Posts from bacigalupo in thread „"Fit-für-55" EU-Klimavorgaben und die Auswirkungen für alte Verbrenner“

    Irland ist ja auch ein Musterbeispiel für einen Staat mit einer neoliberal ausgeplünderten, totgesparten Infrastruktur. Ein "schlanker Staat" muß auch seine Konzerne nur sachte besteuern...


    Die Lokalbahn bei uns gurkt stündlich Richtung Rennsteig und zurück, es soll bei uns nämlich immer noch Leute ohne Auto geben. Und Busverkehr gibts auch noch, zur Ergänzung.


    Grüße

    bacigalupo

    und genau deswegen interessiert es mich nicht mehr, was die deutschen Hersteller bauen, ich kauf es nicht. Ich hab ja dieses Jahr was Neues geordert, leider mit längerer Lieferzeit, aber das ist eine japanische Qualitätskonstruktion, mit Diesel, bewährt in allen Teilen der Welt, wo es etwas herber zugeht.


    Ach ja, die Postkarre gibts gebraucht für 9000, die würde mir prinzipiell für meine kurzen Wege zur Post einleuchten. Solange es aber keine günstige Möglichkeit gibt, die Batterie zu ersetzen, ohne einen finanziellen Totalschaden zu haben, ist das halt auch ein zu großes Risiko.


    Ansonsten, wollte ich im näheren Umkreis nur meine Person und meine Frau elektrisch befördern, wäre der Microlino mein Favorit. Andererseits hab ich wie gesagt einen Bahnhaltepunkt 5 min vom Haus entfernt, ein zusätzliches Auto nur für Kurzstrecken wäre also unnötiger CO2-Ausstoß...


    Grüße

    bacigalupo

    da werden auch die Autoverwerter noch ihre Freude daran haben...


    Ich frage mich, warum man das Ganze nicht ergebnisoffen betreibt. Es gibt Bereiche, wo der Elektroantrieb sinnvoll sein wird, für kleine Mobile/Lieferfahrzeuge in der Stadt, und es wird Bereiche geben, wo ein sparsamer Diesel weiterhin Sinn macht, im Langstreckenbetrieb, in der ländlichen Fläche, beim Schwerverkehr.


    So ein Microlino aus der Schweiz, für den urbanen Verkehr, mit geringem Gewicht dank geringer Verkehrsfläche und mit seiner auf 90 beschränkten Höchstgeschwindigkeit (ist ja auch kein Wunder, die Schweizer fahren außerorts 80, die Franzosen auch), die keine große Motorleistung braucht, also auch keine große Batterie, damit wiederum kein hohes Gewicht, der würde mir schon einleuchten. Oder die Zustellkarre der Deutschen Post (ich bin schon mal eine zivile Version gefahren) für den Nahverkehr...

    Aber dickste SUVs und Limousinen vollelektrisch zu bauen, die 200 fahren können (für kurze Zeit...), das muß doch ein Irrweg der deutschen Industrie sein.


    Grüße

    bacigalupo

    ich glaube nicht, daß in einem Land wie den USA jemals der Betrieb eines Verbrenners gesetzlich verboten werden wird, das dürfte dort juristisch und verfassungsrechtlich schwierig werden. Es werden weniger werden, sicher, aber verschwinden werden sie nicht.

    Es gibt auf der Welt zwei Sorten Staaten bzw Gesellschaften, freie und unfreie. In unfreien Staaten können Dinge mit Gewalt durchgesetzt werden, in freien nicht.

    Würde man sich schon heute auf ein Verbot des Betriebs von Verbrennern (nicht ein Verbot der Produktion!) einstellen müssen, dürfte der Wert von hochpreisigen Oldtimern schon jetzt anfangen zu fallen...

    Außerdem weiß kein Mensch, wie die allgemeine Situation in 20 Jahren sein wird, da kann sich so viel ändern und die aufgeregten Medienschreihälse von heute sind dann längst im Seniorenstift angelangt.


    Ich kenn jemand im südlichsten Thüringen, der hat einen 1937er 170V. Bestellt vom örtlichen Tierarzt, überlebte er den 2. Weltkrieg (steckte wohl unter dem berüchtigten Heuhaufen, der Doktor fuhr derweilen einen DKW, der die Wehrmacht nicht interessierte), er überlebte die russische Zone, fuhr wieder (ein Tierarzt mußte schließlich mobil sein), fuhr durch 40 Jahre DDR (dort gab es in den 50ern/60ern Spezialbetriebe, die sich auf den Nachbau von Teilen verlegt hatten, weil noch genügend W136 am Start waren), wurde nach der Wende wieder restauriert und fährt heute noch. Ist jetzt 84 Jahre alt, still running.

    Ich würde mir keine allzugroßen Sorgen um Oldtimer machen. Synthetischer Sprit wird nicht billig sein, aber zum Rumgurken am Wochenende daheimrum wird man sich ein paar Liter leisten können.


    Ach ja: Unsere neue Behausung in der Provinz hat einen stündlichen Bahnhaltepunkt 200m vom Haus entfernt, das war für mich auch kaufentscheidend. Falls es mal eng werden sollte mit dem alltäglichen privaten Autobetrieb, kommen wir auf jeden Fall von zuhause weg...


    Grüße

    bacigalupo

    ich denk auch, daß sich das Problem von selber löst, wenn der Nachwuchs ausbleibt in der Szene. Die paar Leute, die dann noch kraftfahrtechnisches Kulturgut im Originalzustand pflegen und ab und zu fahren, werden eher wie Denkmalpflegende betrachtet werden, die Emissionen ihrer Fahrzeuge wird man in einem freien Land hinnehmen, so wie man ab und zu einen Dampfzug die Schiefe Ebene hinaufschnaufen läßt. Sollte Gretas EU-Zukunftstraum aber eben nicht mehr frei sein, dann muß man eben gehen, falls man das kann. Es wird Länder geben, die da traditionell liberaler eingestellt sind, GB, CH, USA, dort werden sich Verbrenner-Oldies noch gelegentlich auf den Straßen zeigen und man wird sie in Ruhe lassen und ihnen gelassen hinterherblicken.


    Ein mutwillig auf Elektro umgebauter Oldtimer ist einfach nur ein Eunuch mit Rädern.


    Grüße

    bacigalupo

    Im Oldtimerbereich, bei entsprechender Nutzung nicht im Alltag und sagen wir mal 2-5000 km im Jahr, dürfte selbst ein Spritpreis von 4-5 EUR für einen Liter "synthetisch" nicht der teuerste Faktor sein. Wir wissen ja alle, was Instandhaltung und Reparatur kosten können...

    Für den Alltagsbetrieb eines Autos mit Verbrennungsmotor sieht es natürlich anders aus. Niemand hat aber gesagt, daß der Strompreis im Verhältnis niedriger als der Kraftstoffpreis sein muß, ich schätze, der Elektrofahrer wird dann auch gemolken, er muß ja auch "tanken" und unterwegs bleibt ihm keine Wahl. Autofahren wird allgemein teurer werden.


    Grüße

    bacigalupo

    Ich glaube, daß sich da schon eine Lösung finden wird, aus dem einfachen Grund, daß es genügend gut mit der Politik vernetzte und wohl auch sehr wohlhabende Leute gibt, die einen Wertverlust ihrer teuren Oldtimer (911, Pagode, etc) dank eines direkten oder indirekten Fahrverbots nicht hinnehmen werden. Irgendein teures E-Fuel wird es auch in 30 Jahren noch geben, und für Behörden (Bundeswehr, THW, Polizei, Feuerwehren usw) wird es aus Gründen der ständigen Einsatzbereitschaft auch weiterhin Verbrenner geben, man wird das nur nicht so an die große Glocke hängen.


    Da mache ich mir jetzt keine allzu großen Sorgen. Bei Dieselfahrzeugen gibts ja schon seit Jahrzehnten Alternativkraftstoffe vom Acker, beim Benziner ist Alkohol eine recht einfache Lösung, siehe Brasilien.


    Grüße

    bacigalupo