Servus in die Runde, ich hoffe, der Beitrag passt an dieser Stelle? Ich bin Konrad, knapp 60 Jahre alt und im Hauptberuf was ganz Anderes als KFZler. Aber eben deswegen ist die Schrauberei seit Langem die große Leidenschaft. Eigentlich, seit ich als Kleinkind immer in Vaters Strichachter auf der Mittelkonsole (=Lenkradschaltung!) mitfuhr. Ich bin seit 2007 (glaub ich) im vdh, habe mich durch einige Benze hochgearbeitet. Nun müssen drei von den alten Benzen gehen, denn ich habe mir einen W100 angelacht. Ich weiß, ich weiß.... Ich bin total bekloppt, aber auch einerseits respektlos vor Horrorgeschichten, andererseits lernfähig. Ich glaube, ich hab einen nicht allzu schlechten gefangen. Vorgeschichte: Der 600 war ursprünglich in Kalifornien zugelassen, sieht man an den hinteren Sidemarkers. Ist aber seit Langem in D auf H zugelassen, letzter Besitzer vor 1,5 Jahren verstorben. Der Mann war auch Sammler und hätte sich sicher kein kaputtes Auto hingestellt. Soweit die Theorie. In der Praxis sah es so aus, dass das Auto als defekt angeboten war, Vor dem Verkauf wollte man ihn hochpumpen, es spritzte aber sofort Kraftstoff vorne links. Man fuhr ihn dann mit dem Restdruck (nach gut einem Jahr!) aus der Halle, machte Fotos. Das Leck wurde mit einer Gripzange behoben. Bei der Besichtigung im Dezember lag das Auto ganz unten, aber die Kofferraumhydraulik hatte noch Druck. Ich hab den Wagen so gekauft, hatte nur ein Video vom Motorlauf, ansonsten volles Risiko. Aber, wie gesagt - er war ja grundsätzlich gefahren worden, ich hoffte, dass es nur der Schlauch war (hatte vorab recherchiert, dass vorne links tatsächlich Schläuche verlaufen. NACH dem Kauf sind wir dann wieder mit Werkzeug, Wagenheber und Kompressor hin. Der Kompressor sollte das Auto extern anheben, dazu braucht man aber mehr als 12bar... Ratlosigkeit. Hm, also das Auto mit dem bordeigenen Wagenheber angehoben, dann Rangierwagenheber und Böcke drunter. Dann hat mein Freund (sehr wagemutiger Schrauber) versuchsweise den Benzinschlauch provisorisch ersetzt. Und siehe da - Auto springt sofort an, fährt nach einiger Zeit langsam hoch. Alle hydraulischen Funktionen gehen, wobei ich mir bei der Feststellbremse nicht ganz sicher bin. Aber Fensterheber und Kofferraum und Klappen tun, was sie tun sollen. Momentan steht das Auto vorne höher als hinten - kann es sein, dass sich das beim fahren noch reguliert? Wir hatten nicht groß Gas gegeben, sind nur im Leerlauf hin und her - ich will erst alle Flüssigkeiten tauschen. Aber nach ein paar Minuten lief der Motor seidenweich, ich bin happy! Ein paar Dellen, ein paar Macken, die Getriebeölwannendichtung leckt. Aber der Motor ist trocken. Lasse ihn nächste Woche abholen und werde das Auto behutsam erwecken. Für Tipps bin ich dankbar, werde evtl auch selbst einen Blog erstellen, da es wohl nicht so viel im Netz über das Auto gibt. Erst mal Technik, dann die Patina etwas aufhübschen. Einen 1. Preis wird er nicht gewinnen, dafür hab ich aber ein schönes Auto zum fairen Preis und trau mich damit auch auf die Straße. Wenn er denn mal fertig ist ;) Viele Grüße, Konrad P.S. Das erste Foto ist noch VOR der Reparatur...