Posts from Giuseppe in thread „Kann man den Ladespannungsregler einstellen ?“

    Hallo Stephan,
    freut mich, wenn dir der Artikel gefällt!
    Mit dem regelbaren Netzgerät hast du halt den Vorteil, dass du einzeln den Spannungsregler prüfen kannst und
    an der Lampe auch schön siehst, ob sie dunkler wird und bei höherer Spannung auch ausgeht.
    Damit kannst du auch gut beurteilen, ob der Kontakt noch in Ordnung ist, bzw. nach Reinigung prüfen, ob
    der Vorgang erfolgreich war.


    In eingebautem Zustand ist das nicht so leicht möglich, und auch der Stromregler arbeitet eventuell
    parallel mit.
    Du hattest ja schon geschrieben, dass die Spannung zu weit nach oben geht.
    Den Deckel brauchst du für die Spannungsmessungen nicht zu öffnen.
    Auf jeden Fall musst du aufpassen, dass du keinen Kurzschluss zustande bringst; die Leitungen zur Batterie und
    zur Lichtmaschine sind nicht abgesichert!


    Vielleicht klemmst du die Batterie mal ab, öffnest den Reglerschalter und versuchst die Kontakte mal zu säubern.
    Wenn du ein Ohmmeter hast, kannst du dann ja mal prüfen, ob die Kontakte sauber umschalten (so wie im Bild unten müsste der Widerstand gegen 0 Ohm gehen),
    wenn du auf den Anker am Spannungsregler drückst (Batterie natürlich abgeklemmt).

    Anschließend kannst du es ja nochmal probieren.


    Viele Grüße,
    Frank.

    Morgen Stephan,
    ich glaube eher an Probleme an den Schaltkontakten.
    Vielleicht versuchst du erst mal, die Kontakte zu prüfen und zu reinigen.
    Wenn der jeweilige Kontakt die Feldspule nicht richtig kurzschließen kann, dann steigt die Spannung
    bei hoher Drehzahl zu hoch.
    Hier ein paar Infos dazu; den Regler musst du dazu ausbauen und an ein regelbares Netzgerät anschließen, siehe Bild.


    Spannungsregler prüfen


    Die Spannung am Netzgerät auf 0 V
    einstellen.


    Eine Lampe 12 V / 21 W zur
    Simulation der Feldwicklung zwischen Klemme D+/61 und DF
    anschließen.

    Die Spannung am Netzgerät langsam
    erhöhen und die Lampe beobachten. Die Lampe leuchtet mit steigender
    Spannung immer heller.


    Ab ca. 14 V leuchtet die Lampe
    plötzlich nur noch schwach (der Öffnerkontakt ist geöffnet, der
    Schließerkontakt noch nicht geschlossen, R parallel ist aktiv).


    Ab ca. 14,5 V geht die Lampe aus
    (der Schließerkontakt ist nun geschlossen und schließt die Lampe
    kurz).


    Die Spannung wieder auf 12 V
    einstellen, die Lampe leuchtet wieder hell.


    Den Vorgang ein paarmal
    wiederholen, um zu prüfen, ob der Kontakt jedes Mal sauber
    schaltet.


    **********************************
    Wenn die Prüfungen Kontaktprobleme der
    Schaltkontakte ergeben haben, kann man diese möglicherweise durch
    Reinigen oder Säubern wiederbeleben.


    Die Kontakte z.B. mit einem
    Kunststoffstreifen und etwas Kontaktspray reinigen. Die Rückstände
    anschließend mit Isopropanol ausspülen und mit Druckluft
    ausblasen.


    Bei hartnäckigeren Fällen die
    Kontakte mit einer Relaisfeile oder feinem Sandpapier säubern und
    anschließend wie unter 1. beschrieben ausspülen.


    Wenn die Kontakte verbrannt und
    nicht mehr zu retten sind, müssen sie ersetzt werden, was
    allerdings eine größere Operation bedeutet.


    ***********************************


    Viele Grüße,
    Frank.

    Hallo Winfried,
    jetzt müssen wir aufpassen, dass wir nicht Gleichstromlichtmaschine und Drehstromlichtmaschine durcheinanderbringen!


    Bisher haben wir uns mit dem Reglerschalter für die Gleichstromlichtmaschine beschäftigt.


    Die Reglerschalter vom Typ AD bzw. ADN sind für die Drehstromlichtmaschine vorgesehen.
    Du hast also warscheinlich eine Drehstrom-Lichtmaschine eingebaut.
    Bei der Drehstromlichtmaschine gibt es keinen Rückstrom, weil die Dioden in der Lichtmaschine diesen
    verhindern. Allerdings können eine oder mehrere Dioden in der Lichtmaschine defekt sein und zu Problemen führen.
    Die Ladekontrolleuchte sollte hier eigentlich nicht leuchten, wenn der Motor läuft.


    Im WHB für die PKW ab 1959 findest du bei Gruppe 15-0/2, wie man den Reglerschalter und die Drehstromlichtmaschine testen kann.


    Vielleicht kannst du damit schon mal was anfangen.


    Viele Grüße,
    Frank.

    Hier eine kurze Anleitung nur zur Komponente "Rückstromschalter".
    Ich habe leider keine Angaben z.B. von Bosch, wie der Regler justiert werden soll.
    Die angegebenen Werte sind daher nur empirisch ermittelt.

    Der Rückstromschalter muss den gesamten Strom zwischen der Lichtmaschine und der Batterie
    schalten und ist daher teils recht hoch beansprucht.

    Bild 1 zeigt die einzelnen Komponenten des Reglerschalters
    von links nach rechts:
    1 Schaltkontakt des Spannungsreglers
    2 Spannungsregler
    3 Schaltkontakt des Stromreglers
    4 Stromregler
    5 Rückstromschalter
    6 Schaltkontakt des Rückstromschalters

    Bild 2 zeigt die Unterseite des Reglerschalters mit den Widerständen
    zur Steuerung der Feldwicklung an der Lichtmaschine

    Die Anschlüsse der Komponenten sind genietet, gepresst oder verschweisst.
    Hier können sich erschütterungsabhängige Übergangswiderstände bzw.
    Unterbrechungen bilden. Kritisch sehe ich v.a. die Anschlüsse der
    Widerstände an der Unterseite des Reglerschalters. Wenn es hier eine
    Unterbrechung gibt, kann es sein, dass z.B. die Ausgangsspannung zu hoch wird.

    Bild 3 zeigt den verbrannten Schaltkontakt des Rückstromschalters
    Es hat sich eine Art Span gebildet; der Kontaktabstand ist daher
    viel zu klein und bei einem hohen Strom (z.B. Batterie leer) wäre dieser
    vermutlich komplett herausgebrannt.

    Bild 4 zeigt die Kontakte eines Hochleistungsrelais, mit denen ich die
    Schaltkontakte des Rückstromschalters ersetzt habe

    Bild 5: Die beiden Schaltkontakte sollen sauber aufeinandertreffen,
    wenn der Schalter geschlossen ist. Am unteren Bügel kann man das
    z.B. mit einer Kombizange und einem Schraubendreher als Unterlage justieren.
    Hinten gibt es noch einen Bügel für den maximalen Kontaktabstand.
    Den korrekten Kontaktabstand weiß ich leider nicht...
    Ich habe diesen so eingestellt, dass bei der Prüfung der Kontakt
    mit einem gut hörbaren "Klick" schließt und auch mit genügend Kraft
    geschlossen bleibt. Ich glaube, es waren etwa 0,8mm...

    Bild 6: Die Federspannung durch Biegen des Bügels oben am
    Rückstromschalter justieren (siehe auch letzten post von HaWa).
    Das macht natürlich nur Sinn, wenn der Schaltkontakt in Ordnung ist...

    Behelfsmäßige Prüfung der Spannungsspule und des Schaltkontakts des Rückstromschalters
    (der Regler ist ausgebaut):
    * Ein regelbares Netzgerät (bis etwa 15V Gleichstrom) anschließen:
    + an Klemme D+/61
    - an das Gehäuse des Reglers
    die Spannung am Netzgerät auf 0V stellen
    * Ein Ohmmeter am Schaltkontakt anschließen:
    zwischen Klemme B+ und oben am Bügel des Rückstromschalters
    * am Ohmmeter ablesen
    soll hochohmig sein (kein Durchgang)
    * Die Ausgangsspannung des Netzgeräts langsam erhöhen (max. etwa 14V)
    bei etwas über 12V schaltet der Rückstromschalter ein
    am Ohmmeter ablesen: soll nun niederohmig sein (kleiner 1 Ohm)
    * Die Ausgangsspannung des Netzgeräts langsam verkleinern
    bei etwa 10V schaltet der Rückstromschalter aus
    am Ohmmeter ablesen: soll hochohmig sein (kein Durchgang)
    * Falls die Einschaltspannung zu tief liegt, die Federspannung erhöhen
    * Falls die Einschaltspannung zu hoch liegt, die Federspannung verkleinern

    Wenn der Reglerschalter im Fahrzeug eingebaut und angeschlossen ist, ist die Stromspule
    des Rückstromschalters ebenfalls aktiv. Der Rückstrom schwächt das Magnetfeld der
    Spule im Rückstromschalter und beeinflusst daher die Abschaltspannung zu höheren Werten hin.
    Hier den Strom zwischen Reglerschalter und Batterie messen und die Schaltschwelle auf den richtigen Wert für den Rückstrom prüfen bzw. einstellen.
    Für Deinen Regler sind das meines Wissens nach maximal 7,5A.
    Also den Motor laufen lassen, Drehzahl erhöhen, bis der Rückstromschalter einschaltet.
    Danach die Drehzahl langsam erniedrigen, bis der Rückstromschalter abschaltet und dabei
    den Rückstrom messen.
    Wenn der Rückstrom bis zum Abschalten zu hoch ist, die Federspannung erhöhen (s.o.).
    Wenn der Rückstrom bis zum Abschalten zu niedrig ist, die Federspannung verkleinern (s.o.).
    Vorsicht! Kurzschlußgefahr! Am Schaltkontakt des Rückstromschalters liegt der Pluspol der Batterie an!
    Im Standgas soll der Rückstromschalter ausgeschaltet sein; ggf. die Federspannung nochmal nachjustieren.

    Komfortabler geht dieser Test über einem Testaufbau mit einem entsprechend starken Netzgerät und einem
    passenden Lastwiderstand (ich habe hierzu 8Ohm / 100Watt regelbar verwendet wobei die 100Watt etwas knapp sind).


    Wichtig ist vielleicht noch zu wissen, dass die Werte dieser elektromechanischen Reglerschalter
    temperaturabhängig sind. Deshalb die Tests und die Justierung in kaltem und heißem
    Zustand machen und ausmitteln.

    So, jetzt habe ich hoffentlich alle Info reingepackt und keine Fehler drin!

    Ich hoffe, du kommst damit etwas weiter!

    Viele Grüße,
    Frank.

    Hallo Rainer,
    prima, dass du das 190er WHB hast!
    Bei meinem Reglerschalter war der Kontakt vom Rückstromschalter verbrannt.


    Daher könnten meine Fotos vielleicht helfen.
    Ich versuche mal, kurzfristig ein paar davon vorzubereiten und hier einzustellen.
    Gib mir etwas Zeit.
    Übrigends sieht man auf Deinen Fotos den Rückstromschalter nicht, sondern offenbar nur den Schaltkontakt vom Spannungsregler.


    Bis dann!
    Viele Grüße,
    Frank.

    Hallo Rainer,
    der Trennschalter, den HaWa meint, entspricht dem Rückstromschalter und der ist ausgeschaltet, wenn der Motor im Standgas läuft.
    Also zu erwarten wäre daher im Standgas bei voller Batterie eine Spannung von etwa 12,5V.
    Wenn der Schaltkontakt vom Rückstromschalter z.B. verklebt ist, fließt in dem Fall ordentlich Strom von der Batterie zur Lichtmaschine.

    Der Gehäusedeckel am Reglerschalter ist mit zwei Schrauben schnell mal weggeschraubt. Dann kannst du dir
    mal die Kontakte ansehen. Der vom Rückstromschalter ist auf der rechten Seite des Reglers gut zu sehen.


    Bei Bosch wird für den 180c als Reglerschalter der Typ RS/UA 160/12/15 (wie auch Carl geschrieben hat) bzw. mit eingebautem Radio RS/UA 160/12/44 und als Lima die LJ/GEG 160/12/2500 R8 (mr) angegeben. Eine Umschlüsselung auf die 0 190 ... Nummer konnte ich auf die Schnelle nicht finden...


    Schau doch mal auf unserer vdh-Seite bei den Flipbooks WHB für die PKW-Typen ab 1959 bei der Gruppe 15-10 nach.
    Da wird die Funktion schön erklärt und bei Gruppe 15-16 ist eine behelfsmäßige Prüfung der Regelung im eingebauten Zustand beschrieben. Die Prüfung sollte auch bei Deiner Lima mit Reglerschalter so funktionieren.
    Wenn du das WHB für den Ponton 190 hast, findest du unter den selben Gruppen die Infos.


    Vielleicht hilft dir das mal weiter für die Fehlersuche.
    In der gedruckten "neuen" Version des WHB ab 1959 sind diese Beschreibungen übrigends nicht enthalten, warum auch immer...


    Halte uns auf dem Laufenden!


    Viele Grüße,.
    Frank.

    Hallo Rainer,
    was hast du denn für eine Lichtmaschine eingebaut?
    Die Lichtmaschine muss immer zum Regler passen, ansonsten funktioniert das ganze System nicht.


    Es gibt offenbar von Bosch moderne Nachbauten für die Reglerschalter mit elektronischem Innenleben.
    Wenn es nicht so auf Originalität ankommt, wäre das vielleicht eine Alternative...
    Es gibt von Bosch eine Ersatzliste für die verschiedenen Reglertypen.


    Ich habe meinen Reglerschalter im 190c überarbeitet und neu justiert, allerdings mit einem größeren
    Aufwand an Test- und Messapparatur und nicht direkt im Fahrzeug.
    Der Regler besteht aus Rückstromschalter, Spannungsregler und Stromregler.
    Der Rückstromschalter schaltet die Lichtmaschine erst auf die Batterie, wenn die Spannung der Lichtmaschine hoch genug ist.
    Wenn die Spannung der Lichtmaschine wieder sinkt, fließt irgendwann Strom von der Batterie zurück in die Lichtmaschine ("Rückstrom").
    Sobald dieser Rückstrom zu hoch wird, trennt der Regler die Verbindung zwischen Batterie und Lichtmaschine wieder.


    Spannungsregler und Stromregler steuern die Spannung der Feldspule an der Lichtmaschine und damit
    die Ausgangsspannung und den Ausgangsstrom der Lichtmaschine.


    Im Bild siehst du an der linken Seite des Reglers den Spannungsregler, in der Mitte den Stromregler und rechts den Rückstromschalter.
    Bei mir handelt es sich zwar um den Typ UAA, der ist aber im Grundprinzip gleich aufgebaut, wie der Typ UA.
    Beim UAA hat der Stromregler nur einen zusätzlichen Schaltkontakt und die Regelung ist dadurch "feiner".


    Ich weiß nicht, ob du mit dem Verbiegen der Kontakte und anschließendem Ausprobieren ans Ziel kommst.
    Aber, wie Hawa schon geschrieben hat, die Kontakte zu prüfen und ggf. zu Reinigen, könnte ja schon helfen.


    Viele Grüße,
    Frank.