Vorderachsprobleme W 108

Hi Jogi

Das klingt in der Tat nach den von dir beschriebenen Gummilagern, volkstümlich auch "Joghurtbecher" genannt. Bei mir waren die auch völlig hinüber mit ähnlichen Symptomen: Motor sackte ab und beim Hochheben des Wagens ging die Vorspur der VA deutlich auseinander.
Diese beiden Gummilager kosten ca. 150€ (beide zusammen), der Tausch gestaltet sich etwas fummelig, aber es müssen immerhin nicht die Federn raus.
Wenn du an eine Hebebühne kannst, ist es deutlich einfacher. Es empfiehlt sich den Stabi zu lösen um mehr Platz zum werkeln zu bekommen, evtl. auch die Stoßdämpfer unten am Querlenker.
Die Lager sind mit vier SW 13 Schrauben befestigt, in der Mitte sieht man eine größere Schraube (ich glaube, es war eine SW 17). Wenn du die alle gelöst hast, kann man den Wagen leicht anheben und du musst versuchen, die alten Lager zwischen Fahrschemel und Längsträger (Bananen) rauszuprokeln. Eine stabile Holzlatte hat mir als Hebel dabei gute Dienste geleistet.
Rein ist etwas schwieriger, da die neuen Lager noch nicht gesetzt und intakt sind.

Ach ja:
Solltest du die Stoßdämpfer unten gelöst haben, pass auf, sobald du den Wagen anhebst - bei mir ging es, aber ich habe auch schon gehört, dass bei anderen Fahrzeugtypen die Achsen von den Federn zu stark nach unten gedrückt werden. Dabei können Schäden entstehen bzw. die Federn rausspringen. Also zur Sicherheit zu zweit arbeiten und die Sache gemächlich angehen und beobachten ...

Ex-Münchner

hi jogi,
wie bernardo schon richtig angemerkt hat, geht`s mit der 4 säulen-hebebühene wohl wesentlich einfacher.
vorteil ist das der wagen noch bodenkontakt hat.
ich hatte ähnliche probleme mit den hauptmotorlagern und mir war schnell klar (nach rücksprache mit meinem werkstattguru (der macht nur das, wovon ich sinnigerweise die finger lasse)) das in dem falle die möglichkeit der reparatur auf der 4-säulen-bühne wesendlich vorteilhafter ist.
ich hab leider nur zugriff auf eine "normale" 2-säulen-hebebühne.
dieser wechsel in der werkstatt hat mich zwar 320 okken gekostet, aber in anbetracht der gefahr etwas kaputt zu machen, oder eine reparatur in angriff zu nehmen deren erfolg sehr fraglich ist, hab ich mich für den "mann mit der stand-hebebühne" entschieden.
resultat ist optififfi. alle probleme behoben.

für meine neuen lager hab ich vor zwei jahren bei einem händler in der "bucht" 84,50 euronen gelöhnt.
bis jetzt, ca. 12 tkm drin, keinerlei probleme. ob sie wirklich gut sind verat ich dir in 20 jahren.

als resueme: soweit ich es weis, lassen sich einige arbeiten am fahrwerk der altbenzis wesentlich besser auf einer standhebebühne erledingen,
bzw. ist es wohl nicht anzuraten, das die achsen ohne stoßdämpfer "frei" schwingen.

Also ich hab das auf ner herkömmlichen 2-Säulenbühne gemacht.
Man kann die ja nur soweit anheben, dass die Räder Bodenkontakt halten. Und unter das Auto muss man eigentlich nicht.

Ich war schon froh, überhaupt den Luxus einer Bühne genießen zu dürfen, aber scheinbar geht der Trend zur Viert-Säule ..

Kannst mal beim depot schauen, da sind sie so um die 150

hallo,

oder in der Bucht für 89€ 150435320232 , obs was taugt woas i net....

gruss

roman

Quote

muss man wohl nur noch die VA absichern damit die nicht von den Federn
zu sehr nach unten gedrück wird.

Die VA wird nicht von den Federn nach unten gedrückt, sondern nur durch ihr eigenes Gewicht. Schließlich stützen sich die Federn am unteren Querlenker und dem Vorderachskörper ab und nicht (so wie hinten) gegen die Karosserie. Somit federt die Achse beim hochheben ganz aus und weiter wird sie sich (zumindest durch die Federn) auch nicht bewegen.

Ich habe im übrigen folgende Teile lösen, bzw. demontieren müssen, um die OP durchführen zu können:

• Motorhalter li+re (würde ich beim V8 immer mit wechseln, da man dort schlecht ran kommt)
• Motordämpfer li+re
• Stabi (Verschraubungen zur Karosse)
• Stoßdämpfer (Schrauben oben)
• Spurstangenköpfe
• Bremsschläuche (werden sonst über Gebühr in die Länge gezogen und das nehmen die Dinger übel...)

Alle diese Punkte werden auch im WHB vorgeschrieben.
Den Motor mußt Du oben abfangen (wichtig!!!), damit er durch sein Eigengewicht nicht mit runter kommt, wenn Du die Achse runterläßt und womöglich noch Anbauteile wie Lüfterrad etc. beschädigt werden. Dann die Achse vorsichtig (ich habe zwei Rangierwagenheber verwendet) ablassen, bis Du die Achsträger (so heißen die Teile lt. MB) mit etwas Fummelei raus -u. wieder rein fädeln kannst. Auf einer Zweisäulenbühne ist die Sache kein Problem, so man sich nicht völlig dämlich anstellt und alle Arbeiten (wie immer am Auto) mit Bedacht und der nötigen Voraussicht durchführt.

MfG
Maik

PS: Die 89€ in der Bucht sind OK. Es gibt für die Dinger sowieso nur noch einen Hersteller, soweit mir bekannt ist. Febi baut sowohl für den Zubehör, als auch für Daimler solche Teile. Der Händler soll Dir einfach den Hersteller mailen, dann weißt Du, ob es sich um Markenware oder Fernost-Kopien handelt...

hallo genau das alles wi oben beschieben hab ich gamacht nur hab ich jetzt ein problem und zwar die eine lange schraube war völlig verrostet hab sie mit wd40 und alles eingesprüht und warm gemacht hat alles nix genüzt jetzt ist sie ab
was nun?

das gewinde ist ja in der achse genau bei der feder oder?

Die lange Schraube kannst Du von oben einsprühen soviel Du willst, das nützt gar nichts! Das Teil geht schließlich durch das ganze Motorlager, das bestenfalls mittelmäßige Kriechöl (mehr ist WD 40 wirklich nicht) wird schwerlich unter den Schraubenkopf und dann in das Gewinde des Achsträgers laufen. Auch die Sache mit der Wärme hat einen Haken: Unten kommt durch die Länge der Schraube nämlich nichts an.

OK, da die Schraube ja nun schon abgerissen ist, ist die Sache noch lange nicht verloren. Ich würde jetzt die andere Seite abschrauben, um dann die Achse soweit wie möglich nach unten absenken zu können (vorher bitte prüfen, ob evtl. noch irgend ein Bauteil, Bremsschlauch o.ä. dabei im Wege ist, bevor man etwas zerstört!). Dann würde ich das Lager über den Schraubenrest abnehmen, damit ist das "OP-Feld" frei. Jetzt würde ich die Schraube am Fuß des Gewindes erwärmen und zwar gescheit, so wie man einen Stehbolzen erwärmt, den man ausdrehen möchte. Jetzt mit einer vernünftigen Feststellzange/Gripzange versuchen, den Gewinderest heraus zu drehen. Evtl. könnte man auch eine Mutter auf den Schraubenstumpf aufschweissen, je nach Bedarf.

Falls Du noch nicht viel Erfahrung mit dem entfernen von abgerissenen Gewindebolzen hast, dann hole Dir einen fachkundigen Helfer zur Hilfe, bevor Du noch den Rest ausbohren mußt oder das Gewinde in der Achse zerstörst. Bitte nicht falsch verstehen, ich will hier nicht den Oberlehrer spielen, sondern nur möglichen Schaden verhindern!

Viel Glück!

MfG
Maik

ok werde es mal versuchen danke