Motorausbau

  • Hoi,


    Bin dabei, für den Austausch der Ölabstreifringe meiner Odette (/8, 220D) den Motor auszubauen. Von unten geht das nicht. Die Reparaturanleitung empfielt den Ausbau mit Schaltgetriebe. Mir kommt das aber als unnötiger Mehraufwand vor (Schaltgestänge, Nehmerzylinder, Kardanwelle...) Gibt es dafür einen triftigen Grund, den Motor mit Getriebe auszubauen? Ich habe gesehen, dass die Schrauben, die den Motor und das Getriebe zusammenhalten, verölt sind. Also muss ich diese beiden Aggregate ohnehin von einander trennen, um zu sehen woher das Öl stammt.


    Frage zwei: Ich habe ein Seil mit Flaschenzug, welches 130kg schafft. Reicht das?


    Grüß Euch


    calyno

  • das trennen von motor und Getriebe ist einfacher wenn man beides ausbaut, der einbau ist zusammen leichter.
    das ist einfach ein erfahrungswert. wichtig dabei ist das abnehmen der lenkgestänge um den dämpfer nicht zu beschädigen.
    ein seilzug mit 130 kilo reicht nicht weil die maschine mit den aggregaten auf +über 200 kilo kommt
    ich empfehle dringend auch die lager zu erneuern, diesel mit neuer komression machen aus alten lagern oftmals kleinholz.

  • Hi,


    Schaltgetriebe?


    Naja, das geht auch gut ohne das Getriebe auszubauen. Auto vorne aufgebockt, einer unterm Auto, ener am Kran / Kettenzug o.Ä und dann die beiden Aggregate wieder zusammenfädeln. Hab aktuell erst gestern einem Kumpel geholfen einen OM 616 in den /8 einzubauen und haben den Motortausch ohne Getriebausbau gemacht. Zum einfädeln brauchten wir nicht lange. Das einzigste sind die oberen beiden Getriebschrauben die schwer zugänglich sind. Aber mit nem Knickgelenk und zwei langen Verlängerungen auf der Ratsche geht das auch gut. Beim Einfädeln immer schön darauf achten das Getriebe zum Motorflansch mittig ist und im gleichen Winkel zueinander stehen, dann flutscht das problemlos zusammen.


    Beim Automatic würd ich allerdings auch beides als Einheit ausbauen, der Wandler ist beim einfädeln empfindlilcher.



    Gruß, Steffen

    Wir sind nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere uns haben wollen!

  • beim automaten würd ich eher den motor ohne getriebe ausbauen, denn wenn du es allein machst kann dich das zeug beim einbauen ganz schön hunzen.

  • Hallo,


    also ich hab schon den Motor (220) mal getrennt vom Getriebe (Schalter) aus- und eingebaut. Der Ausbau war kein eHexerei, aber der Einbau kostete uns Jahre :cursing:
    Ich kann nur empfehlen Motor mit Getriebe rauszunehmen - wir würden es nicht mehr so machen, wie wir es gemacht haben. :wacko:


    benzliche Grüße'
    Hannes

    *benzliche Grüße Hannes


    220 /8 - 280SE W116 - 280E W123 - 300TD W123 - 230CE W124 - E220Cabrio W124 - 280SE W126 - Ford S-Max AWD - Sprinter 316 CDI - Volvo 244 - Volvo 944

    • Official Post

    Beim Automaten bleibt der Wandler oder die hydro.Kupplung schön brav am Getriebe und wird NICHT abgezogen. Sonst killst Du dir die Radialwellendichtringe am Getriebeeingang.
    Den Wandler trennt man im eingebauten Zustand von der Schwungscheibe und hat keine Sorgen mehr.
    Die oberen Schrauben zwischen Motor und Getriebe sind kein Problem, wenn man die richtige Technik hat.


    Dennoch ist es einfacher, wenn man Motor und Getriebe eben nach oben raushebt und dann alles vor Ort repariert.
    Bei der Gelegenheit Kupplung kritisch beäugen und Nehmerzylinder einfach erneuern.
    Man ist doch gerade so schön dabei und muss sich nicht ein paar Wochen später damit rumärgern.


    Neue Kompression auf alten Lagern kann gutgehen, muss es aber nicht. Auch hier ist eine Überholung überlegenswert.


    Motoraus- und -einbau dauert mit Getriebe gerade beim Diesel doch keine 3 Stunden, also machs doch einfach.
    Das Schrauben auf der Werkbank oder im Motorenständer ist doch auch um ein Vielfaches bequemer, also irgendwie unter dem Auto.


    Motorlager nicht vergessen (alle DREI!!! nicht nur die zwei offensichtlichen) und die Gelegenheit den Motorraum zu reinigen und ggf. nachzulacken ist unendlich günstig.

  • wenn bei der Aktion noch mehr gemacht werden soll ist es klar angebracht das Getriebe mit rauszuschmeißen. Wenn aber wirklich nur der Motor raus und wieder rein soll, kann man auch das Getriebe drin lassen.
    Hab den Zirkus Motortausch die letzten Jahre 5 mal bei verschiedenen OM615/616 gemacht, davon 4 mal ohne Getriebausbau. Pewrsönlich fand ich das Einfädeln samt Getriebe nicht unbedingt einfacher weil man das Aggregat erst im Steilwinkel ansetzen muß, bis man das Getriebe unter den Tunnel schieben kann, da fand ichs auch einfacher den Motor ohne Kippeln einfach in den Motorraum abzusenken...




    Gruß, Steffen

    Wir sind nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere uns haben wollen!

  • Hey Danke,


    für Eure zahlreichen Rückmeldungen. Bin ja beruhigt, dass ich nicht der einzige bin der bei der Meinung hin und her wankt.


    Nach Abwägen aller Eurer geschätzten Antworten werde ich mich wohl zur Trennung entscheiden. Ich habe einen Schalter. Den Nehmerzylinder an der Kupplung habe ich erst kürzlich getauscht. Motorständer habe ich keinen, daher muss ich so und so improvisieren. Mein Flaschenzug schafft nur 130kg, daher werde ich wohl Gewicht eher sparen.


    Schöne Grüße aus Wien.


    Calyno


  • Hi Calyno,


    Wie schaut denn Dein Teil aus? einfach Seil durch 2 Flaschen ohne arretierung? Hmmm
    also selbst wenn Du ohne Getriebe etwas Gewicht sparst solltest der Sicherheit halber einen stärkeren Flaschenzug haben als 130kg. Am besten einen Kettenflaschenzug wie bei mir auf dem Bild, damit Dir nicht die Last einfach abhauen kann....


    Gruß, Steffen

    Wir sind nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere uns haben wollen!

  • Find ich auch, so nen 500 kg Flaschenzug kriegst im Werkzeuggroßhandel ab ca. 95,-- €.


    Wenn Deiner den Geist aufgibt und nur während der Arbeit blockiert, brauchst vier Mann, um die ganze Sache einigermaßen ins Lot zu bringen, von evtl. Beschädigungen gar nicht zu reden.


    Viele Grüße



    Josefini1

  • Hoi,


    ok, klar sicher ist immer besser. Ich habe da noch eine Idee. Mein Flaschenzug besteht aus vier Rollen und einem langen Seil. Ich werde das einfach auf zwei aufteilen, dann kann ich den Motor sogar schwenken beim Herausheben. Dann habe ich vorausgesetzt einer gleichmäßigen Gewichtsverlagerung 260kg Maximagewicht. Ich mache das vielleich ein oder zweimal in meinem ganzen Leben. Da will ich mir wenn möglich nicht weiteres Werkzeug kaufen, wo meine Garage ohnehin fast platzt. Vor allem im Winter, wenn meine geliebte mir Zugemutete obendrein alle ihre nicht frostsicheren Pflanzen mir in die GArage eingewintert hat. Es kommt nicht selten vor, dass ich bei einem Dreh mit der Ratsche mit der Hand in einem ziemlich stacheligen Kaktus lande.


    Ich möchte auch versuchen, den Kühler drinnen zu lassen, was auch nicht der Reparaturanleitung entspricht. Werde berichten ob mir das gelingt.


    Servus


    calyno

  • Ui Ui Ui Calyno,


    alsooo, Bei nem Kettenflaschenzug hättest Du ja den Vorteil das man mit der einen Kette die Last ohne Kraftaufwand hoch und runterlassen kann und auch mm genau positionieren kann, diese Möglichkeit hast Du bei einem normalen Seilflaschenzug nicht. Da muß ja einer ständig an der Strippe ziehen und gegenhalten.... Da wird das einfädeln ins Getriebe nicht einfach.
    Motorausbau ohne den Kühler zu entfernen kannste vergessen, Du mußt ja den Motor ca 10cm aus der Getriebglocke ziehen evtl. en bisssel kippeln... Außerdem hängt doch die Plasikhuzze am Kühler über dem Lüfer.... Nee, bau mal erst den Kühler aus, das dauert nach Ablassen des KW vielleicht 10min.


    Gruß, Steffen

    Wir sind nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere uns haben wollen!

  • 500-kilo kettenzug im baumarkt kostet vielleicht 50 euro, um 120 gibts einen elektrischen seilkran, um 20 euro eine handwinde....

    • Official Post

    Und aus Insolvenzversteigerungen gibt es Werkstatteinrichtungen für nen Appel und ein Ei.


    Lieber gutes gebrauchtes Qualitätswerkzeug als neuen Schrott.

  • Ja, ihr hattet Recht, Kühler muss raus,


    ja, ihr hattet Recht, Flaschenzug war ein Dreck, zum Glück hatte mein Nachbar einen 500kg Kettenflaschenzug bei der Hand, mit dem ging das dann relativ Problemlos.


    ja, er ist endlich draussen. In der Retrospektive war eigentlich das größte Problem die Kugelbolzenlager des Querlenkers. Aber mit MSoX, Lötlampe und einiger gezielter Gewalt, hatte ich die dann auch draussen.


    Jetzt geht es an die Kolben. Ich möchte das von unten machen, weil der Kopf erst vor kurzem überholt wurde und ich auch nicht planieren kann. Ergo muss jetzt die Kurbelwelle als nächstes raus.


    beste Grüße und hier ein Bild meiner neuen Errungenschaft:


    calynoDSC00213.JPG

  • also das wird ja immer ärger:


    ich muss jetzt den ganzen Motorblock nackt bekommen, um die Zylinderlaufbüchsen überholen zu lassen. Weis wer, wie ich die Antriebswelle der Ölpumpe heraus bekomme. Da ist von einer Seite eine Innensechkantschraube und von der anderen ein tiefer Schlitz, in den man mit einem großen Schraubenzieher hineinfahren kann. Das Reparaturhandbuch gibt nur lapidar Auskunft und im Archiv des Forums gibt es das Thema nicht. Ich möchte nicht unnötig viel GEwalt andwenden.


    Seruvus


    calyno

  • ... zumindest nicht wissentlich..


    bekommst du den antrieb nicht raus oder wo hakt die sache?


    die zwischenradwelle und den kram bekommste recht schnell raus wennde vakuumpumpe, spritzversteller und ESP ab hast..
    steuerzeiten mußte eh neu einstellen, also keine angst wegen der pumpe und des FBG..


    gruß, Wolfi

  • Hoi Wolfi,


    wohl, Dieselpumpe und Unterdruckpumpe sind bereits ab. Du musst Dir vorstellen, dass der Motorblock ausser der Zwischenradwelle und der Antriebswelle der Ölpumpe überhaupt nichts mehr montiert hat. Nach meinem Verständnis muss zuerst die Antriebswelle raus und dann kann man die Zwischenradwelle, welche ESP und Unterdruckpumpe verbindet ohnehin leicht herausziehen. Nur wie bekomme ich die Antriebswelle der Ölpumpe raus? ;(


    Servus


    c.

  • So jetzt habe ich sie draußen!


    Und das ist für das Archiv:


    Die Antriebswelle der Ölpumpe wird nach Ausbau der Ölpumpe von der Seite der Kurbelwelle mit sanften Schlägen herausgedrückt. Die Innensechskantschraube auf der Seite des Zylinderkopfes wird dabei nicht gelöst. Nachem die Antriebswelle draußen ist, kann die Zwischenwelle zwischen ESP und Unterdruckpumpe ganz leicht in Richtung ESP heraus geschoben werden. Diese Beschreibung gilt zumindest für den OM 615 (/8 220 D)


    beste Grüße aus Wien - damit ist der Motorausbau endgültig beendet, es gibt keine einzige Schraube, die man jetzt noch lösen könnte. Jetzt bringe ich den Block zum Motoreninstandsetzer, der verdient etwas für seine Weichnachtsgeschenke, dann baue ich den ganzen Kram wieder zusammen, dann starte ich, dann habe ich einen kompletten Motorschaden weil ich beim Zusammenbau etwas falsch gemacht habe und dann bringe ich die ganze Kiste zum Ausschlachter und dann ist endlich eine Ruh.

  • Ich hätte gedacht, die Kolben gehen nur nach oben heraus und wieder hinein. Jedenfalls bei meinem Ponton OM621 ist das so. Also Kopf ab

    Wer viel bremst muss viel Gas geben