M129 Kurbelwelle überholen

  • Hallo Jungs,


    ich will meinen M129 (129 980) überholen. Der Motor ist ein Daimler-Tauschmotor von 1977 mit 10.000 km Laufleistung und 40! Jahre Standzeit in einem W108.


    Die Kurbelwelle ist bei dieser geringen Laufleistung an den zylindrischen Lagern richtig gut. Korrosion gibt es an dieser Stelle keine. Damals wurde die KW runter geschliffen und die ersten Untermaßlagerschalen kamen rein. Leider ist der Axiallagerbund an der KW einige wenige Zehntel eingelaufen. Diesen Bund möchte ich überschleifen lassen. Mit meinen Hausmitteln kann ich den Abstand zwischen den beiden Axiallagerbünden noch nicht messen bzw. abschätzen was nach dem Überschleifen raus kommt. Das kann ich aber nachliefern.


    Gibt es KW-Axiallagerschalen mit dem ersten Durchmesseruntermaß jedoch mit breiterem Axiallagerbund? Wie breit sind die Schalen?
    Sind die Lagerschalen mit dem zweiten Untermaß breiter, wie breit?
    Wenn's mit gutem Rundlauf machbar ist, würde ich nur den einen Durchmesser an der KW auch im Durchmesser runter schleifen lassen.
    Gibt es die Axiallagerschalen einzeln?
    Wie breit soll das Axialspiel zwischen KW und Lagerschale sein? Wo kann ich sowas nachlesen, im Tabellenbuch? Das ist auf dem Postweg zu mir.
    Was kann man sonst noch machen um der KW eine gute axiale Fixierung zu geben?


    Fragen über Fragen, war aber bestimmt nicht meine letzte :P


    Gruß, Mertes

  • moin Mertes,


    lass das mal den Motorenschlosser machen. Übermaßlager gibt es. Wenn die Übermaße nicht reichen, kann man auf der druckentlasteten Seite Zinn aufbringen und auf Maß abdehen. Ich kenne nicht den genauen Wert des nötigen Axialspiels, schätze den aber auf 1/10 mm.


    rüttelnder Gruß


    Volker

  • Hallo,


    mein bestelltes Tabellenbuch ist angekommen.


    Die Passlagerbreiten für die Reparaturschalen sind roh alle gleich und großzügig breit. Sie werden an den Abstand der überschliffenen Kurbelwelle angepasst.


    SLS hat mir freundlicherweise die Passlagerbreiten roh genannt (=ca. 30,55). Meine KW habe ich vermessen. Sie hat noch genügend Aufmaß. Das Axiallagerspiel soll 0,1 ...0,175 betragen.


    Soweit ist alles geklärt.


    Gruß, Mertes

  • Hallo Jungs,


    für die Selbermacher :) hier ein paar Infos.


    Meine Kurbelwelle wurde am Passlager axial minimal überschliffen. Die Passlagerzapfenbreite ist jetzt 30,35.


    Die Daimler Originallager haben bei der zweiten Reparaturstufe eine Breite von 30,6. Bei mir musste die Breite angepasst werden. Das habe ich, wie im Bild dargestellt, gemacht und ging gut.

    • Aufnahme gedreht mit einem Durchmesser von 59,9 und Axialanschlag
    • Lagerschalen mit Schlauchbinder darauf geklemmt, ein paar Lagen Textilklebeband zur Schonung unter den Schlauchbinder
    • Abgedreht auf eine Breite von bei mir 30,25
      Die Schmittkräfte sind recht gering weil das Material weich ist. Daher ist das Lager auch nicht durchgerutscht.
      Ansonsten Scheiße weil die Lagerschalen dann hinüber sind.
      Abgedreht wurde die Seite, die zur Riemenscheibe zeigt damit die Kurbelwelle nicht zu weit nach vorne kommt.
    • Die Lagerschalen auf Schmirgelleinwand vorsichtig abgeschliffen auf eine Breite von 30,2
    • An den Stößen sind die Schalen seitlich angefast und geringfügig schmäler damit das Öl da gut reingezogen wird.
    • Mein Axialspiel ist somit 0,15. Das Tabellenbuch sagt 0,1...0,175. Mein Motorenbauer sagt, ich soll das Spiel mindestens 0,2 groß machen. Darum bin ich an die obere Toleranzgrenze gegangen.

    Viel Spaß und 'n guten Rutsch,
    Mertes