220 SEB ruckelt im Drehzahlbereich bis 2000 U/min

  • Erstmal Hallo, ich bin neu hier und möchte auch gleich mal mein Problem beschreiben:


    Mein Mercedes 220 SEb, Bj. 1965 ruckelt im Drehzahlbereich von 1300 bis 1900 U/min. Dies tut er aber nur, wenn der Motor warm ist, also ca. nach 5 bis 10 Minuten nach dem Starten. Er nimmt in dem Drehzahlbereich dann schlecht Gas an, ab 2000 U/min zieht er aber gut weg. Da der Wagen ein Automatikgetriebe hat, ist das Fahren in der Stadt unangenehm, da er in diesen Drehzahlbereich immer vom höheren Gang zurückschaltet.


    An der Zündung liegt es nicht, habe ich alles neu, von Zündspule, Vorwiderstand bis Zündkerzen NGK Iridium BPR7EIX, Zündkabel, 123 Ignition Verteiler (mit dem original Verteiler hatte ich es auch mal probiert, war kein Unterschied, tendenziell eher schlechter). Die CO Einstellung liegt bei 5,5 im Leerlauf, tendenziell besseres Fahrverhalten bei fetterem Gemisch.
    Bin auch auf der Suche nach Falschluft gewesen, Unterdruckschlauch zum Bremskraftverstärker habe ich komplett erneuert. Gasgestänge nach Vorschrift aus dem Werkstatthandbuch eingestellt. Dieses war eigentlich meine erste Handlung gewesen, neben dem Austausch der Kugelköpfe und und der Regulierstangen, da die Stange an der Einspritzpumpe krumm gebogen war, und zwar derart, dass da jemand diese ganz bewußt verbogen hatte ?( !!! (Fahrzeug ist aus den USA, ein deutsches Modell, welches jemand vor 30 Jahren aus Europa mitgenommen haben muss).
    Bin jetzt mit meinen Kenntnissen am Ende. Mein Verdacht ist der Kühlwasser-Thermoschalter an der Einspritzpumpe, jedoch scheint das Kapitel im Werkstatthandbuch zu fehlen, wo die Überprüfung beschrieben ist. Dies müsste Arb. 07-10 sein, bei mir geht es aber von
    07-3 gleich weiter mit 07-12. Der Thermoschalter soll über 500 Euro kosten, ein einfaches "probieren wir mal aus" scheidet also aus.


    Bin für jede Hilfe dankbar.

  • Hallo,


    alle meine drei US Importe (inerhalb von 7 Jahren) alle nicht besonders gelaufen. Auch der Austausch der Zündkomponenten, Grundeinstellung Reguliergestänge usw hat wenig gebracht. Nach den Motorenüberholungen habe ich deshalb die ESP zum Einstellen geschickt. Alle drei Pumpen waren stark verstellt und hatten auch sonst noch Defekte. Meine Erfahrung in den Staaten kaput geschraubt. Zitat: Denn sie wissen nicht was sie tun.


    Mit flossigen Grüßen

    Heinrich Brunemann


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  • Hallo,


    eine weitere Eingrenzung der Fehlerquelle per Motortester oder ggf. Einspritzpumpenprüfstand mal ganz außen vor: Die Iridiumkerzen sind entstört und haben einen Widerstand von 5 kOhm. Vielleicht liegt da schon ein Teil deines Problems. Vor weiterer Suche würde ich - weil am leichtesten - deshalb erstmal die Kerzen tauschen: NGK BP7ES. Einige fahren auch im M 127 die NGK BP6E.


    Ich hatte damals übrigens die gleichen Probleme nach Einbau der 1-2-3. Nach Kerzentausch war es weg. Mittlerweile ist die 1-2-3 aber wieder rausgeflogen, weil es beim Beschleunigen oder ab 4.000 U/Min kontinuierlich zu Zündaussetzern kam.


    Gruß


    Ulli

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    www.pagodentreff.de

  • Hallo Pagoden-Ulli,


    Du hast recht gehabt! Es sind die Zündkerzen gewesen! Ich habe auf der Internetseite von NGK einfach überlesen, dass diese einen Innenwiderstand von 5000 Ohm haben. Zuerst war ich doch arg skeptisch, denn selbst wenn ich es gelesen hätte, hätte ich diese vielleicht eingebaut, den ich habe Zündkerzenstecker von Beru mit einem Widerstand von 1000 Ohm, also zusammmen 6000 Ohm und ich meine mal gelesen zu haben, dass alles unter 10000 Ohm funktionieren würde.


    Jedenfalls hatte ich jetzt überhaupt keine Motorprobleme mehr, nachdem ich die NGK BP7ES eingebaut hatte.


    Unglaublich, da hatte ich die ganze Zeit mit meinen Mutmaßungen daneben gelegen.


    Vielen Dank für die Hilfe!

  • Hallo, Marc-Anton,


    prima. Das freut mich. Dann genieß mal die letzten schönen Tage zum (ruckelfreien) Fahren.


    PS: Flosse oder Coupé?


    Gruß


    Ulli

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  • Hallo


    es ist ein Cabrio.


    Noch eine Frage zur Radioentstörung:


    Die Zündkerzenstecker habe 1000 Ohm Widerstand. Der Verteilerfinger hat 5000 Ohm. Zündkerzen sind nicht entstört (laut Werkstatthandbuch sollten sie entstört sein aber ich habe ja gesehen, dass das nicht funktioniert)


    Also: Wird in die Leitung zwischen Verteilerdeckel und Zündspüle auch ein Widerstand eingebaut?


    Und: Wie wird der Entstörkondensator für die Zündspule angeschlossen?


    Vielen Dank

  • Quote

    Also: Wird in die Leitung zwischen Verteilerdeckel und Zündspüle auch ein Widerstand eingebaut?

    Nein, dort kommt kein Widerstand rein.

    Quote

    Und: Wie wird der Entstörkondensator für die Zündspule angeschlossen?

    Wenn Du von direkt dafür vorgesehenen Entstörkondensatoren sprichst (diese kleinen, eckigen, schwarzen Kästchen mit einem Anschlußkabel): Das Kabel (+) an Klemme 15 (+) der Zündspule, die Anschlußlasche kommt auf Masse, bzw. die Karosserie.


    MfG
    Maik

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)

  • Hallo,


    vielen Dank, dann hatte ich diesen ja richtig angeschlossen. Leider sprang der Wagen anschließen nicht mehr an, also habe ich den Entstörkondensator jetzt endgültig rausgeschnmissen.


    Als ich die komplette Zündung erneuert hatte, habe ich den Entstörkondensator abgeklemmt, um alle Fehlerquellen zu eliminieren. Aufgrund der mangelnden Entstörung des Radios habe ich diesen jetzt wieder angeschlossen.


    Eine interessante Erfahrung, dass ein defekter Entstörkondensator das Anspringen des Fahrzeuges verhindert!


    Ich möchte die Entstörung des Radios jetzt etwas anders anfangen und such jetzt erstmal eine Entstördrossel, die in die Stromversorgung des Radios eingebaut wird. Kann mir jemand da etwas empfehlen?


    Vielen Dank

  • Eine interessante Erfahrung, dass ein defekter Entstörkondensator das Anspringen des Fahrzeuges verhindert!

    Wenn der Kondensator so defekt ist, dass er Durchgang hat, ist das kein Wunder. Schließlich sorgt ein so defekter Kondensator dann dafür, dass die 15 (+) direkt auf Masse geschaltet wird und das gibt nun mal einen Kurzschluss...



    Ich möchte die Entstörung des Radios jetzt etwas anders anfangen und such jetzt erstmal eine Entstördrossel, die in die Stromversorgung des Radios eingebaut wird. Kann mir jemand da etwas empfehlen?

    Ich habe mir zu diesem Zweck ein entspr. Teil von Conrad geholt. Wunder darfst Du von sowas aber auch nicht erwarten. Schließlich glättet so ein Filter nur die Speisespannung des Radios, die Störfrequenzen, welche z.B. durch die Zündanlage und das Bürstenfeuer der Lima über die Antenne empfangen werden, kann das Ding nicht unterbinden.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein komplett revidiertes Radio (wie es z.B. von Königs Klassik vertrieben wird) auf solche Störeinflüsse relativ unempfindlich ist. Jedenfalls habe ich bei solchen Geräten noch nie derartige Probleme gehabt, sondern nur bei mehr oder weniger gut funktionierenden Radios im Originalzustand. Ich bin kein Radiotechniker, aber wahrscheinlich sind die technischen Grundvoraussetzungen hinsichtlich Entstörung, Kanaltrennung usw. der revidierten Geräte einfach viel besser. Dazu kommt noch der Verschleiß durch Alterung in den Altgeräten.


    MfG
    Maik

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