Posts from thomasj in thread „Luftfederung W109 3,5 Fehlersuche- Wie richtig?“

    Hallo Matthias,


    das "Wegeventil"im Frostschutzbehälter entscheidet ob dem Luftpresser bei Luftbedarf "feuchte" Frischluft oder
    "trockene" Abblasluft die von den 3 Achsenventilen zurückkommt zugeführt wird.


    Nur bei Zuführung von Frischluft wird Frostschutzmittel verbraucht.


    Könnte also sein daß das Wegeventil nicht mehr funktioniert. Muß aber nicht.
    Wenn dauernd Frischluft angesaugt wird steigt der Wasserstand im Drucktank natürlich auch schneller...
    Selber testen ist schwierig, könnte ich Dir machen, bin allerdings beruflich derzeit bis zum Anschlag
    ausgelastet - wenn es bis zum Herbst Zeit hat...


    Ansonsten schadet zuviel Frostschutzmittel nicht.


    Viele Grüße,
    Thomas

    Hallo Matthias,


    ja - Wabcothyl ist richtig, oder Ethanol wie es früher von MB vorgeschlagen wurde.
    Verbrauch hängt von der Dichtigkeit der Luftfederung und ob das Wegeventil im Frostschutzbehälter noch in Ordnung ist ab.
    Beides hat Auswirkungen wieviel Frischluft ins System kommt denn die Frischluft wird dann ja mit frischem Frostschutzmittel versorgt.
    Und nicht zuletzt hängt der Verbrauch davon ab wieviel Du fährst.
    Läßt sich also schlecht einschätzen - bei typischer Fahrweise sollte man aber mindestens 1 Saison hinkommen - einfach öfter mal nachschauen.


    Und ja - auch im Sommer: damit tust Du den Dichtungen etwas gutes.


    Viele Grüße,
    Thomas

    Hallo Matthias,
    Ich sehe schon Du arbeitest Dich schnell ins Thema ein :thumbup:
    Genau so kann man den Test beschleunigen, allerdings wird das kein
    eindeutiges Ergebnis in Deinem Sinne ergeben:


    Wenn das Fahrzeug dann in Sperrstellung trotzdem absinkt, könnte auch das
    "Rückschlagventil im Einschraubventil des E-Anschlusses des Achsventils" undicht sein.
    Erläuterung:
    Der E-Anschluß wird ja geöffnet wenn der Wagen abgesunken ist und zu tief steht damit der Wagen wieder hochgepumpt wird.
    Wenn der Drucktank leer ist dann würde der Wagen aber noch schneller absinken da die Luft in den Bälgen dann durch das offene
    E-Ventil zurück in den Drucktank fließen würde.
    Um das zu verhindern ist im "E"-Einschraubventil noch ein Rückschlagventil eingebaut. Aber wenn das undicht ist... (was garnicht so selten ist)


    Jetzt könnte man sagen daß sich ein undichtes Rückschlagventil nur dann auswirkt kann, wenn es der Wagen irgendwie geschafft hat
    zu tief zu stehen.
    Um zu tief zu stehen müsste in Deinem Test ja der Balg oder die Leitung undicht sein - könnte man vermuten.
    Es gibt aber zwei weitere Ursachen die ein initiales Absinken verursachen:
    - der Steuerkolben im Achsventil ist undicht (passiert häufig)
    - es kühlt sich nachts ab, die Luft verliert hierdurch Volumen womit der Wagen zu tief steht.
    In beiden Fällen macht dann das E-Ventil auf, und bei undichtem Rückschlagventil sinkt der Wagen
    auch in Sperrstellung zu Boden.


    Du weißt dann nur: wenn der Wagen in Sperrstellung und leerem Vorratstank absinkt dann könnte die Ursache sein
    - Balg/Leitungen undicht
    - Steuerholben im Achsventil undicht
    - Rückschlagventil im E-Einschraubventil undicht


    Aber umgekehrt gilt: wenn der Wagen bei leerem Tank und Sperrstellung lange obenbleibt dann ist alles andere dicht.
    (dabei verschweige ich mal daß es in den Einschraubventilen gerade bei Verschmutzungen Fälle gibt bei denen
    die Undichtigkeit nur zeitweise auftritt...)


    Pragmatische Lösung für Dich: lass die Achsventile überholen, danach wird Dein Wagen wieder oben bleiben.
    Es würde mich wundern wenn zusätzlich noch eine weitere Undichtigkeit an Balg oder Leitung auftritt. Passiert einfach zu selten
    daß alle Fehler gleichzeitig auftreten.


    Viele Grüße,
    Thomas

    Hallo Matthias,


    grundsätzlich ja - aber denk dran daß der Druckluftbehälter im Kotflügel eine kleine Undichtigkeit eine
    Weile lang ausgleichen kann. Du solltest den Wagen daher in Sperrstellung nicht nur 1-2 Tage oben stehen haben
    sondern deutlich länger. Wenn der Wagen nach längerer Zeit immer noch oben ist dann kannst Du in der Tat davon ausgehen daß
    keine Undichtigkeit an den Leitungen oder an den Bälgen vorliegt.


    Viele Grüße,
    Thomas

    Hallo Matthias,


    genau: da bei undichten A-Einschraubventilen die Luft den normalen Weg durchs Leitungssystem
    zum Hauptventil geht kannst Du da mit Lecksuchspray nichts finden.
    Wenn Du willst kannst Du Dich so vergewissern daß die undichten Ventile wirklich
    Luft durch den A-Anschluß ablassen:



    (Oder einfach einen Luftballon am Stutzen des Hauptventils befestigen).


    Du kannst es Dir aber auch sparen ;) denn gemäß Deiner Beschreibung ist es definitiv so.


    Viele Grüße,
    Thomas

    Hallo Matthias,


    das Hauptventil hat leider nie daran Schuld wenn der Wagen absinkt! Es gibt zwar Fehlfunktionen am Hauptventil die
    eine Überholung notwendig machen, aber ein absinkendes Fahrzeug gehört definitv nicht dazu.
    Schau mal hier, dort habe ich den Hintergrund dazu erläutert, wenn noch fragen dazu sind dann beantworte ich die
    gerne hier im Thread oder per PM.
    Luftfederung W109 3,5 Fehlersuche- Wie richtig?


    Wenn der Wagen absinkt dann liegt es fast immer (mit ganz seltenen Ausnahmen am Achsventil).
    Die Ausnahmen hat Obelix richtig aufgezählt, ergänzen kann ich nur die Leitung zwischen Luftkammer und Ventil (die bei meinem Wagen mal
    mechanisch durchgescheuert war).


    Die Sperrstellung des Hauptventils sorgt dafür daß die Achsventile keine Luft mehr abblasen können ->ergo: das Einschraubventil
    im Ausgang "A" des Achsventils ist undicht. Leider völlig normal wenn das Ventil lange Zeit nicht überholt wurde.
    Wenn es verzögert rechts absinkt dann gibt es dort auch eine Undichtigkeit (wenn das Fahrzeug in Sperrstellung auch rechts über lange
    Zeit nicht absinkt dann ist es auch dort das Einschraubventil im "A"-Anschluß.


    Bei weiteren Fragen melde Dich gerne,
    Viele Grüße,
    Thomas

    Hallo Norbert,


    sorry für die urlaubsbedingt späte Antwort.


    Danke sehr für die Infos! Das bestätigt meinen bisherigen Kenntnisstand daß vernünftig überholte Luftfederventile lange halten wenn
    der Wagen regelmäßig bewegt wird ohne sehr lange Stillstandszeiten und immer (auch im Sommer) mit Frostschutzmittel gefahren wird.


    Hast Du das sanfte Zischgeräusch wenn Du den Motor ausstellst, oder wenn Du anschließend aus dem Wagen aussteigst?


    Letzteres ist erklärbar: wenn Du den Wagen entlastest, dann hebt sich die Karosserie etwas. Darauf reagiert die Luftfederung mit einem kurzen Abblasen
    damit der Wagen wieder auf "Normalhöhe" runterkommt.


    Viele Grüße,
    Thomas

    Hallo Norbert,


    mich würden die Nebenbedingungen interessieren unter denen die Luftfederung Deines Wagens seit 10 Jahren gut funktioniert.
    Erzähle doch mal etwas über Deinen Wagen, z.B:
    - welches Frostschutzmittel füllst Du in den Frostschutzbehälter? Wabcothyl oder Ethanol oder...?
    - Frostschutzmittel nur im Winter oder ganzjährig?
    - wie regelmäßig wird der Wagen bewegt (km/Jahr)?
    - Wie lang ist die Winterpause des Wagens ungefähr?
    - stellst Du den Wagen im Winter in "Sperrstellung" oder in Normalstellung ab?
    - irgendwelche Wartungsarbeiten an der Luftfederung in den letzten 10 Jahren?


    Danke!
    viele Grüße,
    Thomas

    Hallo Norbert,


    Glückwunsch - so soll es sein mit der Haltbarkeit von gut überholten Ventilen.


    Luftpresser: im Kopf des Pressers gibt es eine Entlüftungsbohrung, die hat den Sinn dass der Druck im Luftpresser nach dem Abstellen des Motors bewusst abgebaut wird. Ziel ist dass das in der Druckleitung (Anschluss "D" des Luftpressers) eingebaute Rückschlagventil schließen kann. Ist diese Entlüftungsbohrung verstopft, dann schließt das Rückschlagventil nicht richtig mit der Folge dass Luft aus dem Drucktank abfließt und letztendlich die Kontrollleuchte angeht.
    Umgekehrt heißt das: Die Dichtungen im Luftpresser können keinen Druckverlust des Wagens bei Motorstillstand verursachen.
    Selbst wenn durch eine defekte Dichtung freier Durchgang zur Außenwelt herrscht dann muss das Rückschlagventil dafür sorgen dass die Druckluft im Tank erhalten bleibt.
    (das mit der Entlüftungsbohrung ist bei ganz frühen W112 anders gelöst, aber das nur als Hinweis)


    Viele Grüße,
    Thomas

    Hallo Pierre,


    Um systematische Fehlersuche zu betreiben muss man folgendes wissen:


    Die Luftfederung unterteilt sich in zwei Bereiche:
    1) Der Arbeitsbereich
    Dies ist der Druckluftbereich im Luftbalg, dem dazugehörigen Achsventil sowie der kurzen Leitung dazwischen. Im Arbeitsbereich herrscht genau der Luftdruck der nötig ist um das Fahrzeug in Nullage zu halten (Ca. 6-8bar).
    Wenn das Fahrzeug in Normalhöhe abgestellt und nicht mehr be-/entlastet wird dann sind alle drei Achsventile geschlossen und trennen die drei Arbeitsbereiche vom...


    2) Versorgungsbereich
    Dieser besteht aus dem Frostschutzbehälter, dem Luftpresser, dem Drucktank, dem Hauptventil und den Leitungen die nicht zum Arbeitsbereich gehören.
    Hier herrscht ein Druck von bis zu 19bar.
    Wenn hier ein Mindestdruck von 7-10bar herrscht (je nach verbautem Druckschalter) dann geht die weiße Kontrollampe im Armaturenbrett aus.


    Wenn man sich dies vor Augen führt dann versteht man den "Ersten Hauptsatz der Luftfederung":
    -----------------
    Wenn der Arbeitsbereich dicht ist, dann bleibt das Fahrzeug monate- und theoretisch auch jahrelang oben - auch wenn der Versorgungsbereich drucklos ist.
    Umgekehrt gilt: wenn das Fahrzeug absinkt dann ist eine Komponente des Arbeitsbereichs undicht.
    -------------------


    Für Dich bedeutet das: da das Fahrzeug nach 6-8h am Boden liegt dann hast Du zu 99% überholbedürftige Achsventile (sinkt der Wagen vorne und hinten ab?).
    Das ist quasi normal wenn die Ventile seit vielen Jahren nicht oder noch nie überholt wurden.


    Die verbleibenden 1% teilen sich:
    - Überwurfmuttern der Leitung zw. Luftbalg und Achsventil nicht ausreichend fest
    - Leitung zw. Luftbalg und Achsventil beschädigt
    - Luftbalg fehlerhaft eingebaut und dichtet nicht ab
    - Kammer des Luftbalges beschädigt/durchgerostet
    Alles wird bei Dir nicht der Fall sein, ich habe noch nie gesehen dass diese seltenen Ursachen gleichzeitig an alle drei Arbeitsbereichen auftreten.
    Kleinere Risse im Luftbalg sind normal.


    Eventuell hast Du weitere Undichtigkeiten im Versorgungsbereich, aber die sind nicht die Ursache für das beobachtete Absinken des Fahrzeugs.


    Lass die 3 Achsventile überholen, selbst in gut ausgerüsteten Werkstätten ist das in Eigenregie nicht machbar.
    Es gibt hierfür einige Anbieter, und ich kann Dir das natürlich auch machen (geht das noch als dezente Eigenwerbung durch? Wenn es stört dann streiche ich den letzten Satz).


    Der eingebaute Druckmesser hilft Dir jetzt nicht wirklich weiter: über diese Leitung saugt der Luftpresser Luft an, bei stehendem Motor kannst Du hier allenfalls beobachten dass über den Luftpresser Luft aus dem Versorgungsbereich abfließt da das Rückschlagventil zwischen Luftpresser und Drucktank nicht schließt. Oder dass die 3Achsventile aufgrund innerer Undichtigkeit Luft abblasen die der Frostschutzbehälter dann wieder Richtung Luftpresser leitet.


    Hierfür gibt es aber einfachere und direktere Tests, aber dazu kommen wir später. Die Messuhr kannst Du ausbauen wenn Du möchtest.


    Viele Grüße,
    Thomas


    PS: ich kann derzeit nur sporadisch ins Forum schauen, melde mich aber bestimmt wenn Du noch Fragen hast.