Ich glaube nicht, dass das eine traurige und depressive Sicht ist, sondern eine höchst realistische. Wir hatten das an anderer Stelle hier schon mal diskutiert. Es geht dabei nicht um Altbenze im Speziellen, sondern um die Wahrnehmung Auto allgemein.
Vorhin kam das Beispiel der Briefmarken. Die - heute kaum mehr vorstellbare - Begeisterung dafür hatte einst vielleicht damit zu tun, dass man mit den Marken den Hauch einer exotischen, fremde Welt ins Haus bekam, als Fernreisen etwas kaum vorstellbares waren. Diese Generation hat damals Landesgrenzen nicht selten mit dem Gewehr statt mit dem Reisepass überschritten, um es krass zu formulieren.
Mit den Autos und vor allem auch der Generation später,verband sich die Vorstellung von Fernreise dann mit dem Auto, dass man damit in die Welt kann, jederzeit und frei.
Mit der Freiheit aber ist es jetzt, wieder Generation/ein später, zunehmend vorbei, wenn auch vorerst vor allem gefühlt: Klimakrise, Ökodiskussion, sinkende Akzeptanz für die Gegenwart von Autos in Städten, an Ausflugszielen, die Kreise werden weiter. Das alles reisst die Oldtimerei mit sich, weil die nicht mehr an eine „gute alte Zeit“ erinnert, sondern an einen Rest Unbelehrbarer, ewig Gestriger.
Das ist meine, wenn auch ganz und gar schwärzliche Sicht auf das, was ich glaube, was da kommt. Ich hoffe, ich irre mich und geniesse derzeit das „Leben vor dem Tod“. Ich glaube aber, dass uns das Schicksal der Briefmarkensammler ereilt