option 3) Neu furnieren.


    Schaun wa man ;)


    Ich danke Euch allen auf jeden Fall fürs Mitdenken und fürs Aufzeigen von Wegen und Möglichkeiten

  • Hallo David,


    zum Bleichen Deiner Holzteile kannst Du

    a, Wasserstoffsuperoxid min. 20 bis 25% hernehmen. Direkt vor der Verarbeitung dann 2 bis 10% Salmiakgeist

    zugeben um Nachbleichungsschäden zu verringern. Fällt die Bleichung zu schwach aus, kannst Du diese nach 12 Stunden wiederholen. Gründliches Nachwaschen mit warmen Wasser und Bürste ist um so wichtiger, je

    schärfer das Bleichmittel verwendet wurde. Sicherheitshalber dem Wasser 2% Salmiakgeist zugeben.

    oder

    b, Ätznatron in Wasser gelöst (1ltr. gekochtem Wasser werden 65gr. Ätznatron beigeben). Der erkalteten

    Lösung dann im Verhältnis 1:1 W.superoxid (H²O²) zugeben und sofort verarbeiten. Bleichkraft geht rasch

    verloren. Ist nach 12 Stunden die Bleichung noch ungenügend, kann mit H²O² alleine nochmal nachgebleicht

    werden. Bleich-Vorgang kann mit dem Wasser Waschvorgang (sh. unter a,) auch abgebrochen werden bzw.

    am Ende jeweils nachwaschen.

    oder

    c, Oxalsäure - Lösung (50g auf 1ltr heissem Wasser) . Nachwaschvorgang wie oben.

    (Oxalsäure gibt es z.B. im Imkereihandel)


    a-c, Schutzbrille, Gummihandschuhe und Schutzkleidung müssen bei Umgang mit o.g. Chemikalien unbedingt getragen werden.


    Keine Metallgefäße verwenden! Auf eigene Gefahr! Ohne Gewähr und ohne jegliche Haftung!


    Gruss Hannes

  • Nachtrag zu #65:

    oder

    d, Eau de Javel Bleichwasser bzw. Javelwasser (gibt es z.B. bei DM oder in Hallenbädern). Verdünnt mit Wasser (ca. 4T:6T Wasser) Nachwaschvorgang wie oben.


    a-c, Schutzbrille, Gummihandschuhe und Schutzkleidung müssen bei Umgang mit o.g. Chemikalien unbedingt getragen werden.


    Keine Metallgefäße verwenden! Auf eigene Gefahr! Ohne Gewähr und ohne jegliche Haftung!


    Gruss Hannes

  • Hallo Hannes,

    ich war heute bei einem Betrieb der alte Möbel, etc. restaurieren.
    Sie haben mir auch zu Wasserstoffsuperoxid 30% geraten und dazu ein „Hütchen“ voll Salmiak hinzugeben.


    Ich sollte mal in der Apotheke nachfragen.

    Doch dort wird es nicht mehr an privat verkauft. Also die Frage: wo bekomme ich das her?
    Zu Salmiak meinte die Apotheke ich solle im Baumarkt fragen. Wasserstoff ist aber ein Problem - selbst in Kleinstmenge.
    Ist denn Salmiak das gleiche wie Salmiakgeist?


    Noch eine weitere Frage: Der Betrieb sagte bei dieser Mischung müsse ich nicht nachwaschen. Gerade das dünne Furnier solle ich nicht mit einer Bürste bearbeiten!? Man könne nach dem Trocknen einfach neu beizen.

    Hast Du dazu einen Kommentar für mich?


    Danke und Gruß,

    David

  • Versuch's doch einfach mal mit 11% in vorgeschlagener Weise.

    Das gibt es noch frei käuflich, danach siehst du weiter...


    Michael, der nun auch nicht mehr an 30% kommt...

  • Hallo David,


    Salmiakgeist ist gleich Salmiak.

    Nachwaschen ist wg. dem neutralisierenden Effekt eigentlich Pflichtroutine.

    Ausserdem wirst Du meines Erachtens nach dem Trocknen nicht gleich beizen können, da die Faser evtl. aufgestanden ist. Und ein feiner Endschliff noch nötig sein könnte.

    Wasserstoffperoxid gibt es auch noch beim Friseurladen. Die Bleichen damit Haare auf wasserstoff-blond...

    Falls Du keines bekommst, bleiche mit Oxalsäure (gibts bei Imkereibedarf) oder Javelwasser (DM-Markt).


    Gruss Hannes

  • Hi Michael,

    Hi Hannes,


    nochmals danke! Meinen Frisör werde ich morgen mal anrufen. Javelwasser ist im DM um die Ecke vorhanden.

    Ich schau morgen mal wo ich was bekomme.


    Nun aber nochmal zur Anwendung.

    Ich habe eine Buchenleiste als Teststreifen. Die würde ich im Vorfeld bearbeiten bevor ich an das Armaturenbrett gehe. Da kann ich ja sicher auch im Mischverhältnis Javelwasser/Wasser bzw. Wasserstoffperoxid/Salmiak experimentieren!?


    Dann trage ich es auf und lass es trocknen danach wasche ich es mit warmen Wasser/Bürste aus? Oder wasche ich nach, wenn das Holz noch feucht ist?

    Dann noch eine Frage zu dem Holz meines Armaturenbretts. Die Teile mit Furnier haben den Graustich, den ich wegbekommen will. Aschenbecher und Handschuhfach (massiv) sind in Ordnung. Bleiche ich diese trotzdem, um alle Holzteile gleich behandelt zu haben für das anschließende Beizen? Oder nur die Teile mit Graustich?


    Nochmals danke!

  • Hallo David,


    um im Endergebnis einen gleichmäßig Farbton zu erhalten, sollte alle Holzteile

    denselben (hellen) Grundton haben. Ansonsten können verschiedene braune Beiztöne entstehen, wenn

    auch nur in Nuancen. Also am besten alles Bleichen, 24h warten, nachwaschen, 24h warten, nochmal

    mit K240 oder K320 feinschleifen, beizen, Sperrgrund, evtl. patinieren, Lackaufbau.....


    Gruss Hannes

  • Hallo Hannes,


    danke für die erneute Antwort.

    Habe mir heute mal Javelwasser im DM besorgt und einen Teststreifen aufgebaut.

    Original, 4:2W, 4:4W, 4:6W und 4:8W

    Mal sehen was da morgen bei rumgekommen ist.

    Ich werde berichten.


    Bin noch am überlegen zusätzlich einen Test mit Wasserstoffperoxid 12% aufzubauen. Da hab ich nun auch eine Quelle aufgetan.


    Gruß,

    David

  • Hallo David,


    sehr gut mit Deiner Testreihe! Auf die Ergebnisse bin ich gespannt. Wobei die dünnen Mischungen wohl eher nicht viel anrichten.

    Kann man vielleicht das H2O2 durch Reduzierung auf 24% bringen?


    Hab gerade nochmal überlegt: den Feinschliff K240 -K320 vielleicht doch nicht durchführen. Der Lackaufbau wird schließlich dick genug gespritz, dann ausgiebig geschliffen, geschwabbelt etc.


    Gruss Hannes