Es gibt sie noch, die guten Dinge: SA Code 844

  • Die Auflistung ist nicht mal vollständig, aus einem mir nicht ersichtlichen Grund kann ich keine vollständige SA-Liste auswählen. Im konkreten Beispiel verbirgt sich da noch etliches technische Gelumpe in der Rückwandtür im Zusammenhang mit dem Türöffner innen. Mit speziellen Verkleidungsteilen verhält es sich garantiert ähnlich, aber da hat mich die Nachforschungslust verlassen. Vielleicht sollte sich der Fragesteller auf die Nachrüstung von Gummimatten beschränken, scheint mir deutlich weniger komplex und auf jeden Fall Fehler toleranter ... ;)

  • Nicolai, hier die Vorgehensweise, die ich wählen würde: Teileliste von Wolf und die Einbauanleitung aus dem WIS ausdrucken und mit Dreckpfoten und etwas Öl behandeln. Auf beiden Dokumenten jedes Bauteil und jeden Arbeitsschritt mit einem Kugelschreiberstrich abhaken, dazu zwei oder drei unterschiedliche Kugelschreiber verwenden. Für den MFK-Termin dann einen kleinen Drehmo-Schlüssel im Kofferraum drapieren und dann dem Ingenieur mit dem treuesten möglichen Hundeblick (denk an John Belushi in Blues Brothers) schwören, dass Du alles exakt nach Liste mit den notwendigen Drehmomenten und Schraubensicherung zusammengebaut hast. Und wo Du Fragen gehabt hättest, hätte Dir ein Clubkollege Fotos von seinem Werkseinbau zugeschickt.


    Und dass alleine die Tatsache, dass es eine Einbauanleitung gibt, ja zeigt, dass der nachträgliche Einbau von Mercedes so vorgesehen ist. Gerne schicke ich Dir auch noch eine Kopie von meinem Brief mit der Eintragung. Erörtere mit ihm das Thema Tragfähigkeit 99 für 844 plus AHK.


    Und wenn ihm dann auffällt, dass der Türgriff in der Heckklappe fehlt, argumentiere, dass Du das mit Absicht weggelassen hast, damit die jungen Herrschaften nicht von alleine aussteigen. Und da der Originalgriff ja eh eine Kindersicherung hätte, der Türgriff beim Unfall keinen Sicherheitsgewinn bringt, weil man ihn ja eh nicht aufkriegen würde.


    Wenn Du noch ganz lustig bist, könntest Du noch ein kleines Schildchen gestalten "maximale Maße pro Person: 140 cm Größe, 50 kg Gewicht" und das dann an die seitliche Kunststofffläche in der Fußwanne kleben um zu zeigen, dass Du wirklich ein sorgfältig denkender, verantwortungsvoller Familienvater bist.


    Gutes Argument bei MFK- und TÜV-Gesprächen ist auch der Hinweis auf den verstärkten Kofferraumboden, den die T-Modelle traditionell haben weshalb die T ja auch im Schnitt so um die 160 kg schwerer sind als die Limos. Das liegt am längeren Dach, das liegt an zwei zusätzlichen Scheiben aber das liegt auch am recht massiven Rahmen rund um Tank und Einbauort Kinderbank.

  • Jörg, das ist doch noch übersichtlich beim "classic":


    Antrieb elt. Laderaumrollo, Aufnahme Doro, Fernentriegelung Rücklehnen, Steckbox Steuergeräte /Sicherungen und noch die Verbindung zur Start Stopp Batterie.


    Ist halt alles eher pragmatisch konstruiert und die Kabel auch eher reingeschmissen...


    Das was so schlimm aussieht, sind wohl eher die von mir verteilten Teile und Werkzeuge... ^^

  • ^^ Herzlichen Dank für das schöne Drehbuch und die Argumentationshilfe, Eberhard.


    Ich habe zwar meine Zweifel, dass der hiesige Graukittel für solcherart durchsichtige Manipulationsversuche empfänglich ist, aber ein Versuch ist es sicher wert...

    Wobei ein fehlender Griff die Sache aus meiner Sicht dann vielleicht doch eher konterkariert.


    Daher und auch von wegen "Gummimatten": Da man ja an seinen Aufgaben wächst, werde ich trotzdem versuchen, den Türgriff wie vorgesehen zu integrieren.


    Insofern wäre mir mit einer gelegentlichen Funktionsbeschreibung deines Original-Set-Up durchaus noch gedient...


    Grüße Nicolai

  • Ganz ernsthaft, meine Erfahrungen mit Prüfern ist, dass wenn man denen zeigt, dass man das, was man da zusammengeschraubt hat, mit Sachverstand, Leidenschaft und Herzblut zusammen geschraubt hat, sie einen ziemlich nett und mit Respekt behandeln. Selbst wenn man da als Jungspund mit einer Ente steht, deren neuer Rahmen in der unauffälligen Farbe cadmiumgelb lackiert ist und der Rest vom Auto noch ziemlich zerrobbt aussieht.


    "Sie haben ja neue Bremsleitungen eingebaut!"


    "Ja klar, wenn man den Rahmen wechselt, ist das doch sinnvoll."


    "Jetzt sehe ich es erst, der Rahmen ist ja neu!"


    Wie gesagt, cadmiumgelb und überall tropfte Holraumwachs raus.


    Was er dann monierte, war die fehlende Fahrgestellnummer, die ich dann noch einschlagen sollte. Und eine Bescheinigung beibringen, wer den Rahmen gewechselt hat und dass der alte Rahmen verschrottet wurde.


    "Das war ich selbst."


    "Dann schreiben sie sich halt die Bescheinigung."


    Was ich dann auf der heimischen Schreibmaschine auch gemacht habe und ab da den schönen Zusatz in Brief und Schein hatte:


    "Rahmen gewechselt, Fahrgestellnummer neu, teils unleserlich eingeschlagen, Bescheinigung des Herrn Eberhard W. aus D. lag vor."


    Und die Fahrgestellnummer war wirklich unleserlich. Buchstaben ausge-xt, Zahlen auf dem Kopf...


    Meine Erfahrung: Wenn man hingeht und ehrlich sagt, was man vorhat bzw. was man angestellt hat, gibt es ein ehrliches Spiel von beiden Seiten.

  • Klappe, die nächste:


    Könnte mir vielleicht jemand erfreulicherweise sagen, wo ich kurzfristig bzw. überhaupt das WIS für den 212er herbekomme?

    Ich habe alle möglichen Baureihen aus allen möglichen Quellen gefunden, aber nichts zum 212er...

    Wenn mir jemand die betreffenden Seiten zukommen lassen könnte, wäre ich natürlich auch sehr glücklich. :)


    Freitag, fällt das Messer... MFK hat verschiebung abgeleht. Hoffe, ich bekomme das Schloss noch eingebaut.
    Sonst ist das Vorgehen wie von Eberhard empfohlen...


    LG Nicolai

  • Moin Eberhard


    Sorry für die späte Rückmeldung.


    Ich musste noch meinen 123er in D zur HU-Prüfung bringen. Das hat mich anderweitig beschäftigt.

    Fälligkeit war 3 Jahre überzogen und seit der letzten Prüfung vor 5 Jahren (ich dachte die war doch erst neulich...) nur 1500km gefahren! Schlimm...
    Zwar ohne Mängel bestanden, aber als ich später aufs Kennzeichen schaue, grinst mich da die alte Plakette von 21 an! Bin dann zurückgefahren und es ergab sich ein lustiger Dialog: "Ja, bitte?" "Also ne neue Plakette hätte ich für die 165 Euros schon gern", "Der ist doch abgemeldet", "Äh, nö!"; "Geben Sie mir bitte nochmal den Fahrzeugschein. Da ist doch eine Stilllegung gestempelt..." Schweigen... "Oh, das ist ja nur ein Adressänderungsvermerk", "Ja. Vorne die Adresse ist ja auch überklebt und das hab ich nicht selbst gemacht...", Kopfschütteln "Sowas hab ich hier (BaWü) noch nie gesehen. Das machen die wohl nur in Berlin...", "Kann schon sein - wir müssen halt sparen...", "Entschuldigung, neue Plakette ist drauf - Gute Fahrt"). Neuen Prüfbericht gabs dann natürlich auch noch...


    Aber zum Thema:


    Ich hatte ja bei der MFK den periodischen Prüftermin (="fällige HU") - ohne vorheriges Aufgebot - selbst veranlasst und dabei auch eine Prüfung / Eintragung der (bereits vor 2 Jahren) nachgerüsteten "Zugvorrichtung" (abnehmbare Westfalia AHK) angemeldet.


    Zur Nachrüstung der SA 844 hatte ich mich erst danach relativ spontan entschlossen und als es nun mit deren Umsetzung knapp wurde, musste ich feststellen, dass ich keine Prüfungserweiterung nachmelden konnte und die Prüfung auch nur noch einmalig hätte verschieben können - mit der Gefahr, dass diese dann unverrückbar im gebuchten Sommerurlaub liegt.


    Ich hatte daher beschlossen, bei der Prüfung den Sachverhalt betreffend Sitzbank nur zu erklären und hierfür um eine separate Prüfung bei einem Nachprüfungstermin zu bitten.

    Das ist dann der einzige Weg, sich die sonst anfallenden Kosten für eine zweimalige Neuausstellung des Fahrzeugausweises mit dem jeweiligen Änderungseintrag zu ersparen.

    Das Schloss hatte ich daher nicht mehr eingebaut und auch keinerlei Unterlagen mitgenommen (eine Einbauanleitung im WIS/ASRA 10/2020 war ja ohnehin nicht zu finden).


    Nun ja, ich hatte das Glück auf einen motivierten und entspannten Prüfer zu treffen, der auf meine Schilderung zur Sachlage bei Fahrzeugübergabe (ergänzt um eine devotes "da wollte ich diesmal alles richtig machen und nun ist es mir leider wieder nicht gelungen..." *hüstel*) nur fragte, ob die Nachrüstung vollständig sei und (ad hoc auf seinem Tablet !) meine Aussage prüfte, dass die zusätzlichen Sitzplätze ja wahlweise im Typenschein stünden (was ich ja vorher telefonisch erfragt hatte).

    Damit war die Sache - bei ausgeklappter Bank (mit durch geschlossene Gute festgeschnallter Rückenlehne...) - nach rund 30min allgemeiner Prüfung für ihn erledigt.

    Hatte dann 3 Tage später den Schein mit den Einträgen "7 Sitzer - 2 Sitzplätze entgegen Fahrtrichtung, bis 50kg" und "Anhängelast 2100 kg" im Briefkasten.


    Den Türöffner werde ich irgendwann auch noch einbauen. Es scheint mir nicht kompliziert - er greift wohl nur mechanisch in die vorhandene Schloss-Mimik ein.

    Vermutlich mache ich das dann zusammen mit dem auch noch ausstehenden Einbau des Android-Auto-Interface hinter der "Headunit" - das Teil liegt auch schon anderhalb Jahre rum...


    Vielen Dank für die fachliche und moralische Unterstützung.


    Güsse Nicolai