Einspritzdüsen

  • Hallo Zusammen


    Wer kann mir die Bezeichnung der Einspritzdüsen für den OM 636 mit 135 Bar Abspritzdruck nennen?
    Möchte die Düsenstöcke erst ausbauen wenn ich die neuen Düsen parat liegen habe.


    Gruß Hubert

  • Hallo Hubert,


    ich gebe einfach mal meinen Wissensstand zum Thema OM636-Einspritzdüsen im Mercedes 180D wieder:


    Standardmäßig wurden die Düsen DSO SD 211 eingebaut, ausnahmsweise die DNO SD 21 10 (nur bei beanstandeten Motoren mit "Teillastnageln"). Die Düsen selbst haben ja keinen definierten Abspritzdruck, dieser wird durch passende Unterlegscheibchen beim Einbau in die Düsenstöcke eingestellt. Der Standardabspritzdruck bei neuen Düsen DNO SD 211 beträgt 110-120 bar (oft auch angegeben: 115 bar +-max 5 bar Abweichung innerhalb eines Motorsatzes).
    Warum willst du also auf 135 bar gehen? Das geht zwar auch mit den DNO SD 211 / 2110 (bei Motoren für Innenraumanwendungen, z.B. Hubstablern und Stationärmotoren und bei "stark rauchenden" Fahrzeugmotoren wurde sogar bis 150 bar gegangen), ist aber m.E. für normale Fahrzeuge wegen der erhöhten Belastung der ESP, der Düsen usw. keine Dauerlösung.
    Von Experimenten mit anderen, neueren Düsentypen im OM636 habe ich zwar schon gehört, aber speziell eine anderes Abspritzbild kann zu üblen Folgeschäden in der Vorkammer und im Brennraum führen.


    Grundsätzlich lerne ich aber gerne dazu, ich bin also gespannt was andere dazu meinen!


    V G v Schwedenponton 8) ,


    Jürgen

  • Hallo Jürgen
    Da hast du recht!
    Aber mein Motor stammt aus einem 319er Pritschenwagen, auf den Düsenstöcken steht" 135 Bar"
    Dieser motor soll 46 PS haben und dreht auch mit 4200U/Min.
    Als ich den Motor 1981 gekauft habe, stand er beim Vorbesitzer leider einige Wochen im Regen.
    Dieser Motor hat keine Motornummer mehr, das Typenschold wurde entfernt,
    sondern nur ein seitliches Schild mit der
    Aufschrift" Original Mercedes-Benz Tauschaggergat" und eine Nummer.
    Auf Nachfrage in Stuttgart konnte mir Keiner weiterhelfen.
    Durch die Standzeit hatten die Ventile Schaden genommen. Sie wurden neu eingeschliffen und
    der Kopf geplant.
    In diesem Zuge wurden die Düsen ebenfalls überprüft und durch Gleiche ersetzt.
    Jetzt habe ich Diese abdrücken lassen, da der Motor beim Starten "Hustet"
    Das Spritzbild ist nicht mehr besonders.
    Der Dieselspezialist schlug einen Versuch mit Zweitaktölzugabe im Diesel vor.
    Leider hat das bis jetzt nichts gebracht.
    Deßhalb möchte ich die Düsen ersetzten und Diese vorab schon beschaffen.
    Da ich nicht weiß wie lange die Beschaffung dauert, möcht ich erst ausbauen
    wenn die Neuen parat liegen.
    Gruß Hubert

  • Hallo Hubert,


    dass auf deinen Düsenstöcken 135 bar eingeschlagen ist, irritiert mich etwas. Den L319D gab es zuerst mit dem OM636, später dann mit dem OM621.
    Beide Motoren liefen mit den Düsenstöcken KCA 30 SD 2/4, Abspritzdruck ca. 115 bar. Den OM636 gab es lt. meinem ausführlichen Original WHB Stand 1962 im L319D mit 40 PS/3500 U/min und später mit dem OM621 mit 50PS/3700 U/min, jeweils Vollastdrehzahl. Im O319D war es der OM636 mit 43Ps wie im 180D.
    4200 U/min beim OM636 scheinen mir selbstmörderisch hoch, selbst wenn die Leerlaufhöchstdrehzahl gemeint wäre. Diese lag bei max. 4000 U/min.
    Irgend etwas stimmt da nicht. Hat an dem Motor eventuell jemand andere Düsenstöcke montiert? Die richtigen wären die oben genannten. Vielleicht liegt hier ja des Rätsels Lösung...
    Es sei denn, Mercedes hätte in späteren Jahren die Vorsicht aufgegeben und die alten Motoren bei einer Werksüberholung aufgedreht, was ich mir aber nicht vorstellen kann. Und nochmals: Die originalen DNO SD 211 können die 135bar grundsätzlich verkraften, wenn es denn so sein müsste. Von einem anderen Typ ist in meinem ganzen WHB mit mehreren hundert Seiten zum Thema keine Rede.
    Bin gespannt, wie die Sache ausgeht. Bitte weiter berichten!


    VG v Schwedenponton,


    Jürgen

  • Hallo Jürgen
    An dem Motor wurde seit der Werksübeholung nicht "gedreht".
    Der lief in dem 319 Pritsche lediglich noch ein halbes Jahr bis zur Stillegung.
    Dann stand der Motor 3 bis 4 Jahre beim Vorbesitzer rum, bis ich Ihn gekauft habe.
    Ob das mit den 46 PS stimmt, kann ich nicht nachprüfen.
    Dazu eine kleine Anekdote:
    Vor Jahren fuhr ich von Ulm kommend in Richtung Sigmaringen,
    hinter mir ebenfalls ein Ponton.
    An einem Ampelstopp in Ehingen kam plötzlich dieser Pontonfahrer vorgesprintet,
    und meinte ganz aufgeregt: "das kann doch nicht sein, daß ich Ihm mit seinem 190er
    mit dem 180er davon fahre".
    Als ich Ihm erklärte, daß mein 180er ein paar Mehr-PS habe, konnte er sich wieder beruhigen.


    Laut Aussage des Motorenverkäufers soll es diesen Motor nur etwa 1/2 Jahr beim Übergang zum 621 im 319er gegeben haben.


    Eventuell hilft das ja weiter:
    Die EP sieht "moderner" aus als Die am Originalmotor
    Daten Typenschild:
    PES 4 A
    50C 410 RS 1127
    0400514032
    Einziger sichtbarer Unterschied zum Originalmotor:
    In Fahrtrichtung rechts vorne ist ein regelrechter "Vorsprung" am Motorblock
    Das soll die letzte Ausführung der OM 636 sein.
    Ich habe bisher keinen Weiteren in der Ausführung gesehen.
    Wie geagt, ich kann's nicht nachprüfen was Wahrheit oder Märchen ist.


    Gruß Hubert

  • Hallo Hubert,


    meine technischen Unterlagen zum OM 636 enden mit letzten Änderungen vom Mai 1963. Bis dahin finde ich keinerlei Hinweise auf eine Einspritzpumpe mit der genannten Bezeichnung. Sie dürfte daher neueren Datums sein. Offenbar wurde der L319 u. a. auch schon 1963 in Spanien aus gelieferten Teilen montiert. Wer weiß, was da alles zusammengesetzt wurde. An und für sich sollte es den L319 nur bis 1961 mit dem OM636 gegeben haben. Ein spezieller L 319-Kenner wüsste bestimmt Genaueres. Vielleicht gibt´s hier einen? http://www.319er-club.de/tdframe.html</a>


    Spaßeshalber habe ich mal die Boschnummer 0400514032 gegoogelt. Dabei wurde die Fa. http://meyer-parts-germany.de/…ritzpumpe-0400514032.htmlals Treffer angezeigt. Vielleicht kann man Dir dort mit Daten weiterhelfen? Wenn die genannte Fa. ESP instandsetzt, sollte sie doch auch über die nötigen Unterlagen verfügen...
    Das Thema interessiert mich sehr, also bitte weiter berichten!


    V G v Schwedenponton 8) ,


    Jürgen