Posts from Uli aus S in thread „W124 D - Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt -“

    ...interessieren würde.


    Wie ist das in Realität mit den Partikelfiltern? Es sieht ja so aus, dass der Partikelfilter regelmäßig freigebrannt wird. Was ensteht da an Feinstäuben?
    Auf mich macht das den Eindruck eines Staubsaugerbeutels, den man hinterher einfach wieder in der Wohnung ausleert. Zum Messzeitpunkt ist der Staub weg, aber dennoch nicht aus der Welt.

    ... da es sich um eine Verordnung und nicht um ein Gesetz handelt und die Umbenennung VOR Erlass der Verordnung stattgefunden hat, wird die Argumentation wohl auch nicht verfangen.


    Meiner Meinung nach dürfte man - bei nachgewiesener Wirkungslosigkeit am ehesten mit mit dem im Grundgesetz festgeschriebenen Gleichheitsgrundsatz weiter kommen.


    Wenn ein (feinstaubemittierender) Euro 3 Diesel in die Zone einfahren darf, ein Benziner aber nicht, verstößt dies gegen Artikel 3 Abs 1 GG.


    Wenn man weiterhin belegen kann, dass die Nichtnutzbarkeit eine Enteignung darstellt, kann man auf Artikel 14 GG pochen. Dort steht, dass es zur Enteignung eines Gesetzes bedarf - wir haben hier aber eine Verordnung (da wollte man wohl den unsicheren Kantonisten Köhler raushalten, der ja einige Gesetzesvorlagen nicht unterschreiben hat).


    Außerdem greift dann Artikel 19, denn das müsste dann für alle gelten, d.h. es durfte (bezogen auf Benziner ohne Kat) gar kein Auto mehr in die Zone.


    Aber eigentlich sollten sich hierzu Juristen äußern.

    Die sogenannten Umweltzonen sollten die EU-Vorgaben zu den Feinstaubemissionen umsetzen. ?( Hierzu eignen sie sich nicht. So wird den W124 D die Einfahrt in die sogenanten Umweltzonen verboten, obwohl sie gar keinen Feinstaub ausstoßen. ?( Das Verwaltungsgericht Hannover hat diesen wichtigen Gesichtspunkt in seinem Urteil verkannt.

    Nur Benziner emittieren motorseitig keinen Feinstaub, Diesel schon. Zwar ist beim alten Vorkammerdiesel der Anteil an Partikeln über PM10 größer, aber dennoch sind reichlich Partikel umter PM10 vorhanden. Du solltest diese Argumentationsschiene überdenken, denn wenn man Dir in einem Bereich einen kleinen Fehler nachweisen kann, kann damit sehr leicht die gesamte Argumentationskette aushebeln.


    Ein sinnvoller Weg wäre z.B. die Bautätigkeiten im Umfeld einer Messstelle zu erheben und deren Einfluss auf die Feinstaubwerte zu ermitteln. Da in jeder Stadt immer und überall gebaut wird, könnte man damit auf einen anderen Hauptverursacher veweisen.


    Aber auch das wird nicht viel helfen. Nachdem - durch weitreichenden Protest der Oldieszene in 2007 - darauf hingewiesen wurde, dass Benziner (motorseitig) keine Feinstäube ausstossen, wurde umgehend mit anderen Schadstoffen argumentiert - deshalb heißt die 'Feinstaubzone' jetzt 'Umweltzone'. Faru Gönner hat in BW dann auch prompt die falsche Rechnung aufgemacht, dass Fahrzeuge ohen Katalysator 50 Mal mehr Stockoxide emittieren, als Kat-Fahrzeug.

    . Wie handhaben das eigetnlich benachbarte EU-Länder,

    ..wo nicht gemessen wird, gibts auch keinen Feinstaub. Deutschland hat mit über 4.500 Messstellen mehr als das ganze Rest-Europa zusammen und ist deshalb auch mit Abstand das schmutzigste Land.


    By the way. Norderney ist ein richtiges Dreckloch. die hatten 2007 mit 30 Tagen über dem Grenzwert gerade mal einen weniger als Stuttgart-Zuffenhausen mit Autobahn, 2 autobahnähnlich ausgebauten Bundesstraßen, Industrieansiedlung und einer stark befahrenen Bahnlinie. Alles also ein Frage der Interpretation.


    Zynischen gruß