Schräglenker Hinterachse W123 Befestigungsschrauben drehen durch

  • Hallo beisammen,

    Winterzeit, Zeit die Bilder zu sortieren und das Ganze mit Worte zu verfeinern.

    Ich hatte vorletztes Jahr an meinem W123 die Hinterachse komplett ausgebaut und revidiert, nachdem die Benzinleitungen leider über der Achse porös waren. Ich hatte dabei viele Probleme, die ich dankenswerter Weise durch das Forum lösen konnte.

    Meist saß auch das Problem vor der Hinterachse .... wie auch hier wieder

    Ich hatte hier: Schräglenker HA passt nicht in Hinterachsträger W123 - Technische Fragen - vdh - Forum - www.mercedesclubs.de

    Probleme, die Schräglenker in den Hinterachsträger zu bekommen, da ich die Lager leider zu weit eingezogen hatte. Nun der Erfolg währte nur kurz, denn bei Festziehen der M16 Schrauben, habe ich der Reihe nach bei den Muttern die Gewinde herausgezogen, konnte die geforderten 120Nm für die M16x1.5 Schraubenverbindung nicht aufbringen....

    also ich meine hier diese Schrauben, in gelb verzinkt zu sehen.


    Ich hatte alle 4 erneuert, da die alten Schrauben und Muttern nach 40 Jahren ziemlich rostig waren, ich hatte einen Reparatursatz von Febi gekauft, da sind Schrauben drinnen und neue Muttern.

    die Gummilager von Febi habe ich weggetan und Mercedes Lager in den Querlenker eingepresst, da ich Gummilager von Febi extrem schlecht finde, nur der Satz war so günstig, dass die Schrauben und Muttern günstiger als beim Daimler waren. Dachte Eisen geht auch bei Febi. An der falschen Stelle gespart.


    Nun voller Vorfreude hatte ich die 4 gelb verzinkten neuen Schrauben mit den 4 schönen gelb verzinkten Muttern eingebaut, zum Festziehen sollte ja lt. WIS der Querlenker horizontal ausgerichtet sein und dann mit 120Nm festziehen.

    Ich hatte mich mit mit einem ausgeborgten guten Drehmomentschlüssel bewaffnet und zuerst auf 80 Nm alle 4 angezogen, dann auf 100Nm steigern wollen, aber die Muttern wurden weicher und weicher, der Drehmomentschlüssel hat nicht knack gemacht. Er wollte einfach nicht knacken. Schande. Die erste nicht, die 2, nicht, die 3. nicht und auch bei der 4. wollte es auch nicht knack machen .... Was nun. Also Mutter auf und Schraube raus, das Gewinde war weg, die Mutter hatte Glatze. Eigentlich wollte ich an dem Wo-Ende die HA einbauen, aber nun hatte ich es nicht mal geschafft, die Querlenker festzuschrauben. Zuerst war ich zu doof, die Querlenker in den HA Träger einzubauen nun waren die Gewinde weg. Die HA mochte mich nicht und ich die HA nun auch nicht mehr!


    O.K, das Wochenende war durch, Schadenanalalyse. Lesen bildet. Zeitgleich war in einer Oldimerzeitschrift ein Artikel über Festigkeit von Schraubenverbindungen. Dabei gibt es ja Festigkeitsklassen von Schrauben, mit 4.6, 8.8, 10.9, etc. Die kennt jeder, steht ja auch auf dem Schraubenkopf. Die Alte war eine 8.8 und die neue auch eine 8.8. also gut. Aber auch die Mutter benötigt eine entsprechende Festigkeitsklasse. Die ist nicht so ganz einfach zu sehen, sie ist mit Kerbensystem oder einer Zahl in der Mutter verewigt. Also 4 oder 5 oder 6 oder 7 oder ... oder die Kerben wie auf der Uhr, also 2 diagonal ist 6 Uhr also Festigkeit 6.

    Bei den Febi Muttern ist eine 4 eingestanzt

    Die 4 passt nicht zur 8.8 Schraube, lt. Tabelle lassen sich damit max. 80Nm anziehen bei M16x1.5. Somit konnte das nicht gut gehen. Ich frage mich, welcher kaufmännischer Schwerverbrecher hier die zu weichen Muttern in diese Rep-Satz kiste gepackt hat. Den würde ich gerne einiges an den Kopf werfen.

    O.K, das Problem verstanden. Zum Daimler und 4 Schrauben mit 4 Muttern bestellt. Ahhh Apothekenpreise aber Schraube 8.8 und Mutter Festigkeitsklasse 6 ! In der Schraubentabelle gecheckt, das passt.

    Nur leider nicht gelb verzinkt, sondern silber lackiert. Für das Ästhetikempfinden hat die silberne Schraube nicht gepasst, also Schrauben und Muttern zum freundlichen Verzinker gegeben und gewartet und gewartet und gewartet.

    Irgendwann waren die Teile wieder da, und zusammengebaut, mit 120Nm angezogen und es hat klack gemacht. Hat mich 2 Monate WarteZeit gekostet.


    Die Moral von der Geschicht:

    alte Schrauben nieeeee leichtsinnig entsorgen, kaufe keine Febi Teile und achte auf Festigkeitklassen, auch bei den Muttis.


    Nun ist die Hinterachse drinnen:

    Und der 123 fährt wieder....


    Gruss Alfons