Posts from carolus in thread „Ich glaube ich habe mich strafbar gemacht....“

    Von wegen German Angst. Wer nur ansatzweise einmal mit den Segnungen US-amerikanischer Bauaufsicht zu tun hatte, wünscht sich förmlich deutsche Verhältnisse.

    Wobei gemessen an der Regelungsdichte, die Bauqualität in USA zuweilen erschütternd ist....


    Mir ist übrigens nicht bekannt dass jemals in Deutschland ein Prozess wenn eines zu stark geschleuderten Pudels o.ä. geführt wurde...😂


    Produkthaftung ist für den Verbraucher sinnvoll, und dass ein Hersteller sich dagegen absichert, ist verständlich. Dass Verbraucherschutzrecht in USA keine Grenzen mehr kennt (was die Exportnation D kräftig zu spüren bekommt) und auch bei uns, vor allem auf EU-Ebene mehr und mehr wuchert, und teilweise paradox wirkt (z.B. bei der Zustimmungsbedürftigkeit von Cookies) ist traurige Realität.

    Wenn ich mich nicht ganz täusche, ist ein Großteil der Arbeitsschutz/Gefahrenschutz/Harmonisierungs/Umweltregelungen inzwischen von EU-Seite geregelt/vorgegeben, gilt also auch in Irland und NL.

    Dass dabei sowohl im Interesse von freien Märkten (oft angeblich) wie von Lobbyinteressen (häufig tatsächlich) inzwischen überreguliert wird, ist so, und keine deutsche Spezialität.


    Und wenn der Kunde des niederländischen Kollegen zu Schaden kommt, geht das mit ihm nach Hause, ggf. auch mit dem Verkäufer. Das wissen wohl beide, und ignorieren es ggf. in Kenntnis und Bewertung des Risikos, das grundsätzlich besteht...


    Und das ist der Unterschied: Etliches aus Brüssel wird in anderen Ländern schlicht ignoriert... Bei uns in D das meiste umgesetzt - und angewendet.

    Die Gründe für beides kann man so oder so bewerten... Darf ich aber u.a. an den Einsturz der Brücke in Genua erinnern?


    In meiner aktiven Zeit als kommunaler Baumensch habe ich es immer so gehalten, dass ich bei der Gesetzesanwendung im Bereich von Baurecht, Brandschutz, Bautechnik neben dem Buchstaben vor allem auch nach dem Sinn der Vorschrift (v.a. im konkreten Fall gefragt habe -Stichwort "Schutzziele".

    Wo Vorschriften Selbstzweck sind und nicht dem dienen was sie regeln, sind sie überflüssig und gehören abgeschafft.


    So gelänge Bürokratieabbau. Zu den Hinderungsgründen siehe oben..


    Will sagen: die kritisierte Kaskomentalität der Deutschen ist das geringere Problem...

    Wenn hier an dem Airbag-ECU von "Verbot" die Rede ist, geht es doch nicht um Bevormundung sondern vor allem um Gefahrenabwehr


    Zitat Wikipedia:

    "Ein Verbot im Sinne der Gefahrenabwehr, der Unfallverhütung (z. B. aktive und passive Verkehrssicherheit) und des Arbeitsschutzes sowie des Gesundheitsschutzes ist eine Schutzmaßnahme zur Vermeidung von Gefahren. Sie ist als „Weisung“ des Verantwortlichen (Beauftragter, Arbeitgeber, Sachkundiger usw.) zu verstehen und beruht auf Unterweisung über die Gefährdung, und die Kennzeichnung des Verbots (Verbotszeichen, Absperrung von Verbotsbereichen und ähnliches)."


    Diesen Hinweis halte ich schon für sinnvoll..

    Seine Missachtung führt niemals ins Gefängnis, sondern wenn man Pech hat ins Spital, in den Rollstuhl oder in die Kiste. also keine Sanktionen, sondern selber schuld... Also eigentlich ein Appell an verantwortungsvolles Arbeiten...


    Dass Betriebsanleitungen heute deswegen so umfangreich sind, weil sie mit allen möglichen Warnhinweisen (aufgrund von vermuteten oder tatsächlichen Haftungsrisiken) gefüllt sind, ist eine ganz andere Geschichte.


    Nebenbei: Erst Verbote haben dazu geführt, das die Zahl der Verkehrstoten deutlich abgenommen hat, nicht die einsetzende Vernunft oder Schlauheit der Verkehrsteilnehmer...


    Nochmal nebenbei: nur ein durchsetzbares Verbot ist ein wirksames Verbot, siehe Böllerverbot...

    Im Beispielsfall hier wäre die Versicherung am Zug...