Hallo Kollegen,
bemerkenswerte Diskussion.
Glaube kaum das es heutzutage noch Sinn macht darüber zu diskutieren, ob die Klimadebatte in aller Hinsicht wissenschaftlich fundiert ist, alles Aspekte beachtet und Zweifel berechtigt sind, Wetter und Klima in einen Topf geworfen werden oder ob eine Klimaerwärmung nicht in manchen Arealen auch Vorteile hätten, es zwar richtig ist CO2 Emmisionen zu reduzieren, um so auch Ressourcen zu sparen, aber ob man damit ein weltweites Temperaturziel direkt erzielen kann sehr fraglich ist. Letztendlich ist es so, tatsächlich wird der Vertrieb von PKW mit Verbrennungsmotoren irgendwann ( 2035, 2040… ?) in der EU, US etc untersagt werden.
Das ist aber nur ein Teil des weltweiten Marktes . China erlebt einen starken Einbruch in der Elektromobilität , da diese dort nicht mehr gefördert wird. Und mittlerweile verkaufen die deutschen Hersteller bis zu 40% ihrer Fahrzeuge dort.
insgesamt gibt es aktuell 1,4 Mrd Autos auf der Welt, steigend im Jahr um ca.100 Mio. Wachstumsmarkt der Zukunft ist nicht Europa oder sogar China, sondern Afrika. In Europa und USA beträgt das „Lebensalter“ eines Autos ca. 12 Jahre, in Afrika ca. 25 bis 30 Jahre, Tendenz steigend. Inwieweit sich dort Elektromobilität dann durchgesetzt hat ist sicherlich fraglich. Motorräder werden übrigens mehr als 30 Jahre alt.
Also wird es Verbrennungskraftmaschinen sicher lange noch geben, fragt sich wo die herkommen. Auf der letzten ATZ Konferenz wurde schon erwähnt, das moderne Verbrennungsmotoren, abgestimmt z.B. auf Hybridbetrieb aktuell nur in Korea oder China entwickelt werden.
Und läuft die Entwicklung von Motoren bei den europäischen und japanischen Herstellern mehr und mehr aus, beginnt doch ein Umdenken in Richtung synthetische Kraftstoffe. Wurde das vor zwei, drei Jahren noch recht skeptisch bewertet, intensiviert sich die Forschung . Die einfache Idee , nehme CO2 neutralen hergestellten Wasserstoff, bastele damit mit dem CO2 der Atmosphäre einen Kohlenwasserstoff, und emittiere dann genauso viel CO2 bei der Verbrennung wie man vorher entnommen hat, hinkt natürlich, sind die dafür notwendigen Energiemengen gewaltig und der Gesamtwirkungsgrad dürftig. CO2 neutraler Strom, in Deutschland hergestellt ist dafür sicher nicht vernünftig, haben wir doch genügend anderen Bedarf. Diskutiert wird z.B. ein Produktion im Süden Südamerikas , Patagonien, Feuerland, mit extrem guter Windkraftausnutzung, um dort solche Fabriken aufzubauen.
Interessanterweise pusht China das Thema auch, geht allerdings den Weg über die heimische Kohle in Richtung Fischer Tropsch Verfahren, hat dann nichts mit Klimaneutralität zu tun, sonder mit dem Wunsch unabhängig von den ölexportierenden Ländern zu werden.
Dabei finde ich E-Autos auch ganz witzig, kann die Tesla und I3 Erfahrungen nur teilen, auch die Entwicklung von hocheffizient Getrieben ist spannend ( aber auch für Verbrenner nützlich ) . Nur der Sound….
Sicher also noch alles ein langer Weg, aber es zu bedenken, das ein guter alter Ottomotor mittlerweile 150 Jahre Entwicklung hinter sich hat und immer noch besser werden kann. Bedenkt wie niedrig der Verbrauch geworden ist ( bei gleicher Fahrweise braucht mein Alltagsauto ein Drittel meiner Heckflosse und mit EU6 xx ist das Abgas nahezu reiner als die angesaugte Luft , zumindest was die Partikel betrifft und hat nahezu das dreifache Leistunspotential ) geworden ist, hat sich eingescherten. Gleiches gibt für die Entwicklung fossiler Kraftstoffe, beides zusammen hat dann einen beträchtlichen Vorsprung gegenüber anderen Produkten.
Und so können wir in der mittleren Zukunft mehrer Konzepte nebeneinander sehen, zumal mehr und mehr klar wird, dass die Strommengen zum Laden aller PKW verdammt hoch sind , moderne Batteriekonzepte komplex bauen ( und interessanterweise reinster Maschinenbau, die technische Herausforderung ist sehr spannend ),dass Brennstoffzellen sehr komplex sind und Wasserstoff allein sehr sehr flüchtig ist , es jede Mengen Langstreckenfahrzeuge ( LKW werden bei uns übrigens mehr als 25 Jahre alt) lange geben wird und eben weltweit extrem viele Auto mit Verbrennungsmotor existieren wird sicherlich die Versorgung mit Kraftstoffen lange laufen.
Glaube auch nicht das Oldtimerfreunde aussterben, unter den Bekannten meiner Kinder oder bei jüngeren Kollegen gibt es auch schon einige, die dem ganzen huldigen, nur nicht eben auf dem Niveau von Pagodenpreisen oder mittlerweile völlig abgehobenen 90ziger Jahre neunelfern. War aber bei den meisten von nicht anders , nicht wahr ?
Bin aber gespannt, ob die 30 Jahre Regel für Oldtimer noch lange hält, wenn nun Autos aus den neunzigern zu solchen werden, die sich optisch und fahrleistungsmäßig kaum von neuen Autos abheben und es immer mehr werden. Kann sein, das die Grenze z.B. auf vierzig oder fünfzig angehoben wird ( Auch wenn ein Golf 1 in meinen Augen irgendwie auch nicht als Oldtimer gilt )
Lange Rede , kurzer Sinn : Ich denke auch 2040 werden wird noch Sprit für unsere Auto finden, sei es klassisch oder synthetisch, vielleicht muß man das eine oder andere Additiv hineinschütten, aber: „ und kostet der Sprit auch 3 Mark zehn , scheissegal, es wird schon gehen, ich geb Gas…“
Gruß Uli