Posts from Peter 111 in thread „H-Gutachten Willkür“

    Vor 3 Jahren habe ich ein Gutachten bei einem hier in der Gegend (Münster + Münsterland) recht bekannten Sachverständigen machen lassen. Es war strahlender Sonnenschein und der Experte machte etliche Fotos. Meine Bedenken, dass das aufgrund der Sonneneinstrahlung mit den Bildern nix werden könnte, wurden mehr oder weniger ignoriert. 2 Wochen später bekam ich das Gutachten, mit besonders schlechten Bildern -wie ich befürchtet hatte- und nichtssagenden Daten zu dem Auto. Kosten sollte das alles ca. 280€.

    Daraufhin habe ich den Experten angerufen, der meinte ich solle ihm das Gutachten zurückschicken, er würde ein neues anfertigen, sobald das mangelhafte Gutachten ihm vorläge. Ich habe das Gutachten zurückgeschickt (vorher jedoch Farbkopien zur Beweissicherung gefertigt). Gehört habe ich von dem Typen dann nichts mehr, aber dafür von seinem Anwalt, der darauf bestand, das die Rechnung von mir bezahlt wird, zuzüglich seiner Gage natürlich...... ^^


    Bezahlt habe ich das alles natürlich nicht, aber ich lasse es mir nicht nehmen, bei jeder Gelegenheit (Oldie-Stammtisch, Veranstaltungen usw.) von meiner besonders schlechten Erfahrung mit diesem Gutachter zu erzählen.....


    Ich habe dann ein Gutachten von einem seriösen Sachverständigen fertigen lassen. Kostete auch knapp 300€, ist m.E. aber auch völlig okay.


    Gruss

    Ich sehe hier fast nur neue Autos, überwiegend SUVs, aber auch Kleinwagen, ob geleast oder gekauft, aber gefühlt, alle ziemlich neu.


    Und täglich werden die Verkehrtsteilnehmer agressiver, so mein Eindruck, das hängt vermutlich damit zusammen, dass die persönlichen Probleme eher grösser/mehr als kleiner/weniger werden.

    Alles wird erheblich teurer, gefühlt fast täglich.


    .....und dann sehen diese Leute, die täglich morgens und abends im Stau stehen, auf dem weg zur Arbeit, irgendwelche alten Gurgen mit "H" Kennzeichen......und sollen dafür Verständnis aufbringen, dass diese Umwelt-Dreckschleudern (...ihre Meinung) auch noch einen Sonderstatus geniessen??.....das hat doch mit Logik nichts zu tun.


    Ist auch egal, wir haben unterschiedliche Wahrnehnmungen und Auffassungen bzw. Meinungen zu diesen alten Autos.

    Tja, ich denke, genau das Gegenteil ist der Fall. Überall fahren neue bzw. neuwertige Autos und je mehr alte Autos im Zustand 3 auf den Strassen zu sehen sind, insbesondere Massenautos wie Golf, 190, 124, Opel etc. , desto weniger akzeptiert die Gesellschaft dafür einen Sondestatus. Alte Autos werden zudem als Umweltverpester wahrgenommen. In der heutigen Zeit kann man daher bestemnfalls mit einem erhaltenswert erscheinenden, sympathisch wirkenden "Schnauferl" punkten, aber nicht mit einer alten Massenkarre.



    Aber, was solls, jeder hat seine eigene Meinung dazu.....


    Gruss

    Ich war heute mal bei E&R Classics und auf dem Rückweg bei Aaldering in Brummen/NL, wunderschöne Klassiker dort, zwar alle eher hochpreisig, aber das war ja vorher kein Geheimnis. Der alte Aaldering ist ein sehr netter, natürlicher Typ (ohne Brille, aber etwas längere Haare). Besucher aus der Schweiz und aus Frankfurt/M. fühlten sich offenbar auch sehr wohl. Das Restaurant dort ist auch klasse. Tja, die Geschmäcker sind nicht alle gleich.


    Gruss

    Meiner Meinung nach gut gelungen, bis auf die auspuff Anlage, die sollte für den Preis zumindest mal etwas Farbe bekommen.


    ....bei dem Preis sollte eine Edelstahl-Komplettanlage drin sein und nicht nur etwas Farbe drübergetüncht.... ;)

    Sehe ich auch so, gut gelungen und eine Edelstahl-Komplettanlage wäre tatsächlich am besten.


    Ich denke, man sollte akzeptieren und vor allem tolerieren, dass es auch andere Liebhaber alter Autos gibt, die eben keine ausdruckstarke Patina mögen, sondern komplett restaurierte Klassiker. Sie sehen ihre Spielzeuge sicherlich nicht als seelentote Neuwagen. Solche Leute geben zudem sehr viel Geld dafür aus, und man sollte ihnen den eigenen Geschmack zugestehen.

    apropos Ratte: Ich liebäugel schon lange mit einem amerikanischen Business-Coupé aus den 30ern. Leider ist die Sitzposition für mich eher schlecht, das Lenkrad ist viel zu nah, sowas umbauen (andere Lenksäule etc.) wäre vielleicht auch möglich, aber wäre das nicht ein zu tiefer Eingriff?

    Mit Dellen und Rost rumfahren? Ehrlich jetzt? Das ist ja wie in ausgelatschten Schuhen oder löcherigen Jeans rumzulaufen.

    Vor etlichen Jahren hat mir mal ein Engländer gesagt, dass ein Klassiker nicht nur von Weitem und auf der 1. Blick schön und sauber sein sollte, sondern auch unterm Blech sollte alles prima sein..........sonst wäre das wie eine hübsche Frau mit einer schmutzigen Unterhose. Den Vergleich finde ich bis heute perfekt.

    Autsch, und nochmal autsch, Peter. :thumbdown:


    Kenne hier (und dort) genug Kollegen, die sich Kisten á la Kienle & Co. leisten könnten - aber nicht wollen. Weils seelenlose Neuwagen sind.


    Und ich mache mir eine Ratte zurecht, weil ich´s geil finde. Mit Dellen und bestimmt auch irgendwo etwas Rost im Verborgenen. So what? Bin ich deshalb ein Ungläubiger oder gar Unwürdiger?

    Eine Ratte finde ich auch total geil! :thumbup:


    Sorry, aber die Nummer mit den seelenlosen Neuwagen ist doch ein uralter Hut, der seit Jahrzehnten immer wieder herausgeholt wird.


    Angenehme Patina ist äusserst selten, nicht selten wird aber der Begriff Patina für verwohnte Sitze, hier- und da vermacktes, leicht beschädigtes Interieur, Rostpickel an Stoßstangen etc. verwendet.

    Es gibt Autos, die lassen sich nicht behutsam teilrestaurieren, wenn man einmal angefangen ist, muss man alles erneuern, sonst passt es optisch nicht zusammen. 111er Coupés und Cabrios sind genau solche Autos. Seit mehr als 30 Jahren habe ich 111er in der Garage, insofernn weiss ich genau wovon ich rede. Kürzlich habe ich bei meinem 220 SE Cabrio von 1964 das komplette Leder erneuern lassen, das war nicht unbedingt erforderlich, aber der Mann der wirklich asolute Kenne von 111ern hat und hier in der Nähe wohnt, ist inzwischen 74 Lenze alt. Jetzt ist die Original-Farbe cognac drin und ja, es ist auch mir optisch zu neu. Ich hätte aber nicht warten können, in der Oldieszene tummeln sich leider zu viele völlig unfähige Oldie-Restaurierer, die auch noch Betrug zu ihrem Hobby gemacht haben. Echte Kenner, die mit Herzblut ihren Job machen gibt es doch eigentlich nicht mehr.


    Gruss

    Ich bin recht häufig auf irgendwelchen Klassiker-Veranstaltungen, Ausstellungen usw. Autos mit Rost und Dellen sehe ich dort eigentlich so gut wie gar nicht. Gestern war ich noch im Klassikland Münster, fast ausschliesslich gepflegte Autos ohne Rost und Dellen. Morgen fahre ich zu E&R Classics nach Holland, bekanntlich ist der Qualitätsanspruch in Holland niedriger, bin gespannt und werde natürlich mal auf Autos mit Rost und Dellen achten.


    Meiner Einschätzung nach haben die meisten Oldie-Besitzer keinen Bock auf Rost und Dellen, jedenfalls wenn sie sich ihre Autos auch tatsächlich leisten können.


    Soo, jetzt gehe ich raus und wasche meine Alltagsschlampe R129, sie ist etwas schmutzig, hat aber keinen Rost und keine Dellen.


    Gruss

    Interessant zu sehen, wie man hier von einigen Usern persönlich angegangen wird, wenn man seine Meinung äussert. ....gaaanz ruhig bleiben, Jungs, alles wird gut.... :thumbs2up: :thumbs2up:


    Das Wetter ist perfekt, die Eichhörnchen flitzen durch die Gegend.....geniesst das Leben.

    Moin,


    ich habe meine Meinung dargelegt.


    Aktuelle Überlegungen/Pläne die Previlegien der Oldie-Besitzer beschneiden zu wollen, rühren m.M. genau daher: Jede Massenkarre bekommt irgendwann ein "H".


    Und genau das soll nicht sein denn das gefährdet den Sonderstatus echter, erhaltungswürdiger Klassiker.


    Peter

    Ja, genau das meine ich.


    Massenprodukte verdienen es meiner Meinung nach nicht, besonders behandelt zu werden und schon gar nicht sollte die Gesellschaft bzw. der Steuerzahler gezwungen sein, derartige Massen-Verbrauchsartikel mitfinanzieren zu müssen. Denn genau dazu wird er mehr oder weniger gezwungen.


    Man sollte m.M. es an den jeweiligen Produktionszahlen festmachen, welche Produkte erhaltenswert/schützenswert sind, oder eben auch nicht. Seltene Produkte sollten dauerhaft geschützt werden, Massenkram nicht.


    Es geht dir bei deinem "Nutzfahrzeug" wahrscheinlich in erster Linie darum, in den Genuss von "Vergünstigungen" (meist finanzieller Art) zu gelangen, sonst würdest du doch gar nicht darüber nachdenken, dieses Auto, welches sogar mangelbehaftet ist, wie du selber angibst, einem Sachverständigen/Gutachter vorzuführen, oder?......ist kein Vorwurf. Das kann man natürlich nachvollzziehen.


    Ich hoffe sehr, dass man hier seine eigene Meinung kundtun darf.


    Übrigens, mein E124T und mein R129 werden in 2025/26 auch 30 Jahre alt, ich werde wahrscheinlich auch ein "H"-Gutachten machen lassen, aber nur, zur Bestandssicherung, was die Anerkennung "historisches Kulturgut" angeht, überzeugt bin ich davon nicht. 124er Kombis und R129 sind/waren auch Massen-Autos.


    Gruss

    Meiner Meinung nach, sollten solche Massen-Alltags-Nutzfahrzeuge kein "historisches Kulturgut" werden können.


    Irgendwelche Plattenbauten aus den 70ern werden schliesslich zu Recht auch nicht regelmässig unter Denkmalschutz gestellt, um sie dann unnötigerweise mit Steuergeldern (öffentliche Mittel/Zuschüsse, Sonder-AfA etc.) instandzuhalten.




    Gruss

    Damit müsste man ja den ganzen restaurierten Autos das H-Kennzeichen aberkennen. Und bei denen in Originalzustand sind die meisten zu schlecht. Vielleicht hatte die Gesetzesänderung das im Sinn das man nach Gutdünken beliebig viele Autos aus dem Verkehr ziehen kann. Weil Original in Top Zustand wird es in Deutschland nur sehr wenige geben.

    So sehe ich das auch. Ein 50 Jahre altes Auto, was nicht restauriert ist wird man kaum finden. Von meinen 111er ist jeweils kaum altes Blech geblieben, alles (Schweller innen/aussen, Stehwände, Unterböden, Kotflügel, Seitenteile etc.) wurde ersetzt bzw. erneuert.


    Mit Originalität ist m.E. die Optik gemeint, wenn ein Zubehörkotflügel eine schlechte Passform hat, wie es bspw. beim 123er oft der Fall war, dann fällt das direkt auf.


    Ich persönlich habe lieber ein komplett restauriertes Auto mit der aktuellen Stahlqualität als ein unrestauriertes/unberührtes Auto mit der Stahlqualität von vor einem halben Jahrhundert. ......aber, das ist natürlich Geschmacksache.


    Gruss


    Peter

    Hmmm.... also verstehe ich das richtig: ein 1+ restauriertes Fahrzeug beim dem so gut wie nichts mehr an Originalteilen vorhanden ist bekommt problemlos ein H-Kennzeichen, während ein gepflegtes Auto in Originalzustand dass natürlich im Laufe seines Lebens kleiner Blessuren bekommen hat gilt nicht als erhaltenswert (im Sinne von Kulturgut)?


    Die spinnen, die Römer....

    Ist ähnlich wie bei einem denkmalgeschützten Haus. Das wurde natürlich im Laufe der Jahrzehnte restauriert und modernisiert. Ansonsten wäre es schon zusammengebrochen und/oder unbewohnbar. Die Allgemeinheit legt grossen Wert auf perfekt restaurierte Baudenkmäler, sie zahlt sogar dafür.

    Voraussetzung für H-Kennzeichen: der Originalzustand

    Ein Oldtimer darf beispielsweise nur Lackierungen haben, die in seinem Baujahr verfügbar waren. Ebenso darf ein defekter Motor nur durch einen Motor gleicher Baureihe ausgetauscht werden. Ausschließlich Anbauteile, die in den ersten 10 Jahren nach Erstzulassung üblich waren, sind zulässig. Größere Umbauten müssen mindestens 30 Jahre zurückliegen. Das H-Kennzeichen wird auch nicht zugeteilt, wenn starker Rost oder Unfallschäden wie große Beulen vorhanden sind. Ebenfalls ein Grund zur Ablehnung: verbaute Ersatzteile, die nicht den de Originalen gleichen.


    Quelle: HDI



    Ich denke auch, dass ein "historisches Kulturgut" in tadellosem Zustand sein sollte. Also Rost- und beulenfrei. Ansonsten ist eine Bewertung doch nicht mehr objektiv. .....kleine Beulen und etwas Rost ist okay?....weshalb denn?


    Gruss

    Naja, das ist aber immer noch Sache des Prüfers.

    Dann hast du nur die Möglichkeit dir einen anderen zu suchen, und da ja alles im System erfasst ist, auch untereinander, wird es bestimmt nicht einfacher einen zu finden der das durch winkt.

    Dann heißt es Mangel beseitigen.

    Mängelfrei sollte das Auto schon sein, das ist doch selbstverständlich :thumbs2up:

    .... oder auf die Insel umziehen ;)


    Viele Grüsse,

    Hagen, der sich hier über 56 Euro Jahressteuer für jede Ranzbimmel über 30 Jahre alt freut

    Sorry, aber das wäre für mich die Höchststrafe.


    Gruss

    Moin,


    wenn das Auto in gutem Zustand und original bzw. zeitgenössisch (z.B. Felgen) und ansonsten okay ist, muss man keine Sorge haben, ob irgendein Prüfer einem das "H" aberkennen möchte.


    Gruss


    Peter