Posts from nordhorst in thread „Und er hats doch getan....“


    Hallo zusammen,
    für die Daimlers ist die F1 sinnvoll. Ich habe mal ein Zitat aus einem Artikel aus der Wochenzeitung Die Zeit eingefügt. Und ein paar Statements dazu auch. Da ist sowohl das Dilemma als auch die Idee von der Zukunft recht gut beschrieben. Die Leserkommentare sind übrigens auch recht ordentlich. Ich klebe den Link mal ein: http://www.zeit.de/2009/52/Daimler?page=1.
    Für Mercedes ist die F1 also sinnvoll.

    "...also sinnvoll"? Hallo Hendrik, ich finde in dem Artikel keine Erklärung, die Deine so absolute Schlussfolgerung zulässt. Da steht doch nur: "Tatsächlich streitet Daimler, wie das ramponierte Image wieder aufgebessert werden kann. Zetsche kauft den Formel-1-Rennstall Brawn GP, »um die Marke auf der Weltbühne noch besser in Szene zu setzen«. Klemm schimpft: »Das Unternehmen sollte in einer solchen Zeit besser in das Marketing unserer realen Autos investieren, die die Leute auch kaufen können.«", sonst nix.

    ...darauf habe ich gewartet. :rolleyes: ;)
    Hallo Razvan, sorry, aber dass die Rennabteilung irgendetwas für die "zivile" Serien-PKW-Produktion abwirft, das war vielleicht zu Bugattis Zeiten so, oder von mir aus noch bis in die frühen ´60er Jahre, aber seitdem hält sich dieses nette Gerücht (welches den Autobauern natürlich entgegenkommt, und somit von denen nicht bestritten wird) und ist heute noch immer so eine urbane Legende wie die von der NASA entwickelte Teflonbeschichtung (was halt Humbug ist).
    In den letzten anderthalb Jahren hatte ich durch ein gemeinsames Projekt (Carbon-Monocoque) sehr engen beruflichen Kontakt zu den Automotive-Jungs bei McLaren, die den neuen P11 entwickelten (der kürzlich unter dem unsäglichen "Namen" MP4-12C vorgestellt wurde), und bei einem meiner Termine in Woking habe ich sie auf den Kopf zu gefragt, ob und inwiefern die F1-Erfahrungen bei der Entwicklung dieses neuen Straßen-Supersportwagens einfließen. Läge ja zumindest nahe, in diesem Falle.
    Mir wurde geantwortet, dass die McLaren-Rennabteilung und die Automotive-Abteilung keinerlei Überschneidung hätten, weder beim Monocoque, noch bei anderen Komponenten. Die Anforderungen sind jeweils so dermaßen grundverschieden, dass jedes Stück Struktur/Technik separat entwickelt werden muss - und wird. Das einzige, was man nutzt, ist die Werbewirksamkeit der F1 für einen Wagen wie den P11. Die McLaren-Rennabteilung ist zwar im gleichen Gebäude ansässig und man kann den Mechanikern als beeindruckter Besucher (z.B. Abholer des SLR, oder zukünftig des MP4-12C, oder eben Typen wie ich) durch die rundum verglasten Wände beim Basteln an den Rennern zuschauen, aber ansonsten besteht kein(!) Berührungspunkt auf technischer Ebene zur zivilen Automobilentwicklung.


    Und ich glaube -mit Verlaub- nicht, dass das bei den anderen Autoproduzenten mit angegliedertem Rennstall anders ist.


    Tja, und nun bleibt -meiner Meinung nach- zudem abzuwarten, wie lange die F1 tatsächlich noch so ein positiver Werbeträger bleibt. Für McLaren, Ferrari & co. sicherlich noch länger als für Läden, deren Hauptgeschäft nun mal eher die soliden Familienlimos sind, die, sobald man eine grüne Außenlackierung bestellt, zwangsläufig mit Automatic und AHK ausgestattet sind. ;)


    Also, dass die Daseinsberechtigung der F1 keine Diskussion zulässt, kann ich leider auch nicht unterschreiben. Nix für ungut - ist ja o.k., dass es euch F1-Fans gibt. Jedem das Seine - aber bitte mit Toleranz gegenüber anderen Meinungen.
    ICH käme mir jedenfalls ganz schön betrogen vor, wenn ich F1-Fan wäre, bei all den Schummel-Skandalen andauernd. Zum Glück interessiert mich die (Fußball-)Bundesliga auch nicht - das ist ja dasselbe in Rasengrün... :P ;)


    Uihhh, ich höre die Fußballfraktion schon wutschnaubend die Tastatur zurechtrücken... Sorry , ´n bisschen Provokation wird trotz (oder gerade wegen der aufgezwungenen) Weihnachtsharmonie erlaubt sein, gell... :thumbup:


    Beste Grüße,
    Lutz

    Moinsen,


    mal davon abgesehen, dass die F1 mich schon immer zu Tode langweilte, und es mir daher sowas von egal ist, ob Hilfspharao Schumacher dort wieder einsteigt, ob nun aus überall ehrfürchtig bescheinigtem sportlichem Ehrgeiz oder schlicht aus purer Langeweile, so sehe ich die ganze Angelegenheit sowohl für ihn als auch Daimler einfach nur als Dummheit, denn sie setzen beide auf einen toten Gaul:


    Schumacher wird, so lehren uns alle möglichen Comeback-Versuche aus anderen Branchen die sich als Sport verkaufen wollen (z.B. Boxen), nie wieder seine alte Form erreichen, somit maximal mittelmäßige Erfolge erzielen, und schließlich nach 1 oder 2 Saisons aussteigen (oder ausgestiegen) - und genau so in Erinnerung bleiben: abgehalftert. Warum nur entscheiden sich ehemalige Größen nach Jahren zu einer solchen Selbstdemontage? O.k., die oben erwähnten Plattnasen haben es meistens aus finanziellen Gründen nötig, wieder aktiv zu werden, aber "das Kinn" dürfte trotz Luxusweib doch wohl noch nicht am Dispo-Limit kratzen. Falls doch, wäre das nun wirklich erstaunlich...


    Daimler hätte so schön die Gelegenheit nutzen können, nach Beendigung der Zusammenarbeit mit McLaren einen Schlusstrich zu ziehen, und sich aus der F1 auszuklinken. Denn die F1 gerät zunehmend in ein aus marketingtechnischer Sicht eher ungünstiges Licht: ein Milliarden verschlingenden Zirkus, der nur von Krach, Abgasen und Schiebereien gekennzeichnet ist, ist kein dolles Aushängeschild für einen Autobauer, der umweltfreudliche Autos verkaufen will, und um ein entsprechendes Image bemüht ist. Toyota & Co. haben sich auch aus diesem Grund zurückgezogen (Finanzkrise und wenige Rennerfolge sind dabei nur sekundärer Natur - auch Daimler schwimmt ja momentan nicht unbedingt im Geld...).


    In drei Jahren werden beide sagen: "tja,... tat irgendwie doch nicht not, das Ganze *hüstel*"


    Nur meine 2 Zentner,
    Lutz