Tach,
ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber langsam nervt es.
Es mag für uns, die mit den alten Gurken rumgurken manchmal unverständlich sein, dass es Firmen gibt, die mit dem was sie tun Geld verdienen wollen, aber glaub mir es gibt sie.
Das ganze nennt sich dann Marktwirtschaft, der eine bietet was an, der andere kauft oder kauft nicht.
Kurz mal ein paar Fakten zu diesem Faden:
- es gab hier die Angst (#17), dass die Datenkarten verbrennen würden und man dann keine mehr bekommen kann. Die Angst kann ich nehmen, da die Datenkarten schon vor Jahren (oder Jahrzehnten ?) vernichtet wurden. Das was bisher noch existiert(e) (ob es die noch immer gibt, weiß ich nicht) sind/waren die Microfish. Daher resultiert dann auch immer die Aussage dieser schlechten Kopie, weil es schlicht und einfach nicht besser geht. Davor war es tatsächlich so, dass dort jemand an den Datenkartenschrank lief und die angefragte Datenkarte rausgezogen hat. Soviel zu "müsste in Sekunden gehen", #17
- Mercedes hat sich vor einigen Jahren entschlossen, diese Microfish zu konservieren und intern für einen bestimmten Kreis leicht zugänglich zu machen. Somit wurden alle Microfish-Datenkarten digitalisiert, einzeln, aufgrund von Produktionsaufträge auch mit unterschiedlichen Formatgrößen (soviel zu #19, die alten Karren interessieren die nicht mehr). Wieviel genau das waren, weiß ich nicht, aber gehe mal zumindest von den Datenkarten von 1960-1980 aus. Ich weiß nicht auswendig wieviel Fahrzeuge in der Zeit produziert wurden, waren es 6, 8 oder 10 Millionen? ist auch egal. Gehe nun weiter davon aus, dass von den Fahrzeugen vielleicht noch 0,05 % am Leben sind. D.h. es wurden 99,95 % Datenkarten "unnötig" archiviert. Von den restlichen 0,05 % werden vielleicht wiederum maximal 1 % irgendwann mal nachgefragt werden - wenn überhaupt. Was würdest Du tun wenn Du Projektverantwortlicher bist und einen Haufen Geld für die Digitalisierung ausgegeben hast? Ich würde versuchen mit Erfahrungswerten vorherzusagen wie groß die Nachfrage ist und die Preisbildung so vornehmen, dass es vielleicht (!) irgendwann (!!) annähernd kostendeckend ist. Wer wirklich glaubt, dass mit den 120 Euro pro Datenkarte irgendwas verdient ist, der würde sich vermutlich wundern.
- Mein letzter Stand war, dass das Werk für die Datenkarte einen fixen Preis an die Niederlassung bzw. den Händler verrechnet. Der war netto mal um die 100 Euro rum. Was die Niederlassung dann bei der Preisgestaltung macht, ist ihre Sache (siehe Marktwirtschaft). Ich habe schon lange keine Datenkarte mehr bestellt, gehe aber davon aus, dass "mein" Händler mir nicht mehr als 120 Euro dafür nehmen würde. Liegt aber auch daran, dass wir ein gutes Miteinander pflegen und uns nicht gegenseitig anpampen wenn wir mal was nicht wissen.
- Auch die Beschreibung der Vorgehensweise in #12 ist mir unbekannt. Wenn ich heute einen Schlüssel bestelle, muss ich dort keine Datenkarte kaufen. Im Gegenteil, als ich letztens meine Datenkarte zur Schlüsselbestellung vorlegte, meinte mein Teileverkäufer, dass er die nicht benötigt und das Werk die nochmals selbst aus dem Archiv zieht.
- zu #9: natürlich gibt es Schlüsselrohlinge zu bestellen und natürlich gibt es dafür auch Teilenummern. Wenn die nicht verkauft oder im EPC gefunden werden können, würde ich den Händler wechseln. Aber der Rohling ist wie oben schon geschrieben eh nur so halbzielführend.
Nicht falsch verstehen: ich bin derzeit aus anderen Gründen in Kontakt mit dem Konzernarchiv und ich ärgere mich über diese verantwortlichen Menschen dort maßlos. Es ist zum Haareraufen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass für viele dort der Beruf nicht die wirkliche Berufung ist und das ist verdammt schade, zumal wenn man selbst mit Herzblut in dem Thema steckt. Wenn man die dort morgen in ein anderes Archiv setzen würden (irgendwie ins Gummibärchenarchiv oder so), ich glaube die würden das gar nicht bemerken.
Und ja, auch mich ärgert teilweise natürlich die Preisbildung, andererseits bin ich oft auch überrascht was es noch so zu erschwinglichen Preisen gibt. Das nicht immer alles nachvollziehbar ist, ist auch klar. Mehr als die Preise ärgert mich teilweise die mangelhafte Qualität oder falsche "ersetzt durch"-Nummern. Daher ging ich für mich über, teilweise Artikel selbst nachzufertigen. Das ist natürlich zeitraubend und nicht immer billiger... Dafür kann ich jetzt bspw. in Luftfederungsdichtungen baden 
In diesem Sinne: good buy.
Grüße
Markus